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Verfasst: Mi 24. Nov 2004, 18:03
von Hayes
Hallo zusammen,

tut mir leid, dass ich so schwer von Begriff bin :oops:
Die doppelte Leistung bringt im Pegel nur +3dB
Bedeutet das jetzt, dass es eigentlich gar keine Rolle spielt, ob man sich einen Verstärker mit z.B. 150W oder 300W kauft, weil die Auswirkung auf die Lautstärke ohnehin minimal ist (in diesem Bsp. 3db)?
Aber in der Praxis macht es doch einen sehr deutlichen Unterschied, sonst könnte man doch eine Nuwave125 auch an eine Kompaktanlage mit 40W hängen...

Irgendwie krieg ich den Unterschied nicht auf die Reihe zwischen Pegel, Lautstärke und Leistung...

Gruß
Timo

Verfasst: Mi 24. Nov 2004, 19:04
von Merlin
hallo,

dieses thema beschäftigt mich zur zeit auch.
merkt man denn bei stereo, das man mehr leistung hat, wenn ich eine endstufe anschließe?

gruß merlin

Verfasst: Mi 24. Nov 2004, 19:24
von Koala
Hayes hat geschrieben:Bedeutet das jetzt, dass es eigentlich gar keine Rolle spielt, ob man sich einen Verstärker mit z.B. 150W oder 300W kauft, weil die Auswirkung auf die Lautstärke ohnehin minimal ist (in diesem Bsp. 3db)?
Ja und nein. Wenn sich die angeforderte Leistung im unteren Bereich bewegt, die von beiden Verstärkern gleichermaßen souverän geliefert werden können, spielt es keine Rolle. Werden die Endstufen hingegen ständig gefordert, liefert die Endstufe mit den höheren Stromreserven bessere Ergebnisse, weil die diesbzgl. schwächere Endstufe nicht mehr in der Lage ist die hohen Ströme zu liefern.
Es ist also mitnichten entscheidend, ob eine Endstufe mehr Leistung liefern kann, sondern ob sie (auch) in der Lage ist dauerhaft hohe Ströme abgeben zu können.
Aber in der Praxis macht es doch einen sehr deutlichen Unterschied, sonst könnte man doch eine Nuwave125 auch an eine Kompaktanlage mit 40W hängen...
Die Endstufen einer ordinären Kompaktanlage sind nicht in der Lage hohe Ströme zu liefern, daher gehen sie bei höherem Pegel schnell in die Knie.

greetings, Keita

Verfasst: Mi 24. Nov 2004, 19:36
von Caisa
Koala hat das schon sehr schön beschreiben! :D

z.B. SAC baut sehr gute Endstufen, aber die haben auch nur ca 150 Watt, trotzdem haben sie auch schwierigste LS im Griff, weil sie bis unter 2 Ohm stabil sind und immernoch hohe Ströme liefern können! Ein Dämpfungsfaktor von größer 20.000 ist natürlich auch noch ein Qualitätsmerkmal. Daneben spielt die Siebung auch noch eine Rolle.

Gruß Caisa

Verfasst: Mi 24. Nov 2004, 19:36
von burki
Hi,
Bedeutet das jetzt, dass es eigentlich gar keine Rolle spielt, ob man sich einen Verstärker mit z.B. 150W oder 300W kauft, weil die Auswirkung auf die Lautstärke ohnehin minimal ist (in diesem Bsp. 3db)?
das waere vollstaendig richtig, wenn es ein einheitliches und sinnvolles Messverfahren gaebe.
Ohne Angabe von Klirr, Frequenzbereich, ... sind die Kundendatenblaetter zumeist wenig wert.
Wie Keita schon schreibt, ist die Stromstabilitaet ein nicht unwichtiges Kriterium, was aber eben nur ein Punkt ist (wie siehts mit Phasendrehung, Daempfungsfaktor, ... aus ?).
Die schnoede Gewichtsangabe und die Kenntnis der Trafodaten sind da haeufig ein verlaesslicherer Anhaltspunkt, als die angebene Wattzahl ...
Gruss
Burkhardt

Verfasst: Do 25. Nov 2004, 13:00
von Gandalf
Mir fiel bei meinem kleinen Vergleichstest zwischen den Vincent SP-996 und den SP-997 sofort auf, dass ich nicht lauter hören konnte. Die SP-996 hat 125 Watt/8Ohm, die SP-997 hat 150 Watt/8 Ohm.
Das war einer der Gründe mir noch zwei weitere 996er zu holen.

Meiner Meinung nach liegt es auch an meinen nuLine 80. Mralbundy kam ja zu einem anderen Ergebnis mit seinen nuWave 125.

