Seid ihr schon aus der Puste?
Ist doch echt ein interessantes Thema!
Bei mir fing es im Alter von 10 Jahren (~1980) an, dass ich bei meinem 9 Jahre älteren Bruder mitgehört habe: Kansas, Rush, Saga und solche Sachen... Progrock, wenn man so will, und damals eigentlich schon out. Diese Musik begleitet mich auch heute noch, und wird einfach nicht langweilig. Bis 20 hab ich mich dann ziemlich abgekapselt, und war mit meinem "Repertoire" absolut zufrieden. Die Musik der 80er habe ich grösstenteils gehasst. Zu Abi Zeiten kamen dann langsam ein paar Sachen dazu, von denen die ich heute allerdings einige nicht mehr wirklich hören kann (Foreigner, BÖC, G. Moore, ...). Trotz einiger Versuche kamen aber dann bis vor kurzem nicht sehr viele andere Sachen hinzu, zum Glück aber ein bisschen Klassik. Jazz wollte ich zwar immer kapieren (im Sinne von "geniessen können"), geklappt hat es aber nicht so recht. Bis mir vor einigen Monaten endlich ein neuer, musikalisch ausgebildeter Kollege einige Sachen empfehlen konnte, die ich zur Zeit heftig in meiner Sammlung ausbaue: (Smooth) Jazz a la Rippingtons, Spyro Gyra, Pat Metheny, Jaques Loussier... das gibt mir grad recht viel. Diese Entdeckungen fielen auch mit der Anschaffung der ersten Nuberts zusammen - um so grösser das derzeitge Hörvergnügen
Zwei Stile, die ich nie mochte: Heavy und Punk - gerade beim letzteres schüttelts mich. Meistens (bei beidem) liegts am "Gesang", der mir jedes Vergnügen vereitelt. Stimme/Melodie war mir immer sehr wichtig.
Bei elektronischer Musik glaube ich schon, dass es auch "gute" Sachen gibt - aber auch dass kann ich mir nicht wirklich anhören. Die Elemente nach denen ich Suche bzw. die ich einfach zu hören gewohnt bin fehlen hier halt. Ausserdem brauche ich vermutlich ein "Bandfeeling" - Musik muss für mich auch live spielbar sein.
Darüberhinaus kann ich aber auch mit Swing/Dixie nichts anfangen, genausowenig wie mit zu "barock" klingender Klassik (Mozart?).
Fazit: Danke an meinen älteren Bruder! Ich hatte im Vergleich mit Mitschülern usw. immer das Gefühl etwas besonderes an meiner Musik zu haben.
Erstaunlich finde ich, dass sicher 70% der Leute aus meinem Umkreis Musik nur passiv hören, eben das was gerade aus dem Radio kommt, die also eigentlich nicht wirklich einen eigenen Geschmack haben können... aber dann trotzdem Geld in CDs investieren (die dann natürlich eine recht kurze Halbwertszeit haben).
Soziale Gruppenzugehörigkeit hat für mich eigentlich nie eine Rolle gepielt. Genauso kann ich mit fast keinen Stücken Erinnerungen/Gefühle verbinden, vielleicht weil ich die meisten über so viele Jahre gehört habe.
Ich muss jetzt die CD wechseln gehen...
Grüße
Ralf