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Re: Linearisierung des GESAMTEN Frequenzgang?

Verfasst: Sa 13. Okt 2007, 13:31
von Raptus
svenmo hat geschrieben:Fragt sich, ob der Unterschied wirklich hörbar wäre (insbes. unter raumakustischen Einflüssen im Wohnzimmer). Ich könnte mir das schon vorstellen. Außerdem wäre es ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass zumindest der Frequenzgang der LS wirklich PERFEKT ist. :D
Was haltet Ihr von der Idee? Technisch machbar? Sinnvoll?
Vielleicht könnte man auch andere Eigenschaften korrigieren, Phasengang oder Klirr oder so, keine Ahnung?
Machbar wird es schon sein, eigene Filterkonfigurationen kann man ja anscheinend selber in das Modul laden. Grenzen werden hier nur durch die maximal zulässige Filterkomplexität gesetzt.
Aber du sprichst es ja schon selber an, der Raum wird mit dem Frequenzgang mehr Unfug treiben als was du durch die Linearisierung der letzten 2db-Welligkeiten rausholen kannst.
Dennoch ist die Idee interessant, und falls tatsächlich möglich: Warum nicht? 8)

Re: Linearisierung des GESAMTEN Frequenzgang?

Verfasst: Sa 13. Okt 2007, 13:45
von g.vogt
Hallo svenmo,
svenmo hat geschrieben:Ich frage mich, ob man mit dem DXD-Modul nicht nebenbei noch den gesamten Frequenzgang der Lautsprecher linearisieren könnte/sollte? Sodass z.B. für die nuWave 105 im Datenblatt nicht nur stehen würde
52-22.000 Hz + 2 / - 3 dB
und
27-22.000 Hz + 2 / - 3 dB mit Tuning Modul ATM 100/105
sondern auch
30-21.000 Hz +/- 0 dB mit DXD-Modul :!:
wenn du dir mal auf der Nubert-Seite die einzelnen Modelle anschaust, dann findest du teilweise auch Links zu Testberichten mit entsprechenden Messdiagrammen. M.E. fehlt da ohnehin nicht mehr viel bis zum "Lineal" und wenn eine weitere Glättung dieser verbliebenen Minischwankungen klangliche Vorteile verspräche hätten Herr Nubert und/oder Herr Bien bestimmt noch weiter an den aufwendigen Passivweichen gefeilt.

Ich denke, da sind dann andere Eigenschaften wie Abstrahlverhalten, Klirr oder Ausfallrate wichtiger als die Arbeitsleistung der Konstrukteure für die vermutlich eher plakative "Linealisierung" zu binden.

Diese Frequenzgangangabe mit dB-Bereich dient auch IMHO eher der Vergleichbarkeit (oder der Verschleierung der Vergleichbarkeit) hinsichtlich der Eckfrequenzen. Schon wenn man statt -3dB hier -2dB angibt gehen die Fragen los "Wieso geht die nuLine32 nicht so tief wie XXX?". Und wenn ich erst an die diversen Anfragen hier denke, wo Interessenten den von der Konkurrenz mitunter lediglich angegebenen "Übertragungsbereich" mit der korrekteren Angabe des Frequenzbereiches vergleichen und sich über die gewaltigen Unterschiede wundern - da bringt man sich mit einer "+/- Null"-Angabe doch nur ins Hintertreffen :roll:

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Sa 13. Okt 2007, 14:50
von rudijopp
Moin Moin Erwin,
BlueDanube hat geschrieben:Wäre auch nicht schlecht, wenn das DXD-Modul auch Kaffee kochen könnte....
Sollte die NSF das bis dahin schaffen - wovon ich ausgehe :lol: - dann freue ich mich ganz besonders, den ersten mit dir am nuDay geniessen zu können 8) :D

...an elektrolytischen Beigeschmack müssen wir uns dann aber wohl gewöhnen :lol:

