Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hier wird die Problematik zu den übersteuerten Aufnahmen ganz gut erklärt:

http://www.pleasurizemusic.com/de/de/faqtech-info ( )

Zu deinen Fragen von oben...
Ja, auf Veranstaltungen und in den Clubs werden leistungsfähige PA-Anlagen verwendet und dort hängt auch kein Homecinema AVR an den Boxen, sondern PA-Verstärker mit der vielfachen Leistung incl. Limiter- oder Softclippingschaltung.
Ein NAD C 275 hat beispielsweise auch eine Softclippingschaltung und bis zu 2x 430 Watt Impulsleistung, man muss also nicht unbedingt einen PA-Verstärker kaufen.

Gruss Rank

Es sind nicht alle Hardstyle Lieder betroffen aber leider viele...



Outbreak DJ hat es ohne clipping geschafft.

Warum wird mit so nem Clipping ein Lied produziert, was bringt das?

Hat ne Emotiva auch Soft Clippingschaltungen? Ich versuche nun Ideen zu sammeln wie ich das Problem halt in Zukunft ausmerzen kann

Danke für die zahlreichen Antworten bisher!!! Es hat aber nichts mit dem AVR oder den LS zu tun bei mir? Das Problem sind wirklich die Tracks korrekt?

...mach dir mal den Spaß und hör dir (& schau auf Audacity) Aufnahmen aus den 70er/80ern an - die sind meistens mit richtig schönen Dynamikreserven aufgenommen und klingen daher deutlich "Lebendiger" :

Supertramp - Crisis-What Crisis
Tracy Chapman - perfektes Beispiel für eine RICHTIG gute Aufnahme
Marla Glen- - this is Marla Glen (ok, 90er... )
Steely Dan - egal was.


Laut-aber "geht noch":
Eagles - Hell freezes over (live)
Toto -Tambu
The Crystal Method "Las Vegas"

xxx hat geschrieben:Unter Ansicht Übersteuerung anzeigen kommen die roten Clipping Linien. Die Szene ist fast eine durchgehende rote Linie...

Oben das Hardstyle Lied, mitte Lost Freq. unten Tracy Chapman mit Fastcar alle als FLAC!



Wie ist das zu retten?

Nein, retten kann man diese Aufnahmen nicht mehr (man kann zwar den Pegel der Aufnahme verringern, aber die Verzerrungen sind dann halt trotzdem noch drauf).
Solch übersteuerter Schrott sollte per Gesetz gar nicht als Musik definiert/verkauft werden dürfen.
Kein Wunder dass das Qualitsbewustsein bezüglich guten Klangs bei vielen Leuten so tief nach unten gerutscht ist.
Die letzte Aufnahme im Bild zeigt, wie es besser geht.

Den Musikgeschmack ändern wäre in der Tat eine nette Idee, aber manchmal muss man dies gar nicht, sondern das ergibt sich meist von selbst.
Es genügt wenn man seine Ohren etwas schult und defizite der Aufnahme per Gehör erkennt, dannach hört man "Musik" mit so starker Dynamikkompression und Pegel bis ins Clipping nicht mehr freiwillig an.

Gruss Rank

Interessant wäre noch, ob die Datei eine fehlerfreie Kopie von Original-CD ist
Zahlreiche Musik wird von Nutzer zu Nutzer getauscht (sei es auf selbstgebrannten CD's im Freundeskreis oder als Datei im Netz).
Hierbei meinen dann manche Nutzer die Datei noch mehr verhunzen zu müssen, als sie es ohnehin schon ist (bewusst oder unbewusst).
Da wird dann vielleicht aus 128kb mp3-Dateien eine CD-Audio (Wave) gebrannt, damit der Kumpel diese sich dann wieder zurück ins mp3-Format auf den Rechner konvertiert und anschließend dessen Schwester die Datei per Normalisierung lauter macht, damit auch sichergestellt ist, dass der Handylautsprecher auch laut genug quäkt ... und so geht das dann im "Musiktausch-Sumpf" weiter rund um den Globus ... bis die Datei nach mehrfacher Manipulation vielleicht sogar zufällig in unserer Anlage landet.
Dass Dateien mit ... nennen wir es mal "Migrationshintergrund" oft nochmals deutlich schlechter klingen als die ursprüngliche Originaldatei sollte jedem klar sein
Aber auch beim Rippen der Original-CD kann natürlichen so einiges schief gehen (fehlerhafte Konfiguration, Normalisierung aktiviert, etc. ).

