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Verfasst: Fr 15. Jul 2005, 17:05
von raw
Carsten,

ich habe von Lars heute eine PN bekommen. Darin hieß es unteranderem, dass ihr mich (trotzallem) schätzt. Wenn ihr mich schätzt, dann schätze bitte auch meinen folgenden Rat.
Bevor du postest, lass dir Zeit und überlege dir genau was du postest; lass dir gegebenfalls auch einen Tag lang die Zeit dazu. Am nächsten Tag denkt man viel gelassener und geht keinesfalls so überstürzt an die Sache wie es IMHO hier von dir getan wird.

Das ist eine inständige Bitte an dich und auch an andere, die überstürzt an die Sache rangehen. Dass man nicht überstürzt an sowas rangehen sollte, habe ich an meiner Diskussion mit Markus P. bei Area gemerkt. Jeder von uns beiden hat getippt was das Zeug hält - wahrscheinlich auch ohne über die Meinung des anderen nachzudenken. Das führte dann mehr oder weniger zu einem kleinen Streit. Hätte ich mir mehr Zeit gelassen (oder gar nicht reagiert), wäre dieser Streit vielleicht nicht entstanden.

Gruß
Denis

Verfasst: Fr 15. Jul 2005, 17:27
von bony
Mir gefällt die Vorgehensweise von AndreasMuc aus dem [ur=http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... read=9104l]HiFi-Forum[/url] sehr gut (zumindest seitdem sich AH. und US eingeschaltet haben). Er lässt sich sehr offen von den Theoretikern über die unterschiedlichsten Parameter und deren Auswirkung informieren, um sich gezielt Lautsprecher anzuhören und die Theorie nachzuvollziehen. Nach eigenem Bekunden würde er sich aber letztlich für einen "theoretisch nicht idealen" Lautsprecher entscheiden, falls ihm dieser das Hören angenehmer machen sollte.
Koala hat geschrieben:bei Weinen hängt ja die Wahl nicht unerheblich vom "Einsatzzweck" ab, nicht jeder edle Tropfen paßt zu jedem Anlaß und so ist es ja auch bei HiFi.
Bei Weinen müsste man allerdings den Wein eher mit der Musik vergleichen und das Glas mit HiFi-Geräten. Das Glas soll den Wein transportieren und dabei bestimmte Mindestanforderungen erfüllen. Es gibt zweckmäßige Gläser in einfacher Verarbeitung, man kann aber auch horrende Aufpreise für ein edles Finish und edle Matarialien hinlegen. Manche veranstalten einen richtigen Firlefanz um Gläser, die müssen zu jeder Sorte ein ganz spezielles Glas haben, das grenzt dann schon an Esoterik. Man kann auch horrende Summen für ungeeignete Gläser ausgeben (z.B. geschliffenes Kristall). Man kann den Wein auch aus einem tönernen Bierkrug drinken; jede Nuance wird sich dann aber nicht erschließen.
Weine gibt es wirklich schlechte (mit Fehlschmeckern oder einfach nur schlecht, billig gemacht). Manche Leute begnügen sich damit. Es gibt sehr edle, komplexe Weine, die aber nicht jedermanns Geschmack sind und deren Art sich nicht jedem erschließt ...

Verfasst: Fr 15. Jul 2005, 17:29
von area dvd hardware
Kingping hat geschrieben:[wusste gar nicht, dass man bei einer vieta die "klangwaage" auch auf neutral einstellen kann, wenn man mal unverfälscht hören will.
Was soll das Herumgehacke auf der Vieta? Ein promovierter Dr. der Mathematik (!!!) hat diesen Ausnahmelautsprecher konstruiert. Und hier nehmen sich einige dahergelaufene Prinzipienreiter das Recht heraus, diese Ingenieursleistung durch den Dreck zu ziehen, nur weil aufgrund irgendwelcher angeblichen Grundkenntnisse der Akustik man glaubt, dem akustischen Stein der Weisen auf der Spur zu sein?

Ich hätte nie damit angefangen, derartig ins Detail zu gehen, aber nun würde mich folgendes interessieren:

Welche mannigfaltigen beruflichen Erfahrungen könnt ihr vorweisen, die es rechtfertigen, so manchen begnadeten LS-Konstrukteur wie einen dilettantischen Deppen darstehen zu lassen?