Verfasst: Do 25. Nov 2004, 17:48
von G.M
Hallo,
burki hat geschrieben:Hi,
Bedeutet das jetzt, dass es eigentlich gar keine Rolle spielt, ob man sich einen Verstärker mit z.B. 150W oder 300W kauft, weil die Auswirkung auf die Lautstärke ohnehin minimal ist (in diesem Bsp. 3db)?
das waere vollstaendig richtig, wenn es ein einheitliches und sinnvolles Messverfahren gaebe.
Ohne Angabe von Klirr, Frequenzbereich, ... sind die Kundendatenblaetter zumeist wenig wert.
Wie Keita schon schreibt, ist die Stromstabilitaet ein nicht unwichtiges Kriterium, was aber eben nur ein Punkt ist (wie siehts mit Phasendrehung, Daempfungsfaktor, ... aus ?).
Kannst Du mir bitte erklären was ein "hoher" Dämpfungsfaktor bewirkt?

ich sehe das so:
In der Frequenzweiche jeder passiven Lautsprecherbox wird dem Basslautsprecher als Tiefpass eine Spule (zum Ausfiltern hoher Frequenzen) vorgeschaltet. Diese Spule besteht aus Kupferlackdraht, mit meist 1mm Durchmesser - also ca. 0,75mm² Querschnitt. Je nach notwendiger Induktivität werden dazu etwa 10 bis 30 Meter Draht verwendet. Sehr gute Spulen in teuren Boxen (oder solche mit geringer Induktivität) erreichen Widerstandswerte von etwa 0,3 Ohm. Weniger gute (oder solche mit hoher Induktivität) 0,7 bis 1 Ohm. Dieser Widerstandswert bewirkt, dass auch der "tollste" Dämpfungsfaktor eines High-End Verstärkers weitgehend wirkungslos bleibt und nur noch zu einem Bruchteil beim Basslautsprecher ankommt (wieder ein schönes Beispiel für Theorie und Praxis). Selbst das teuerste Boxenkabel kann hier nichts verbessern. Dazu ein einfaches Rechenbeispiel: angenommen, ein "mittelprächtiger" Transistor-Endverstärker hat einen Dämpfungsfaktor von 100 an 8 Ohm (das entspricht einem Innenwiderstand von 0,08 Ohm). An einer 4 Ohm Box halbiert sich sein Dämpfungsfaktor zu einem Wert von 50. Wenn man nun annimmt, dass die Spule samt dem Boxenkabel gemeinsam einen Widerstandswert von 0,8 Ohm aufweisen, ergibt das am Basslautsprecher einer 8 Ohm Box ( 8 dividiert durch 0,8 ) einen Dämpfungsfaktor von 10 und an einer 4 Ohm Box von 5.
Man schaue auf den Dämpfungsfaktor von m.M.n richtig guten Verstärkern:
Accuphase :100-120 an 4 Ohm
Krell : 80- 120 an 4 Ohm
McIntosh : 100-120 an 4 Ohm
TAG : 100-150 an 4 Ohm
usw.

Yamaha : bis 400 an 4 Ohm
"Reisschüsseln" a la Vincent, korsun und Co. ebenfalls bis zu 400.

Verfasst: Do 25. Nov 2004, 18:53
von burki
Hi,
ich meinte den tatsaechlich vorhandenen DF, der nicht nur von der ohmschen Last, sondern eben auch von der Frequenz abhaengt --> auch hier sind die Angaben im "Userdatenblatt" nicht hinreichend.
Dass dabei natuerlich der Widerstand der Kabelage eine entscheidende Rolle spielt, steht auf einem anderen Blatt.
Gruss
Burkhardt

Verfasst: Fr 26. Nov 2004, 17:54
von Merlin
hallo gandalf,

was hat dir der einsatz der sp 996 gebracht?
hat sich denn der klang gut verbessert, oder sind es nur nuancen?

gruß merlin

Verfasst: Sa 18. Dez 2004, 22:20
von stv
Hallo,

ich möchte diesen Thread noch einmal aufgreifen, da ich in diesem Zusammenhang noch eine Frage habe
und keinen neuen erstellen möchte.

Es war die Rede von diesem sog. "Verstärkungsfaktor" der Endstufe. Anhand welcher Werte lässt sich dieser
denn bestimmen?
Hintergrund ist folgender: Wenn mehrere unterschiedliche Endstufen (Stereo oder Mono) an den Pre-Outs eines
AV-Receivers verwendet werden, muss ja die Lautstärke abgeglichen werden. Über den AV-Receiver geht
dies ja meist recht bequem, aber eben nicht beliebig hoch.
Kommen nun Endstufen mit nicht regelbarem Pegel zum Einsatz, kann es doch durchaus vorkommen,
dass sich der Pegel aller Kanäle nicht hinreichend abgleichen lässt, falls die verwendeten Endstufen
einen stark voneinander abweichenden Verstärkungsfaktor haben?
Man müsste also "ähnliche" Endstufen für alle Kanäle verwenden?

Ich hoffe ich habe keinen dummen Denkfehler in meiner Logik...


Gruß, Stefan