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Re: Besuch bei einem Lautsprecherentwickler

Verfasst: Mi 24. Nov 2004, 14:43
von G.M
Hallo,
++Stefan++ hat geschrieben:Wer z.B. kleine Lautsprecher wie z.B. Nuwave 35 sucht, und für mehr Klang über 1000€ pro Stück bereit ist auszugeben, der sollte unbedingt mal in Ahrensburg vorbeisehen.
Gib mir bitte das Modell an, dann erkläre ich Dir was mir an den Lautsprechern nicht gefallen hat.

Edit: Ich habe mein Beitrag auf Wunsch von der NSF geändert!

Verfasst: Mi 24. Nov 2004, 15:58
von Thias
++Stefan++ hat geschrieben:Der seitwärts angebrachte Sub ist steilflankig bei etwa 120Hz abgetrennt worden, das war so ziemlich das zweite, was mir über die Lautsprecher gesagt wurde;-)
steilflankige Abtrennung bewirkt aber nun mal den "sub-Effekt (Verzögerung im Bassbereich). Musik mit Sub ist nun mal nicht das Gelbe vom Ei.

Naja, hab gerade nochmal nachgelesen: Trennfrequenz 150 Hz Weiche 12dB/Oct. Soll wahrscheinlich eine Kompromißlösung darstellen. Group Delay ist noch relativ gering, aber nach meiner Meinung sind 150 Hz ortbar und dann auch 300 Hz bei -12 dB. (Offen ist auch noch die Frage, wann diese LS anfangen zu bündeln)

Gruß Thias

Verfasst: Fr 26. Nov 2004, 06:03
von elektrip
Wer ausser Stefan hat sich diese ls selber angehört?

Man hört von technischen Mängeln. Das kann ja nicht klingen.

Soweit ich das mitgekriegt habe, müssen auch bei teuersten
und aufwändigsten Komponenten irgendwelche Kompromisse
eingegangen werden. So gesehen, hat einfach alles technische Mängel.
Wurde ein guter Kompromiss gefunden bringt daraufhin die Optimierung
und Minimierung der Mängel das Endprodukt wieder ein Stück weiter.
Dabei entscheidet im Entwicklungsprozess zum Glück auch die Praxis mit,
was heisst, die Ohren sind die letzte Instanz, das ultimative Messinstrument.
Das schenkt mir Vertrauen.

Allerdings bin ich schon der Meinung, dass nur Perfektionisten
uns wirklich weiterbringen :D
Dazu gehört nebst Sachverstand auch try and error und der konsequente
Wille zur ständigen Verbesserung. Halt richtig spielen! Macht doch Spass!
'Geht nicht weil kann nicht' ist da m.M. fehl am Platz.

Mein Lautsprecher-Traum sowohl optisch, technisch und v.a klanglich
ist eine C40 von Piega aus Horgen am Zürisee (oder auch die C10 Ltd.).
Die Definition von Perfektionismus was mich und Lautsprecher betrifft.
Man muss es lieben. Bestimmt wären ein paar der genannten versierten
Jungs (Respekt!) aus den einschlägigen Foren auch im Stande, diesen
LS als Fehlkonstruktion hinzustellen :wink:

10 andere übernehmen die Meinung und geben sie weiter ohne Praxisbezug,
und das ist halt was ziemlich stört, selbst wenns um Kabel geht, kann man doch
einfach mal die Klappe halten, wenn man selber noch nie damit gespielt hat.
Insbesondere dann, wenn es 2 erhärtete Fronten gibt, sollte man
zuerst ein bisschen spielen, bevor man sich zu einem Lager bekennt. Nicht?

Naja, mein Piega Traum lass ich mir eh nicht nehmen, den hatte ich schon als Kind.
Was solche Sachen angeht, bin ich irgendwie stilsicher und mit genug Autosuggestion
würde ich sie mir selbst dann schönreden und kaufen, wenn sie nach Kartonschachtel
klingen würde. Voll eingeschossen eben. Genauso kann mir niemand einen Benz schmackhaft
machen wenn ich doch weiss und schon immer wusste, als Millionär würde ich Jaguar XJR
fahren, und nur den... soviel zu meiner Unbefangenheit :lol:

Bottom Line: Wichtig ist doch, was die Ohren dazu sagen und die
Augen hören wollen, hä?

