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Re: Rund ums Auto

Verfasst: Sa 3. Jan 2015, 23:42
von Gandalf
Weyoun hat geschrieben:Oder man gönnt sich eine Standheizung... :mrgreen:
Genau. Hab mir sowas auch gegönnt...... :roll:


Aber warum ist untertouriges Fahren mit DSG deutlich nerviger als beim Wandler ????
Kann ich beim besten Willen nicht so feststellen........... :roll:

Re: Rund ums Auto

Verfasst: So 4. Jan 2015, 11:52
von Weyoun
g.vogt hat geschrieben:Ich kenne Autos mit Automatik nur als Beifahrer, als Selbstfahrer habe ich bisher nur den Toyota IQ mit stufenloser Automatik erlebt. Und da kann ich euren "Kummer" nicht nachvollziehen, sondern fand es durchaus praktisch, dass das Motörchen beim Erreichen der Zielgeschwindigkeit und Gasfuß lupfen auf 1000 Umdrehungen fällt und kaum noch zu hören ist. Es dauert dann halt ein gefühltes Sekündchen beim Kickdown, ehe sich das Auto zum Hochdrehen entschließt - na und? Und wenns mal schneller gehen muss, dann ist es doch keine große Mühe, den Hebel in Position S zu bringen.
Bitte nicht falsch verstehen, Gerald! Wenn der Motor dieses "Runterdrehen bis auf nahezu Leerlaufdrehzahl" problemlos mitmachen würde, hätte ich ja überhaupt NIX zu meckern, ABER:
Der recht raue Diesel meines Superbs (der 170 PS Selbstzünder ist leider überhaupt nicht mit dem deutlich besseren Nachfolger mit 150 PS und 184 PS vergleichbar) fängt bei 1.000 U/min in den höheren Gängen schnell mit Ruckeln an, und wenn es dann noch leicht bergauf geht und die Automatik dennoch der Meinung ist, mit 1.000 U/min den Motor quälen zu müssen, dann finde ich das eher eine Zumutung. Und bei kaltem Motor (in diesem Falle sind Motor- und Getriebeöl noch eine äußerst zähflüssige Masse) ist es noch viel schlimmer. Deshalb kommt in letzter Zeit immer häufiger die Standheizung zum Einsatz, damit der Motor wenigstens über den Kühlwasserkreislauf etwas vorgewärmt ist.
g.vogt hat geschrieben:PS: Es soll übrigens auch Menschen geben, die sich freuen wenn ein modernes Auto weniger Sprit braucht.
Ich gehöre dazu! Aber bitte NICHT um JEDEN Preis. :wink:
David 09 hat geschrieben:...ne Automatik ist doch aber genau dafür da, an den günstigsten Schaltpunkten zu schalten (im Zusammenspiel mit dem Gasfuß), ohne dass ich ws dafür tun muss bzw. im Dahingleiten einen sparsamen Drehzahlbereich zu wählen. Und wenn dazu noch Sprit gespart wird, isses doch wunderbar. Gerade die Wechselwirkung zwischen Getriebeautomatik und Tempomat finde ich ne gei* Geschichte. Bin gestern mal den neuen Kuga mit Automatik gefahren, war dat schön, nicht rumrühren zu müssen, völlig entspannend!
Bei Benzinern ist das frühe Schalten durch die Automatik auch weniger ein Problem, weil die da nicht so zum Ruckeln neigen. Die älteren VW-Aggregate mit 140/170 PS (Common Rail), die ja auch schon um die 6 bis 7 Jahre auf dem Buckel haben, sind halt anfällig bei niedertourigem Fahren (die Nachfolger aus dem JAhr 2013 mit dem Golf VII sind in dieser Disziplin besser). Wenn man natürlich einen Reihen-6-Zylinder à la 330D oder 530D fährt, sieht das natürlich schon anders aus: Deutlich mehr Drehmoment auch bei < 1.000 U/min und somit weniger Ruckeln. Zudem deutlich weniger Vibrationen aufgrund der Anordnung der 6 Zylinder und dann noch der Wandlerautomat machen diesen Antriebsstrang zu einem Sahnestück deutscher Ingenieurskunst. Wenn der nur nicht so teuer wäre... :mrgreen:

Re: Rund ums Auto

Verfasst: So 4. Jan 2015, 12:09
von Weyoun
jottlieb hat geschrieben:Ich halte Ingenieure im Prinzip für intelligente Menschen und kann mir daher nicht vorstellen, dass Automatikgetriebe in einen Drehzahlbereich schalten, welcher dem Motor schadet.
Zumal sich Motoren in den letzten Jahrzehnten schon noch weiterentwickelt haben.
Danke, dass du mich und meinen Berufsstand für intelligent hältst. :D
Leider sind wir als Entwickler nicht mehr für alles verantwortlich. Heutzutage haben die Betriebswirte zu viel zu sagen und die Entwickler müssen dann das Beste daraus machen.
Es gab ( vor knapp 20 Jahren) mal die Aussage in der Autobild, die S-Klasse W140 (gebaut von 1991 bis 1998) wäre das letzte Ingenieursauto, danach wurden die Ingenieure in der Hierarchie degradiert. Da ist was Wahres dran!
jottlieb hat geschrieben:Und wie gesagt: Wenn ich die gewünschte Geschwindigkeit erreicht habe und nur noch Geschwindigkeit halten muss, dann brauche und will ich keine höheren Drehzahlen, da reichen auch 1100-1200 UPM aus (zumindest bezogen auf die M 270-Motoren von Mercedes). Zumal man ja eben in den S-Modus schalten kann, wenn einem E (wie Economy) nicht passt.
Wenn man aber die Motoren gleichzeitig durch Downsizing immer kleiner macht, dann läuft solch ein 1.0 bis 1.2 Liter Dreizylinder mit 1.100 U/min halt nicht wirklich richtig rund, weil der Turbo, der dann zwingend erforderlich ist, noch nicht anspringt...
g.vogt hat geschrieben:
backes69 hat geschrieben:Das Motoren einen Bereich haben in dem sie sich wohler fühlen bzw. weniger Verschleißen ist doch wohl unbestritten,...
Quelle?
Habe jetzt keine direkte Quelle, aber den optimalen Bereich eines Motors (ohne Turbo) kann man erahnen, wenn man sich mal die Elektroautos mit "Range-Extender", also Reichweitenverlängern anschaut: Das ist dannn meist ein 1.5 Liter Dreizylinder oder 2.0 Liter Vierzylindermotor, der nur den Zweck hat, die Batterie zu laden, und das mit so wenig Treibstoff wie möglich. Anbauteile wie Kompressor oder Turbo sind nicht erwünscht, weil ja nur eine Drehzahl notwendig ist (außer die Batterie ist komplett leer und muss schneller geladen werden). Diese Motoren arbeiten so im Schnitt mit 2.000 bis 3.000 Umdrehungen. Benziner haben da ihren Optimalpunkt bzgl. dem Verhältnis von Leistung zu Verbrauch.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: So 4. Jan 2015, 12:24
von Weyoun
Gandalf hat geschrieben:
Weyoun hat geschrieben:Oder man gönnt sich eine Standheizung... :mrgreen:
Genau. Hab mir sowas auch gegönnt...... :roll:
Willkommen im Club! :D
Gandalf hat geschrieben:Aber warum ist untertouriges Fahren mit DSG deutlich nerviger als beim Wandler ????
Kann ich beim besten Willen nicht so feststellen........... :roll:
Hast du einen Benziner oder Diesel? Beim Benziner (kenne da vor allem den 1,8 Liter aus dem VW-Regal mit 180 PS), der das 7-Gang-Trockenkupplungs-DSG hat, kann man auch ohne Probleme mit 1.000 U/min fahren, aber die starken Diesel (sowie die 2-Liter Benziner mit > 200 PS) benötigen aufgrund des höheren Drehmoments eine Nasskupplung (der zusätzlich benötigte Platz kostet auch einen Gang, deshalb hat dieses DSG derer nur 6 Stück), damit es nicht zu einer Überhitzung kommt. Und dieses Öl muss dann mit bewegt werden und sorgt zudem dafür, dass bei kaltem Motor das Getriebe nicht so richtig in die Gänge kommen will bei niedertourigem Fahren. Dazu noch der "brummige" 170 PS Selbstzünder und das Ergebnis ist nicht sehr schön. Da wirkt der Wandler z.B: bei einem BMW deutlich komfortabler, da er bei sehr niedertourigem Fahren (für den Fahrer unmerklich) die Wandlerüberückung öffnen kann und so weniger Vibrationen vom Motor auf die Achse übertragen wird.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: So 4. Jan 2015, 12:26
von g.vogt
Weyoun hat geschrieben: Habe jetzt keine direkte Quelle, aber den optimalen Bereich eines Motors (ohne Turbo) kann man erahnen, wenn man sich mal die Elektroautos mit "Range-Extender", also Reichweitenverlängern anschaut: Das ist dannn meist ein 1.5 Liter Dreizylinder oder 2.0 Liter Vierzylindermotor, der nur den Zweck hat, die Batterie zu laden, und das mit so wenig Treibstoff wie möglich. Anbauteile wie Kompressor oder Turbo sind nicht erwünscht, weil ja nur eine Drehzahl notwendig ist (außer die Batterie ist komplett leer und muss schneller geladen werden). Diese Motoren arbeiten so im Schnitt mit 2.000 bis 3.000 Umdrehungen. Benziner haben da ihren Optimalpunkt bzgl. dem Verhältnis von Leistung zu Verbrauch.
Das stimmt aber nur für solche hybriden Konzepte, wo die gerade nicht für den Vortrieb benötigte Leistung in Akkus gespeichert wird. In einem klassischen Auto wird abhängig von der Fahrsituation oft genug nur ein Bruchteil der Leistung des Motors benötigt, dementsprechend steuert die Automatik lieber in einen niedertourigen Volllastbereich, als die Maschine mitteltourig in Teillast laufen zu lassen.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: So 4. Jan 2015, 12:27
von Weyoun
g.vogt hat geschrieben:Das stimmt aber nur für solche hybriden Konzepte, wo die gerade nicht für den Vortrieb benötigte Leistung in Akkus gespeichert wird.
Habe ich doch geschrieben, dass das für Elektroautos mit Range-Extender (keine klassischen Hybrid-Autos!) verwendet wird. :wink:
g.vogt hat geschrieben:In einem klassischen Auto wird abhängig von der Fahrsituation oft genug nur ein Bruchteil der Leistung des Motors benötigt, dementsprechend steuert die Automatik lieber in einen niedertourigen Volllastbereich, als die Maschine mitteltourig in Teillast laufen zu lassen.
Das Problem ist aber, dass bei 1.000 U/min keine Volllast möglich ist, Schau dir mal sowhl das Leistungs-Diagramm als auch das Drehmoment-Diagramm eines Benziners bzw. Diesel über den Drehzahlbereich an...