Was habt ihr für einen Background, wenn ihr die AREA DVD-Redaktion immer wieder der Unfähigkeit und Inkompetenz bezichtigt?

Wie kommt ihr dazu, Menschen, nur weil sie euren Auffassungen zuwiderhandeln, respektlos und herablassend zu behandeln?

Bitte, nennt mir euren Erfahrungshintergrund. Vielleicht lauern hier im nuForum ja verkappte Nobelpreisträger.....oder Ehrenmitglieder der Max-Planck-Gesellschaft.

Ich kann es mir schon gut vorstellen:

"Der Nobelpreis in Physik 2005 geht an......

KINGPIN!"

Er hat den einzigen Lautsprecher mit 1:1 Wiedergabe erfunden!"

2 Monate später lese ich dann im Handelsblatt:

"Ratlosigkeit in der Unterhaltungselektronik-Industrie? nuForums-Mitglied erfindet DEN optimalen Lautsprecher......er hat bereits 1500000 Anfragen für seine neue Wunderbox....und erwägt, um Fertigungskapazitäten zu bekommen, den Kauf von den 5 weltgrößten LS-Produzenten".

Sollte es mal soweit kommen, würden ich den Herren allen erdenklichen Respekt zollen.

Aber so, wie es jetzt ist?

Das wäre so, wie wenn irgendein Hinterhofbastler, der mal einen Dünenbuggy auf VW-Käfer-Basis aufgebaut hat, plötzlich behaupten würde, die neue Mercedes S-Klasse wäre Schrott....


Gruß
CR

Verfasst: Fr 15. Jul 2005, 17:40
von sleepyjoe
g.vogt hat geschrieben:"Die Anni hat gsagt:
DASS DIE FRAU MÜLLER SO NACHTRAGEND IST..., DES VERGESS ICH IHR NIE...!"
Den hatte ich nicht gleich auf Anhieb gerafft ... :oops:

g.vogt hat geschrieben:Um aufs Thema Hifi zurückzukommen. Ich suche nach Tipps, wie ich (und andere geneigte, geduldige Leser dieses Threads) auf umsetzbare Weise gezielt zu Hifi-Geräten kommen, die "wie der Topf auf den Deckel" passen. Es ist naheliegend, dass diese Tipps technischen Inhalts sein könnten; ich will mich auch gerne bemühen, mich in Grundlagen zu vertiefen, würde mir aber das Suchen gerne ein bisschen abkürzen und muss zugeben, dass sowohl mein Englisch als auch meine Fähigkeiten in komplexer Mathematik/Physik/Signaltheorie erkanntermaßen begrenzt sind (wie ich in Form eines Bruchs im Lebenslauf schmerzhaft erkennen musste).
Die Weinregale bei Euch in Neufünfland sind quasi stellvertretend für die Blöd- und Geizmärkte in unserer Republik anzusehen... :wink: Wobei: Man kann für kleines Budget auch in einem solchen Laden schon eine Anlage erwerben, die einem persönlich gefällt. Um letzteres geht es doch eigentlich.

Ich zähle mich manchmal zu den Typen, die Angst haben sich einen neuen PC zu kaufen, weil der morgen ja schon wieder veraltet ist. :oops: Bei HiFi: Also am nächsten Tag einen LS oder ein Gerät zu hören und zu sehen, dass "besser" ist als das gerade neu erworbene. :? Gut, sh*t happens, beim nächsten Kauf ist man schlauer. Das ist wie mit dem Lebenspartner: Man wird gleich beim Ersten für's Leben glücklich, oder erst beim Dritten oder nie...

HiFi wird für mich vor allem durch eines definiert: Mein Budget zur Anschaffung von LS und Geräten. Bin ich denn wirklich so eine arme Sau, weil ich z.B. nur 5.000 Euro für mein Equipment ausgegeben habe und mir eine Alternative für 7.500 Euro als das Eldorado für HiFi-Interessierte gepriesen wird? Habe ich jetzt wirklich eine "schlechtere" Anlage, die jenseits aller technischen Definitionen und persönlichen Höreindrücke liegt? (Die genannten Geldbeträge sind beliebig skalierbar - jeder User hier möge alternative Beträge auf seine persönliche Situation projezieren...)