Gruess
elektrip.

Verfasst: Fr 26. Nov 2004, 12:09
von Thias
Hi,

auf der Page wird die Neutralität dieser LS angepriesen. Das habe ich angezweifelt.
Das sie für manche Ohren gut klingen, ist durchaus möglich, denn das ist Geschmacksfrage.
Soweit ich das mitgekriegt habe, müssen auch bei teuersten
und aufwändigsten Komponenten irgendwelche Kompromisse
eingegangen werden. So gesehen, hat einfach alles technische Mängel.
Wurde ein guter Kompromiss gefunden bringt daraufhin die Optimierung
und Minimierung der Mängel das Endprodukt wieder ein Stück weiter.
Dabei entscheidet im Entwicklungsprozess zum Glück auch die Praxis mit,
was heisst, die Ohren sind die letzte Instanz, das ultimative Messinstrument.
Das schenkt mir vertrauen.
Das ist richtig. Ich denke, da ist G.Nubert auch ein Vordenker. Er beachtet als erstes die phys. Gesetzmäßigkeiten, bringt die Erfordernisse des Marktes mit ein und bewertet den Kompromiß meßtechnisch und mit den Ohren. Lobenswert dabei ist, dass er von der Neutralität nur wenige Abstriche zu machen bereit ist.
Leider werden LS oft nur nach opt. Gesichtspunkten konstruiert (unauffällig - Bose oder spektakulär - viele HaiEnt-Produkte).
Ein neutraler LS muss im Wohnzimmer stark, verfärbungsfrei und gleichmäßig bündeln, um den Diffusschall gering zu halten.
Dazu sind aber z.B. breite Schallwände erforderlich, aber so etwas will niemand kaufen. Nubert hat da einen guten Kompromiß mit der gebogenen Schallwand...
Wille zur ständigen Verbesserung. Halt richtig spielen! Macht doch Spass!
'Geht nicht weil kann nicht' ist da m.M. fehl am Platz.
Was physikalisch nicht geht, geht nun mal nicht, jedenfalls unter dem Gesichtspunkt der neutralen Anforderung.
Bestimmt wären ein paar der genannten versierten
Jungs (Respekt!) aus den einschlägigen Foren auch im Stande, diesen
LS als Fehlkonstruktion hinzustellen
Das ist durchaus denkbar, wenn sich konstruktive Mängel zeigen, die der neutralen Wiedergabe durch physikalische Gesetze entgegenstehen. Aber trotzdem können sie dann für dich gut klingen, aber eben nicht neutral.
10 andere übernehmen die Meinung und geben sie weiter ohne Praxisbezug,
und das ist halt was ziemlich stört,
Millionen von Menschen übernehmen physikalische und mathematische Gesetze, ohne sie zu überprüfen. Was im HiFi-Forum speziell diskutiert wird, sind nun mal Gesetze über Schallausbreitung usw.
selbst wenns um Kabel geht kann man doch
einfach mal die Klappe halten wenn man selber noch nie damit gespielt hat.
Insbesondere dann, wenn es 2 erhärtete Fronten gibt, sollte man
zuerst ein bisschen spielen bevor man sich zu einem Lager bekennt. Nicht?
Dazu wollte ich auch die Klappe halten, aber wenn du's schon ansprichtst, ich kenne bis jetzt nur halbwegs objektive DBT (mit Teinahme beider Fraktionen), wo die Fehlerquote bei 50% lag, also kein Unterschied verifizierbar war.
Naja, mein Piega Traum lass ich mir eh nicht nehmen, den hatte ich schon als Kind.
Was solche Sachen angeht bin ich irgendwie stilsicher und mit genug Autosuggestion
würde ich sie mir selbst dann schönreden und kaufen, wenn sie nach Kartonschachtel
klingen würde. Voll eingeschossen eben. Genauso kann mir niemand einen Benz schmackhaft
machen wenn ich doch weiss und schon immer wusste, als Millionär würde ich Jaguar XJR
fahren, und nur den...soviel zu meiner Unbefangenheit

