Obwohl ich den zweitküzesten Nachhauseweg hatte, wollte ich erst mal kräftig ausschlafen, bevor ich mich äußere
1) Hörtechnisches:
* Sowohl die Vero 140 als auch die A700 im "Wohnkino" kannte ich ja bereits vom letztem Jahr. Allerdings haben mir die Veros im Vergleich zum letzten nuDay (siehe meinen Bericht von 2016 hierzu) dieses mal echt imponiert. Bis auf eine Raummode, die aufgrund der nur 8 Filter-PEQs der nuControl nicht richtig glattgebüglt war, hat die Vero 140 diesmal ganz groß aufgespielt! Gestern war sie weniger messtechnisch denn mehr gehörrichtig entzerrt. Somit wurde die Vero 140 von der aufdringlichen Schärfe in den Höhen befreit, die ich letztes Jahr als sehr störend empfand. Unter diesem Gesichtspunkt war die 140 diesmal vor allem bei Klassik und Instrumentalstücken klar vor der A700.
* Die A600 ist ein richtiger "Trümmer" Neben der im Vergleich geradezu zierlichen AS450 oder gar gegen die schlanken A500 wirken sie wie die Manifestation der Männerbox schlechthin. Aufgrund des gleichen Hoch- und Mitteltöners ist sie klanglisch der A500 verdammt nah. Höhen und Mitten sind ein Traum. Für mein Hörempfinden klar vor der A700 (bin ja aber eh bekanntermaßen A500-Fan, was den Klang angeht). Aufgrund des einen Mega-Tieftöners dürfte allerdings die Raumanregung schlechter vonstatten gehen als bei der A500. Für mich persönlich kommt eine A600 jedoch nicht infrage, da ich nicht wüsste, wie ich diesen "Trümmer", der 4 cm breiter als eine A700 ist, stellen soll (man bräuchte massive Podeste, um den Hochtöner auf Ohrhöhe zu bekommen, oder aber ein seeehhhrrr breites Lowboard).
* Die AS-450 hat mich echt geflasht

Selbst wenn die A600 links und rechts "gemutet" waren, war die Stereobühne um so viel beiter als beim AS-250. Da liegen echt Welten dazwischen. In entzerrter Form war auch die Basswiedergabe sehr kontrolliert (ohne separate DSP-Entzerrung und alle Parameter der nuPro auf 0 hat dagegen zu ziemlichem Dröhnen geführt, weil das Stereoboard recht wandnah stand). Das Dazuschalten der A600 zu einem "Wide-Stereo" hat die Bühne nochmals deutlich verbreitert, aber bereits das Sounsboard allein war diesbezüglich über jeden Zweifel erhaben. Für mich käme nur das Board ohne die A600 infrage. Ich habe mich gestern mehrfach dabei erwischt, wie ich mir dieses Board im Schlafzimmer vorstellen kann. Der Mann im Ohr war da wirklich ganz böse zu mir.
2) Die Gastgeber und die Verpflegung
Ulli und Sebastian waren gewohnt sehr gute Gastgeber. Auf nahezu jeden Wunsch (sowohl equipment- als auch essenstechnisch) wurde eingegangen, auch wenn dies Mehrarbeit bedeutete. Nach den ersten beiden opulenten Gästebewirtungen 2015 und 2016 habe ich gedacht, dass das nicht mehr zu toppen wäre. Allerdings haben mich Sebastian und Ulli eines Besseren belehrt.
* Frühstück / Mittag: Frische Bäckerbrötchen direkt von der Quelle (hat ein Bäckereimitarbeiter extra vorbeigebracht)
* Kaffetrinken: Kuchen, den am Vormittag der Bäckegeselle vorbeigebracht hat und dazu noch ein megaleckerer Kuchen von Ulli, der alles andere in den Schatten gestellt hat
* Abendbrot: 1-ter Gang Chili con Carne als "Vorsuppe" / 2-ter Gang Schweinefleich in Brotmantel (auf Wunsch auch Rind), serviert auf leckerstem Grillgemüse mit einer superbem Erdnusscreme-Soße => ein kulinarischr Traum

Bei KiKa würde man in Neudeutsch sagen, ich hätte eine "Schmecksplosion" erfahren

Ich hoffe, ich habe nix vergessen! Jedenfalls war ich am Ende des Tages (kurz vor 21 Uhr) so "platt", dass ich Angst hatte, in meinen "kleinen" Superb reinzupassen. Gerald hätte nach solch einem opulentem Mahl definitiv nicht mehr in seinen Yaris gepasst.
Bei diesen Koch- und Backkünsten wäre ein Sieg einer Leipziger Ausgabe von "Das perfekte Dinner" gewiss
3) Die Gäste
Es war, wie bei den letzten beiden malen, eine echte Freude, mit Gleichgesinnten stundenlang zu hören, zu philosophieren (sowohl über das Hobby als auch über Gott und die Welt) oder zu speisen. Der Ideenaustausch war manigfaltig und man hat hier und da Anregungen für sich und sein Heimkino mitnehmen können. Dasurch, dass diesmal etwas weniger Gäte kamen, war alles in allem nochmals eine Spur familiärer und man kam beim Wunschhören häufiger an die Reihe.
4) Ein Highlight vor dem Abendessen war der Film "Dr. Strange, den ich noch nicht gesehen hatte und somit genau richtig war. Hierfür kam das nuPro Mehrkanal-System aus A700 als Front, A300 als Center, A100 als Rears, zwei weitere A100 als Dialoglift für vorne und nochmals zwei A100 als Rear-heights. Vor allem der Dialoglift war echt genial (der Center-Kanal kam wirklich aus der Leinwand und nicht aus dem A300)!!!
Einen großen Dank an die Gastgeber

Das war wieder einmal ganz großes Kino

Dieser nuDay hebt die Erwartungshaltung zu künftige Events natürlich kräftig an.
Fazit für alle, die weniger Prosa möchten:
* Die Wiedergeburt der der Vero 140
* Die AS-450 hat mich angefixt und lässt mich auch heute nicht mehr los
* Gastfreundschaft sowie Bewirtung und Verköstigung sucht (mal wieder) seinesgleichen
* keine ernsthaften Diskussionen zu High-End-Steckdosenleisten oder -Kabeln