Wenn dem so wirklich wäre, hätte keiner hier "die" Anlage, die dem Begriff HiFi (oder was jeder so darunter versteht... :wink: ) entspricht :!:

Aber: Manche Beiträge hier und in anderen Foren erwecken aber den Eindruck (oder sind so gemeint!), dass HiFi nur bei dem Poster selbst zu hören ist bzw. HiFi nur das ist, was in irgendwelchen Büchern, Normen etc. steht. Und das angelesene Wissen permanent als alleingültigens Halleluja herausposaunen. So wie ein Unternehmensberater: Kennt 243 Stellungen, hat aber noch nie Sex gehabt. (OK, Eigentor ... :lol: )

Frei nach dem Motto wird gepostet: "Meiner ist grösser als Deiner." Wobei man die Grösse rein an technischen Aspekten (Längenmaß, Durchmesser, Gewicht,...) beschreiben kann; aber auch anhand von Softfacts wie z.B. Form, Farbe, "Geschmack" (AUA 8O) etc. Nur: Wer sagt uns, ab wann lang lang ist und ab wann gut schmecken wirklich gut schmeckt :?: Bei technischen Beschreibungen hat man noch Möglicheiten wie "über dem Durchschnitt", steht in medizinischer Studie SoUndSo, etc. pp. Letztendlich kann man das nur im direktem Vergleich feststellen. Aber nur unter gleichartigen - fairen Bedingungen, also z.B. preislich eingegrenzten Korridioren. Beispiel: Ich gehe nicht mit 'nem Farbigen auf's Klo, um festzustellen, wer den "Grösseren" hat, da die Chance den "Kleineren" zu ziehen, wohl recht hoch ist... :wink:

Und diese Art des Testens wird IMHO von areadvd praktiziert; nicht allein auf ein schmales Augenmerk gerichtet, sondern auf allgemeine, für den "Durchschnittsbürger" verständliche Art und Weise. Ich bin auch ein "Durchschnittsbürger"; mich interessiert beim Autokauf auch nicht, wieviel Newtonmeter oder der Einspritzdruck mein Wunschautos hat.

Zurück zum Budget: Ich habe z.B. 5.000 Euro zur Verfügung. In 2,3 Jahren wieder 5.000 euro, dass nehme ich jetzt mal exemplarisch an. Ich kann also 2,3 Jahre warten und mir dann was für 10.000 Euro kaufen. Wann man es macht, entscheidet jeder für sich, wie man es macht, ist auch jedem selbst überlassen. Nur, WAS soll man kaufen:

1. Das, was der freundlich Blödmarktverkäufer empfiehlt. (Empfiehlt sich meistens nicht...)
2. Das, was man bei Anderen gehört/gesehen hat und einem auch gefällt. (Empfiehlt sich schon eher...)
3. Das, was man nach ausführlicher Informationsbeschaffung und Probehören/-ansehen als Optimum für das gesetzte Budget empfindet. (Empfiehlt sich hervorragend :D )

Jetzt kommt der Knackpunkt an der Sache: Die Informationsbeschaffung.

1. Herstellerbroschüren, Herstellerangaben, Produktseiten im Web,... (Empfiehlt sich zur allgemeinen Information, zur Ausgrenzung im Hinblick auf's Budget, Eingrenzung im Hinblick auf optische Ansprache und allgemeine Daten wie Leistung, Maße, Features, ...)
2. Foren etc.: Beantwortung von Fragen, die unter 1) nicht beantwortet werden können.
3. Der persönliche Eindruck beim Probehören am besten Zuhause.

"Punkt 2" - hier wird man als potentieller Käufer schnell verunsichert. Jeder sagt da in den Foren etwas anderes, egal in welchem Forum man Fragen eher allgemeiner Natur stellt. Denn da gibt es ja folgenden Typ Forumsuser, die mir folgendes mit Nachdruck schreiben: Das favorisierte Produkt wird "in der Luft zerrissen", weil es gegen doppelt so teure Geräte der letzte Schrott sein muss, weil der Klang besch*ssen sein muss, der eigene Hörraum die letzte Bahnhofshalle sein muss, der Hersteller Lügen in seinen Unterlagen verbreitet, etc. etc. etc. etc.

