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Re: nuDay in Brunsbüttel mit nuVero 140 und AW-17

Verfasst: Di 14. Feb 2017, 18:07
von Weyoun
Rank hat geschrieben:Durch die Kupferbeschichtung erhält das CCA-(Alu-)Kabel quasi einen „Tarnanstrich“, wodurch es leider gar nicht so leicht ist das billige Aluminium-Kabel von einem hochwertigen Kupferkabel optisch zu unterscheiden.
Optisch nicht, aber wie hat Archimedes gleich noch mal die gefälschte Krone von der echten Goldkrone unterschieden? :wink:
Rank hat geschrieben:Aluminium hat aber leider eine deutlich schlechtere Stromleitfähigkeit, weshalb sich das vermeintliche Schnäppchen schnell Fehlkauf mit minderwertiger Qualität entpuppen kann. Nebenbei kommt durch die Kupferbeschichtung auch der Skin-Effekt deutlich zum Tragen.
Doppelter Einspruch :!:
1) Kupfer hat eine Leitfähigkleit von 58 *10^6 und Aluminium von 37 * 10^6 S/m (und somit fast 4 mal besser als Eisen). An und für sich hat Alu also einen rund 54 % höheren Widerstandswert bei gleichem Querschnitt und gleicher Länge. Aber bei gleichem Gewicht sieht es anders aus: Kupfer hat eine 3,3 mal so hohe Dichte wie Alu. Bei gleicher Masse an Alu (und somit logischerweise höherem Querschnitt) ist Alu deutlich leitfähiger als Kupfer. :wink:
Aus diesem Grund gibt es aktuell massive Anstrengungen dahingehend, im Automobilbau die Kabelbäume durch Alu zu ersetzen. Trotz höherem notwendigem Querschnitt bleibt bleibt der Kabelbaum am Ende deutlich leichter als bei Kupfer. :wink:
2) Skin-Effekt => das tut echt weh!!! Der tritt im HF-Bereich auf, aber nicht im LF-Bereich der analogen Audiotechnik (<= 100 kHz). Bei Phasenübergängen von einem Material zum anderen (analog zur Brechung in einer Glasfaser mit zwei Materialien unterschiedlichem Brechungsindex) mag der Skin-Effekt vielleicht etwas früher beginnen, aber vor dem MHz-Bereich tut sich da nix. :wink:
Rank hat geschrieben:Doch damit sind die Nachteile vom billigen Schnäppchen-Kabel noch längst nicht aufgezählt. Da das CCA-Kabel deutlich spröder ist als Kupfer (bei geringerer Dichte) kommt es nicht selten auch zu Problemen beim Verlegen oder im schlimmsten Fall auch zu brüchigen Stellen im Kabel oder Kontaktproblemen an den Kontaktstellen.
Alle ehemaligen Plattenbaubewohner der DDR wissen, wovon du redest. :mrgreen:
Rank hat geschrieben:Insofern fährt man definitiv am besten, wenn man auch vom billigen No-Name-Kabel die Finger lässt und stattdessen lieber zu einem Kabel eines seriösen Herstellers greift (was sich auch in der Produktbeschreibung des Herstellers als Kabel aus massivem Kupfer zu erkennen gibt).
Es gibt hier dennoch reichlich bezahlbare Alternativen - um ordentliche Qualität zu bekommen, muss das Kabel nicht gleich mehrere hundert Euro kosten.
Da gebe ich dir recht. Wenn der Kilogramm-Verkaufspreis unterhalb des Kupfer-Preises an der Rohstoffbörse liegt, dann ist was faul. :wink:

Re: nuDay in Brunsbüttel mit nuVero 140 und AW-17

Verfasst: Di 14. Feb 2017, 19:07
von MGM
Lautsprecherkabel werden aber nicht nach kg/m sondern über den Querschnitt kategorisiert.
Möchte/kann man bspw. nur 2x4 mm2 verlegen, steht CCA schlechter da.

Ein deutlicher Hinweis ist der Preis. Selbst Noname Vollkupferkabel sind meistens "teurer".
Ist der aufgerufene Preis im Vergleich verlockend, erstmal prüfen das es sicher kein CCA ist.

