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Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 00:48
von Koala
Ein Konserve kann (derzeit) nicht das Original erreichen, weil der Dynamikumfang von Konserven prinzipbedingt beschnitten ist. Die Intensität und Fülle, aber auch die Impulsivität eines Konzertflügels wirkt von der Konserve eingeengt, ja regelrecht beschnitten, da helfen auch bspw. höhere Pegel nicht. Und was ich bisher in der Form bei Konserven auch (noch) nicht erlebt habe: live springt bei "ansprechender" Performance der Funke über, man taucht regelrecht in das Geschehen ein und wird Teil der Gesamtdarbietung...
greetings, Keita
Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 01:02
von burki
Hi,
Ein Konserve kann (derzeit) nicht das Original erreichen, weil der Dynamikumfang von Konserven prinzipbedingt beschnitten ist.
wollte eigentlich das Klavier nicht so in den Vordergrund draengen, doch sollte man evtl. bei der "Dynamik" beachten, dass es durchaus ein Unterschied ist, ob man beim ppp etwas sieht (z.B. die Streicher) oder schlicht und ergreifend nichts (auf der CD) hoert.
Guenther Wand hat z.B. (IMHO durchaus zutreffend) gesagt, dass es nicht sinnvoll ist, auf der Konserve die Dynamik eines Liveereignisses zu bannen, sondern hier (da das visuelle Erlebniss haeufig fehlt ! ) abzugrenzen.
Aber ich schrieb ja schon: Die "Gesamtkomposition" sollte einfach in sich schluessig sein und ich sehe die Konserve keineswegs als Ersatz fuer das Konzert an (egal ob die Session in der Kneippe, ein Open Air oder das "gesittete" Konzert in der entsprechenden Raeumlichkeit), aber eben auch nicht als Abklatsch dieser.
Gruss
Burkhardt
Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 01:19
von Koala
Hallo Burkhardt,
burki hat geschrieben:wollte eigentlich das Klavier nicht so in den Vordergrund draengen, doch sollte man evtl. bei der "Dynamik" beachten, dass es durchaus ein Unterschied ist, ob man beim ppp etwas sieht (z.B. die Streicher) oder schlicht und ergreifend nichts (auf der CD) hoert.
Das Klavier habe ich aufgegriffen, weil es trotz seines "Purismusses" eine ungeheure Vielfältigkeit in seinem Ausdruck und "Farbigkeit" bietet, die in der Form IMHO von kaum einen anderen Instrument erreicht wird.
Natürlich spielen die fehlenden visuellen Eindrücke eine ungeheure Rolle, ebenso die bei Konserven nicht vorhandene "Live-Atmosphäre".
Die "Gesamtkomposition" sollte einfach in sich schluessig sein und ich sehe die Konserve keineswegs als Ersatz fuer das Konzert an (egal ob die Session in der Kneippe, ein Open Air oder das "gesittete" Konzert in der entsprechenden Raeumlichkeit), aber eben auch nicht als Abklatsch dieser.
Stimme Dir vollkommen zu, wenn man beim Genuß der Konserve das Gefühl hat etwas "rundes" präsentiert zu bekommen, ist die Aufnahme "gelungen" und hat auch meiner Meinung nach ihr Ziel erreicht. Nur leider gibt es allzu häufig lediglich den von Dir angesprochenen Abklatsch eines Live-Events, bei dessen Genuß man nicht im Ansatz das vermittelt bekommt, was sich auf und vor der Bühne tatsächlich abgespielt hat. Schade eigentlich...
greetings, Keita
Re: Wiedergabequalität, wo ist man angelangt?
Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 01:21
von Koala
++Stefan++ hat geschrieben:...ein "Original" im Studio (wenn man eine Aufnahme im Schalltoten Raum überhaupt so nennen kann)...
Studio-Aufnahmen erfolgen mitnichten in schalltoten Räumen, denn dann kämen nur gruselige Klänge auf die Tonspur
greetings, Keita
Re: Wiedergabequalität, wo ist man angelangt?
Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 08:03
von LogicFuzzy
Koala hat geschrieben:++Stefan++ hat geschrieben:...ein "Original" im Studio (wenn man eine Aufnahme im Schalltoten Raum überhaupt so nennen kann)...
Studio-Aufnahmen erfolgen mitnichten in schalltoten Räumen, denn dann kämen nur gruselige Klänge auf die Tonspur
greetings, Keita
In der Tat! Die einzigen Aufnahmen die ich kenne, die in schalltoten Räumen gemacht werden, sind Radiohörspiele.
Ist es in Sachen Dynamik nicht so, dass sie auf den allermeisten CDs künstlich begrenzt wird, um die Boxen zu schonen (nicht jede hat über 500 Watt)!? Das heiß doch, wenn jeder Käufer einer CD eine hinreichend gute Anlage hätte, bräuchte man keine Dynamikbegrenzer mehr und wäre schon mal wieder ein ganzes Stück weiter, was leider nur ein theoretischer Fall ist.
Ich ärgere mich auch jedesmal, wenn man eine Dynamikspitze erwartet, die dann in Grund und Boden gerechnet wird.
Gruß LogicFuzzy
Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 08:36
von ++Stefan++
Oh, dann habe ich das doch falsch verstanden, ändert aber nichts an der Aussage
Ich dachte damit auch nicht an Aufnahmen, die mit Klassischen Instrumenten "hergestellt" werden, sondern eher an Pop, Rock etc.
Selbst die 96db Dynamik werden nur selten ausgenützt.
Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 09:00
von CoolFM
DukE[2k3] hat geschrieben:CoolFM hat geschrieben:
Ebenso auch Reciever statt Receiver...

na, wenn dem
grossen Korrektor da mal kein Fehler unterlaufen ist ...