Re: Rund ums Auto

Verfasst: So 4. Jan 2015, 12:29
von g.vogt
Weyoun hat geschrieben:
g.vogt hat geschrieben:Das stimmt aber nur für solche hybriden Konzepte, wo die gerade nicht für den Vortrieb benötigte Leistung in Akkus gespeichert wird. In einem klassischen Auto wird abhängig von der Fahrsituation oft genug nur ein Bruchteil der Leistung des Motors benötigt, dementsprechend steuert die Automatik lieber in einen niedertourigen Volllastbereich, als die Maschine mitteltourig in Teillast laufen zu lassen.
Habe ich doch geschrieben, dass das für Elektroautos mit Range-Extender (keine klassischen Hybrid-Autos!) verwendet wird. :wink:
Sicher, nur darf man aus diesem Regelverhalten nicht darauf schließen, was für den klassischen Antrieb richtig ist. Das ist doch gerade der Witz solcher hybriden Konzepte, dass der Verbrenner besser im effizienten Bereich gehalten werden kann, unabhängig von der Fahrsituation.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: So 4. Jan 2015, 12:31
von Weyoun
Sorry, du hast zu schnell geantwortet, ich war noch nicht fertig. :mrgreen:

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Mi 7. Jan 2015, 19:05
von backes69
g.vogt hat geschrieben:
backes69 hat geschrieben:Das Motoren einen Bereich haben in dem sie sich wohler fühlen bzw. weniger Verschleißen ist doch wohl unbestritten,...
Quelle?
Ernst gemeint?

Weyoun hat doch schon viel dazu gesagt,
wenn ein Motor im niedrigen Drehzahlbereich, im schlimmsten Falle noch im kalten Zustand, (etwas) gefordert wird,
werden pleul und KW Lager stärker belastet,
und das im hohen Drezahlbereich der Verschleiß stetig zunimmt, auch zweifelhaft?

Wo der Motor sich "wohl fühlt" kann man an der Drehmomentkurve ziemlich gut ablesen,
früherer waren diese Bereiche auf dem Drehzahlmesser grün hinterlegt.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Mi 7. Jan 2015, 19:23
von g.vogt
Also einfach nur Hörensagen und komisches Gefühl.
Da trau ich den Ingenieuren, die die Automatik so eingestellt haben, durchaus eher.