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Verfasst: So 3. Okt 2004, 22:37
von Amperlite
stv hat geschrieben:Hi,

hab mal in einem Beitrag von deinem (neuen?) Subwoofer für's Auto gelesen.
Hast du dazu mehr Infos? Wie klingt der? Was für einen AMP braucht er?

Ich suche auch einen neuen. Habe derzeit so einen EM-Phaser Bandpass EBP110.
Ist nicht sehr präzise...
Es handelt sich um einen MB Quart RHC 254. Geschlossener 25 cm Woofer.
Gekauft bei der NSF in Gmünd.

Es ist ein präziser Subwoofer, der zwar nicht für Pegelorgien ausgelegt ist, aber doch ausreichend laut spielen kann.
Ich hab ihn an einer recht einfachen Magnat Classic 400 mit 4x75 Watt.
Der Woofer hat eine Doppelschwingspule und läuft an 2 Kanälen. Nur parallelschalten an einen Kanal geht kaum, dann wird der Widerstand zu klein.
Er läuft derzeit mit 5dB Bassboost bei 50 Hz. Habe ihn vor ein paar Tagen auf doppelter Normallautstärke laufen lassen. Hätte nie gedacht, dass das Teil so laut spielen kann (v.a. auch an der kleinen Endstufe).
Erzeugt in meinem Auto so gut wie kein Dröhnen, ist stark bei erhöhten Lautstärken (im Gegensatz zum alten Absolute 300, der aber auch in einem falsch berechneten Gehäuse saß).
Ich hatte in Gmünd auch noch einen Ground Zero etwa gleicher Größe getestet. Dieser erzeugte aber total unpräzisen Grummelbass, richtig schlecht.

Verfasst: Mo 4. Okt 2004, 00:55
von XMen
Ich hab jetzt ein bisschen mit WinISD und LSCAD und hab auch mal die Daten der Rockwood-Woofer, eingegeben und rausbekommen, dass der Wirkungsgrad deutlich unter der Herstellerangabe liegt. Der 30er ist eh nicht für Bassreflex zu gebrauchen, wegen der zu hohen Gesamtgüte (Qts), der 25er ist da schon ein bisschen besser, der kommt sogar bis fast 20 Hz runter, allerdings mit Riesengehäuse (250l) und sehr unsauberen Bass (Gruppenlaufzeit ca. 40ms bei 20Hz) :roll: denke mal, der Kollege muss ein bisschen sparen für 'nen vernünftigen Woofer, alles andere ist IHMO unvernünftig :wink: .

MfG Philip

Verfasst: Mo 4. Okt 2004, 19:44
von Benutzername
hallo,
ein gutes Chassis für 40euro zu finden, dürfte etwas schwierig werden. Du solltest bei der Auswahl vor allem auf die wichtigsten Thiele-Small-Parameter wie Vas, Qts (unter 0,6!!) und fs (möglichst unter 35Hz!!) achten und deren Zusammenspiel über die angegeben Programme prüfen. Dann wirst du schnell sehen, welche Chassis sich für eine bestimmte Gehäusegröße wirklich eignen. Ich hab in Excel ein Fromelprogrämmchen zur Bestimmung der Gehäusegröße von Bassreflexgehäusen geschrieben (nach den Näherungsformel von Hoges). Bei Eingabe der obengenannten Parameter erhältst du Infos über Gehäusegröße (=Vb), Helmholtzresonanz (=fb), -3dB Punkt (=f-3) und evtl. hervorgerufene max. Schalldruckerhöhung oder Senkung im Bereich um die Resonanzfrequenz (=R) und kannst bei "Vb ändern" eine gewünschte/beliebige Gehäusegröße eingeben. Desweiteren wird die Reflextunnellänge für einen wählbaren Durchmesser berechnet. (kann dir das schicken wenn du willst, ist aber noch im "Ausbau")

Außerdem solltest du auf einen relativ großen Schwingspulendurchmesser von ca. 4-5cm und eine möglichst große lineare Auslenkung (=maximaler Membranhub) von ca. 6-10mm achten. Den linearen Hub erhältst du, wenn die Wickelhöhe/-breite der Schwingspule von der Luftspalthöhe abziehst. Ist die Luftspalthöhe 6mm (gängiger Wert), und die Wickelbreite der Schwingspule 20mm, so kann die Membran maximale Hübe von +-7mm vollziehen. Bei größeren Hübe erfolgt keine große Schalldruckerhöhung mehr, es nehmen nur die Verzerrungen extrem schnell zu.

