_Richard_ hat geschrieben:Ich [...] glaube, dass vor allem Töne mit vielen Obertönen betroffen sind und einer der zahlreichen Obertöne Probleme verursacht.
Hm, das glaube ich nicht - zumindest nicht bei meinem Gerät. Ich bin mir sicher, dass es nicht an einer Grundton-Oberton-Kombination liegt, da wir ja per Messung nachgewiesen haben, dass schon aus einem reinen Sinus ein Problem entsteht, indem der Onkyo selbst Obertöne dazu erzeugt.
Vor allem ist die Hörbarkeit der Störung gerade dann besser, wenn der Ton sinusähnlich ist, denn dann fallen die Obertöne, die eigentlich nicht dahin gehören, besonders auf. Zum Beispiel bei Sprache, die sehr obertonreich klingt, fallen die zusätzlichen Obertöne gar nicht ins Gewicht und gehen im Gesamtklang unter. Daher ist das Ganze ja auch schwer zu hören.
OleM hat geschrieben:Eventuell kann man den Frequenzbereich mit dem Abspielen von Sinustönen eingrenzen.
Bei meiner Messung (s.o.) war es über den ganzen Frequenzbereich, wobei die Stärke der Oberwellen bei steigender Frequenz zunahmen. Die Hörbarkeit ist allerdings eine andere Sache. Im Bereich zwischen 500 und 2000 Hz ist es aber für halbwegs geübte Ohren ganz gut zu hören.
Für alle Neugierigen hätte ich zwei WAV-Files zum Testhören, aber ich kann die leider hier nicht hochladen, sind nur Bilder erlaubt...
g.vogt hat geschrieben:Denn klirren tut letztlich jeder Verstärker, die Frage ist da, welches Maß tolerabel ist.
Korrekt. Schau Dir die Bilder oben an. Das Nutzsignal hat einen Pegel von etwa -27 dB. Die Störsignale liegen bei -65 bis -75 dB. Das ist definitiv nicht tolerabel. Vor allem ist aber entscheidend: es ist deutlich hörbar. Und das kann nicht sein. Ohne jetzt selbst zu viel davon zu verstehen (korrigiert mich, wenn ich Unsinn rede...): die Bedienungsanleitung gibt den Klirrfaktor des 608 mit 0,08 Prozent an. Wenn ich bei der vorliegenden Messung von 40 dB Differenz zwischen Nutzsignal und klirrenden Obertönen ausgehe, dann habe ich bei meinem Gerät einen Klirrfaktor von 1 Prozent (und wir reden hier von einer logarithmischen Skala), und ich war keinesfalls an irgendwelchen Leistungsgrenzen, wo ein erhöhtes Klirren erklärbar wäre.
g.vogt hat geschrieben:An dieser Stelle wäre ich als Laie versucht, die gleiche Messung mit einem im Hörversuch nicht als klirrend wahrgenommenen Verstärker zu wiederholen, um einen Vergleich zu haben.
Vielleicht kann ich meinen Kollegen dazu überreden. Im Studio steht noch ein Denon 4311, denn könnten wir uns zum Vergleich mal vornehmen...
g.vogt hat geschrieben:Habt ihr die Messung an einem Lastwiderstand oder an Lautsprechern durchgeführt?
Wir haben das Signal am Lautsprecherausgang des Receivers direkt abgegriffen und wieder dem A/D-Wandler des Rechners zugeführt. Jetzt bin ich schon am Ende meiner E-Technik-Kenntnisse, aber ich gehe davon aus, dass der A/D-Wandler einen Eingangswiderstand vorgeschaltet hat, was also dann einem Lastwiderstand entspricht?