Bottom Line: Wichtig ist doch, was die Ohren dazu sagen und die
Augen hören wollen, hä?
Dir will auch keiner einen Traum nehmen. Aber wenn jemand mit neutralen LS wirbt, sollten sie das auch weitgehend sein. Bei Nubert ist es ja auch so. Dass manche mit neutralem Klang nicht zurechtkommen, ist ein anderes Thema.
Ich würde allerdings irgendwann sehr unzufrieden sein, wenn mir bewußt wird, dass ich den schönen Klang mir nur eingeredet habe. Aber wenn ich es mir recht überlege, könnte man mit dieser Autosuggestion viel Geld sparen :wink:

Gruß Thias

Verfasst: Fr 26. Nov 2004, 13:39
von elektrip
Dazu wollte ich auch die Klappe halten, aber wenn du's schon ansprichtst, ich kenne bis jetzt nur halbwegs objektive DBT (mit Teinahme beider Fraktionen), wo die Fehlerquote bei 50% lag, also kein Unterschied virifizierbar war.
Ich kenne auch keine anderen Tests, möchte es dennoch selber erfahren. Was bei den mir
bekannten Tests nie ausgewertert wurde ist die "Einzelperformance" der Hörer. Will heissen,
wenn die eine Fraktion zu 100& nix hört und die andere Fraktion zu 100% Unterschiede hört (im
Extremfall) ist die Quote zwar 50% aber nicht repräsentativ für den angestrebten Vergleich. Es
muss ja nur einer von 20 zu 90% Treffer landen, der hört dann "bestimmt" Unterschiede.
Aber tendenziell ist sicher vieles Autosuggestion. Und selbst das finde ich nicht schlimm,
so wie ein gutes Gericht schön zubereitet noch besser schmeckt, so gefällt mir die Musik noch
ein Quäntchen besser, wenn ich dabei die massive Alufront des neuen Korsuns anstarren kann
statt einen schwarzen Plastikkastens.

Jedenfalls ich bin ja auch sehr sehr skeptisch, aber ich muss das für mich selber verifizieren.
Auch dann wäre doch möglich, an anderen Ketten in anderen Räumen durchaus Unterschiede
aufzudecken. Das steht mir dann nicht zu, zu beurteilen.

Will nur sagen, nicht alles dogmatisieren, wenn's heikel wird, dafür mehr spiiiieeelen :D

Wenn ich lese, dass jemand dort niemals einen ls kaufen würde, weils da auch diese komischen
Kabel gibt, dann klingt das zwar menschlich aber genauso irrational wie die Zauberkabel.
Ich bin sicher, auch im Bio-Reformhaus gibts ein dreckiges gen-verseuchtes Produkt, wenn man
lange genug sucht. :D

Gruess
elektrip.

Verfasst: Fr 26. Nov 2004, 13:55
von LeChef
elektrip hat geschrieben: Wenn ich lese, dass jemand dort niemals einen ls kaufen würde, weils da auch diese komischen Kabel gibt, dann klingt das zwar menschlich aber genauso irrational wie die Zauberkabel.
Das mein ich aber auch mal. Zumal das einfach nur ein Supra Kabel ist, von dem der Händler bestimmt einfach nur die Beschreibung auf die Homepage kopiert hat. Was soll er sonst schreiben? Dass es Humbug ist?

Ich denke, viele gehn viel zu theoretisch an das ganze Thema ran. Hört mehr auf eure Ohren und nicht auf irgendwelche Messdiagramme, Konstruktionsprinzipien, blablablasabbelquäääk.... die Dinger seht ihr nämlich nicht, wenn ihr vor eurer Anlage sitzt. Ihr hört MUSIK! :wink:

Verfasst: Fr 26. Nov 2004, 14:07
von Thias
elektrip hat geschrieben:Ich kenne auch keine anderen Tests, möchte es dennoch selber erfahren. Was bei den mir
bekannten Tests nie ausgewertert wurde ist die "Einzelperformance" der Hörer. Will heissen,
wenn die eine Fraktion zu 100& nix hört und die andere Fraktion zu 100% Unterschiede hört (im
Extremfall) ist die Quote zwar 50% aber nicht repräsentativ für den angestrebten Vergleich. Es
muss ja nur einer von 20 zu 90% Treffer landen, der hört dann "bestimmt" Unterschiede.
Es gab da mal einen Test bei hörzone (Studio füe aktive LS) in München und der Test wurde im HiFi-Forum diskutiert.
Bei dem Test waren Kabelklanghörer und auch Skeptiker dabei. Getestet wurde eine billige (leicht beschädigte) Cinch-Beipackstrippe gegen ein sehr teures Kabel. Es lag bei im Durchschnitt ungefähr bei 50 %. (Beim absoluten Kabelklangverfechter leicht darunter, also nichts mit 90 % Treffsicherheit) Statistisch war das Ergebnis eindeutig: Es war kein verifizierbarer Unterschied vorhanden. Interessanterweise wurde von dieser Fraktion danach der Test angezweifelt. Aber es ist schon interessant, wenn Leute, die von Unterschieden wie Tag und Nacht sprechen, dann völlig versagen :roll:

Gruß Thias

Verfasst: Fr 26. Nov 2004, 14:11
von g.vogt
Hallo Gothic-Beast,
Ich denke, viele gehn viel zu theoretisch an das ganze Thema ran. Hört mehr auf eure Ohren und nicht auf irgendwelche Messdiagramme, Konstruktionsprinzipien, blablablasabbelquäääk.... die Dinger seht ihr nämlich nicht wenn ihr vor eurer Anlage sitzt. Ihr hört MUSIK! :wink:
der Einwand klingt logisch, aber die Sache hat einen Haken:

Es ist m.E. einfach nicht möglich, aus dem vieltausendfachem Angebot an Geräten, Lautsprechern usw. eine Auswahl zu treffen, indem man nur auf seine Ohren hört. (Sonst könnte man auch dieses Forum sofort einstellen ;-)).

Man kommt nicht umhin, nach anderen Kriterien eine Vorauswahl zu treffen. Das können Testzeitschriften sein, das kann Hörensagen sein, die im Umfeld verfügbare Auswahl, technische Aspekte (die man zu beurteilen können meint), optische Aspekte oder auch eine gewisse Sympathie, die man der Werbung oder dem sonstigen Auftreten eines Herstellers oder eines Verkäufers entgegenbringt. Bspw. habe ich Nubert aufgrund der offenen, nachvollziehbaren Ausführungen des Heftchens "Technik Satt" in die engere Auswahl genommen.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 26. Nov 2004, 14:23
von LeChef
g.vogt hat geschrieben:Man kommt nicht umhin, nach anderen Kriterien eine Vorauswahl zu treffen. Das können Testzeitschriften sein, das kann Hörensagen sein, die im Umfeld verfügbare Auswahl, technische Aspekte (die man zu beurteilen können meint), optische Aspekte oder auch eine gewisse Sympathie, die man der Werbung oder dem sonstigen Auftreten eines Herstellers oder eines Verkäufers entgegenbringt. Bspw. habe ich Nubert aufgrund der offenen, nachvollziehbaren Ausführungen des Heftchens "Technik Satt" in die engere Auswahl genommen.
hehe das sollte jeder so machen, die Hervorgehobenen waren bei mir entscheidend ;)
Ich meine nur, allein wegen irgendwelchen auf den ersten Blick vielleicht nicht dem technisch gesehenen Ideal entsprechen Dingen, einen Lautsprecher überhaupt nicht anzuhören oder zu behaupten, er wäre nicht gut oder gar eine Fehlkonstruktion, halte ich für nicht richtig. Denn das Output könnte am Ende trotzdem subjektiv besser sein.

Übrigens das Technik Satt halte auch ich für ausgezeichnet, gerade für Leute, die sich nicht so gut auf dem Gebiet auskennen.... wie ich :lol:
:wink:

Verfasst: Fr 26. Nov 2004, 15:47
von ++Stefan++
Mir hat beim Norah Jones hören die Serie M15 sehr gut gefallen.
Allerdings ist diese nicht gerade Bass-stark und uns wurde auch gesagt, dass mit diesem Lautsprecher nicht "laut" hören kann. Die Chassis haben auch "nur" +-7mm Hub.