Stark suizidgefährdete Kaufinteressenten sind spätestens jetzt kurz davor, sich die alte Grundigröhre an den Hals zu hängen und in den Bach zu springen. Durchschnittskäufer lassen sich ihren Favoriten ausreden und kaufen alternativ dann jenes Gerät, welches im Forum den meisten Zuspruch erhält. Und wundern sich dann später, das die Empfehlung aus dem Forum gar nicht mit dem ursprünglichen Favoriten mithalten kann. :evil: Starke Käuferherzen aber trennen die Spreu vom Weizen aus Postings und hören / schauen sich genannte Alternativen an. Sollte wirklich etwas Besseres für's gleiche Geld da sein: Prima. Wenn nicht: Sei's drum. Es soll einem ja selbst gefallen und nicht den anderen :!:

Technisch betrachtet sollte ein Gerät schon Normen allgemeiner Natur entsprechen; das kann (und sollte manchmal) beim Kauf in Abhängigkeit zum Käuferverhalten eine Einflussgrösse sein. Wer aber nur nach diesen Daten entscheidet, wird IMHO nicht wirklich glücklich sein; es sei denn, er hat das Gerät nur deswegen erworben, um Anderen zeigen zu können a la: Schaut mal: Sooo viel Watt, so'n mini Klirrfaktor etc. pp. Soll er/sie damit glücklich sein.

Der-/Diejenige die mit Herz, ein wenig Sachverstand und nach persönlichen Geschmack in ihrem Budgetrahmen entscheiden, sind für mich alle HiFi-"Besitzer". Als ich vor fast 30 Jahren für knapp 600 Mark meine erste Anlage gekauft hatte, war dass für mich auch schon HiFi. (Stand ja auch drauf.... :oops: ) Heute und ein paar Euro mehr habe ich eine Anlage, mit der ich zufrieden bin und spare schon auf die nächst besser klingende Anlage hin.

Versteht ihr? Ich komme peu a peu dem "Ideal" HiFi näher, wohlwissend, dass es kein Gerät gibt, das dieses Ideal generieren kann. Deshalb ist HiFi eher eine subjektive Angelegenheit.

Ich gräme mich nicht, weil ich vielleicht etwas "Schlechtes" in den Augen Anderer habe; ich freue mich stets auf den nächsten Kauf. Und erfahre dann HiFi widerum in einer neuen Dimension. Wer so lebt, hat ein Leben lang Spass an diesem Hobby. Ich meine: HiFi ist viel mehr eine subjektive Erfahrung als eine objektive / technische Richtlinie. Nach letzterer wird nun mal sehr selten beim Kauf entschieden. Und in Foren wird am meisten nach Unterstützung bei anstehen Käufen um Rat gefragt.

Deshalb sollte bei den Postings immer daran ein wenig gedacht werden, was will der Fragende im Forum eigentlich? Sicher nicht mit technischen Details zugemüllt werden. Der Durchschnitts-User ist nun mal nur ein "Durchschnittsmensch" und macht in Foren das Gros der User aus.

Greetz
Stefan

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Ach ja btw: Ich werde mich nicht bei raw entschuldigen, wie gefordert. Wer mag, kann seine Postings bei areadvd mal nachlesen - daher meine Holzhammermethode von gestern. Diese Diskussion wollte er hier ins NuForum tragen. Das hat er ja vortrefflich geschafft und war auch ein Grund, dass die Leute hier gegeneinander aufgebracht wurden. (Alleine ist er nicht "schuld"...!)

