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Re: Auswahl Raum und nuVero Standlautsprecher für Hifi-Stereo
Verfasst: Sa 21. Jan 2023, 18:21
von tf11972
Ich würde auch noch Wasserfallmessungen machen, schlimmer als die Bassmoden erachte ich in einem so kahlen Raum die Nachhallzeiten.
Re: Auswahl Raum und nuVero Standlautsprecher für Hifi-Stereo
Verfasst: Sa 21. Jan 2023, 20:22
von pidro
Habe die Messungen abgespeichert, sodass alle Diagramme abrufbar sind. Das aus dem Wasserfalldiagramm abzulesen, da tue ich mich noch etwas schwer. Ich könnte die Werte aus dem RT60-Diagramm anbieten: Bis 140 Hz runter sind es 320-420 ms mit zwei kleinen Maxima bei 200 Hz und 1,6 kHz mit 500 ms in beiden Fällen und einem Tief bei 160 Hz mit 230 ms. Von 140 Hz geht es bis 80 Hz hoch auf 750 ms, gefolgt von einem Tief bei 60 Hz mit 580 ms und dann geht es steil hoch bis 50 Hz auf 1,2 Sekunden (wo die Messung aufhört).
Soweit ich das verstehe, passen die Maxima bei 80 Hz und runter zu 50 Hz (und tiefer) zu denen im SPL-Diagramm genausowie wie das Tief bei 60 Hz zu der Senke im SPL-Diagramm. Von daher wäre meine Interpretation, dass der Nachhall im Wesentlichen bei 320-420 ms liegt (mit den beiden Ausnahmen bis 500 ms) und alles darüber hinaus durch die Raummoden bedingt ist. Ergibt das Sinn? 320-420 ms wären ok? Wäre auch vermutlich mit wenig Aufwand zu senken, da bis auf die Rückwand alle Wände kahl sind, kein Vorhang vor dem Fenster und auf dem dünnen Teppichboden noch kein dicker Teppich.
Re: Auswahl Raum und nuVero Standlautsprecher für Hifi-Stereo
Verfasst: Mi 25. Jan 2023, 21:27
von pidro
Die telefonische Beratung von Nubert war nicht uneingeschränkt hilfreich, da die Aussage sinngemäß war: "nuVero über alles" (ich hatte konkret wegen nuLine 334 vs nuVero 110 gefragt) und "je größer desto besser, egal wie klein der Raum ist" (auch bei 12 qm).
Ich lasse mich aktuell von einem sehr netten und kompetenten Mitarbeiter der Firma HOFA Raumakustik beraten. Ich durfte ihm zusätzlich zu Skizze und Fotos auch eine REW-Datei schicken. Er hat meinen Eindruck bestätigt: RT60 ist - für den recht leeren Raum - ok, mein Hauptproblem ist der Bass. Er hat noch gemeint, dass das Impuls-Diagramm Reflexionen aufzeigt, und man da auch noch etwas machen könne. Aber wie gesagt, Hauptproblem Bass, und Mittel der Wahl Bassfallen, vor allem hinter die Lautsprecher, und zwar viele davon, möglichst auch nebeneinander - ein konkreter Vorschlag steht noch aus.
Je mehr ich in Kellerraum 1 Musik gehört habe, desto bewusster ist mir geworden, was das ganz typische Problem kleiner Räume und bassstarker Lautsprecher ist: eben der Bass. Habe gestern wieder alles ins Wohnzimmer hochgestellt, und da habe ich das Problem überhaupt nicht, da dröhnt nichts bei basslastiger Musik, und logischerweise ist auch die Bühne breiter. Inzwischen weiß ich den Klang in unserem Wohnzimmer noch mehr zu schätzen.
Womit wir zurück beim Thema wären: Welche Kombination aus Raum und nuVero-Lautsprecher liefert das beste Klangergebnis? Ja, subjektiv, aber manche Gegebenheiten sind vielleicht schon halbwegs objektiv, aber was man letztlich dann bevorzugt ist natürlich sehr subjektiv.
Ich schränke jetzt mal den Suchraum ein:
- Lautsprecher: nuVero 60 (neu im Rennen) oder nuVero 110
- Raum: Wohnzimmer oder Kellerraum 1
Und ich würde dann noch weiter auf folgende Kombinationen einschränken:
- Wohnzimmer + nuVero 110
- Kellerraum 1 + nuVero 60/110
Ich würde aktuell darauf tippen, dass für mich die erste Option der Gewinner wäre.
