ich muss mal etwas Begeisterung loswerden (bin ja nicht mehr so oft im Forum unterwegs, weshalb auch immer tut hier nichts zur Sache, aber hierfür lohnt es sich doch mal wieder etwas Kurzes vom Stapel zu lassen...).
Musikhören nach Sparten ist ja schon lange nicht mehr mein Ding, bei mir läuft alles quer durcheinander, ich habe den Text trotzdem mal in den Metal-Thread gestellt, da ich die Musik dieser CD weitestgehend damit verbinde. Ist aber auch egal. Ich hoffe doch, dass sich auch im Metal-Lager Leute mit offenen Ohren und Geist herumtreiben, obwohl ich oft Gegenteiliges erfahre. Egal.
Langes Palaver... es geht um diese liebenswerte kleine Scheibe:

Zum Auffindenː Band: U.S. Christmas / Pladde: Run Thick In The Night
Durch eine Empfehlung auf einem Konzert habe ich mir das Teil zugelegt und erstmal mehr so nebenbei angehört. Ich kannte die Band aus dem Neurosis-Umfeld schon (hatte in einige ältere Platten mal reingehört, da gefielen sie mir aber wegen des Gesangs nicht so besonders). Nun kam mir beim ersten Mal hören der Gedanke, dass sich da gesangstechnisch einiges zum sehr Guten gewendet hat.
Beim 2. Mal (und etwas lauterem) Hören entdeckte ich die von mir doch sehr geliebten Tribal-Drums (ich steh' irgendwie drauf...), welche ich ähnlich von Neurosis-Stücken kannte, und ich hörte genauer hin.
Dann hörte ich "plötzlich" Melodien aus meinen juten alten nuWaves hinter den Gitarren hervorkriechen

Selten genug, dass ich mal etwas Neues entdecke, bei dem ich das Gefühl habe, dass dort irgend etwas "Magisches" mich hineinzieht. Gute Musik, ok; aber richtig fesselnd und sich immer tiefer in die kleinen grauen Windungen fräsend, selten!
Es ist, um mal nicht ins allzu Esoterische abzudriften, irgendwie eine Mischung aus Doom-Metal (< da isser), Psychedelic Rock, Endzeitstimmung und grüne Wiese; dazu eine wunderschöne Violine. Apropos schön: diese Musik besitzt eine irgendwie geartete einzigartige Schönheit, trotz der stellenweisen Härte und Düsternis. Doch speziell sind es die ruhigen Parts und die schönen Melodien (Mensch, dass ick det als alter Slayer-Head mal so schreibe) welche phänomenal in den Bann ziehen. Auch das Cover-Artwork vom Neurosis-"Visual Artist" Josh Graham ist einfach nur als schön zu bezeichnen.
Der Gesang ist stellenweise mit Echo unterlegt, was die starke Atmosphäre der Scheibe noch unterstreicht. Und ja, Atmosphäre ist das, was die wenigsten Platten heute haben (bzw. nur Atmosphäre und keine Musik - wer schon mal Drone gehört hat, weiß was ich meine). Diese hat definitiv beides.
Listen for your pleasure.