engineer hat geschrieben:dsteinwe hat geschrieben:
Ich habe die Boxen auf maximale Lautstärke gestellt und mische den Ton digital runter. Das geht wunderbar, da die Boxen bei digitalen Input nicht rauschen.
Hm, dann kriegt das System aber keine voll Auflösung mehr. Der ideale Weg wäre eigentlich der, jeden Kanal mit vollem digitalen Pegel anzufahren und die Lautstärke vorort zu limitieren. Speziell bei den digitalen Verstärkern hat man im Zielsystem lokal immer eine hohe Auflösung, die das verlustfrei zulässt. Signalverarbeitungstechnisch ist das meistens ein 32-Bit float-Wert, der indirekt auf den Ausgang wirkt.
Ich hatte auch mal genauso wie Du gedacht. Zum Glück muss man es nicht so aufwendig machen: Wenn die Box digital eingespeist wird und Klasse-D-Verstärker in der Aktivbox benutzt werden, ist es egal, an welcher Stelle der Kette die Lautstärke geregelt wird. Oder anders gesagt: Sonst hätte ich nicht die letzten 1½ Jahre mit meiner voll-digitalen Klangkette viel Spaß gehabt. Tatsächlich braucht man auch keine 32-Bit oder gar Floating Point, um die Lautstärke zu "sauber" digital zu regeln. Es ist vor allem wichtig, dass man ein "Digital Dithering" in der digitalen Lautstärkeregelung integriert hat, das mit man an dem reduzierten Signal noch Freude hat. Für mehr Details zu diesem Thema kannst Du z.B. mal folgenden Wikipedia-Artikel lesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dithering_(Audiotechnik). Leider kann ich keine URL verlinken, deshalb steht die URL als Text.
engineer hat geschrieben:
dsteinwe hat geschrieben:
Das Problem ist, dass es keine Vorstufe mit digitalen Ausgängen gibt. Das hat mehrere Gründe und habe ich alles schon recherchiert. Eigentlich möchte ich gerne so eine Vorstufe bauen. Das Wissen habe ich mir dazu auch angeeignet.
Was soll die denn genau leisten?
Die zu bauende Vorstufe ist vergleichbar mit einer AV-Vorstufe bzw. -Receiver, allerdings wird das Signal nur digital ausgegeben. Was neu ist, ist, dass durch das Gerät Surround-Signale rein digital dekodiert werden, was bisher so als Gerät für den Heimbedarf nicht zu erhalten ist.
engineer hat geschrieben:
Wenn ich es richtig lese, soll der Pegel über 3 digitale Wege individuell geregelt werden. Das würde man in der DAW oder dem Zuspieler machen.
Ok, die Idee dem ADC und DAC hätte besser erklären müssen. Mea culpa. Tatsächlich braucht man die Wandler nicht. Den ADC brauch man nur dann, wenn man analoge Zuspieler wie z.B. Plattenspieler weiterhin benutzen will. Den DAC braucht man nur dann, wenn man von einer analogen Klangkette auch eine (teil-) digitale Kette umsteigen möchte, d.h., man ersetzt erst einmal den Vorverstärker oder die AV-Vorstufe. Für die meisten Benutzer dürfte der ADC bzw. DAC uninteressant sein.
engineer hat geschrieben:
Um überhaupt aus einer Nicht-DAW mit entsprechenden Karten rauszukommen, also z.B. über einen normalen Laptop, könnte man einen USB-2-S/PDIF Wandler nehmen. Entweder 3 parallel (was z.B. Problem gibt mit der Erkennung der Chips) oder ein Kombigerät.
Was wäre denn mit dem RME Digiface USB? Speist 4x S/PDIF - Empfänger und empfängt 4x S/PDIF Receicer und setzt sie auf USB um. Man kann das auch mischen, meine ich. Auf YT gibt es eine Demos dazu.
Mit dem RME-Gerät habe ich mich auch schon beschäftigt. Technisch ist das Gerät dicht daran, was man für die voll-digitale Klangkette braucht. Scheinbar kann RME davon viele Einheiten verkaufen, sonst könnten die nicht das Gerät zu diesem Preis anbieten. Das aber nur so am Rande.
Da das RME Gerät einen anderen Anwendungszweck hat, nämlich das Tonstudio adressiert, passt es leider nicht so optimal für Heimanlage bzw. digitale Klangkette. Das Gerät kann mehrere digitale Eingangsignale zusammenmischen. Damit das möglich ist, dürfen als Eingangssignal nur PCM-Signale aber keine komprimierten Surround-Signale (DTS/DOLBY) reinkommen. Würde das komprimierte Signal durchgelassen und ausgegeben werden, dann würde das mächtig in den Ohren wehtun -- und da weiß ich, wovon ich rede
. Selbst wenn keine Lautstärkeregelung drin wäre, würde der ASRC (=asynchrone Sample Rate Converter) das Signal kaputt machen und das komprimierte Signal wäre nicht mehr dekodierbar. Der ASRC wird bei digitalen Mixern gebraucht, um die Signale mit unterschiedlicher Clock Domains auf eine einheitliche Clock zu konvertieren und damit mischbar zu machen.
Leider sind aufgrund dieser Eigenschaften das Gerät von RME nicht einsetzbar.