Bis dahin,
Rüdiger

Verfasst: Sa 13. Okt 2007, 16:03
von Kikl
rudijopp hat geschrieben:Moin Moin Erwin,
BlueDanube hat geschrieben:Wäre auch nicht schlecht, wenn das DXD-Modul auch Kaffee kochen könnte....
Sollte die NSF das bis dahin schaffen - wovon ich ausgehe :lol: - dann freue ich mich ganz besonders, den ersten mit dir am nuDay geniessen zu können 8) :D

...an elektrolytischen Beigeschmack müssen wir uns dann aber wohl gewöhnen :lol:

Bis dahin,
Rüdiger
Das DXD-Filter für den Kaffee gibt's per Download :)

Gruß

Kikl

Verfasst: Sa 13. Okt 2007, 19:14
von BlueDanube
rudijopp hat geschrieben:Sollte die NSF das bis dahin schaffen - wovon ich ausgehe :lol: - dann freue ich mich ganz besonders, den ersten mit dir am nuDay geniessen zu können 8) :D
Den Kaffee trinken wir aber auch, wenn sie es nicht schaffen (wollen).... :lol:

Verfasst: So 14. Okt 2007, 13:43
von rudijopp
Moin Moin Kilian und Erwin,
Kikl hat geschrieben:Das DXD-Filter für den Kaffee gibt's per Download :)
Link bitte :!: ... :lol: :lol: :lol: :lol:
BlueDanube hat geschrieben:Den Kaffee trinken wir aber auch, wenn sie es nicht schaffen (wollen).... :lol:
Auf jeden Fall 8)

Nu aber zurück zum Ernst der Lage... :wink:

Grüße vom Rudi
Bild

Re: Linearisierung des GESAMTEN Frequenzgang?

Verfasst: So 14. Okt 2007, 21:21
von tiyuri
svenmo hat geschrieben:30-21.000 Hz +/- 0 dB

Mein Elektroakustik-Prof erzählte nämlich in der VL folgendes:
Er hat sich mal die Mühe gemacht, den Frequenzgang eines
"ziemlich guten Lautsprecher um die 1000 Euro" im schalltoten
Raum genau zu messen und dann mit einem digitalen Filter zu
linearisieren.
Obwohl der Gedanke natürlich recht schön ist, bleibt folgendes weiterhin fraglich:
  1. Ist ein nahezu ideal konstanter Frequenzgang überhaupt erstrebenswert, da dieser
    vielleicht dem ursprünglichen Grundgedanken der hohen Fidelität entsprechen soll?
  2. Falls ja, an welcher Mikrophonposition, also unter welchem Winkel und
    in welcher Höhe, soll dann dieser Frequenzgang aufgenommen werden?

Re: Linearisierung des GESAMTEN Frequenzgang?

Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 08:45
von Kikl
tiyuri hat geschrieben:Obwohl der Gedanke natürlich recht schön ist, bleibt folgendes weiterhin fraglich:
  1. Ist ein nahezu ideal konstanter Frequenzgang überhaupt erstrebenswert, da dieser
    vielleicht dem ursprünglichen Grundgedanken der hohen Fidelität entsprechen soll?
  2. Falls ja, an welcher Mikrophonposition, also unter welchem Winkel und
    in welcher Höhe, soll dann dieser Frequenzgang aufgenommen werden?
Hallo tiyuri,

1. Im Idealfall sollte ein Lautsprecher alle Frequenzen im Hörbereich (20-20000 Hz) gleich laut wiedergeben. In der Praxis sind Abweichungen bis +-0,5 dB für das menschliche Ohr unhörbar.

2. Neben den Verfärbungen auf der idealen Abstrahlachse des Lautsprechers (Hörachse), ist für den Höreindruck jedoch auch entscheidend, wie der Schall abseits dieser Achse abgegeben wird, weil sich nicht immer alle Horer in der Hörachse befinden können. Idealerweise sollte ein Lautsprecher in jede Raumrichtung alle Frequenzen identisch laut wiedergeben, wobei nur der Gesamtpegel abweichen darf (gleichmäßige Schallbündelung).

