Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Lese gerade, dass Hamburg nach verlorener Volksbefragung die Olympiabewerbung in die Tonne tritt. Ist mal wieder typisch Deutsch. Über die anderen Länder schimpfen, aber auf der anderen Seite selbst nicht den Mut aufbringen, es besser zu machen...

Das ist nunmal das Wesen einer Demokratie.
Ich fand es tw. befremdlich, dass ganz Hamburg mit Pro Olympia zugepflastert wurde und immer wieder betont worden ist, dass für Hamburg keinerlei Risiko besteht.
Jeder, der nicht "Feuer und Flamme" war, wurde schräg angeguckt und als kleingeistig abgekanzelt.
Und wenn ich bei Facebook reingucke, wird aktuell nur noch mit Beleidigungen um sich geworfen.

Paffi hat geschrieben:Du spion

och ... hatte es zufällig gesehen...
Was hat er dir denn geboten?

Hi Dirk,
so ähnlich lief es in Bochum ab. Es ging und geht um ein sehr teures Konzerthaus. Trotz massivstem Wiederstand der Bürger mit Befragung. Wahlbeteiligung unter
10 % wird das Ding gebaut.
Die veranschlagten Kosten waren schon in der Planung BLÖDSINN. Die Kosten steigen ungebremst, Fertigstellung mindesten 1 Jahr nach Plan. Also alles so wie immer. Ganz zu schweigen von den Folgekosten.
Wenn wir hier noch unterversorgt währen, könnte ich es noch verstehen. Ist aber nicht so. Jede Stadt muss ihr eigenes Süppchen kochen wider jede Vernunft.
Bochum unterliegt einer Haushaltssperre, aber was solls immer weiter so.

bin was olympia angeht hin und hergerissen. letztendlich gilt es jetzt das wahlergebnis zu akzeptieren. mit stuttgart 21 bin ich auch nicht zufrieden, damit leben muss ich schon jetzt jeden tag

Hallo,

ich bin definitiv auch für mehr direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung. Stuttgart 21 hat man allerdings gezeigt, wie problematisch das teilweise werden kann. Im Endeffekt akzeptieren die Gegner in diesem Fall bis heute nicht, dass es einen Entscheid dafür gab. Hier wird Bürgerbeteiligung mit "mein Wille soll entscheiden" verwechselt, was wiederum mit Demokratie nichts zu tun hat.
Und in Bezug auf kulturelle Einrichtungen / Veranstaltungen ist klar, was rein demokratische Entscheide bedeuten würden. Dann könnten wir schon mal sämtliche Opernhäuser abreissen und ein paar neue Fußballstadien draufsetzen - Prost Mahlzeit im Land der "Dichter und Denker".

Und dann gibt es Bereiche, in denen ich nicht wissen will was passiert, wenn "Bürger" entscheiden. Beispiel Minarett- Streit in der Schweiz. Die latente Anfälligkeit für Populismus sollte solche Entscheidungen nicht prägen.

Auf der anderen Seite sollten aber rein wirtschaftliche Interessen die politische Entscheidungsfindung erst recht nicht in dem Umfang prägen, wie wir das derzeit erleben. (Extrem-) Beispiel TTIP oder Privatisierung der Wasserversorgung, oder Übernahme der Kosten durch den Steuerzahler für die Begrenzung der Folgekosten aus ca. 50 Jahren Nutzung der Atomkraft. Diese Liste lässt sich endlos fortsetzen...

Ein Patentrezept, wann Bürgerentscheide gut sind und wann nicht, hab ich allerdings auch nicht.

Gruß
Nicolas

Ich geh wieder heim! Arbeits-PC hat mich beim Einschalten mit Chkdsk begrüsst! Ganz toll! Er hat irgendwas gelöscht, aber ich konnte die Zusammenfassung nicht lesen, weil er es gleich weggeblendet hat! Super!!!

nicolas_graeter hat geschrieben:Und in Bezug auf kulturelle Einrichtungen / Veranstaltungen ist klar, was rein demokratische Entscheide bedeuten würden. Dann könnten wir schon mal sämtliche Opernhäuser abreissen und ein paar neue Fußballstadien draufsetzen - Prost Mahlzeit im Land der "Dichter und Denker".

Lieber dichter als Denker

Stimmt schon: alles, was Kultur angeht, darf nicht demokratisch entschieden werden, da sonst in der heutigen Zeit der Kunstbanausen jegliche Abschaffung eben dieser droht.

Das wort priorisierung ist in manchen kreisen gänzlich unbekannt

Moin Forum,
nur mal so zum nachdenken. Eine Eintrittskarte müsste so zwischen 300- 400 Euro kosten um das Haus kostendeckend zu betreiben, " immer ausverkauft" Kartenpreis soll ung. bei 20 Euro liegen
Wenn ich also 2mal im Monat ins Konzerthaus gehe, beziehe ich mehr Geld vom Staat als ein Hartz 4 Empfänger.
Um einen Baustopp zu verhindern wurde Geld aus dem Schuletat abgezogen, dringend nötige Renovierungen können nicht durchgeführt werde.
Bäder werden geschlossen, die Infrastruktur wird sträflich vernachlässigt u.s.w.
Liegt jetzt nicht nur an der Fiedelbude, aber das mach mal dem Bürger begreiflich. Jahrelange Misswirtschaft führt zu solchen Zuständen.
Gruß Wolfgang