Genaues Vergleichen hilft.
Habe erst kürzlich 2x4 Vollkupfer, gelitzt mit weißer Ummantelung und OHNE Farbcode, sondern unsichtbarer Riffelung erstanden. Bei 125m habe ich sogar CCA gefunden, welches ca. 100€ teurer gewesen wäre.
Bei Markennamen wären weitere hunderte Euros fällig gewesen. Selbst mein Elektriker war von der Qualität überrascht...

Re: nuDay in Brunsbüttel mit nuVero 140 und AW-17

Verfasst: Di 14. Feb 2017, 20:21
von Ingo72
Das Gewicht mag ja im Automobilbau eine Rolle spielen , aber zu hause :?:

Re: nuDay in Brunsbüttel mit nuVero 140 und AW-17

Verfasst: Di 14. Feb 2017, 20:42
von StefanB
MGM hat geschrieben: Ist der aufgerufene Preis im Vergleich verlockend, erstmal prüfen das es sicher kein CCA ist.
Ich hab jetzt mitgelesen, weiß aber immer noch nicht den Grund, warum man CCA nicht nehmen soll.

Oder was OFC besser macht.

Stefan

Re: nuDay in Brunsbüttel mit nuVero 140 und AW-17

Verfasst: Di 14. Feb 2017, 21:16
von Rank
Hier wird z.B. das Thema CCA vs. Kupfer kurz und bündig Zusammengefasst:
https://www.just-sound.de/blog/OFC-und- ... das/b-169/

Da ich mit meiner Wohnzimmer-Beschallung aber nicht durch die Gegend fahren muss und auch nicht täglich den Aufstellort verändere, pfeif ich doch glatt auf den Gewichtsvorteil von Aluminium. :mrgreen:

Gruss Rank

Re: nuDay in Brunsbüttel mit nuVero 140 und AW-17

Verfasst: Di 14. Feb 2017, 21:33
von StefanB
Diese 54% lese ich immer wieder, stimmt.

Klingt ziemlich dramatisch, stimmt auch.

Vergleicht man 15m LS-Kabel, 2*2,5mm^2, einmal OFC und einmal CCA, so ist letzteres bei einer 4 Ohm Last 0,2 dB "leiser".
Das ist, was passiert; kurz und bündig.

Tut mir leid, wenn ich die Dramatik etwas entzaubere...

Stefan

Re: nuDay in Brunsbüttel mit nuVero 140 und AW-17

Verfasst: Mi 15. Feb 2017, 08:19
von Weyoun
MGM hat geschrieben:Lautsprecherkabel werden aber nicht nach kg/m sondern über den Querschnitt kategorisiert.
Möchte/kann man bspw. nur 2x4 mm2 verlegen, steht CCA schlechter da.
Schon klar. :wink:
Aber 4 mm² Alu hat einen geringeren Widerstand als 2,5 mm² Kupfer, bei immer noch günstigeren Kosten. :twisted:
Ingo72 hat geschrieben:Das Gewicht mag ja im Automobilbau eine Rolle spielen , aber zu hause :?:
Stichwort Resourcenverschwendung => hier wird immer in Kliogramm gerechnet... :wink:
StefanB hat geschrieben:Ich hab jetzt mitgelesen, weiß aber immer noch nicht den Grund, warum man CCA nicht nehmen soll.

Oder was OFC besser macht.
Wenn du meinen Beitrag vollständig gelesen hast, bleibt als "wirklicher" Nachteil des Alu nur die Brüchigkeit übrig (frei nach dem Motto "zwei mal gebogen und aus einem Kabel mach' zwei-" :mrgreen:
Rank hat geschrieben:Da ich mit meiner Wohnzimmer-Beschallung aber nicht durch die Gegend fahren muss und auch nicht täglich den Aufstellort verändere, pfeif ich doch glatt auf den Gewichtsvorteil von Aluminium. :mrgreen:
Das könnte man auch anders sehen:
Da ich mit meiner Wohnzimmer-Beschallung aber nicht durch die Gegend fahren muss und auch nicht täglich den Aufstellort verändere, pfeif ich doch glatt auf den Verlegevorteil (Biegefestigkeit) von Kupfer. :mrgreen:
StefanB hat geschrieben:Diese 54% lese ich immer wieder, stimmt.

