"Was regt ihr euch hier so auf ?"
Das war eine Frage der Spitzenklasse.
Richtig gut.
Hat mir gefallen.
Es geht mir z.B. hier nicht darum, meinen "persönlichen Stempel" auf alles aufdrücken zu wollen.
Das wird dann immer als "Gegenargument" angeführt - übrigens auch Lars bekommt solche Vorwürfe gern zu hören.
Lars und mir geht es bei diesen ganzen netten, manchmal fruchtbaren, aber oft auch elendig langweiligen und von Redundanzen geprägten Diskussionen nicht darum, irgendwelche persönlichen Kriege auszufechten. Wir sind alt und auch reif genug, so etwas nicht nötig zu haben.
Bei berechtigter Kritik rücken wir jedoch gern von unserem Standpunkt ab.
Dazu besteht gerade hier aber keinerlei Veranlassung. Schließlich nämlich ist unser Standpunkt kein anderer als der, als dass die Themen Home Cinema, Mehrkanal-Musik und Stereo einer möglichst großen Anzahl an Leuten Spaß macht. Freude. Emotion.
Ein bedauerlicher Ansatz ist der, dass hier so einige selbsternannte Großmeister der Physik und Akustik das Spaß&Freude-Denken mit technischer Inkompetenz verwechseln.
Das ist ein schlimmer Fehler, Jungs. Vergleichbar damit, zu denken, dass jemand nie mal böse werden könnte, wenn er meist freundlich lächelt. Ein lieber, netter, symphatischer Mensch - doch dann kommt doch der große Wutausbruch? Unfassbar!
Nun ja, so ähnlich verhält es sich mit uns. Wir sind nicht die technischen "Nieten" und die "Unwissenden", nein, auch nicht die Dumm- und Volksschwätzer, die Sophisten der Neuzeit.
Wir haben nur klar unsere Zielgruppe im Visier. Dass dies so sein muss, hat etwas mit Konsequenz zu tun.
Wieviele Menschen haben bereits eine Surroundanlage, wie viele Menschen möchten sich eine zulegen oder die bestehende upgraden - das ist eine ständig steigende Anzahl an Anwendern.
Und wieviele dieser Menschen haben tatsächliches Interesse an umfangreichsten Messschrieben?
Wie tyger hier bereits andeutete, werden es nicht eben viele sein.
Selbst in diesem technischen Forum ist die Anzahl derer, die umfangreiche Messungen für nötig erachten, eher gering (zieht man von denen, die Interesse bekunden, noch die ab, die mit Halbwissen auftrumpfen möchten, bleiben nur sehr wenig übrig). Es haben sich lediglich einige liebenswerte Technik-Freaks zu ihrem Frequenzgang & Groupdelay-Stammtisch zusammengefunden. Diskutieren die Herren der Schöpfung ansonsten eher über weibliche Kurven (aber, oh gott, das hat ja wieder mit Emotionen zu tun, wie widerlich

), mögen diese Herrschaften lieber über die Kurven eigentlich eckiger Lautsprecher diskutieren
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.
Für sich betrachtet nichts Schlimmes.
Sogar putzig. Finde ich.
Wo andere in die Spielhölle gehen und die Kohle für die Miete verzocken, gehen diese lieben Herren nur ins nuForum und sprechen über Frequenzgänge.
Für sich betrachtet äußerst lobenswert.
Wie gesagt, für sich betrachtet.
Dummerweise allerdings ist es nicht eben günstig, wenn man sich in Isolation befindet, sozusagen völlig in seinen "technischen Kreisen" aufdeht. Als Beispiel führe ich ein liebliches Äffchen in einem Zoo an, welches zusammen mit anderen lieblichen Äffchen in einem wunderhübschen Freigehege lebt. Niedlich. Wie süß.
Nur: Dieses kleine Äffchen hat jeglichen Bezug zum Leben in Freiheit, mit den anderen Tieren - Tiere, die mit ihm auf einer Hierarchiestufe stehen, Tiere, vor denen es Angst haben müsste etc. - leider vergessen. Dieses arme Äffchen hat, weil es nur mit anderen, lieblichen Äffchen zusammen ist, aber nicht mehr die Außenwelt kennt, den Bezug zur Realität im ganzheitlichen Sinne verloren.
Und dieses "liebliches kleines Äffchen"-Symptom ist auch hier in einem kleinen, netten, übersichtlichen Grüppchen zu beobachten - es fehlt einfach der Bezug zur Realität. Gottseidank trifft dies nicht auf das gesamte nuForum zu, sondern, wie gesagt, nur auf ein nettes, kleines Grüppchen.
Und nur diesen möchten Lars und ich - übrigens, es ist sehr viel HÖFLICHER seinen Mitarbeitern gegenüber, sind sie identischer Meinung, mit einzubeziehen, daher die "wir"-Form, die Interpretationsversuche von Hobbypsychologen, die darin ein mangelndes Selbstbewusstsein erkannt haben wollen, empfehle ich freundlich ein paar kleine Nachhilfestunden in Bezug auf gängige Umgangsformen - gern gewahrt wissen.
Daher verfassen wir (ohje, ich schreibe wieder "wir" - muss ich mich nun schämen? oder grämen?) auch unsere Tests in einem unterhaltsamen, verständlichen Stil, weil diese Schreibe das ist, was der Großteil unserer Leser möchte. Einfach, weil sie kompatibel zu den Wünschen der Allgemeinheit ist.
Natürlich, die dumme, die ungebildete, die sich verarschen lassende Allgemeinheit - hahaha, hohoho, lachen nun schon einige Herrschaften hier. Nun haben sie sich verraten. Sie schreiben absolut leere Worthülsen, sie klären nicht auf - sie schreiben nur ein süßes Berichtlein, welches Otto Normalverbraucher kapiert.
Richtig und falsch - richtig, weil Otto Normalverbraucher es kapiert. Falsch - weil wir nicht an sein Unwissen appellieren, sondern viele verständliche Eindrücke vermitteln, die dafür sorgen, dass Otto Normalverbraucher Zugang zur Materie findet.
Meint ihr, das wäre tatsächlich auch möglich, wenn wir ihm erst mal einen vor Messwerten und Formeln triefenden Akustikgrundkurs verabreichen würde?
Tja....und selbst dann hätte er nur theoretisches Wissen. Hier kam so ein neunmalkluger und superschlauer, gigantisch durchdachter und hochinteressanter Satz, nachdem derjenige, der die physikalischen Grundlagen kennt, es nicht mehr nötig hat, mit "Hardware herumzuspielen".
"Goodnight, Baby, Goodnight" - ich zitiere Gigi d`Agostino - kann man hier nur sagen, und gleichzeitig ist es auch wieder eine freundlich-süße und knuffig-putzige Unterstellung uns gegenüber, vielleicht gewollt, vielleicht ungewollt.
Natürlich ist es nie ein Fehler, nein, es ist sogar höchst wichtig, die Grundlagen zu kennen(dies muss man bis zu einem gewissen Grad zwigend, wenn man z.B. über Hardware schreibt) und dieses Wissen Gewinn bringend einzusetzen. Aber grau ist alle Theorie, und ohne entsprechende praktische Erfahrungen, d.h. ohne viel Umgang mit Hardware ist es kaum möglich, zu praxisrelevanten Einschätzungen zu kommen.
Und genau diese praxisrelevanten, für viele nutzbaren Erfahrungen, die sollten im Mittelpunkt stehen.
Gruß
CR