Seite 12 von 16

Verfasst: Mo 5. Nov 2007, 17:27
von BlueDanube
ramses hat geschrieben:Ist es egal wo im Raum dieser Plattenreso positioniert wird? Ich gehe mal schwer davon aus das dies nicht so ist.
Da gehst Du schwer richtig! :D
Der Absorber muss dorthin, wo die Dröhnfrequenz am stärksten dröhnt.
Raummoden entwickeln sich immer zwischen zwei Grenzflächen des Raumes. Je nach Aufstellung von Lautsprecher und Hörplatz dröhnen bestimmte Frequenzen besonders arg. Du musst zuerst rausfinden, zwischen welchen Grenzflächen die störende Raummode tobt (kann man auch ausrechnen, wenn die Frequenz bekannt ist) - an diese Grenzflächen muss dann der Absorber.
Wenn bei Dir ohnehin nur ein Platz in Frage kommt, kannst Du ja Deinen Kopf genau an diesen Platz halten und horchen, ob die am Hörplatz störende Frequenz dort noch mehr stört - in diesem Fall ist der Absorber dort gut aufgehoben! 8)
ramses hat geschrieben:Hat dazu schon mal jemand Formeln oder Erfahrungen gefunden?
Ja, hier!
Der Link ist auch schon hier zu finden. :wink:
ramses hat geschrieben:Plattengewicht, wo bekommt man Infos darüber her? Muss ich die Platte wirklich selber wiegen?
Ich fürchte ja.....
Holz ist ein Naturprodukt und die in Frage kommenden Hartfaserplatten sind ein Gemisch aus Holz und Bindemitteln.
Dazu könnte nur der Hersteller genaue Angaben machen. Du könntest also im Baumarkt nach dem Hersteller fragen und dort anrufen - viel Glück! :wink:

Selber wiegen geht schneller und erspart Dir einige mitleidige Blicke....

Verfasst: Mo 5. Nov 2007, 21:54
von ramses
Hi Erwin

Ja, ums wiegen kommt man wohl nicht rum, hab auch schon ein paar andere Erfahrungsberichte im Internet gefunden, die scheinen es auch so gemacht zu haben ;)

Die Frequenz werde ich wohl erhören müssen, bzw. messen, wenn das Micro nur endlich mal angeschmissen wird... grrr... von Herrn Bien hab ich immerhin schon mal einen sehr guten Tip bezüglich des einmessens bekommen :D
Berechnen wird aufgrund des Raumes fast unmöglich sein, teils offene Wand auf der linken Seite, eine 45° Schräge und und und...
BlueDanube hat geschrieben:
ramses hat geschrieben:Hat dazu schon mal jemand Formeln oder Erfahrungen gefunden?
Ja, hier!
Der Link ist auch schon hier zu finden. :wink:
Das mit den Formeln meinte ich eigentlich auf den Bezug mit dem Plattenresonator auf Schaumstoff. Platte auf Schaumstoff kleben ist IMHO wesentlich einfacher als einen Kasten zu bauen und diesen abzustimmen. Bei Hunecke sind nur leider keine Formeln zur Berechnung zu finden, nur der Hinweis das es welche gibt :roll:

schöne Grüße!

Hannes

Verfasst: Di 6. Nov 2007, 01:19
von BlueDanube
ramses hat geschrieben:Berechnen wird aufgrund des Raumes fast unmöglich sein, teils offene Wand auf der linken Seite, eine 45° Schräge und und und...
Naja, umgekehrt gehts...
Wenn die Dröhnfrequenz 42 Hz ist, errechnet sich eine Wellenlänge von 345/42=8,2m, daraus folgt, dass die beteiligten Wände entweder 8,2m oder 4,1m auseinander liegen....irgendwo wird sich dieses Maß dann finden lassen....
ramses hat geschrieben:Das mit den Formeln meinte ich eigentlich auf den Bezug mit dem Plattenresonator auf Schaumstoff. Platte auf Schaumstoff kleben ist IMHO wesentlich einfacher als einen Kasten zu bauen und diesen abzustimmen.
Hm, das ist ein Sonderfall, der ohne Physikstudium und jahrelanger Erfahrung wohl nicht zum Erfolg führt.
Ich würde die einfache Variante mit frei schwingender Platte und etwa 1/3 des Volumens mit Dämmmaterial gefüllt machen!

Verfasst: Di 6. Nov 2007, 12:20
von ramses
Mal ne Überlegung:

Wenn wir einen quadratischen bzw. rechteckigen Raum als reellen Raum betrachten, so ist ein andersförmiger also der imaginäre Raum?! Meinst du das kann man so betrachten?

Die scheinbare Raumlänge + Breite ergibt sich also durch die Addition von beiden. Wie die allerdings aussehen muss.. puh :idea:
Ich hab mir das jetzt mal in Anlehung an Wirk-, Schein-, und Blindleistung ausgedacht. Vielleicht veranschaulicht es das etwas?