Gruss Rank

datei mit migrationshintergrund

zu genial

aber wenigstens glaubt xxx jetzt, dass es echt an der musik liegt

Rank hat geschrieben:Ja, auf Veranstaltungen und in den Clubs werden leistungsfähige PA-Anlagen verwendet und dort hängt auch kein Homecinema AVR an den Boxen, sondern PA-Verstärker mit der vielfachen Leistung incl. Limiter- oder Softclippingschaltung.

Entscheidend ist, dass es sich um Aktivsysteme handelt, bei denen jeder Weichenzweig eine eigene Limiter-/Softclippingschaltung hat. Noch dazu haben (ordentliche) Hornsysteme deutlich mehr Pegelreserven als Kalottenhochtöner.

Ein Paar Nupro A700 mit etwas gekapptem Tiefgang dürfte mehr bringen, als die 681 mit überteuerten High-End-Verstärkern zu kombinieren. Die Nupros haben nämlich getrennte Endstufen pro Weichenzweig und Softclipping, das unauffällig begrenzt, statt abzuschalten.

Ich als techn.Laie würde aber sagen, dass damit nur die Symptome bekämpft / verringert werden.
Die "Krankheit" besteht wohl defintiv im Ausgangsmaterial das abgespielt wird.

Gute Produktionen sind, unabhängig von der Musikrichtung, wohl wirklich rar geworden.
Und gerade im Elektro- / Housebereich wo jeder der einen PC bedienen kann, meint, dass er der Chef-DJ, bzw. -Producer ist, dürfte das Ganze m.M.n. noch schlimmer sein...

xxx hat geschrieben:..

Hier nochmal ein Lied wo ab +2db am AVR die Stimme sehr zerrt - ab 2:25: Lied Sam Feldt - Show Me Love (EDX's Indian Summer Remix)

Frau nicht da ... Kind nicht da ... deshalb habe ich kurzerhand ...
Sam Feldt - Show Me Love (EDX Remix) [feat. Kimberly Anne] ... gerade als mp3-Download von Amazon laufen lassen ...
... so laut wie ich es ertragen konnte ... und hart an der Toleranzschwelle der nachbarschaftlichen Verhältnisse (also durchaus Disco-Pegel)...
... aber abgeschaltet hat bei mir nichts (auch bei deaktiviertem Softclipping am NAD schaltet hier bei mir nix ab)

Die Aufnahme ist in der Tat nicht sonderlich gut, aber ich hab' da schon viel schlimmeres gesehen, bzw. gehört.
Liegt also nicht unbedingt nur an der Aufnahme.


Edit:
Den anderen Track "A-Lusion & Luna - You do not control me" hab' ich gerade mal kurz auf Spotify Premium angespielt ... aach Du große Schei... was ist das denn
Das ist so übel ... wie kann man sowas sich (und seinen Lautsprechern) nur freiwillig antun
Würde man Baustellenlärm auf CD brennen, wäre dies ein musikalischer Leckerbissen dagegen.
Sorry, aber hier nur ansatzweise an höhere Lautstärken zu denken, grenzt an Folter (für Mensch und Anlage).



Gruss Rank

Schön zu hören, dass es doch scheinbar nur am Ausgangsmaterial liegt

Zur Frage, warum es solche Abmischungen (leider) gibt: Weil "laut" subjektiv mit "gut" gleichgesetzt wird und sich laute Abmischungen (wenn sie z B in Clubs gespielt werden) "besser" anhören als nicht so laute.

Ähnliches gilt für den Dynamikumfang analog. Wird der Dynamikumfang reduziert (durch massiv Kompressoreinsatz) klingt die Abmischung im Mittelwert lauter (ergo "besser" fürs Gehör).

Gruß