Und zum areadvd Team: Mit meiner Fähigkeit zum Kommunikationstrainer werde ich bei Lars am 13.8. eine kleine Schulung in Sachen Coolness geben; Carsten kann sich gerne dazugesellen ... :wink: Ihr müßt nicht auf jede hingehaltene Schippe springen 8)

Verfasst: Fr 15. Jul 2005, 18:00
von mralbundy
sleepyjoe hat geschrieben:Und zum areadvd Team: Mit meiner Fähigkeit zum Kommunikationstrainer werde ich bei Lars am 13.8. eine kleine Schulung in Sachen Coolness geben...
... und vergess nicht, dass wir noch diverse Fehlkonstruktionen hören wollten :lol:

P.S.
Nach Deiner Coolness Schulung : kann ich da danach dann auch so Beiträge schreiben, wie Dein "Raw-Beitrag" :wink: - oder ist das erst Bestandteil im Fortgeschrittenen-Seminar ? :wink:

Verfasst: Fr 15. Jul 2005, 18:25
von g.vogt
Hallo alle miteinander,

hier laufen die Vorbereitungen zu einer Hofparty, wobei wir hoffen, dass die angekündigten Gewitter unsere Ecke diesmal "vergessen". Aber deswegen habe ich wenig Zeit und versuche nur kurz, auf einige Anmerkungen von euch einzugehen und dabei in kein Fettnäpfchen zu treten ;-)
sleepyjoe hat geschrieben:
g.vogt hat geschrieben:"Die Anni hat gsagt:
DASS DIE FRAU MÜLLER SO NACHTRAGEND IST..., DES VERGESS ICH IHR NIE...!"
Den hatte ich nicht gleich auf Anhieb gerafft ... :oops:
Das geht ja nicht nur dir so ;-)
Aber: Manche Beiträge hier und in anderen Foren erwecken aber den Eindruck (oder sind so gemeint!), dass HiFi nur bei dem Poster selbst zu hören ist bzw. HiFi nur das ist, was in irgendwelchen Büchern, Normen etc. steht...
Aber andere Beiträge erwecken mitunter den Eindruck, dass einzig und allein Hörvergleiche der richtige Weg wären, um zum Erfolg (ich darf erinnern: Methoden zur gezielten Auswahl der geeigneten Geräte für höchstmöglichen Genuss beim Musikhören) zu kommen. Das ist m.E. der Gegenpol dazu, der immer wieder dafür sorgt, dass es "ordentlich kracht".
Ich stehe Hörvergleichen, eigenen wie fremden, aber mit einer gewissen Verunsicherung entgegen:
meinereiner hat geschrieben:Eins scheint mir klar: Hörvergleiche allein sind IMHO nicht ausreichend (obwohl man damit vermutlich bereits mehr tut als der überwiegende Teil der Hifi-Kunden).
Man kann in begrenzter Zeit aus einem begrenzten Spektrum von "Referenztiteln" nur eine begrenzte Anzahl von Lautsprechern (ich bleibe mal bei Lautsprechern, weil hier die klanglichen Unterschiede eben am signifikantesten sind) im Vergleich hören. Dabei findet man dann bestenfalls den Lautsprecher, der in diesem Raum, bei dieser Tagesform, mit diesen Titeln am besten gefällt. An dieser Stelle verstehe ich dann eben durchaus auch die Kritik an Tests, die weitgehend Hörberichte sind (in Foren, in Zeitschriften etc.), wo dann ja als zusätzliche Einschränkung zu den zuvor genannten Problemen dazukommt, dass der Lautsprecher einem anderen Menschen am besten gefällt.
So schrieb ich ein paar Seiten vorher, ist vermutlich "untergegangen".
Deshalb sollte bei den Postings immer daran ein wenig gedacht werden, was will der Fragende im Forum eigentlich? Sicher nicht mit technischen Details zugemüllt werden. Der Durchschnitts-User ist nun mal nur ein "Durchschnittsmensch" und macht in Foren das Gros der User aus.
In diesem konkreten Thread möchte ich durchaus technische Details lesen (die verlinkten Sachen weiter oben werde ich mir morgen ansehen, versprochen und Dankeschön!).
Koala hat geschrieben:Kann es denn solche Tipps geben bzw. ließen sich solche Tipps universell anwenden? Gibt es nicht zuviele Topfformen und -formate, als daß sich der passende Deckel mit einer Faustregel ermitteln ließe?
Naja, das es auf eine Faustregel hinauslaufen könnte, hatte ich mir auch nicht erhofft. Aber vielleicht auf eine Handvoll :roll: ;-)
Kingping hat geschrieben:
g.vogt hat geschrieben:Der Tonträger ist eine "verfälschte" Kopie des Originalereignisses.
nein, der tonträger ist das original. anders kanns gar nicht sein, wenn man darüber nachdenkt.
Die Frage ist vielleicht obsolet, wenn ich mir die von dir verlinkten Threads zu Gemüte geführt habe. Sicherlich, der Tonträger ist das Original, das zur Verarbeitung zur Verfügung steht. Es ist doch aber nur ein schwaches Abbild des ursprünglichen Schallereignisses, gehört dazu tatsächlich nur eine einzige zulässige Wiedergabeform? Bspw. beweist doch OL-DIEs ungewöhnliche Anlage mit Rundstrahlern, dass man es erfolgreich auch ganz anders machen kann.
teite hat geschrieben:Das ATM macht übrigens eine Basslinearisierung. :D

