Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hallo Paul.

also generell kann ich nichts dazu sagen, wie es sich mit der Raumabbildung zwischen NuVero und NuPro verhält. Das variiert nicht nur zwischen zwei Familien, sondern sicherlich auch innerhalb der jeweiligen Familie.

Ich hatte einige Jahre die nuVero 70 hier (unterstützt von einem Sub) und kann sagen: an deren Räumlichkeit kommen in ihrer Preisklasse wohl nur ganz wenige Boxen ran. Bei mir haben sie ungefähr ab der Boxengrundlinie eine Bühne weit nach hinten geöffnet, ich mag das sehr. Wenn es die Aufnahmen hergeben, bilden die nuVero 70 aber auch sehr breit ab, bisweilen stellen sie ein Instrument durchaus auch einmal nach außen neben eine Box. Wie das mit den von dir angesprochenen Modellen 30. 50 und 60 ist, kann ich aber nicht sagen.

Von den nuPros hatte ich die X6000 hier, jetzt sind es die X3000 mit XW700. Die klingen fast noch entrückter als die nuVero 70, ziehen den Raum nach hinten fast noch weiter auf, bilden aber nicht so großflächig ab. Irgendwie so, als ob man verkehrt herum in ein Fernglas guckt. Tiefenstaffelung und Ortbarkeit ist bei der nuVero 70 deutlich besser als bei „meinen“ nurPros.

Die von dir angesprochene Bühnenbreite und Tiefenstaffelung (also nicht die absolute Tiefe der Bühne) hängen nach meiner Erfahrung auch stark von der Hörposition ab. Meine Boxen stehen knapp 3 Meter auseinander, mein Hörplatz ist ungefähr 2,50 Meter (eher weniger) von der Grundlinie entfernt. Das ergibt (nicht nur bei meinen aktuellen Boxen) eine grandiose Tiefenstaffelung, eine nachvollziehbare Position der Instrumente im Raum und vor allem auch eine in der Höhe realistische Abbildung. So ganz nebenbei minimiert diese Aufstellung Klangbeeinträchtigungen durch frühe Reflektionen, weil jede Wand deutlich weiter vom Hörplatz entfernt ist als mein Sessel. Und nicht zuletzt trägt mein (von Magnus) sauber eingemessener Sub mit seinem trockenen, schnellen Bass zum nochmals besseren Raumeindruck bei.

Ach ja, fast hätt‘ ich’s vergessen: zumindest bei den NuVeros hat sicherlich auch der Verstärker noch ein Wörtchen in Sachen Tiefenstaffelung und Bühnenbreite mitzureden. Bei mir sind es NuControl und NuPower A, wobei im Fall der NuPower der Wechsel von D auf A nochmals einen deutlichen Fortschritt gebracht hat.

Danke dir! Die X3000RC + XW700 habe ich ja aktuell auch. Ich habe die Woche in einem Laden Lautsprecher einer anderen Marke gehört, die mich ziemlich beeindruckt haben und frage mich nun, ob ich das auch im Nubertuniversum ähnlich bekommen kann. Danke für deinen Eindruck!

Nur so ein Gedanke: Wenn es in klanglicher Hinsicht luftig-räumlich sein soll, dann kann man vielleicht mal Dipole wie die nuLine 24 oder nuVero 30 als Stereolautsprecher ausprobieren.

Dylan hat geschrieben: Sa 20. Nov 2021, 09:14 Nur so ein Gedanke: Wenn es in klanglicher Hinsicht luftig-räumlich sein soll, dann kann man vielleicht mal Dipole wie die nuLine 24 oder nuVero 30 als Stereolautsprecher ausprobieren.

Ja, daran habe ich auch schon gedacht, daher die Nuvero 30 explizit mit aufgezählt

Hallo Patti, leider kann ich zu deiner Frage auch keine Eindrücke beisteuern. Dass ich die nuVero 140 mit der Pyramide verglichen und beschrieben habe, wird dir hier nicht weiter helfen

Aber mich würde bei dem Thema mal interessieren, mit welchen Musiktiteln ihr das gerne testet
Welche Stücke sollten sich denn räumlich gut darstellen und zum Vergleich eignen?

Vielen Dank für ein paar Anregungen

GS-Pitter hat geschrieben: Sa 20. Nov 2021, 12:38 Aber mich würde bei dem Thema mal interessieren, mit welchen Musiktiteln ihr das gerne testet
Welche Stücke sollten sich denn räumlich gut darstellen und zum Vergleich eignen?

