Hier sind sie, die Epicon 6, die ich mir eine Woche früher als erwartet zum Test in mein Wohnzimmer stellen konnte:
Mit 30 kg pro Box noch durchaus handhabbar und mit einem Meter Höhe noch sehr wohnraumtauglich. Weiß wäre jetzt nicht unbedingt meine bevorzugte Variante, aber es geht ja erst mal ums Probehören. Zur Erinnerung: beim Händler klangen diese Lautsprecher sehr transparent, ausgewogen mit tollen Höhen und vielleicht etwas mikrigen Bässen.
Seit ein paar Stunden betätige ich mich als Diskjokey, begonnen habe ich wieder mit Stimmen und Instrumenten. Die geniale Hochtonauflösung ist geblieben. Details liegen offen, ein Klavier klingt wie ein Klavier, ganz ohne "Vorhang", der die Höhen wegschneidet, so wie man das bei so vielen Lautsprechern hört. Die Chopin-Mazurken mit Benedetti Michelangeli, die im Geschäft klanglich erheblich weniger "düster" klangen als ich dies gewohnt war, gingen in meinem Wohnzimmer wieder ein wenig mehr in die "finstere Richtung", allerdings ohne die Höhen und Details des Diskants zu vernachlässigen.
Auch bei mir zu Hause kam die von mir erwähnte Aufnahme von Wynton Marsalis mit seinem Vater am Klavier super anrührend rüber. Auch andere Gesangskünstler wie Whitney Houston oder auch Diana Krall klangen nicht nur tonal sehr schön und natürlich, sondern auch von der räumlichen Auflösung. Diese geniale Hochtonauflösung haben nicht mal die doppelt so teuren KEF Reference von gestern Abend hinbekommen.
Bässe? Das war ja meine Sorge beim Anhören beim Händler. Diese sind bei mir definitiv vorhanden, kernig, knackig, das ein oder andere Mal wird eine Raumresonanz angeregt, das muss ich mir mal im Messchart ansehen. Wirklich störend ist es nicht, ich könnte mir aber vorstellen, dass man da mit dem nuControl noch was machen kann. Aktuell höre ich eine Platte von Michel Camilo, wo das Klavier wie ein Klavier, das Schlagzeug und der Bass eben wie solche klingen - dazu sehr impulsiv und gleichzeitig zueinander passend.
Mit dem nuPower A hat der Lautsprecher einen mehr als adäquaten Spielpartner, da gibt's nichts, wo man das Gefühl hat, der Verstärker habe den Lautsprecher nicht im Griff. Schon bei - 30 dB auf dem nuControl habe ich einen Pegel, der geeignet ist, die Nachbarn zu ärgern. Sogar meine bessere Hälfte, die sonst wenig mit konzentriertem Musikhören am Hut hat, ist vom Klang und der Wiedergabe angetan (vielleicht auch von der Größe - schlimmer geht immer

). Ach ja: die Epicon sind an der Oberseite schräg - keine Chance für Blumentöpfe irgendeiner Art.
Als (Zwischen-)Resultat kann man sagen, dass die Dalis extrem präzise spielen, sowohl in Sachen Zeitrichtigkeit als auch in Bezug auf die Klangfarben und die Platzierung im Raum. Der Klang ist wunderbar aufgelöst, ohne nervig oder übertrieben angeberisch zu wirken, das ist schon sehr dicht dran an der Perfektion, die ich suche, und erheblich besser als die meisten Lautsprecher, die ich bisher hören konnte. Das einzig störende hieran ist noch der Preis, wobei ich darüber mit meinem Händler noch nicht gesprochen habe.
Ein Upgrade auf die Epicon 8 kommt für mich auf keinen Fall in Frage, weder preislich noch in Sachen Klangvolumen oder Lautstärke, die knapp 50 qm meines Wohnzimmer + Esszimmers werden mit der Epicon 6 mehr als adäquat beschallt.
Die Epicons kann ich jetzt die nächsten 1.5 Wochen behalten, nächsten Freitag ist dann der Trip nach Schwäbisch Gmünd angesagt. Das wird vermutlich ein Vergleich auf extrem hohen Niveau. Könnte mir vorstellen, dass die nuVeros noch ein wenig souveräner spielen, durch die Verteilung der Chassis "gutmütiger" in Sachen Bassanregung sein könnten. Ob sie den Hochton so perfekt hinbekommen wie die Dalis muss ich mal sehen. Einen WAF-Vorteil haben die Dalis auf jeden Fall von zu Hause aus (allerdings einen Nachteil im preislichen Bereich).
So weit so gut, mal sehen wie es weiter geht. Bis Freitag werde ich noch so viel Musik hören wie möglich.
Viele Grüße,
Markus.