Anmerkungen:
- nuVero 140 schließe ich inzwischen aus, da sie im Wohnzimmer aus ästhetischen Gründen nicht in Frage kommen und dank der Erfahrung, dass die nuLine 284 in Kellerraum 1 schon sehr grenzwertig sind, sind es die nuVero 110 sicherlich auch und somit die 140 erst recht.
- nuVero 60 scheint mir für den kleinen Kellerraum 1 kein schlechter Match, wäre einen Versuch wert.
- Wenn nuVero 60 und 110 bzgl. Bass vergleichbar problematisch in Kellerraum 1 sein sollten (??), dann wäre eine Idee die 110 zu kaufen, um dann flexibel zu sein, ob man die nuLine 284 in den Keller stellt und die nuVero 110 ins Wohnzimmer oder umgekehrt.
- Diesen Thread habe ich schon von vorne bis hinten gelesen: viewtopic.php?t=43459
Ich weiß, mir kann hier niemand die Entscheidung abnehmen. Wollte nur mal den aktuellen Stand loswerden und dokumentieren. Ich hoffe, dass ein Besuch bei Nubert in SG in den nächsten Wochen zumindest bzgl. Charakter nuVero 110 vs nuLine 284 ein wenig Aufschluss bringt, wobei wir uns nuVero 60 und nuLine 334 auch anhören werden.
Re: Auswahl Raum und nuVero Standlautsprecher für Hifi-Stereo
Verfasst: Mi 25. Jan 2023, 21:55
von tf11972
Also, bevor ich mir alles mit Bassfallen vollstellen würde, würde ich über einen DSP nachdenken. Ich möchte jedenfalls nicht mehr ohne hören.
Re: Auswahl Raum und nuVero Standlautsprecher für Hifi-Stereo
Verfasst: Mi 25. Jan 2023, 22:52
von Christian_B
Ein DSP löst nicht das Problem des Nachhalls. Sehr wahrscheinlich wird es aber trotz Bassfallen zusätzlich notwendig.
Nicht umsonst bauen sich Leute im Musikraum/Heimkino 50cm Sonorock vor die Rückwand, oder betreiben ein DBA...
Eine Aussage, welche Nuvero zu welchem Raum passt, ist unmöglich zu treffen.
Mit den Kandidaten NL 284/334 und NV60/110 bist Du schon gut dabei. Neben dem Bass hängt es viel vom persönlichem Geschmack des Mittel/Hochton, und Abstrahlungsverhalten ab.
Wenn Du die NV110 ins Auge fasst, höre im Vergleich die NL 334. Gibt einige, die der NL den Vorzug geben.
Re: Auswahl Raum und nuVero Standlautsprecher für Hifi-Stereo
Verfasst: Do 26. Jan 2023, 16:35
von tf11972
Christian_B hat geschrieben: ↑Mi 25. Jan 2023, 22:52
Ein DSP löst nicht das Problem des Nachhalls.
Aber der Hofa-Mitarbeiter meinte, dass RT60 bei pidro nicht das Problem ist
Re: Auswahl Raum und nuVero Standlautsprecher für Hifi-Stereo
Verfasst: Do 26. Jan 2023, 17:00
von Christian_B
@pidro
Kannst Du die Messung hier mal einstellen? Am Besten RT20/RT30 und Spectrogramm.
Re: Auswahl Raum und nuVero Standlautsprecher für Hifi-Stereo
Verfasst: Do 26. Jan 2023, 19:46
von pidro
tf11972 hat geschrieben: ↑Mi 25. Jan 2023, 21:55
Also, bevor ich mir alles mit Bassfallen vollstellen würde, würde ich über einen DSP nachdenken. Ich möchte jedenfalls nicht mehr ohne hören.