Klingt ziemlich dramatisch, stimmt auch.

Vergleicht man 15m LS-Kabel, 2*2,5mm^2, einmal OFC und einmal CCA, so ist letzteres bei einer 4 Ohm Last 0,2 dB "leiser".
Das ist, was passiert; kurz und bündig.

Tut mir leid, wenn ich die Dramatik etwas entzaubere...
Ich habe es nicht dramatisiert, sondern thematisiert, Stefan. :wink:
Zudem ging ich in meinem Pegel-Beispiel von 0,75 mm² versus 4 mm² beim gleichen Material aus und nicht vom gleichen Querschnitt zweier unterschiedlicher Materialien...

Wie gesagt, der einzige "Nachteil" ist die Eigenschaft, schnell zu brechen (bei meiner Oma damals im Plattenbau war es immer "eine Freude", das Alu-Kabel in der Betondecke für die Lampen zu flicken, wenn mal wieder ein cm weggebrochen ist). :wink:

Re: nuDay in Brunsbüttel mit nuVero 140 und AW-17

Verfasst: Mi 15. Feb 2017, 08:32
von Ingo72
Weyoun hat geschrieben:
Ingo72 hat geschrieben:Das Gewicht mag ja im Automobilbau eine Rolle spielen , aber zu hause :?:
Stichwort Resourcenverschwendung => hier wird immer in Kliogramm gerechnet... :wink:
Du hattest das Gewicht als Begründung zu Einspruch Nr. 1 bzgl. Rank`s Einwand der schlechteren Leitfähigkeit von Aluminium gebracht. Ich sehe da keine Relevanz, wenn es um die Auswahl von Lautsprecherkabeln geht.

Da alles ziemlich OT, bin ich ab hier ´raus.

Re: nuDay in Brunsbüttel mit nuVero 140 und AW-17

Verfasst: Mi 15. Feb 2017, 10:06
von StefanB
Ich verwende seit gut 15 Jahren auch selbstgestrickte Speakon-Lautsprecherkabel aus CCA. Gerne mal mit Verbindern auf 60m verlängert.
Meine ersten PA-Kabel sind natürlich noch OFC.
Wenn es da irgendwelche Probleme gäbe, wüsste ich davon. Was ich die schon ohne Trittschutz liegen hatte. Die Umhüllung machts.
Wer will, kann sich gerne überzeugen, dass man nackige 2×2,5mm^2 Litzen OFC und Litzen CCA nicht anhand von Biegesteifigkeit unterscheiden kann.

Im Grunde geht es ja auch nur darum, wie CCA schlechter klingt als OFC. Das ist ja die klammheimliche Unterstellung, die über dem ganzen schwebt. Es taucht ja z.B. sofort diese jämmerliche Skin-Effekt Krücke auf.
Und das ist, wie sich leider herausstellt, völlig ON-Topic.
Denn wenn das so wäre, läge ja der Schluss nahe, dass High-End Kabel nochmal besser sind als normale OFC.


Stefan

Re: nuDay in Brunsbüttel mit nuVero 140 und AW-17

Verfasst: Mi 15. Feb 2017, 10:18
von StefanB
Weyoun hat geschrieben: Ich habe es nicht dramatisiert, sondern thematisiert, Stefan. :wink:
Zudem ging ich in meinem Pegel-Beispiel von 0,75 mm² versus 4 mm² beim gleichen Material aus und nicht vom gleichen Querschnitt zweier unterschiedlicher Materialien...

Wie gesagt, der einzige "Nachteil" ist die Eigenschaft, schnell zu brechen (bei meiner Oma damals im Plattenbau war es immer "eine Freude", das Alu-Kabel in der Betondecke für die Lampen zu flicken, wenn mal wieder ein cm weggebrochen ist). :wink:
Ich bezog mich zuallererst auf den verlinkten kurz und bündig Teil. Da taucht die 54 auch auf.

Ich würde auch das Material von früher nicht mit dem von heute vergleichen.

Stefan