Bei Strassacker (www.boxenselbstbau.de) hab ich ein relativ günstiges Chassis für 98euro gesehen (Mivoc LAW 3064 XM), das eine sehr gute Wiedergabe versprechen müsste. (31cm Woofer, +-7,5mm maximaler linearer Hub, fs=19Hz, Qt=0,3, Vas=143l)
Mit diesem Chassis kommst du schon mit einem 70 L-Gehäuse auf 27Hz (=f-3) runter - allerdings ist ein Bassreflexrohr von 50cm nötig und das Chassis ist angeblich nicht lieferbar??!!
Wenn der Tiefgang nicht so enorm sein muss (35-45Hz), reichen die preisgünstigen und stabilen Chassis von Raveland (+-9mm Hub!!!) auch aus.

Den Bassreflexkanal kannst du auch relativ nah am Treiber installieren, es sollte nur für ausreichenden Abstand vom Gehäuse gesorgt werden, ansonsten "abwinkeln".

Für eine "befriedigende" Wiedergabe sollten für Bassreflexsysteme die Q-werte zwischen 0,2 bis 0,5 sein! höhere Werte (>0,5) ziehen eine verdammt große Gehäusegröße nach sich (>300) und werden im Auto wohl nicht realisierbar sein!

Gruppenlaufzeitverzögerungen sind ab ca. 20ms wahrnehmbar störend (=schleppender Bass, schlechte Impulswiedergabe) -> hab dazu selber mal Fragen gestellt im Thread "Fragen zur Akustik".

Gruß,
Andi

Verfasst: Mo 4. Okt 2004, 23:01
von XMen
@"Andi"

Danke für die ausführlichen Infos :D

Aber bist du dir sicher, dass das so stimmt
Benutzername hat geschrieben:Den linearen Hub erhältst du, wenn die Wickelhöhe/-breite der Schwingspule von der Luftspalthöhe abziehst. Ist die Luftspalthöhe 6mm (gängiger Wert), und die Wickelbreite der Schwingspule 20mm, so kann die Membran maximale Hübe von +-7mm vollziehen.
Hört sich irgendwie verwirrend an :? So richtig bildlich vorstellen kann ich mir das nicht - vielleicht liegt das aber auch an mir :roll:

Zum Glück ist's nicht meine Anlage. Glaube, den Umstieg von AW-880 auf Raveland würde ich nicht überleben. Weil der Kollege vernünftigen Tiefbass haben will, kommen die Teile nicht in Frage.

Mal sehen, vielleicht ein (oder 2 :twisted: ) Peerless Chassis, die sind auch nicht viel teuer als 100€ und bekanntermaßen saugut.

MfG Philip

Verfasst: Di 5. Okt 2004, 17:37
von BASStard
XMen hat geschrieben: Mal sehen, vielleicht ein (oder 2 :twisted: ) Peerless Chassis, die sind auch nicht viel teuer als 100€ und bekanntermaßen saugut.

MfG Philip
Hallo,
welche Peerless meinst du? Die XLS kosten weit mehr, einer allein liegt schon arg über dem preislichen Rahmen!

Gruß, BASStard

Verfasst: Di 5. Okt 2004, 19:11
von Koala
XMen hat geschrieben:Mal sehen, vielleicht ein (oder 2 :twisted: ) Peerless Chassis, die sind auch nicht viel teuer als 100€ und bekanntermaßen saugut.
Nicht alles, wo Peerless draufsteht, ist bekanntermaßen saugut :wink:

greetings, Keita

Verfasst: Mi 6. Okt 2004, 17:50
von Benutzername
Hallo,
Hört sich irgendwie verwirrend an :? So richtig bildlich vorstellen kann ich mir das nicht - vielleicht liegt das aber auch an mir
hab' mich an einer sehr provisorischen Zeichnung versucht :wink:

