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Verfasst: So 27. Mär 2005, 16:11
von Frank Klemm
OL-DIE hat geschrieben:Hallo Frank,
mit FI hat mein Sicherungskasten leider noch nichts im Sinn (wenn ich nichts übersehen habe).
Das Haus haben meine Frau und ich 1985 bezogen. Erbaut wurde es ca. 1953/54.
Der Sicherungskasten wurde allerdings vor unserem Einzug neu aufgebaut (vermutlich Ende der 70er, spätestens Anfang der 80er Jahre). Vor ca. einem Jahr wurde der Stromzähler erneuert und turnusgemäß gegen einen neuen ausgetauscht. Von Seiten der Stadtwerke gab es hierbei keine Beanstandungen oder Hinweise bezüglich der Elektroinstallation. In den letzten 20 Jahren haben wir ebenfalls keinerlei Probleme mit damit gehabt.
Selbstverständlich sind überall Schuko-Steckdosen vorhanden.
Na ja, auf jeden Fall habe ich mal so einen Steckdosen-FI bestellt. Lässt sich ein FI eventuell im Sicherungskasten nachrüsten? Welche Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein?
Hängt vom Sicherungskasten ab.
Mach mal ein Foto davon.
Bei etwas moderneren wird alles auf Schienen geklemmt und dann verkabelt.
Dort muß dann einfach nur ein FI auf die Schiene und in den Stromkreis für
Bad/Küche geklemmt werden. Der größte Aufwand ist das Herausbekommen
der gesteckten Kabel, meist arbeiten diese mit Widerhacken. Einfach rein
und ganz schwer wieder raus.
Verfasst: So 27. Mär 2005, 18:12
von OL-DIE
Hallo Frank,
es ist ein großer modernerer Sicherungskasten mit Klemmschienen. Es ist auch genügend Platz für weitere Sicherungen ect. vorhanden. Meine Frage bezog sich mehr auf die leitungstechnische Seite. Kann ein FI im Sicherungskasten im Nachhinein problemlos installiert werden, auch wenn ein Teil der im Haus verlegten Leitungen "genullt" wurden (50er Jahre)? Ich habe selbstverständlich keine Lust, sämtliche Steckdosen aufzuschrauben um nachschauen: genullt oder mit Erdleiter? Gäbe es da technische Probleme, so ist die Lösung mit Steckdosen-FI's wahrscheinlich die einfachste Lösung (auch im Bad) um die Sicherheit zu erhöhen

.
Nun ja, fast alle einsteckbaren elektrischen Geräte in unserem Haushalt sind ja schutzisoliert und haben keinen Erdleiter. Ich denke da an Fön, Küchenmaschine, Rasierapparat, CD-Spieler, MD-Deck, Fernseher, Verstärker Marantz PM-14 usw...
Trotzdem werde ich mir mal tiefer gehende Gedanken zum Thema machen und ggfs. mal einen Elektriker zu Rate ziehen.
Gruß
OL-DIE
Verfasst: So 27. Mär 2005, 18:13
von sir buffy
Hallo
OL-DIE hat geschrieben:
Der Sicherungskasten wurde allerdings vor unserem Einzug neu aufgebaut (vermutlich Ende der 70er, spätestens Anfang der 80er Jahre). Vor ca. einem Jahr wurde der Stromzähler erneuert und turnusgemäß gegen einen neuen ausgetauscht. Von Seiten der Stadtwerke gab es hierbei keine Beanstandungen oder Hinweise bezüglich der Elektroinstallation. In den letzten 20 Jahren haben wir ebenfalls keinerlei Probleme mit damit gehabt.
Selbstverständlich sind überall Schuko-Steckdosen vorhanden.
Na ja, auf jeden Fall habe ich mal so einen Steckdosen-FI bestellt. Lässt sich ein FI eventuell im Sicherungskasten nachrüsten? Welche Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein?
Deinen Stromversorger (Stadtwerke) interessiert nur, daß, bis einschließlich Zähler, kein Zugang zu Stomführenden Teilen besteht. Also alles verplombt ist und keine Beschädigungen aufweist. Alles, was hinter/nach dem Stromzähler in der Installation passiert, geht
die nichts an. Ist Sache des Hausbesitzers, der u.U. auch haftbar gemacht werden kann. Wobei es nichts schadet, wenn ein Nachweis erbracht werden kann, daß Arbeiten an der Verteilung von einem eingetragenen Elektroinstallateur durchgeführt wurden.
Auch bei vorhandenen FI`s ab und an mal die Testtaste zu drücken ist, wie schon von g.vogt angesprochen, kein Fehler.

