Weyoun hat geschrieben: ↑Sa 2. Apr 2022, 14:25
Das heißt also, die Nubert-Sounddecks mixen immer von Dolby 5.1 auf Dolby 2.0 und nicht auf PCM herunter? Dann muss doch aber ein weiteres mal gewandelt werden, denn die Schaltendstufen können ja schlecht mit verlustbehaftetem Dolby 2.0 versehen werden. Ich ging immer davon aus, dass von Dolby-Mehrkanal auf PCM-Stereo gewandelt wird und dieses Signal dann digital an die Schaltendstufen geschickt wird.
Ohne das jetzt gegen dich, @Weyoun, persönlich zu meinen:
Aber: Jeder Dolby Decoder funktioniert gleich, egal ob im AVR, im TV oder sonst irgendwo, wo ein Dolby Decoder integriert ist. Das hat auch nichts mit uns zu tun, sondern ist schlicht von Dolby so vorgeben. Das ist der Vorteil eines Lizenzmodells.
Das ist nichts was Nubert, oder Yamaha bei seinen AVR erfunden hat, sondern nur durch die lizensierten zugekauften Chips realisiert wird. Das hat auch viel mit dem kopiergeschützten Tonformaten zu tun (DTS verhält sich immer genau gleich, bietet nur die grundlegend höhere Datenrate). Das ist auch schon immer so, bei seit dem ersten AVR, der Dolby 5.1 versteht.
-> Wenn ein Gerät dem Dolby Chip sagt: "keine Rears vorhanden", dann startet eine Konvertierung des Dolbysignals, die auf der Dolbynorm (also einer schlichten Addition) basiert.
Wir geben daher bspw. bei der AS-3500 ein 3.1 Gerät an. Es kommt also ein Dolby 3.1 Signal am DSP an (kein 2.0 Signal, das haben wir auch nirgendwo geschrieben)
-> Hier wird das Signal encodiert und es gibt ein gerechnetes Dolby Signal (3.1) im PCM Format
-> Dort wird dann im DSP das gerechnete Dolby Signal (3.1, PCM) entsprechend unserer Vorgaben auf unsere Endstufen gerechnet (die auch noch digital sind). Also 4 Endstufen, von denen dann jeweils zwei einer Stereoseite zugeordnet sind. Hier wir dann noch einmal passiv, im Sinne eines akustischen Weges eine 3-Wege Konstruktion erzeugt.
-> Bevor die Frage auftaucht: Im DSP, der das Eingangssignal bearbeitet wird das Dolby Signal so behandelt, wie ein Signal aus einem Netzwerkplayer: Es wird dann mit Klangeinstellungen bearbeitet und an die Endstufen geschickt. Das Dolby Signal ist nur "anders" und wird entsprechend noch nach unseren Vorgaben aufaddiert.
Hier ergibt sich der Unterschied zur PCM Verarbeitung im TV: PCM ist die Interpretation des jeweiligen Herstellers und in keiner Weise normiert, gibt es mit unterschiedlichen Kanälen etc. Genauso wie wir das Ergebnis des Dolby Signals holen, wir glauben nur, dass wir das ganz gut hinbekommen.
Wenn der Hersteller bspw. nur Dolby 2.0 anfordert...dann kann es eben das Problem geben, dass man die Stimmen am TV nicht versteht. Oder wenn er für seine integrierten Lautsprecher ein 3.1 Signal anfordert, aber via Opto/HDMI nur 2.0 ausgibt. Alle weiteren Varianten sind ebenfalls möglich. Dazu dann aber lieber die TV-Hersteller anfragen, obwohl ich nicht garantieren kann, dass die ihre Infos so transparent präsentieren wie wir.
Anders ausgedrückt:
Die AS-3500 (und ihre artverwandten Mitglieder) sind kleine technische Wunderwerke, die ein 3.1 Signal korrekt auf eine zweimal 3-Wege Konstruktion verteilen und so das bestmögliche aus dem Signal holen. Deswegen ist unser Spruch, dass in der AS-3500 ein (bzw. 2) Woofer integriert sind kein "Marketing-Gag", sondern durchaus real.