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die kurzen Striche sollen die Membran darstellen,
im Zentrum der Membran ist die Schwingspule befestigt (dargestellt mit Punkten!), die in das sehr starke Magnetfeld des Luftspalts eintaucht. Der Luftspalt befindet sich links und rechts von den 2 Xsen!
Die > und Y und X Zeichen bilden zusammen den Permanentmagneten, wobei das Magnetfeld dieses Permanentmagneten im besagten Luftspalt am stärksten ist.
Die Schwingspulenbreite beträgt in diesem Fall 6 "Punkte". Sie kann daher maximal 2 Punkte nach oben oder nach unten ausgelenkt werden. Dies habe ich damit gemeint, als ich gesagt habe, dass man die maximale lineare Auslenkung bekommt, wenn man die Luftspalthöhe (2 Y= 2 Punkte) von der "Spulenlänge" (6 Punkte) abzieht. Das ergibt eine maximale lineare Auslenkung von 4 Punkten, also +-2 Punkte!!!
Wird jetzt die Schwingspule weiter als 2 Punkte in eine Richtung ausgelenkt, kommt es zu sehr hohen Verzerrungen. Der Schalldruckzuwachs wird sich auch in Grenzen halten.
ich hoff', es war einigermaßen verständlich :roll:
Mal sehen, vielleicht ein (oder 2 ) Peerless Chassis, die sind auch nicht viel teuer als 100€ und bekanntermaßen saugut.
Wie gesagt, die Chassis sollten meiner Meinungin in erster Linie nach den Parametern und Schwingspulenabmessungen ausgesucht werden. Außerdem sollte auf die Klirrmessungen sowie voraussichtliches Group Delay geachtet werden. Group Delay Infos bekommst du über das kleine Lautsprecherprogramm WinISD bei Eingabe der Parameter. Infos über Klirrwerte, Frequenzgang, Phasengang etc. kriegst du aus den Selbstbauerzeitschriften wie "Klang und Ton" oder "Hobby HIfi". Die Strassackerseite bietet außerdem eine Datenbank über die gestesteten Chassis von diesen Zeitschriften mit kurzen prägnanten auffallenden Merkmalen (wie überhöhte Klirrwerte oä.).
Um zum Punkt zu kommen: Nicht jedes Peerless-Chassis ist ein gutes Chassis!! Das CCX 315 Chassis (30 cm Membran, +-9mm Hub, 4 cm Schwingspulendurchmesser, fs=28,81Hz, Qt=0,46, VAS=121,56l, getestet in "Klang und Ton" Heft 4/03, Preis: 100euro!) ist von den Klirrwerten wie "Parameterzusammenstellung" alles andere als gut!!!
Der Treiber erreicht bei der Klirrmessung bei einem Messpegel von nur 80dB bereits Klirrfaktoren von über 2,1% für K2 und über 1,2% für K3. andere preislich ähnlich angesiedelte Lautsprecher weisen sogar bei 90dB Messpegel nur Klirrfaktoren unter 0,9%, die Raveland-Chassis z.B.!!!
Ein geeignetes Gehäuse für den Peerless müsste mind. 200 Liter groß sein, um überhaupt eine vernünftige lineare Wiedergabe zu erreichen. Selbst wenn dadurch ein Tiefgang bis 25Hz linear möglich ist, kommt zusätzlich die viel zu hohe Gruppenverzögerung hinzu, die ab 30 Hz auf über 20ms steigt und ihr Maximum bei über 30ms findet - eine lahmarschige Basswiedergabe wird die Folge sein.

Also wie gesagt, die meisten Peerless Chassis sind wirklich gut, deswegen müssen aber nicht alle gut sein.
Ich kann nur die Klang und Ton Zeitschriften empfehlen, sind wirklich detailliert mit vielen aussagekräftigen Messungen.

Gruß,
andi

hab gerade entdeckt, dass man sogar bilder hochladen kann :D
in meinem "album" gibt's eine bessere provisorische Zeichnung 8O

Verfasst: Do 7. Okt 2004, 12:25
von bassy
hi zusammen. :D

was haltet ihr eigentlich von dem?
(Ich meine den AM 300)
Liest sich nicht schlecht, oder? Schon mal einer gehört?

gruß bassy