Verfasst: So 27. Mär 2005, 19:46
von Master J
OL-DIE hat geschrieben:Meine Frage bezog sich mehr auf die leitungstechnische Seite. Kann ein FI im Sicherungskasten im Nachhinein problemlos installiert werden, auch wenn ein Teil der im Haus verlegten Leitungen "genullt" wurden (50er Jahre)? Ich habe selbstverständlich keine Lust, sämtliche Steckdosen aufzuschrauben um nachschauen: genullt oder mit Erdleiter? Gäbe es da technische Probleme, so ist die Lösung mit Steckdosen-FI's wahrscheinlich die einfachste Lösung (auch im Bad) um die Sicherheit zu erhöhen

.
Also hast Du ein TN-C Netz; kein separater Schutzleiter.
Die "Nullung" muss nicht in jeder Steckdose vorgenommen werden.
Reicht an zentraler Stelle: Z.B. im Verteilerkasten.

Das müsstest Du mal durchmessen.
Jedenfalls ist so keine Verwendung von FI-Schaltern möglich.
Auch die Steckdosen-FI-Lösung taucht dann nicht.
Gruss
Jochen
Re: Personenschutzadapter für die Anlage empfehlenswert?
Verfasst: So 27. Mär 2005, 19:55
von BlueDanube
Der FI-Schutzschalter ist nur ein Teil der Schutzmaßnahme "Schutzerdung" (andere Maßnahmen sind zB. "Schutzkleinspannung", "Schutzisolierung", ...). Berührbare Metallteile an Geräten sind mt Erde verbunden (Schuko-Stecker) und wenn durch einen Fehler die Phase an diese Metallteile gerät, fließt der Strom durch die Erde ab und der FI-Schutzschalter fliegt raus. Deshalb muss auch der Erdungswiderstand unterhalb eines gesetzlich vorgeschriebenen Maximums liegen.
Ohne Erdleitung und Schuko-Steckdosen ist es fraglich, ob der FI-Schutzschalter schnell genug und bei einem für Menschen bereits schädlichen niedrigen Strom zuverlässig abschaltet...
Es ist viel sicherer, wenn der größte Teil des Stromes nicht durch den Körper fließt, sondern über die Erdleitung.
Wenn in einer Wohnung kein FI-Schutzschalter installiert ist, kann es gut möglich sein, dass auch keine Erdleitung vorhanden ist!
Wenn auch nur
ein Gerät im Haushalt einen Schuko-Stecker hat, ist das Fehlen von FI-Schutzschalter und Erdleitung wie russisches Roulette!
Und eine Schuko-Steckdose ohne angeschlossener (funktionierender) Erdung ist schlicht als kriminell zu bezeichnen!
Verfasst: So 27. Mär 2005, 22:15
von OL-DIE
Hallo BlueDanube,
ich habe gerade noch mal nachgeschaut: Ein Erdung ist natürlich vorhanden, an der Wasserhauptleitung (Metallrohr) befindet sich vor der Wasseruhr eine Schelle mit Erdkabel, dieses führt zum (verplombten) Hauptsicherungskasten, von da aus geht der Hauptkabelstrang weiter zum Sicherungskasten. Das entspricht wohl den Vorschriften, andernfalls hätten sich die Stadtwerke mit Sicherheit gemeldet. Neue Wasserrohre der Versorger bestehen heute bis zum Hausanschluss häufig aus Kunststoff, da muss dann neu geerdet werden. Ist aber bei uns (noch) nicht der Fall.
Vor Jahren hatte ein Erbstück, nämlich eine metallene Stehlampe (allerdings korrekt aufgebaut mit Erdleiter und Schukostecker) einen schwerwiegenden Defekt: Das Phase führende Kabel scheuerte im Metallrohr durch und verursachte einen Kurzschluss, der selbstverständlich sofort die Sicherung auslöste. Also war der Schutzkontakt der Steckdose mit Sicherheit nicht galvanisch schwebend.
Aber wie schon gesagt, werde ich die Lieferung des Steckdosen FI abwarten und mir noch mal tiefer gehende Gedanken machen

