Seite 11 von 12

Verfasst: Do 5. Apr 2007, 12:43
von Riddick
Ich glaube ja, daß es sich bei der ganzen Diskussion teilweise nur um eine versteckte Neiddebatte handelt. Ich will auf keinen Fall hier jemanden persönlich was unterstellen, aber das Umweltargument muß wohl des öfteren dazu herhalten gegenüber denen die ein größeres und schnelleres Auto oder gar einen Geländewagen fahren seine Abneigung auszudrücken.
Wie gesagt, mein ganz persönlicher Eindruck. 8)

Verfasst: Do 5. Apr 2007, 12:46
von Klapskalli
Neiddebatte? Nö.

Verfasst: Do 5. Apr 2007, 12:52
von Riddick
Solange jeden Tag tausende Liter Flugbenzin in der Luft abgelassen werden nur um das richtige Gewicht für die Landung zu bekommen, ist ist mir ehrlich gesagt s...egal ob mein Auto 7, 8 oder 10 Liter verbraucht.
Da geht man lieber auf die 0,0x % Porschefahrer los, sowas ist populär, bringt Wählerstimmen und der Neidhammelfaktor ist auch befriedigt. :wink:

Verfasst: Do 5. Apr 2007, 12:53
von g.vogt
Hallo Riddick,

ich halte das für einen sehr kurzsichtigen Eindruck. Sicherlich bin auch ich nicht frei von Neid, aber gewiss nicht neidisch auf häßliche Protzkarren wie den Cayenne oder den Touareg. Allerdings werde ich sauer, wenn solche offensichtlich besserverdienenden Menschen dann mit diesen Autos umgehen als wären es fahrende Waffen. Das hat aber nichts mit Neid zu tun, sondern mit meinem Recht auf Unversehrtheit. Und das Öko-Thema ist aus meiner Sicht gewiss keine verschleierte Neid-Debatte, sondern ein ernstzunehmendes Thema. Selbst der liebe Mister Bush hat seine diesbezügliche Kurzsichtigkeit gerade vom obersten Gericht um die Ohren gehauen bekommen (das waren bestimmt auch nur lauter schlecht bezahlte, neidische Richter).

Abgesehen davon hatte ich durchaus darauf hingewiesen, dass es eher die Masse macht, denn schon der typische Familiengolf ist ein für Stadt-, Überland- und Autobahn"schleich"fahrten (vernünftiges Tempolimit, wie es so gut wie alle anderen Staaten vertreten) hoffnungslos übermotorisiertes und deswegen nicht so effektiv wie möglich mit Energie umgehendes Fortbewegungsmittel. Hat noch keiner in die von mir verlinkte Studie hineingesehen? Die ist mitnichten populistisch und ausgesprochen interessant, und da geht es überhaupt nicht um Porsches und Co.

Wenn ich geahnt hätte, was ich hier mit meinem Einwand zu Malcolms Kaufüberlegungen anrichte, hätte ich es wohl lieber bleiben lassen - solche "Allgemeinplätze" sind nicht das, was ich mir unter einer fruchtbaren Diskussion vorstelle.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Do 5. Apr 2007, 13:02
von Riddick
Hallo Gerald,

schön das du den Neidgedanken sogar bei dir selber einräumst. Formulierungen wie "häßliche Protzkarren" oder "besserverdienende" bestätigen mich auch in meiner Meinung. Sowohl der Ausdruck "Protzkarren" als auch "Besserverdiener" ist absolute Ansichtssache und liegt im Auge des Betrachters, diese Begriffe haben mit dem Gedanken des Umweltschutzes rein gar nicht zu tun. Hier geht es nur darum denen die mehr verdienen und sich ein größeres Auto leisten können eins auszuwischen.

