rockyou hat geschrieben:Aber genau für die Schaffung von Arbeitsplätzen hatten wir doch in den letzten zehn Boomjahren mit dem Mangel an Facharbeitskräften genügend Ressourcen. Der panische vorschnelle Atomausstieg war wohl wichtiger...
Tja, wo hat es denn überall geboomt? In Süddeutschland, Hessen, und im Norden maximal in Hamburg. In Mitteldeutschland kann man Dresden und Leipzig nennen. Also muss man die Lausitzbewohner dann auf Staatskosten in boomende Regionen rund um Dresden umsiedeln und ihre Häuser dann gleich einer Enteignung auszahlen? Hier wurde leider 30 Jahre lang politisch gar nichts gemacht und die Kohlekumpel, die jetzt (bzw. 3038) Ü50 sind, lassen sich nicht mehr so ohne weiteres auf andere Jobs umlernen.
Wie gesagt, ökologisch ist der Schritt korrekt, ja sogar längst überfällig; das gehört zum Thema Wissenschaft.
Politisch jedoch sieht man Versagen auf ganzer Linie. Wie man das bis 3038 "flicken" will, bleibt aktuell noch sehr vage. Aber bzgl. Politik möchte ich nicht weiter ausschweifen, sonst bekomme ich Ärger mit Sebastian.
Der Atomausstieg war in der Tat eine
politische Kurzschlussreaktion nach dem GAU in Fukushima. Man hätte den Ausstieg langfristiger festsetzen können, dann wäre die Ökostromumlage auch nicht so rasant gestiegen. Allerdings ist auch Atomkraft nicht sehr okologisch. Und damit meine ich gar nicht eine mögliche Kernschmelze oder das Problem mit der Endlagerung der Brennstäbe, sondern das Problem der Kühlung aus Flüssen. Letzten Sommer und Herbst waren viele Flusspegel auf rekordverdächtigen Tiefstständen und viele AKWs mussten ihre Leistung drosseln, da nicht genügend Kühlwasser zur Verfügung stand. Man möchte sich gar nicht vorstellen, was passiert, wenn z.B. die Elbe so wenig Wasser führt, dass man nicht einmal die Abklingbecken der ausrangierten Brennstäbe kühlen kann. In Zeiten chaotischer Klimaextreme ist es also gar nicht mal so verkehrt, die AKWs lieber früher als später abzuschalten.