Die Frage stelle ich mir inzwischen in der Tat. Wie eingangs gesagt, wollte ich DSP eigentlich gern vermeiden, aber wenn die Situation derart sein sollte, dass ich unter erheblichem Aufwand am Ende des Tages ein Ergebnis erziele, das ich kaum besser oder sogar schlechter finde, als ich es im Wohnzimmer auch so hinbekomme - einfach weil der Kellerraum so klein ist - dann würde ich da ungern eine große Summe in Raumakustik und neue Geräte versenken, sondern versuchen mit meinem Onkyo Integra A-8870 (wurde gerade generalüberholt) und den NL 284 herauszufinden, was sich mit DSP rausholen lässt, und zwar so:
Ich hatte vor Weihnachten schnell was hinprogrammiert, das den SPL-Export von REW nimmt, sich daraus (sehr rudimentär!) die Korrekturen für einen schmalbandigen EQ mit ca. 10 Hz pro Band berechnet, eine Audio-Datei nimmt und eine entsprechend korrigierte ausspuckt - also ein offline-DSP sozusagen. Hatte das nicht weiter verfolgt, aber wird jetzt im Keller wieder interessant. Im Problembereich bis ca. 100 Hz wären das sieben Bänder, da könnte ich problemlos manuell iterativ nachtunen, d.h. immer wieder mit REW gegenchecken, was den Effekt betrifft. So wäre aktuell mein Plan um kostenlos auszuloten, was ich von einem DSP klanglich erwaten kann. Denn soweit ich das überblicke macht so ein Gerät letztlich auch nicht mehr als einen schmalbandigen digitalen EQ anzuwenden (korrigiert mich bitte, falls ich da falsch liege), nur eben in Echtzeit und mit ausgeklügelter Einmessung, und letzteres würde ich eben durch das o.g. manuelle iterative Nachjustierverfahren ersetzen. Einen Versuch sollte es wert sein.
Christian_B hat geschrieben: ↑Mi 25. Jan 2023, 22:52
Ein DSP löst nicht das Problem des Nachhalls. Sehr wahrscheinlich wird es aber trotz Bassfallen zusätzlich notwendig.
Könntest du erklären wieso? Heißt das, die Bassfallen werden wahrscheinlich den Tiefbass nicht ausreichend absorbieren und/oder andere Frequenzen werden bei der Masse zu sehr in Mitleidengeschaft gezogen?
tf11972 hat geschrieben: ↑Do 26. Jan 2023, 16:35
Aber der Hofa-Mitarbeiter meinte, dass RT60 bei pidro nicht das Problem ist
Um ganz genau zu sein, hat er geschrieben "Die RT60 sieht – dafür, dass noch nichts im Raum gemacht wurde – ganz ordentlich aus.". Aber ja, ich denke, dass der Nachhall in dem Raum aufgrund seiner kleinen Größe (12 qm) mit überschaubaren raumakustischen Maßnahmen in den Griff zu bekommen sein wird.
Könntet ihr mir erklären, inwiefern sich ein Nachhall von sagen wir mal 0,5 Sekunden negativ auf das Hören von Musik auswirkt? Das ist mir nämlich noch nicht richtig klar.
Christian_B hat geschrieben: ↑Do 26. Jan 2023, 17:00
Kannst Du die Messung hier mal einstellen? Am Besten RT20/RT30 und Spectrogramm.
Ich würde ja gern, hätte schon längst einiges eingestellt, aber soweit ich das verstehe, brauch ich erst einmal zehn Beitrage, damit Anhänge freigeschaltet sind. Viel fehlt ja nicht mehr...
Re: Auswahl Raum und nuVero Standlautsprecher für Hifi-Stereo
Verfasst: Do 26. Jan 2023, 20:28
von tf11972
Ich würde mich auch mal an @Stevienew wenden, der seine NV14 in einem ähnlich kleinen Raum betreibt.
Re: Auswahl Raum und nuVero Standlautsprecher für Hifi-Stereo
Verfasst: Do 26. Jan 2023, 20:35
von Christian_B
Der Nachhall interferriert mit dem Direktschall. Das kann dazu führen, dass gerade der Bass nicht sauber und knackig, sondern dumpf und brummelig klingt. Oder aber Stimmen nicht klar verständlich sind.
Ich bezweifle erstmal, dass du mit käuflichen Absorbern die Raummoden in den Griff bekommst - außer Du kaufst sehr viele davon. Im Nachhall bringen sie sicher bis zu einer gewissen Frequenz etwas, im Frequenzgang ist es aber fraglich.
Ohne Messungen ist es aber Rätselraten...