Gruß
Riddick

Verfasst: Do 5. Apr 2007, 13:08
von Logan68
Gruesse,
es geht eher um Verzicht und Einschraenkung der Bequemlichkeit. Ich kann mir gut vorstellen, dass es manchem Spass macht mit einem Cayenne zu fahren und will das auch keinem streitig machen. Es waere fuer jeden Autofahrer unabhaengig vom Fahrzeugmodell sinnvoll und hilfreich fuer die Umwelt im Alltag Kurzstrecken (10km entspricht grob der Aufwaermstrecke fuer viele Motortypen) nicht mit dem Auto zurueckzulegen. Das geht in fast allen Faellen unter geringfuegigen Komforteinbussen und ist auf fast jeden in Deutschland anwendbar.

Verfasst: Do 5. Apr 2007, 13:14
von Klapskalli
Mir ist es eigentlich egal, welches Auto jemand fährt. Aber wenn ich sehe, wie Leute 200 Meter mit dem Auto zum Brötchen holen zurücklegen, finde ich das zum kotzen. Meine Kritik richtet sich nicht hauptsächlich gegen die Fahrer der "Dickschiffe", obwohl es mir lieb wäre, wenn die auch umweltbewusster Denken würden, sondern eher gegen die Industrie, die 25l Autos verkauft. Grade bei den teuren Exemplaren müsste es doch möglich sein, durch Einsatz von technologie den Verbrauch in vernünftigen Grenzen zu halten.

Verfasst: Do 5. Apr 2007, 13:21
von g.vogt
Hallo Riddick,

du irrst und ich auch, denn ich dachte, ich hätte meine Position deutlich gemacht. Gerne würde ich meinen vom Format ausgesprochen praktischen, spritsparenden, handlichen, rostunanfälligen aber im übrigen leider etwas unzuverlässigen und reparaturanfälligen Twingo bspw. gegen einen Prius oder besser noch gegen einen leider noch nicht angebotenen Hybrid im Format etwa eines Toyota Yaris eintauschen und an der Stelle bin ich dann schon auch neidisch, dass so eine Anschaffung für mich einen ziemlichen Kraftakt bedeutet.

Auf der anderen Seite bin ich dann wieder froh, wenn ich bei anderen Dingen des Lebens (Wohnen, Essen, Kultur, Bildung, Urlaub) nicht so auf den Cent achte wie diejenigen Sparfüchse, die dafür dann ihr Auto mal so nebenher alle drei Jahre tauschen. (Und gut, dass es solche Leute gibt, denn von wem sollte ich mir sonst meinen jungen Gebrauchtwagen kaufen ;-))

Hingegen ist es mein ganz persönliches Empfinden, dass weder der Touareg noch der Cayenne schöne Autos sind. Und ja, schon deren Dimension und Gestaltung vermitteln mir den Eindruck von Überheblichkeit und Aggressivität - und wer sich so ein Auto kauft, das IMHO diesen Eindruck vermittelt, der muss mit Überheblichkeit und Aggressivität ja etwas anzufangen wissen. Schade, dass Leute mit so viel Geld einen so erschreckend schlechten Geschmack haben. Aber über Geschmack soll man ja nicht streiten.
Riddick hat geschrieben:Sowohl der Ausdruck "Protzkarren" als auch "Besserverdiener" ist absolute Ansichtssache und liegt im Auge des Betrachters, diese Begriffe haben mit dem Gedanken des Umweltschutzes rein gar nicht zu tun. Hier geht es nur darum denen die mehr verdienen und sich ein größeres Auto leisten können eins auszuwischen.
Nö, ich bedauere nur, dass Leute mit finanziell offensichtlich erheblich größerem Spielraum es nicht fertig bringen, ihre Möglichkeiten vernünftiger zu nutzen. Aber Gott sei Dank sind ja nicht alle Menschen so, es gibt auch besserverdienende Mitmenschen (fällt dir eine neutralere Ausdrucksweise für die Beschreibung dieses Tatbestandes ein?), die ihre finanziellen Möglichkeiten dann bspw. für die Errichtung eines vergleichsweise teureren Passivhauses oder die Anschaffung eines teureren, aber spritsparenden Pkws verwenden und damit vielleicht den Weg ebnen zu einer auf Dauer kostengünstigeren Fertigung solcher IMHO vernünftigeren Angebote.