Zweitens erlaubt es eine variable Klangmanipulation nach Geschmack für den jeweiligen Musikstil/Song und kein festes unveränderbares Sounding. Deshalb ist das ATM mit einem EQ vergleichbar, nur komfortabler und für die jeweilige Box abgestimmt.
Ja, das gehört ja auch gewissermaßen in meinen Fragekatalog:
Welche Abweichungen von einer (so es das gibt) normierten Wiedergabeform wären meinem Genussstreben hilfreich, in welcher Weise realisiert man die gewünschten Abweichungen und vermeidet unerwünschte?

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 15. Jul 2005, 18:47
von sleepyjoe
mralbundy hat geschrieben:
... und vergess nicht, dass wir noch diverse Fehlkonstruktionen hören wollten :lol:
Nach 10 Bier und 5 Grappa hört sich alles gut an :lol: Alkohol verursacht nicht nur den Tunnelblick, sondern auch einen akustischen Tunnel. Seitliche TMT strahlen fast direkt in diesen Tunnel ab und tragen so zu überschwänglichen Hörberichten bei ... :wink:
mralbundy hat geschrieben: Nach Deiner Coolness Schulung : kann ich da danach dann auch so Beiträge schreiben, wie Dein "Raw-Beitrag" :wink: - oder ist das erst Bestandteil im Fortgeschrittenen-Seminar ? :wink:
Sowas könntest Du jetzt schon - wenn Du dürftest :wink: :lol: Beitrag also schön ausschneiden und aufheben, er möge als Beispiel dienen, wie man es nicht macht ...
g. vogt hat geschrieben:Aber andere Beiträge erwecken mitunter den Eindruck, dass einzig und allein Hörvergleiche der richtige Weg wären, um zum Erfolg (ich darf erinnern: Methoden zur gezielten Auswahl der geeigneten Geräte für höchstmöglichen Genuss beim Musikhören) zu kommen.
Das ist genauso Banane 8O Darauf habe ich noch nie was gegeben :roll: Ich lasse ja auch nicht andere mehrere Autos fahren und mir zur Unterstützung meiner Kaufentscheidung von denen erzählen, "wie sich das Auto gefahren" hat... :roll:

Verfasst: Fr 15. Jul 2005, 18:55
von Maugi
Sleepyjoe schrieb:
Den hatte ich nicht gleich auf Anhieb gerafft ...
Auf welcher Leitung hast du denn gestanden ? :wink:

Kingping schrieb:
nein, der tonträger ist das original. anders kanns gar nicht sein, wenn man darüber nachdenkt
...da beisst sich die Katze in den Schwanz, woher weiß denn der Ottonormalhörer(nicht Musiker), wie die Nullen und Einsen durch meine LS (möglichst nah am Original) reproduziert werden müssen. Reine Spekulation. Letztendlich geht es darum, dem Musikgenuss zu frönen und nicht den Tonträger 1:1 zu übernehmen um sich dabei zum Sklaven des Originals zu machen. Verrauschte Aufnahmen werden durch technische Hilfsmittel (Dolby) erst wieder ansprechend hörbar, dass das Signal dabei verbogen wurde ist eher nebensächlich.

g.vogt schrieb:
Hier liegt ein kleiner Irrtum vor, denn auf der Konserve findest du nur die bereits vom Tontechniker auf Stereo übersetzte "Kopie" vor. Selbst wenn man bei der Aufnahme dabeigewesen wäre; die Aufnahme unterscheidet sich bereits von diesem Originaleindruck.
Genau darauf wollte ich hinaus, nicht nur das Mikro bei der Aufnahme verfälscht das Original, somit kommt bei der Optimierung der Anlage und des Hörraums die eigene Kreativität voll zum Zuge. Mit jedem erfolgreichen Schritt der Optimierung ist man dem Musikgenuss etwas näher gekommen, ob man sich dabei vom „Orignal“ entfernt hat, spielt dann nicht mehr so die große Geige !

