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Re: Habe ich (für Musik) falsche Erwartungen an meinen Subwoofer? (XW-900 mit SP-200)

Verfasst: So 4. Jun 2023, 15:33
von CJoe78
Ist der Bass im gesamten Raum nahezu homogen bedeutet das, dass es auch in den Ecken wenig dröhnt oder matschig klingt. Die Folge davon ist auch hier der bessere Bass.

Wenn es für dich am Sitzplatz gut klingt ist es ja Ok. Aber vermutlich kannst du einen präziseren Bass mit dem Subwoofer erreichen, was dann auch deiner bevorzugten Musikrichtung zugute käme.

Man kann so einen Sub auch auf einen Rollwagen stellen und bei Bedarf dann an die beste Position schieben. Ich will das nur erwähnt haben damit du weißt, wo Optimierungspotenzial vorhanden ist.

Auch wichtig ist, dass du nicht zu nah an der Wand sitzt, da sich dort alle Raummoden hochschaukeln.

Einen Meter weiter weg hingegen sind die zweite und dritte Raummode schwächer und der Bass klingt hier schon sehr viel präziser.
Wie erwähnt- Für die erste Raummode eine mittigere Platzierung des Subs, für die zweite und dritte Mode mit genug Abstand zur Wand sowie nicht in einer Ecke, d.h. auch hier möglichst mittig sitzen und man kommt so auch ohne Absorber ziemlich weit.

Re: Habe ich (für Musik) falsche Erwartungen an meinen Subwoofer? (XW-900 mit SP-200)

Verfasst: So 4. Jun 2023, 16:25
von engineer
xakronar hat geschrieben: Fr 2. Jun 2023, 23:36 und bei vielen Metal-Produktionen ist entweder fast kein Tiefbass vorhanden, oder es ist nur ein "Brei" unten rum anstatt präzise Bassdrum-Anschläge. Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber ist das normal oder kann ich da irgendwie noch mehr aus dem Subwoofer rausholen?
Ich sträube mich immer, den Klang einer Musik mit deren Stilrichtung zu assoziieren, weil es da technisch keinen Zusammenhang geben (muss). Von daher bin ich auch immer sehr skeptisch, ob es Sinn macht, Lautsprecher mit bestimmten Genres oder gar ausgesuchten Titeln zu testen und zu charakterisieren. Aber:

Praktisch ist es halt schon so, dass es da gewisse Strömungen gibt, was mit dem Wissen des Mischenden und auch den verwendeten Aufnahmeverfahren zu tun hat. In Sachen Bass spielen dabei je nach Lust und Geschick des Abmischenden zwei wesentliche Punkte eine Rolle:

1) verwendet der Mix mit z.B. Rücksicht auf einen einzigen SUB beim Endkunden eventuell gezielt einen Monobass, d.h. wird unterhalb einer bestimmten Frequenz alles zusammengemischt und im Folgenden entweder a) nur ein Kanal verwendet weil es schon so produziert wurde oder b) ein Stereobass vermixt wodurch ein Kammfilter entsteht? Dadurch gibt es bei ein und demselben Titel schon einmal ganz unterschiedliche Signalgemische.

und

2) verwendet der Mix mit Rücksicht auf z.B. Internetstreaming und dummelige Multimedialautsrecher gezielt pysochakustischen Bass, also das Vortäuschen tiefer Frequenzen durch das Einstreuen deren Oberwellen? Ist das bei der Produktion oder dem Mastering passiert und berücksichtigt? Eventuell werden durch unterschiedliche Produktionsstufen solche Effekte auch wieder verbogen, was das technische Signalgemisch weiter kompiziert.

Das alles muss zuerst einmal geklärt werden, weil das Abspielen eines Monobasses auf 1 oder 2 realen Lautsprecher eben etwas völlig anderes ergibt, also das Abspielen eines Stereobasses mit 1 oder 2. Das sind schon 4 mögliche Kombinationen. Hinzu kommt, dass die Trennung in LS und SUB mit gfs. anderer Platzierung nochmal ein Phasenproblem macht, was dazu führt, dass neue Kammfilter entstehen, die mit den existenten im Mix interferieren. Letztere sind z.B. Ergebnis von echten Stereoaufnahmen in Konzerthallen mit Multimikrofonie oder aber einfach auch der Nutzung von einfachen Raumklang-plugins beim Mischen. Je nachdem wie deine EQs eingestellt sind kriegst du da die absonderlichsten Effekte z.B. eben das, was Viele "matschig" nennen. :oops:

Um dem Beizukommen, kannst du eigentlich nur beginnen, Frequenz für Frequenz durchzufahren und zu schauen, wie sich das jeweils abbildet und dir einen Raum so hinzubiegen, dass es universell passt, soweit das geht. Wenn du dann einen Mix hast, der als Monobass daher kommt, wirken Stereolautsprecher eben wie ein DBA - im anderen Fall aber eben nicht. Gfs kann man das umschalten. :wink:

Insofern gibt es also durchaus einen "genre-Effekt", allerdings einen unkontrollierbaren, weil man der CD nicht ansieht, wie sich gemischt ist. Genau an dem laboriere ich hier auch: Nehme ich meine Konzertaufnahmen in z.B. (DECCA + outtrigger + AB + Stützen insgesamt > 10+ Mikros) , hat man ein sehr kompliziertes Frequenzgemisch, das man im Grunde nur mit 2 einzelnen, aber sehr tief spielenden fullrange-Lautsprechern sinnvoll abspielen kann, damit es authentisch wirkt. Das gleiche gilt für viele andere in ähnlicher Technik erstellte Aufnahmen. Trennung in SUB und Main ist schon ein Problem. :roll:

Was nun "Metall" angeht, muss ich mit aller Vorsicht sagen, dass hier das gilt, was auch für andere moderne Musik gilt: Da mischt jeder das ab, was er selber gut findet, taucht dann im Studio auf, um es irgenwie retten zu lassen. Was mir so unterkommt, ist da meistens etwas für die Ablage P. Heute hat jeder einen Computer und nutzt tonnenweise plugins, um seine Mixes peppig zu machen. Sie haben aber weder die Ohren, noch die Ausbildung und schon gar nicht die Technik, um sich anzuhören, wie das mal beim Endkunden klingen mag. Viele Konsumenten hören heute Dauerlärm über Kopfhörer und dafür wird offenbar auch abgemischt. Da muss man sich nicht unbedingt wundern, dass solche Mixes auf klassischen Anlagen nicht gut klingen, besonders nicht, wenn es "ehrliche Lautsprecher" sind- 8)

Re: Habe ich (für Musik) falsche Erwartungen an meinen Subwoofer? (XW-900 mit SP-200)

Verfasst: So 4. Jun 2023, 18:40
von Checkoff
Beim Thema Bass ist es auch wie mit dem Salz, jeder schmeckt anders.
Allerdings sind viele kein gesundes Maß mehr gewohnt, da muss man mal schauen und sich eben wieder anpassen in Richtung „normal“. Ist erstmal schwierig aber lohnt sich.
Nur so als Input, weil du von zu viel Bass gesprochen hast.

Re: Habe ich (für Musik) falsche Erwartungen an meinen Subwoofer? (XW-900 mit SP-200)

Verfasst: Mo 5. Jun 2023, 20:38
von xakronar
Danke für eure Ausführungen! Also ich verstehe jetzt zumindest besser, warum der Bass teilweise während meiner Einstellungsversuche richtig übel geklungen hat 😁

Und warum das bei manchen Metal-Produktionen nochmal schlimmer war.

Ich hab jetzt erst mal eine (für meine Ansprüche) gute Lösung gefunden, auch ohne mich noch tiefer in die Themen Aufstellung, Raummoden und manuelle Korrektur-EQs reinzufuchsen.

Erster und wichtigster Punkt war erst mal den Pegel am Subwoofer abzusenken. Und je nachdem was für Musik ich gerade höre (oder was ich zocke), hebe ich den Bass teilweise wieder an, einfach direkt mit der SP-200-Fernbedienung (die es ja auch ganz easy erlaubt Presets abzuspeichern, das ist echt praktisch).

Jetzt hab ich quasi ein Preset zum Zocken und für bass-starke Musikaufnahmen in guter Qualität, eins für Metal-Aufnahmen in schlechter Qualität und eins für den Rest 😁

Mir ist bewusst dass ich damit noch nicht das volle Klangpotenzial von meinem Setup ausschöpfe, aber das reicht mir erst mal völlig. Jetzt wummert es nur noch, wenn ich das auch will 😁

Und ich werd mir wohl irgendwann nochmal mehr Zeit dafür nehmen. Allerdings steht auch noch im Laufe dieses Jahres ein Umzug an, und vermutlich werde ich das ganze Thema jetzt bis dahin verschieben.

Re: Habe ich (für Musik) falsche Erwartungen an meinen Subwoofer? (XW-900 mit SP-200)

Verfasst: Di 6. Jun 2023, 07:41
von CJoe78
Auch wenn du den Bass so perfekt wie möglich optimierst, wirst du immer Presets für Sonderfälle benötigen. Ich schalte auch den Enhancer zu oder packe 2 dB beim Subwoofer drauf, wenn es nötig ist.