Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

A Propos Raumakustik bitte ich um die Lektüre der folgenden Seite:

http://www.hifiaktiv.at/startseite/startseite.htm

Vielleicht darf ich daraus zitieren:

"Auch wenn es immer wieder behauptet wird, ist es nicht möglich, einen Raum zu stark zu bedämpfen und ihn dadurch akustisch "tot" zu machen. Keine Reflexionen bzw. kein Nachhall ist die Basis für optimalen Klang!"

Der Grund dafür ist, dass der Frequenzgang der Box auf linear in einem schalltoten Raum getrimmt ist. Das ist auch sinnvoll, da der Boxenhersteller den individuellen Raumklang des Anwenders gar nicht kennen kann. D.h. nur in einem nicht reflektierenden Raum oder im Freien klingt eine Box vollkommen ausgewogen.

Gruß

Kikl

Hi,

das mit den Höhrgwohnheiten kann schon sein. Ändert aber nichts an meinen Eindruck.

"Rückseite auch Schalter" = "Boxenschalter", die habe ich als erstes zur Klangregulierung herangezogen und sind auch in meinem letzten Beitrag zur Konfiguration der Box erwähnt. Die Einstellungen waren aber nicht ausreichend deshalb die zusätzliche Nachregulierung am Verstärker.

Die Raumakkustik kann auch mitschuld sein, aber vor allem im Hochtonbereich hatte ich den Effekt bei der Heco nicht.

Der Tiefbass ist auch in keinster Weise drönnig, er kommt total sauber rüber, aber dominant.

Wie ist es eigentlich zu erkären das die Boxen im Cinema Mode (Dolby D oder DTS) in keinster Weise im Hochton/Tiefbassbereich dominant sind? Sondern ohne jegliche feinjustierung am Receiver total ausgewogen klingen?

Der Umkehrschluss dazu das eine lineare Box in einem nicht reflektierenden Raum am besten klingt ist doch -> Das eine nicht linear abgestimmte Box in einem reflektierenden Raum (was wohl 100% alle Räume sind) besser klingen kann bzw. das eine genau auf den Raum abgestimmte nicht lineare Box besser klingt, oder?

Ich bin ja mit der jetzigen Konfiguration super zufrieden. Und wenn es wirklich Hörgewohnheiten sind, die sich irgendwann mal ändern, kann ich ja immer noch in die neutrale Stellung zurück.

Gruss
Chris

Das eine nicht linear abgestimmte Box in einem reflektierenden Raum (was wohl 100% alle Räume sind) besser klingen kann bzw. das eine genau auf den Raum abgestimmte nicht lineare Box besser klingt, oder?

Dieser Umkehrschluss gilt leider nicht. Die Überlagerung von Direktschall und Reflexionsschall ergibt immer ein weniger präzises Klangbild. Der Direktschall und Reflexionsschall sind Phasenverschoben. Es kommt dadurch zu Auslöschungen und Verstärkungen je nach Phasenverschiebung, also von Ort zu Ort verschieden. Setze Dich mal ganz an die Rückwand und Spiele basslastige Musik ab. Bewege dich langsam von der Wand weg. Du wirst feststellen, dass der Bass leiser wird. Die Ortbarkeit von Klangquellen nimmt ab und die Klangfarbe von Stimmen und Instrumenten wird verfärbt. Diese Probleme werden auch nicht dadurch gelöst, dass man mittels Equalizer die entsprechenden Frequenzbereiche dämpft oder verstärkt. Allein die Überbetonung gewisser Frequenzen wird damit etwas ausgeglichen. Dies funktioniert aber nur an einem Ort optimal. Deshalb muss bei modernen Receivern das Ausmessen an verschiedenen Orten vornehmen, um einen guten Kompromiss zu finden.

Der Einsatz eines Equalizers ist also nicht optimal sondern kompromissbehaftet. Am besten ist es, Schallreflexionen zu mindern. Je größer das Verhältnis zwischen Direktschall und Reflexionsschall ist, um so besser.

Wie ist es eigentlich zu erkären das die Boxen im Cinema Mode (Dolby D oder DTS) in keinster Weise im Hochton/Tiefbassbereich dominant sind?

Falls es stimmt, kann es eigentlich nur daran liegen, dass der Präsenzbereich überbetont wird, um bei Spielfilmen die Sprachverständlichkeit zu erhöhen. Dadurch werden der Hochton- und Tieftonbereich im Vergleich dazu abgesenkt. Ich weiß allerdings nicht, ob das am Cinema-Modus oder der Aufnahme liegt.

Gruß

Kikl

chris_007 hat geschrieben:Ich bin ja mit der jetzigen Konfiguration super zufrieden. Und wenn es wirklich Hörgewohnheiten sind, die sich irgendwann mal ändern, kann ich ja immer noch in die neutrale Stellung zurück.

Das ist doch erstmal die Hauptsache .

Wie stehen die nuLines jetzt eigentlich?

Wo sie sich doch nun platzmäßig mehr entfalten können (noch ).

Wo du die Mitten ansprichst...

Interessant wäre für dich vielleicht mal gewesen, zwei CS-70 als Stereokombi zu hören.

Knackiger und anspringender als die 120er kommen sie daher.
Vielleicht etwas zu vordergründig der Mittenbereich (was mit einem ATM jeder nach seinem Gusto einstellen kann), dafür ein toller Punch im Bass, schwächerer Tiefstbass - der sich u.U. aber bei manchen Hörern besser macht?!