Gruß
vom Maugi

Verfasst: Fr 15. Jul 2005, 19:01
von Kingping
area dvd hardware hat geschrieben:Was soll das Herumgehacke auf der Vieta? Ein promovierter Dr. der Mathematik (!!!) hat diesen Ausnahmelautsprecher konstruiert. Und hier nehmen sich einige dahergelaufene Prinzipienreiter das Recht heraus, diese Ingenieursleistung durch den Dreck zu ziehen, nur weil aufgrund irgendwelcher angeblichen Grundkenntnisse der Akustik man glaubt, dem akustischen Stein der Weisen auf der Spur zu sein?
vieta deswegen, weil schon ein blick auf den ls genügt um zu sehen, dass er aus techn sicht ein verbrechen ist.
weiters muss ich dir sagen, dass ich von deiner naivität richtig "baff" bin.
teite hat die antwort ja eigentlich schon gepostet. im vordergrund steht das geld verdienen!!
oder glaubst du wirklich, das beste was ein promovierter(!!) dr.(!!!) der mathematik zusammenbringt ist ein vorsintflutlicher passiv ls der auf optik getrimmt ist?
i denke, dass wäre wohl eher ein aktives konzept, wo die darauf abgestimmten endstufen direkt an den chassis hängen und über ein digitales loudspeaker management, auf dem neuesten stand der technik, angesteuert werden.

@g.vogt:
an was denkst du genau, wenn du original meinst?
wenn man zb in die charts schaut, dann sind da lieder wie: 50 cent - candy club und akon - mr. lonley.
oder was ist mit filmen? um es zu verdeutlichen zb the incredibles :D

sehr guter link btw: http://soundgalerie.de/stageaid/stages3.html

Verfasst: Fr 15. Jul 2005, 19:18
von FoLLgoTT
g.vogt hat geschrieben:Die Frage ist vielleicht obsolet, wenn ich mir die von dir verlinkten Threads zu Gemüte geführt habe. Sicherlich, der Tonträger ist das Original, das zur Verarbeitung zur Verfügung steht. Es ist doch aber nur ein schwaches Abbild des ursprünglichen Schallereignisses, gehört dazu tatsächlich nur eine einzige zulässige Wiedergabeform. Bspw. beweist doch OL-DIEs ungewöhnliche Anlage mit Rundstrahlern, dass man es erfolgreich auch ganz anders machen kann.
Ich denke, die Frage, was als Original zu betrachten ist, ist die Kernfrage, die überhaupt zu Streitigkeiten führt. Dazu sollte man sich klar machen, wie Stereophonie überhaupt gedacht ist. Es gibt bei einer Übertragung immer einer Festlegung, wie die ankommenden Daten zu interpretieren und zu handhaben sind (Vergleich: Telefon, Netzwerk...). Man hätte Stereophonie von vornerein auch komplett anders definieren können, z.B. so:

Beispiel 1: Jedes Instrument wird im Nahfeld, also ohne Rauminformation, aufgenommen und in einem eigenen Kanal gespeichert. Das könnten bei einem Orchester Dutzende sein. Bei der Wiedergabe ist nun jedes Instrument durch einen eigenen Lautsprecher wiederzugeben, der die Abstrahlcharakteristik des Instrumentes nachbildet. Man stelle die Lautsprecher an die entsprechenden Plätze in den ursprünglichen Konzertsaal und lausche der Musik.
Das ist natürlich völlig fern jeglicher Praxis, denn wer hat schon 100 Lautsprecher und diverse Konzertsääle und Kirchen bei sich im Garten stehen? ;)

Beispiel 2: Der Datenträger enthält Metadaten, die beschreiben, wie mit der Wellenform umzugehen ist (ähnlich der Dialogue Normalization bei AC3). Z.B. könnte man so einen zusätzlichen Effektprozessor programmieren, der dann gezielt Hall, Echo usw hinzufügt. Ich könnte mir auch vorstellen, pegelabhängige Metadaten zu speichern, die bei leiser Abhöre einen EQ ansteuern, so daß der Frequenzgang unserem pegelabhängigen Gehör angepasst wird. Das alles würde natürlich eine strenge Normung erfordern, um Fehler zu vermeiden. Mit den heutigen Medien wäre dieses Konstrukt problemlos möglich.