*g* Nee, du musst es nur wohlwollend lesen

Bezogen habe ich mich hier auf "aber dieser Schreibfehler fällt mir recht häufig auf" und wollte damit sagen, dass auch sehr sehr oft Reciever statt Receiver zu lesen ist.
Ist ein wenig unklar, geb ich natürlich zu... SORRY!
Aber wieder On-Topic:
Ich denke, dass es durchaus möglich ist, ein Original "täuschend echt" wiederzugeben. Einfaches beispiel: Im Nachbarzimmer schaut jemand einen Film. In einer ruhigen Passage klingelt plötzlich ein Handy. Wer schaut sich da nicht erst mal im Raum um?
OK, jetzt kann man sagen, ein handyklingeln und ein ausgewachsenes klassiches Konzert sind zwei paar Schuhe. Ja, ist schon korrekt, aber im Pronzip sind beides nur reproduzierte Töne...
Die viel wichtigere Frage ist imho: Brauchen wir eigentlich eine 1:1-Kopie und wollen wir das überhaupt?
MfG
CoolFM
Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 09:04
von Thias
Hallo allerseits,
ist ein sehr interessantes Thema.
Ich bin der Meinung, dass sich live und Konserve ganz weit auseinanderentwickeln. Man muss aber zwischen akustischen Instrumenten (Klassik, Jazz) und Pop/Rock unterscheiden.
Im Pop/Rock-Bereich ist es so, dass die CD deutlichst bessere Qualität hat, als jedes Livekonzert. Wo ist also das Original, das man abbilden möchte? Wahrscheinlich im Studio und nicht mal bei den Instrumenten, sondern hinter der Abhöre. Schlagzeuge klingen natura nicht so wie auf einer CD. Oftmals wird auch ein getriggerter klinisch reiner Sound genommen, der mit dem Original nichts mehr zu tun hat. Wenn man die Rohaufnahmen aus einem Studio nimmt, selbst mit besten Mikrofonen (oder auch von einer Live-Bühne) wird man vom Sound enttäuscht sein. Unsere Hörgewohnheiten stehen auf maßlos getunten Sound.
Im akustischen Bereich ist es auch nicht viel anders. Ein Klavier auf CD wird immer anders klingen, als ein Klavier im heimischen Wohnzimmer. Aber ich wage zu behaupten, nicht unbedingt schlecher. Ein Live-Jazzkonzert in einem Klub wird viel verwaschener sein als eine gleichnamige CD.
Warum?
Ein Konzerthörer wird seine Ohren nicht gleichzeitig an alle Instrumente halten können. Er hört lediglich den Raumklang. Wenn man diesen auch idealerweise 1:1 auf CD bringen könnte, würde man sehr sehr enttäuscht sein. Es klingt einfach langweilig. Von daher bringt die CD eine neue Hörkultur. Jeder kann jetzt sein Ohr am Instrument haben. Wer kann schon live aus 20 m das Kratzen eines Bogens hören?
Live hören wir den Raumklang, der oft mehr oder weniger schlecht ist, aber meist ein ziemlicher Klangbrei, in dem man kaum (bei geschlossenen Augen) Instrumente orten kann, auf CD hören wir die Instrumente, die im Nahbereich aber oft ganz anders klingen... Geschmacksache oder neue Hörgewohnheiten? Es ist aber bei weitem nicht mehr das Ziel, das Live-Konzert original abzubilden. Selbst bei den "Einmikrofonaufnahmen" (Stockfish etc.) wird am Sound noch so viel gebastelt, das es mit dem tatsächlichen Klang auch nichts mehr zu tun hat.
Gruß Thias
Re: Wiedergabequalität, wo ist man angelangt?
Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 11:23
von Koala
LogicFuzzy hat geschrieben:Ist es in Sachen Dynamik nicht so, dass sie auf den allermeisten CDs künstlich begrenzt wird, um die Boxen zu schonen (nicht jede hat über 500 Watt)!?
Nicht nur die Boxen, sondern mitunter auch den Rest der Anlage und natürlich die Umwelt (Zuhörer, Nachbarn, Haustiere...

)
Wenn ich bspw. meinen Bass über meine HiFi-Anlagen laufen lassen würde, hätte ich vermutlich relativ schnell die Membrane vor den Boxen liegen und auch der Rest der Anlage würde sich nicht über solche Signale freuen, dem Bassamp und den 4 12"-Chassis macht das hingegen nichts aus...
greetings, Keita
Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 11:32
von DukE[2k3]
CoolFM hat geschrieben:DukE[2k3] hat geschrieben:CoolFM hat geschrieben:Ebenso auch Reciever statt Receiver...

na, wenn dem
grossen Korrektor da mal kein Fehler unterlaufen ist ...

*g* Nee, du musst es nur wohlwollend lesen

Bezogen habe ich mich hier auf "aber dieser Schreibfehler fällt mir recht häufig auf" und wollte damit sagen, dass auch sehr sehr oft Reciever statt Receiver zu lesen ist.
Ist ein wenig unklar, geb ich natürlich zu... SORRY!
Wollte doch nur ein wenig provozieren

Aber es muss doch gar nicht thematisiert werden, da hier die fleißigen NSF-Bienchen gelegentlich die gröbsten Schnitzer beseitigen. Soll natürlich nicht heißen, dass man hier schreiben kann wie man will, aber ... naja, besser wieder zurück zum Thema!