Gruß

Kikl

Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 19:42
von raw
Natürlich wäre ein "absolut linearen Frequenzgang" ideal, aber dann sollte auch der Hörraum ideal (= akustisch nicht vorhanden) sein. Da die Sache im realen Hörraum in die Hose geht (v.a. im Bass), ist ein "absolut linearer Frequenzgang" eines Stereo-Lautsprecherpaars eher Esoterik. Wegen solchen Sachen gibt es überhaupt das DXD.

Außerdem haben Nubert-LS wegen dem enormen Aufwand in den passiven Filterschaltungen schon einen sehr geraden Frequenzgang. Und 5dBSPL leise flüsternd meine ich sogar, dass der Frequenzgang für die meisten Anwendungen schon zu linear/("Freifeld-optimiert") ist. :wink:

Wenn eine Equalizer-Funktion in das DXD leicht implementierbar werden würde, fände ich das toll. Dann würde endlich ein Gerät mit EQ-Funktion es schaffen, von mehr Esoterikern akzeptiert zu werden, die sich sonst vor "klangverunreinigenden Equalizern" scheuen. :)

PS: Dieser Beitrag ist mit seinen schwammigen Formulierungen nur schwer zu übertreffen. :twisted:

Re: Linearisierung des GESAMTEN Frequenzgang?

Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 21:25
von tiyuri
Kikl hat geschrieben:Im Idealfall sollte ein Lautsprecher alle Frequenzen im Hörbereich (20-20000 Hz) gleich laut wiedergeben.
Dies ist eine durchweg vernünftige Annahme, aber bietet diese eine Antwort auf die Frage
nach einem konstanten Frequenzgang? Was bedeutet denn gleich laut wiedergeben? Ist das,
wenn es sich gleich laut anhört, oder der messtechnisch gleiche Pegel? Und was bedeutet
das letztlich für den (welchen?) Frequenzgang?
Kikl hat geschrieben:Neben den Verfärbungen auf der idealen Abstrahlachse des Lautsprechers (Hörachse),
ist für den Höreindruck jedoch auch entscheidend, wie der Schall abseits dieser Achse
abgegeben wird, ...
Ja, genau!
Kikl hat geschrieben:... weil sich nicht immer alle Horer in der Hörachse befinden können.
Ist diese Begründung nicht lediglich ein Teilaspekt, da er lediglich den Direktschall berücksichtigt?
Was ist mit den Schallanteilen, die in Richtung des Hörers gebeugt, gebrochen, reflektiert und/oder
gefaltet werden?
Wie ist das, wenn ich einen Lautsprecher super stark vereinfacht gedacht im Bassbereich als
Kugelstrahler und im Hochton als Halbraumstrahler auffasse, dies im Freifeld gleich laut
abstimme und dann in einem Raum höre?
Kikl hat geschrieben:Idealerweise sollte ein Lautsprecher in jede Raumrichtung alle Frequenzen identisch laut
wiedergeben, wobei nur der Gesamtpegel abweichen darf (gleichmäßige Schallbündelung).
Der erste Teil entspräche einem idealen Kugelstrahler, nicht?
Wäre seine gleichmäßige Schallbündelung nicht null bei jeder Frequenz?
Stellt dieser auch wirklich in jeder Situation das Nonplusultra da?
Kikl hat geschrieben:In der Praxis sind Abweichungen bis +-0,5 dB für das menschliche Ohr unhörbar.
Das ist im Kern schon richtig, hängt aber auch von dem betroffenen Frequenzbereich und der
Breite des Schlenkers ab: schmalbandige Täler können sogar um ein vielfaches davon
abweichen, ohne negativ aufzufallen, Spitzen sind da eher kritischer. Breitbandige
Abweichungen sind dagegen bereits mit ±0,5dB hörbar.