TasteOfMyCheese hat geschrieben:.. dass bspw. ich dadurch, dass ich überzeugt bin, dass es keinen Verstärkerklang gibt, das auch so hören werde (zumindest inzwischen). Das bedeutet es komt auf die Grundeinstellung an, man kommt allerdings günstiger aber nicht schlechter weg, wenn man eben nicht daran glaubt.
Vermutlich liegt es wirklich an Deiner Erwartungshaltung - ganz nach dem Motto: "Was es nicht geben darf, darf ich auch nicht hören?"
Möglicherweise waren Deine Erwartungen zu Beginn deiner Testerei viel zu hoch angesetzt - vielleicht hast Du am Anfang rießige Unterschiede erwartet - und alles was dann deutlich geringer als erwartet ausfällt, kommt dann irgendwann in die Schublade "Einbildung" - möglich oder nicht
Aber nun mal im Ernst: Hast Du denn auch damals als wir bei Edgar meine NAD-Kombi gegen den 8er Dusson und den Vincent-Amp verglichen haben keinerlei Unterschiede gehört
(
und hiermit meine ich auch geringfügige Unterschiede in Form von "leicht unterschiedlicher Basspräzision" oder "etwas weicheres Klangbild")
Ich für meinen Teil hatte schon sehr viele Schlüsselerlebnisse aus denen klar wurde, dass es überhaupt nicht unwichtig ist, welcher Verstärker die Boxen befeuert
Nachdem alle meine früheren (kleineren) Stereo-Verstärker bei Partyeinsatz im Freien und großen Räumen (im Dauereinsatz uber mehrer Stunden)
alle kläglich abgeschaltet haben, hatte ich irgendwann beschlossen keine kleinen "Mini-Verstärkerchen" mehr zu kaufen.
Voller Zuversicht kaufte ich den späten 80ern einen Onkyo A-8650 (
http://www.hifi-wiki.de/index.php/Onkyo_A-8650) um so zu erfahren, dass auch er nicht wirklich partytauglich ist und immer noch deutlich zu wenig Leistung hat, um für alle Situationen gewappnet zu sein (auch er schaltete bei "Dauerfeuer" irgendwann ab).
Annäherd perfekt funktionierte der Partybetrieb z.B. mit dem größeren Onkyo A-8780 eines damaligen Freundes (
http://www.hifi-wiki.de/index.php/Onkyo_A-8780).
Nach einigen Experimenten mit diversen Yamaha-Verstärkern, kam ich irgendwann günstig an einen gebrauchten Stereo-Boliden, wodurch zunächst alle Probleme gelöst waren.
Nachdem ich sehr viele Jahre quasi im Stereo-Himmel angelangt war und sehr zufrieden Musik hörte, wollte ich dann auch irgendwann in eine Surroundanlage investieren.
Und da war es dann wieder mein altes Problem - das Problem mit zu wenig Leistung und Abschalten des Verstärkers - nun aber halt am neu gekauften AVR
.
Also flux den AVR gegen ein etwas größeres Modell umgetauscht, damit der AVR wenigstens bei gehobener Zimmerlautstärke nicht mehr abschaltet (aber gut meine damaligen Lautsprecher hatten auch deutlich höhere Ansprüche an den Verstärker als meine heutigen Nubert-Lautsprecher).
Glücklicherweise haben nun Nubert-Lautsprecher einen Impedanzverlauf ohne nennenswerte Einbrüche, wodurch Probleme an weniger laststabilen Verstärker nicht so sehr in's Gewicht fallen sollten.
Dennoch musste ich leider feststellen, dass auch ein Pioneer VSX-1014 an einer nuLine 120 bei hohen Lautstärken abschalten kann
- und da war es also wieder - das Problem mit zu wenig Leistung und/oder unzureichender Laststabilität.
Zum Glück hatte ich aber meinen großen alten Stereo-Vollverstärker noch nicht verkauft, wodurch dieser vorläufig als Endstufe am AVR herhalten musste.
Irgendwann stellte ich auch fest, dass der Stereo-Klang von AVR + Stereo-Endstufe in den Höhen etwas kratziger klingt, als bei Verwendung vom alten Stereo-Vollverstärker alleine.
Durch die Umschaltmöglichkeit am ATM im Verbindung mit dem zu dieser Zeit von mir verwendeten auftrennbaren NAD C 272 konnte man diese Unterschiede
sehr deutlich und reproduzierbar im AB-Vergleich hören - die kratzigen Höhen waren wie weggeblasen, sobald die Vorstufe vom NAD C 272 benutzt wurde!
Ein Versuch mit einem anderen AVR (vom Bekannten ausgeliehen) brachte ähnliche Unterschiede (wenn etwas weniger stark ausgeprägt) zu Tage.
Doch damit nicht genug - ich höre sogar Klangunterschiede innerhalb eines AV-Receivers, in Abhängigkeit bestimmter Einstellungen
welche theoretisch keinen Klangeinfluss auf den Stereo-Direct-Klang haben sollten.
Wenn ich beispielsweise an meinem AVR nur die beiden Stereo-Frontboxen beurteile, indem ich die "Stereo-Direct"-Einstellung wähle, dann kann man Klangunterschiede ausmachen, sobald im Menü
nicht-stereorelevante Einstellungen verändert werden - so zum Beispiel wenn man an meinem AVR den "Centerspeker" auf "NO" stellt, dann klingt der "Stereo-Direkt-Ton" etwas anders als auf Einstellung "YES".
Bei den "Rears" und anderen Einstellungen die bei Stereo-Direct eigentlich nicht relevant sein sollten kann man ebenso Unterschiede hören!
Und bitte das hier Geschriebene nicht mit Klangbeeinflussung durch Equalizer und sonstige Klangregler verwechseln deren Klangbeeinflussung auser Frage steht - ich rede hier ausschließlich von Klangbeeinflussung im STEREO-DIRECT-MODUS
(und Berti darf auch gerne irgendwann vorbeikommen um sich davon zu überzeugen).
Diese kleinen klanglichen Mängel mit dem AVR war dann auch mein persönliches "Schlüsselerlebnis" welches u.a. den Kauf meiner NAD Vor-/End-Kombi auslöste, denn dadurch kam der Wunsch nach einem völlig vom AVR getrennten Stereo-Ton auf (Vorstufe lässt sich bequem am ATM umschalten).
Wenn man nach Klangunterschieden bei Verstärkern sucht, dann sollte man i.d.R.
keine rießigen Unterschiede erwarten - wer aber pauschal behauptet, dass sich alle Verstärker immer exakt gleich anhören, der war meiner Meinung nach einfach nicht gründlich genug beim Vergleichen.
Unser Rudi hier im Forum hatte auch schon sehr viele Verstärker in den eigenen Räumlichkeiten zu Gast - und ich bin ziemlich fest davon überzeugt, dass auch er nicht nur die Haptik diverser Boliden zu schätzen weiß, sodern auch die Leistung, Laststabilität und deren sehr gute Klangeigenschaften.
P.S.
Sorry für so viel Off-Topic!
Normalerweise versuche ich es zu vermeiden so viel Off-Topic zu schreiben.
Da dieser Thread aber eh schon lange vom Thema abgedriftet ist, nehme ich es diesmal auch nicht so genau.
Gruß
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