Ich will ja nicht einmal verhehlen, dass ich mir meiner eigenen Unverführbarkeit nicht sicher bin. Wer weiß, wenn ich übermorgen den Jackpot abgreifen und plötzlich im Geld schwimmen würde, vielleicht ließe ich mich dann doch verlocken und würde fürderhin meinen Ex-Kollegen breit grinsend und Gummi verdampfend den Auspuff zeigen.
Aber es ärgert mich, wenn ich in einer IMHO sachlichen Diskussion die Neidkeule um die Ohren geschwungen kriege, als ob ich kein Recht auf eine eigene Meinung hätte, weil ich ja nicht wüsste, wie geil es angeblich ist, 250 km/h zu fahren und Kleinwagen von der linken Spur zu blasen wie jener Mercedes-Testfahrer, bei dem der Spaß dann "ein bisschen ins Auge" gegangen ist. Wohl wissend, dass einem unter anderen Bedingungen schon weit geringere Geschwindigkeiten zum Verhängnis werden können (ob nun als Opfer oder als routinierter, dann aber eben doch in einem Sekundenbruchteil überforderter Autofahrer).
Und ja, ich bin kein fehlerfreies Individuum, meine gelegentlichen Fehler in Sachen Autofahren blieben bislang glücklicherweise weitgehend folgenlos, von einem armen Reh mal abgesehen, das ich heute noch fliegen sehe, folgenlos weil ich einfach Glück hatte oder weil in dem Moment ein anderer Mensch richtig reagierte.
Gerade weil ich um meine Begrenztheit weiß und ähnliche IMHO nur allzu menschliche Begrenzungen bei meinen Mitmenschen vermute frage ich eben, ob man gewisse Grenzbereiche denn unbedingt ausloten muss? Und es ist aber eben ein Unterschied, ob ein Freeclimber mutterseelenalleine vom Steilhang stürzt oder ein Autofahrer mit 2,5 Tonnen Blechhaufen und 250 Sachen ins Stauende fliegt.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Do 5. Apr 2007, 15:51
von Kikl
Hier geht es nur darum denen die mehr verdienen und sich ein größeres Auto leisten können eins auszuwischen.
Das halte ich für arg kurzsichtig. Die Klimaveränderungen sind nunmahl überall spürbar. Ich empfehle nur den Film von Al Gore: "Eine unbequeme Wahrheit". Da gehen einem die Augen auf. Es ist auch keine Lösung alle anderen vermeintlichen Verschmutzer (Flugzeuge) dafür verantwortlich zu machen. Jeder trägt seinen Teil dazu bei und jemand der regelmäßig im Geländewagen zum Aldi fährt handelt nunmal verantwortungslos und egoistisch. Das ist Fakt. Das ist ein unbequeme Wahrheit. Am besten einfach mal sacken lassen und ehrlich drüber nachdenken.

Gruß

Kikl

Verfasst: Do 5. Apr 2007, 15:53
von JensII
g.vogt hat geschrieben:..........
Und ja, ich bin kein fehlerfreies Individuum, meine gelegentlichen Fehler in Sachen Autofahren blieben bislang glücklicherweise weitgehend folgenlos, von einem armen Reh mal abgesehen, das ich heute noch fliegen sehe, folgenlos weil ich einfach Glück hatte oder weil in dem Moment ein anderer Mensch richtig reagierte.
Gerade weil ich um meine Begrenztheit weiß und ähnliche IMHO nur allzu menschliche Begrenzungen bei meinen Mitmenschen vermute frage ich eben, ob man gewisse Grenzbereiche denn unbedingt ausloten muss? Und es ist aber eben ein Unterschied, ob ein Freeclimber mutterseelenalleine vom Steilhang stürzt oder ein Autofahrer mit 2,5 Tonnen Blechhaufen und 250 Sachen ins Stauende fliegt.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Dieser Absatz ist meine Lebeneinstellung beim Autofahren! Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass sehr viele Autofahrer sich gar keine Gedanken über die Geschwindigkeit und deren (nicht nur SICHERHEITSRELEVANTE) Auswirkungen machen!