Beispiel 3: Um den geringen digitalen Wertevorrat besser auszuschöpfen könnte man wie im Videobereich nichtlinear Quantisieren (->Gammafunktion). Da unser Ohr Lautstärke logarithmisch wahrnimmt, bekommt man so mehr Auflösung in den kritischen unteren Bereichen. Ich meine, das wird sogar irgendwo so gemacht. :roll:
Bei der Rekonstruktion muß natürlich die inverse Funktion angewandt werden. Auch dies ist nur durch einen Standard machbar.


Unser System: Auf unserer stinknormalen Audio-CD, SACD, DVD-A usw ist die Stereophonie jedoch schlicht so definiert, daß der Inhalt des Datenträgers nach Nyquist und Shannon rekonstruiert wird, auf 2 Lautsprecher gelegt und in einem gleichseitigen Dreieck abgehört wird (Übersprechen ist einkalkuliert), für die komplexe Übertragungsfunktion gilt Input=Output. Mehr nicht.

Es erfolgt also eine D/A-Wandlung, die analoge Wellenform ist somit (in der Theorie) verlustlos bis zur halben Samplingfrequenz wiederhergestellt. Der Verstärker verstärkt dieses Signal (heutzutage auch erstaunlich verlustlos) und gibt es elektrisch an die Schallwandler. Und an dieser Stelle geht nun alles den Bach runter! Der Schallwandler erzeugt Verzerrungen, einen nichtkonstanten Frequenzgang, Kompression usw. Aber damit nicht genug, er interagiert auch noch heftigst mit dem Raum, welcher durch Reflexionen die ohnehin schon, im regelungstechnischen Sinne, katastrophale Schallwandlung in den Abgrund reißt.

Puh, das hört sich erstmal alles ziemlich negativ an! Wie kann man so überhaupt vernünftig hören?, fragt man sich da. Und genau an der Stelle setzt die Psychoakustik an, die der sich selbst definierenden, optimalen, aber nicht erreichbaren Wiedergabe sinnvolle Ziele bei den einzelnen Parametern setzt, die vom menschlichen Ohr gerade nicht mehr wahrgenommen werden können. Denn unser Ohr ist bekanntermaßen SEHR rücksichtsvoll was Artefakte angeht. ;)
Die Psychoakustik ist hier völlig anders zu bewerten als z.B. bei MP3, wo sie fester Bestandteil des Systems ist. Sie definiert jedoch nicht die optimale Wiedergabe, sondern gibt nur sinnvolle Ziele vor, die mit etwas Aufwand zu erreichen sind und deren Überschreitung nicht mehr viel für das menschliche Gehör ausmacht. sozusagen eine Annäherung. Das eigentlich Ziel von "Hifi" ist jedoch klar und keine Frage des Standpunktes.


Man kann nun also hergehen und sich an die fehlerfreie Wiedergabe annähern (mehr geht sowieso nicht) oder man läßt das komplett bleiben und hört einfach, wie es einem gefällt. Damit fährt man jedoch nicht auf der Hifi-Schiene, sondern macht irgendwas Undefiniertes. Muß ja subjektiv nicht schlecht sein. Läßt aber eine Wertung des künstlerischen Produkts "Abmischung" nicht zu, denn die klangliche Abischung gehört genauso zum Werk wie die Musik selbst.

Ich hoffe, es ist nun deutlicher geworden, daß es so etwas wie verschiedene Ansichten zum Thema "Hifi" nicht gibt. Hifi-Wiedergabe ist festgelegt, alles andere ist schlicht und einfach nicht Hifi. Leider dominiert das "nicht-Hifi" den Markt nahezu komplett. Nur das Profilager ist davon weitestgehend verschont. :(