Zur Tiefenstaffelung (auch wenn ich sie weniger beachte): Norah Jones Album: Little Broken Hearts

Da kann man gut auf die Tiefenstaffelung achten, wie die Stimme platziert wird und der Rest. Da gibts Unterschiede zwischen den Lautsprechern, die wirklich interessant sind. Am besten gefielen mir hier damals die XTZ 99er, die Bändchen haben die Stimme auf einen Hocker und locker 2mtr nach vorn (gefühlt) gerückt. Faszinierend. Dafür leuchten die Veros den Raum noch tiefer aus. Platzieren alles exakt und betonen nichts übermäßig. Mit den Klipsch habe ich das noch gar nicht getestet. Muss ich mal machen. Wobei deren Stärken eh woanders liegen und für mich wichtiger sind.

Um aber mal eine, für mich wichtige Lanze bei Kompakten zu brechen, warum ich die 60 so sehr mag und weiterhin faszinierend finde:

Beispiel: Melokind mit „Voices“ und „Down On Me“. Den Körper den die 60 da in den Raum stellen, finde ich spannend und verdammt cool. Mit verschlossenen Augen würde man eine Standbox vermuten wollen. Im Hochton hat mich die 60 aber überrascht. Sie ist bissig wie ein kleiner Köter. Da waren die Hörner auch trotz des geringen Abstandes nicht fordernder. Ein wesentlicher Grund warum ich die Amerikaner auch so mag. Kein Blödsinn, ich musste den nuAmp bei den Höhen mit den 60er an gleicher Position noch mehr bemühen. Möglich das hier aber das Abstrahlverhalten eine Rolle spielt und die 60 den Raum mehr bespielen. Zumindest mein Verdacht.

Leider ist der nuAmp mit den 60 wohl überfordert, wenn es mal lauter werden soll. Mir fehlen da einfach Reserven. Ich mag die Kombi dennoch sehr. Aber gegen meine Klipsch mit den Emos ist kein Graut gewachsen. Da gibts einfach kein Limit. Deswegen fühle ich mich dennoch sehr wohl zwischen diesen beiden Welten.

Ich finde meine beiden Anlagen auf ihre Weise schick. Hauptsache.

GS-Pitter hat geschrieben: Sa 20. Nov 2021, 12:38 Aber mich würde bei dem Thema mal interessieren, mit welchen Musiktiteln ihr das gerne testet
Welche Stücke sollten sich denn räumlich gut darstellen und zum Vergleich eignen?

Live-Mitschnitte finde ich immer recht gut, um die räumliche Abbildung zu beurteilen. Zum Beispiel Eva Cassidy: Live At Blues Alley. Da muss man einfach das Gefühl bekommen, mitten im Publikum zu sitzen und (etwas von unten) auf die Bühne zu blicken.

Eines meiner persönlichen Referenzstücke ist Snowy White & the White Flames: Long Distance Loving vom Album Little Wing. So richtig spannend wird’s dann in der zweiten Hälfte, wenn das Bass-Solo losgeht. Da glaubst du auf einmal, die Musik spielt rechts und links neben deinem Sessel.

Oder was Elektronisches. Felix Laband mit Miss Teardrop vom gleichnamigen Album. Hier ist vor allem auch die Höhenstaffelung interessant – da spielt sich längst nicht alles auf einer gemeinsamen Horizont-Linie ab. Ähnlich auch Yello: One Second, z. B. gleich das erste Stück La Habana. Wobei hier die Effekte mehr in die Tiefe gestaffelt sind als in die Höhe.

Klassik-Liebhaber können sicherlich noch mehr Hörbeispiele beisteuern, bei klassischer Musik kommt es ja sehr darauf an, dass auch der Raum (Konzertsaal) und die Staffelung des Orchesters reproduziert werden. Ist aber nicht so mein Metier.

Wenn ich hier so die Beschreibungen lese, beneide ich euch sehr um euer Hörvermögen. Die wenigen Blindtests, die ich mitmachen durfte, haben meinem Gehör sowieso und anderen auch eher nicht diese Fähigkeiten zugestanden. Nach meinen persönlichen Erfahrungen haben Aufstellung, akustische Maßnahmen und ein gutes Einmesssystem oder eben händische Korrektur einen deutlich größeren Anteil. Alles zusammen genommen wäre ich akustisch wahrscheinlich selbst mit Nuboxen wesentlich mehr als glücklich. Ich will nicht bestreiten, dass es bessere Ohren als meine gibt. Sorry für OT

P.S.: ich liebe (ohne Ironie) diese Beschreibungen

@acky

Mach dir nix draus, du bist da nicht allein. Ein versierter Klassikhörer wird eben auf eine Tiefenstaffelung sicherlich auch (viel) mehr Wert legen. Da kommt’s dann mehr auf die korrekte Platzierung der einzelnen Instrumente an und wie tief auch kleinere Nebenplätze ausgeleuchtet werden. Nur das muss man auch erstmal heraushören können und da spielen neben Lautsprecher, Akustik usw. eben auch Erfahrung eine Rolle.