...
Gruß
OL-DIE
Verfasst: So 27. Mär 2005, 22:41
von BlueDanube
OL-DIE hat geschrieben:Das Phase führende Kabel scheuerte im Metallrohr durch und verursachte einen Kurzschluss, der selbstverständlich sofort die Sicherung auslöste.
Ein Glück, wenn der Fehlerstrom so hoch ist, dass die Sicherung (10A?) auslöst.
Zum Sterben reichen aber schon etwa 30mA, wenn ich micht recht erinnere...

Verfasst: So 27. Mär 2005, 23:06
von OL-DIE
Hallo,
zum Thema "klassische Nullung" und "Steckdosen im Wandel der Zeit" bin ich
hierauf eine interessante Seite gestoßen. Für diejenigen, die sich für diese Dinge interessieren.
Gruß
OL-DIE
Verfasst: Fr 1. Apr 2005, 16:56
von OL-DIE
Hallo alle miteinander,
heute habe ich den sogenannten Personenschutz-Zwischenstecker ("Steckdosen - FI") geliefert bekommen und gleich ausprobiert. Hierbei handelt es sich dieses Gerät:
Es ist z.B. bei Conrad erhältlich unter der Art.-Nr. 620600-LN (Suchwort: Personenschutz-Zwischenstecker).
Aufgrund der Tatsache, dass im Stromkreis unserer HiFi-Anlage kein FI-Schutzschalter vorhanden ist, denke ich, dass es sich hierbei um eine sinnvolle Investition handelt. Getestet habe ich das Gerät über den eingebauten Testschalter, aber auch per Fehlerstrom über ohmsche Widerstände. Spezifiziert ist das Gerät mit einem Bemessungsdifferenzstrom von 30 mA. Frank Klemm meinte in seinem Beitrag zu diesem Thread, 10 mA seien günstiger (aber schwer zu kriegen). In meinen Versuchen zu diesem Thema habe ich festgestellt, dass mein Gerät noch bei ca. 23 mA Fehlerstrom auslöst. Bei 10 mA allerdings nicht. Ich denke, das ist o. k.
An meine HiFi-Steckdose sind tatsächlich 11 Geräte angeschlossen (ohne die AW-1000, die haben einen anderen Stromkreis), die meisten schutzisoliert, aber mit Metallgehäuse. Da das Gerät für eine maximale Anschlussleistung von 3680 W ausgelegt ist, dürften sich keine Probleme mit den Verstärkern ergeben.
Übrigens: Klangtechnische Nachteile wegen dieses Zwischensteckers halte ich für ausgeschlossen; bisher sind mir noch keine aufgefallen.
Gruß
OL-DIE
Verfasst: Fr 1. Apr 2005, 17:15
von Amperlite
OL-DIE hat geschrieben:Übrigens: Klangtechnische Nachteile wegen dieses Zwischensteckers halte ich für ausgeschlossen; bisher sind mir noch keine aufgefallen.
Hast du halt wieder ein paar Millihenry mehr im Stromkreis, das interessiert aber kein bisschen.