Meine Meinung, als jemand der die 100er, 120er und jetzt auch die CS-70 vergleichen kann:

Die CS-70 mit ATM 85 klingen deutlich "größer" und wärmer als die nuLine 100.

Ehrlich gesagt, mir gefallen sie selbst ohne ATM besser als die nuLine 100 .

Hallo Kikl,

Kikl hat geschrieben:"Auch wenn es immer wieder behauptet wird, ist es nicht möglich, einen Raum zu stark zu bedämpfen und ihn dadurch akustisch "tot" zu machen. Keine Reflexionen bzw. kein Nachhall ist die Basis für optimalen Klang!"

Der Grund dafür ist, dass der Frequenzgang der Box auf linear in einem schalltoten Raum getrimmt ist. Das ist auch sinnvoll, da der Boxenhersteller den individuellen Raumklang des Anwenders gar nicht kennen kann. D.h. nur in einem nicht reflektierenden Raum oder im Freien klingt eine Box vollkommen ausgewogen.

aber wohnen kann man in einem solchen Raum eben auch nicht unbedingt. Als reiner Hörraum mag das taugen, aber wenn man in dem Raum auch sonst zubringen möchte kann man sich auch gleich eine Gummizelle reservieren lassen

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Hallo Gerald,

ich finde Gummizelle klingt so nach Gefängnis oder geschlossene psychatrische Klinik. Den Zusammenhang kann ich nicht so ganz erkennen, aber gut. Ich weiß auch nicht, wie so eine Zelle akustisch beschaffen ist. Ich wüsste auch nicht, weshalb man eine solche Zelle einrichten müsste, um seinen Wohnraum akustisch zu optimieren. Es gibt ja eine Menge wohraumtaugliche Tipps mittels Teppichen, Vorhängen und Diffusoren wie Bücherregalen zu arbeiten.

Gruß

Kikl

Kikl hat geschrieben: Falls es stimmt, kann es eigentlich nur daran liegen, dass der Präsenzbereich überbetont wird, um bei Spielfilmen die Sprachverständlichkeit zu erhöhen. Dadurch werden der Hochton- und Tieftonbereich im Vergleich dazu abgesenkt. Ich weiß allerdings nicht, ob das am Cinema-Modus oder der Aufnahme liegt.

Wenn das Stimmt, das die Aufnahme oder der Cinema-Modus diese Absenkung vornimmt damit es sich perfekt anhört, könnte man auch folgern das die Boxen auf diese Absenkung abgestimmt sind und man im Stereomodus diese nachziehen muss damit man das gleiche Ergebnis hat...
Wir haben uns gestern "Lords of War" angeschaut, wo es Teilweise richtig zur Sache geht, explosionen, Kanonenschüsse usw. der Bass (ohne Sub) und alles andere kam ohne Beanstandung rüber.

@Klempnerfan
Wenn man den Preis aussen vor lässt, haben die nulines aus den beiden zuletzt genannten Gründen (Dipole vs. Direktstrahler & Klanganpassbarkeit mit Receiver) jetzt einen kleinen Vorsprung vor den Hecos.

Ich habe die die 105er ja schon gehört, denke die 100er würde da als alternative nicht helfen. Die CS-70 ist eine interessante Idee, nur kann ich das ATM nicht ohne weiteres einschleifen/testen.
Und ersetzt die CS-70 mit atm einen sub? (Mal schauen vielleicht Kandidat 4, dann ist aber wirklich finito mit dem testen)

Mal gucken wie sich die Cantons, sollten eigentlich noch diese Woche kommen, schlagen.

Gruss
Chris

Wenn das Stimmt, das die Aufnahme oder der Cinema-Modus diese Absenkung vornimmt damit es sich perfekt anhört, könnte man auch folgern das die Boxen auf diese Absenkung abgestimmt sind und man im Stereomodus diese nachziehen muss damit man das gleiche Ergebnis hat...

Nein, das kann man nicht schlussfolgern. Nubert-Boxen sind sowohl für den Stereo-Empfang als auch den Surround-Empfang vorgesehen.

Gruß

Kikl

Hallo Kikl,

Kikl hat geschrieben:ich finde Gummizelle klingt so nach Gefängnis oder geschlossene psychatrische Klinik.

das war durchaus auch so gemeint. Natürlich sind gezielt eingesetzte raumakustische Maßnahmen sicherlich sinnvoll, aber ein akustisch toter Raum ist IMHO zum Wohnen nicht geeignet. Da drin wird man doch -> verrückt und kommt sich akustisch vor wie -> eingesperrt.

Und im Umkehrschluss würde ich behaupten, dass jeder vernünftige Konstrukteur von Lautsprechern nicht allein auf messbar linearen Klang im schalltoten Raum hinarbeitet, sondern auch im Hörtest verifiziert, wie sich die Lautsprecher in einem halbwegs wohnraumähnlichen - nicht schalltoten - Umfeld aufführen. Btw. wurde beim nuFescht auch kein schalltoter Raum gezeigt.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Ich weiß nicht Gerald, ich finde das ziemlich unfair. Mir ging es darum, zu erläutern, dass man Schallreflexionen so weit wie möglich vermindern sollte. Einen vollkommen schalltoten Raum, das schafft sowieso niemand. Ich empfinde das mit der Gummizelle als verletzenden persönlichen Angriff.

Gruß

Kikl