Was ich sagen will ist das sich die gehörte Dröhnfrequenzwellenlänge
BlueDanube hat geschrieben:Wenn die Dröhnfrequenz 42 Hz ist, errechnet sich eine Wellenlänge von 345/42=8,2m, daraus folgt, dass die beteiligten Wände entweder 8,2m oder 4,1m auseinander liegen
evlt. nicht im eigentlich vorhandenen Raum abbilden lässt (evtl. ist dieser 5m wobei sich die rechteckige Fläche die im Raum platz finden würde auf 3,5m beschränkt und die restlichen 1,5m nicht rechteckig sind), sondern mit dieser Wellenlänge ein scheinraum abgebildet werden kann der irgendwo zwischen dem reellen und dem imaginären Raum liegt.
Das muss natürlich in alle Richtungen passieren.

mfg

ramses

Verfasst: Di 6. Nov 2007, 17:05
von raw
2. ) Bei Hunecke habe ich folgendes gefunden:
Hunecke hat geschrieben:Wird die Platte ganzflächig auf eine Schicht aus Schaumstoff geklebt, die sich vor einer schallharten Wand befindet, kann sie als Ganzes auf der Feder aus Schaumstoff schwingen. Aus der Masse der Platte und der Federsteifigkeit der Schaumstoffschicht lässt sich die Resonanzfrequenz des Plattenresonators berechnen. Diese liegt um so tiefer, je schwerer die Platte und je weicher die Schaumstoffschicht ist.
Hat dazu schon mal jemand Formeln oder Erfahrungen gefunden? Bisher hatte ich bei google leider noch kein Glück. Simple Lösung wie ich finde.
Du musst die Nachgiebigkeit C (Meter pro Newton, [m/N]) des Schaumstoffs messen. Das heißt, um wie viel Meter gibt der Schaumstoff nach, wenn man ihn mit so und so viel Newton zieht/drückt. Um das zu messen, musst du den Schaumstoff an eine feste Fläche kleben und auf die anderen Seite die Platte. Nun ziehst und drückst du mit einer gewissen Kraft F an der Platte und misst die Auslenkung s. Frag mal in einer Schule nach Kraftmessern, die ordentlich etwas aushalten.

C = s / F [m/N]

Dann kommt der einfachste Teil - das Wiegen der Platte samt Kleber. Das ergibt Masse m [kg].


So errechnest du die Resonanzfrequenz:

f = 1/(2*Pi*sqrt(m*C))

Blöd ist, dass sich der Schaumstoff nicht proportional zur Kraft auslenken lässt ("nicht-linear"!), somit wirst du verschiedene Kräfte für die Ermittlung von C anwenden müssen (Mittelwert).


Funktionierend und theoriearm - aber echt aufwändig......


EDIT: Wegen der Nachgiebigkeitsmessung:
Weil F=m*a (und a = Erdbeschleunigung), kann man auch Gewichte auf die Platte legen, um C zu messen. Das wäre noch einfacher. Wenn es aber halbwegs genau werden sollte, müsstest du den Schaumstoff auch auf Zug belasten...

Verfasst: Di 6. Nov 2007, 21:04
von BlueDanube
@Ramses: Scheinlänge = Reallänge + Imaginärlänge? :? ....Der komplexe Raum und seine mathematischen Lösungen. :lol:

Mach's nicht so kompliziert....die halbe Dröhnwellenlänge muss 1x, 2x, 3x (je nach Raumgröße) zwischen zwei Raumbegrenzungen passen, denn Dröhnen entsteht durch stehende Wellen - und die bilden sich eben aus, wenn ein Ton regelmäßig auf dem selben Weg hin- und herwandert und die gegenläufigen Wellen genau um die halbe Wellenlänge (oder ein ganzzahliges Vielfaches davon) verschoben sind.
Das kann aber auch diagonal sein....das kann auch in einem verbundenen Nebenraum sein.....

Wenn Du die Wellenlänge ermittelt hast, dividiere sie durch 2 und dann schaue, wie sie in den Raum passt. Dort wo sie (oder ein ganzzahliges Vielfaches) genau rein passt, muss an dem einen oder anderen Ende ein Absorber hin.
Um sicher zu gehen, kannst Du an der betreffenden Stelle das Ohr hinhalten und kontrollieren, ob dort das Dröhnen am stärksten ist.


Übrigens....wisst Ihr, was höhere Mathematik ist?
Wenn man am Morgen die Wurzel aus einer Unbekannten zieht! :lol:

Verfasst: Di 6. Nov 2007, 21:19
von ramses
Na irgendwie müssen sich doch auch nicht quadratische Räume mal berechnen lassen... vielleicht finden wir ja noch den Stein der Weisen :roll: :mrgreen:

mfg

ramses

Verfasst: Di 6. Nov 2007, 21:44
von BlueDanube
ramses hat geschrieben:Na irgendwie müssen sich doch auch nicht quadratische Räume mal berechnen lassen...
Ja klar geht das - das Programm Cara macht das ja auch sehr gut.

Für Deine Aufgabenstellung ist es aber gar nicht nötig, den gesamten Bassfrequenzgang exakt zu berechnen - die Eliminierung der störendsten Quälgeister reicht!

Verfasst: Fr 30. Nov 2007, 18:10
von -x30n-
nAbend,

ich hätte mal ne Frage bezüglich der Plattenabsorber und zwar hab ich mir jetzt welche mit 35 cm Tiefe gebaut und wollte Fragen wieviel Steinwolle ich reintun soll?
Soll ich die auch fast voll machen oder lieber weniger.
Natürlich ohne Die Hartfaserplatte zu berühren.

Gruß
Andreas

Verfasst: Fr 30. Nov 2007, 19:37
von StefanHuber
Soweit ich das aus den anderen Seiten dieses Threads verstanden habe:

Je mehr Dämmwolle drinnen ist, desto größer ist der bedämpfte Frequenzbereich.
Wenn du also z.B. nur Probleme bei 36-38Hz hast (rein theoretisch) und den Resonator perfekt abgestimmt hast bräuchtest du eigentlich gar keine Dämmwolle.