Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

dimitri hat geschrieben:
Passivhaus und Heizung an im November widerspricht sich eigentlich schon - zumindest nach heutigem Passivhausstandard von maximal 10W/m2 Heizlast.

Diese Werte schafft man aber höchstens in einem Reihenhaus mit wenig Wohnfläche. Ein Einfamilienhaus wie unseres benötigt schon etwas mehr, zumindest, wenn man bei geringer Sonneneinstrahlung im Winter nicht nur 20° C im Wohnzimmer haben möchte. Außerdem werden klassische Passivhäuser, die nur über die Zuluft beheizt werden, kaum mehr gebaut, weil der Wohnkomfort doch eingeschränkt ist. Der Standort spielt natürlich auch eine Rolle. Im Bayerischen Wald benötigt man andere Heizlasten als am Bodensee.

Nach PHPP benötigt unser Haus auch nur 9W/m2. LINK

Oder man benutzt die "Bierheizung": Man lädt die Nachbarn auf ein Bier ein und diese heizen das Haus.

tf11972 hat geschrieben:Oder man benutzt die "Bierheizung"

und da müsste man dann in Bayerischen Wald wieder eindeutig im Vorteil sein, oder?



Gruß
Nicolas

dimitri hat geschrieben:Nur zweifach? Bei dem Aufwand und dem geringen Kostenunterschied wär alles außer dreifach Geldverschwendung. Bei uns hat der Aufpreis von 2 auf 3 fach bei 50qm Fläche um die 400€ gekostet.

Klar, ich meinte falls ich nur die Gläser tauschen würde, also ohne Rahmen.
Ein Dreifachglas würde der Rahmen nicht aushalten.
Bei einem Fenstertausch würde ich natürlich auf 3-Fach setzen.
Muss mir die ganze Geschichte aber noch durchrechnen.

Ich würde das ganze Fenster tauschen, wenn es ansteht.
Je nach Stand der Qualität sind die Rahmen ebenfalls besser gedämmt, und man sollte dann auch direkt auf (wenn nicht schon vorhandene) aktuelle Sicherheitseigenschaften wie Huibzapfenverriegelung, Sicherheitsglas etc. achten.
Macht die Sache zwar teurer, aber IMHO ist das Gefühl, wenn jemand ungewollt in deine Bude kommt, wohl unbezahlbar (im negativen...)

Brette hat geschrieben:

tf11972 hat geschrieben:Die Crux beim Einbau neuer Fenster in alte Häuser ist der plötzlich nicht mehr vorhandene Luftaustausch. Man muss dann umso mehr lüften, damit sich der Schimmel nicht breitmacht.

Das Problem ist auch die Taupunktverschiebung.
War zuvor das Fenster die kälteste Stelle kann das nun das Mauerwerk sein und das Wasser in der Luft kondensiert nun dort.
Dann gibt's feuchte Wände und evtl. auch Schimmel.

Bei unserem Haus (Bj. 95, sehr gut isoliert) sind die Fenster die größte Wärmebrücke.
Mal sehen wann ich diese austauschen werde, vielleicht ersetzte ich auch nur die Gläser gegen 2 Fach Wärmeisolierte.
Da könnte schon noch die ein oder andere Kilowattstunde Heizenergie gespart werden.

Da hilf beim Sanieren wohl nur, eine Zwangslüftung einzubauen, am besten eine mit Wärmerückgewinnung (siehe auch einer meiner Posts "Bayernlüfter"). Ich denke, vor allem als das Isolieren von bestehenden Häusern vor Jahren aufgekommen ist, hat man diesen Punkt sträflich vernachlässigt. Gelüftet wurde wie vor der Sanierung, und "plötzlich" schimmelte es.

@Brette: Mit Taupunksverschiebung meinst Du eine eventuell Verlagerung von Tauwasser vom Fenster zur Wand. Unter "Verschiebung" würde ich verstehen, dass innerhalb eines Bauteils der Taupunkt wo anders liegt (?)...

Gruß
Nicolas

nicolas_graeter hat geschrieben:
@Brette: Mit Taupunksverschiebung meinst Du eine eventuell Verlagerung von Tauwasser vom Fenster zur Wand. Unter "Verschiebung" würde ich verstehen, dass innerhalb eines Bauteils der Taupunkt wo anders liegt (?)...

Ja stimmt, Taupunktverschiebung war in diesem Zusammenhang nicht ganz richtig.

nicolas_graeter hat geschrieben:
Da hilf beim Sanieren wohl nur, eine Zwangslüftung einzubauen, am besten eine mit Wärmerückgewinnung (siehe auch einer meiner Posts "Bayernlüfter").

Ich denke es ist Unsinn in einen Altbau 3fach Verglasung einzubauen wenn die Wände nicht entsprechend gedämmt sind.
Der Taupunkt verlagerung mit einer kontrollierten Lüftung, mit Wärme Rückgewinnung, entgegen zu wirken halte ich für Geldverbrennung.
Wann soll sich so etwas denn rechnen ? wenn man die Lüftung mit allem drum und dran und den Stromverbrauch gegen rechnet ist das am Ende ein Verlustgeschäft, selbst wenn in den folgenden 10 Jahren keine Reparaturen/Wartung anfallen.
Im Albau machen eigentlich nur doppelt verglaste Fenster Sinn, die sind dicht und es gibt keine Probleme mit dem Taupunkt.
Ich weiß nicht was man sich von 3fach Verglasung verspricht, die alleine werden die Heizkosten nicht halbieren.
mfg Michael
Halt, es gibt doch einen Gewinner, den der es verkauft

Der u Wert eines alten Fensters liegt zwischen 3 (alte zweifach Verglasung) und 5 (Einfachverglasung). Damit ist jede Ziegelwand meilenweit besser (zum Vergleich: ein alter Hochlochziegel von Anfang der 80er hat bei 36cm einen u Wert von ca. 0,8 bis 0,9.

Auch in den 70ern waren die Fenster schon so dicht, dass sich bei Wind nicht mehr die Vorhänge bewegten. Im Zweifelsfall hat man mit etwas Dichtband nachgeholfen.

Jetzt würde mich interessieren, wieso bei einem u Wert von 1,1 (neue Zweifachverglasung) alles ok ist, bei einem u Wert von 0,8 aber alles voll mit Schimmel sein soll
Der Mehrpreis liegt übrigens bei ca. 5-6€ pro qm. Bei einem Preis von ca. 15-20 Tsd für den Fensteraustausch (mit allem drum und dran) sollte der Mehrpreis bei etwa 300-400€ liegen. Da kann der Verkäufer schon mal einen Flug auf die Malediven buchen

Tatsache ist, dass die Schimmelgefahr steigt, wenn die Außenwand dicht gemacht wird also z.B. mit einem WDVS und das Lüftungsverhalten der Bewohner sich nicht anpasst. Das ist in einem Neubau übrigens nicht anders. Ohne automatische Lüftung muss man das eben manuell machen, das ist aber problemlos möglich..

Ich finde das Thema interessant!
Habe eine 40 jährige Wohnung und einiges renoviert!
Was bitte ist wvds?

Das mit dem problemlos möglichen Lüften ist relativ.
Bin Single, und etwa 10-12 Stunden am Tag nicht zuhause und habe ein innen liegendes Badezimmer, welches nur bedingt per Lüfter entrichtet werden kann. Die Feuchtigkeit aus dem Bad landet dementsprechend in der Wohnung.
Um dies zu verhindern nutze ich einen aktiven Luftentfeuchter im Bad!

dimitri hat geschrieben: ein alter Hochlochziegel von Anfang der 80er hat bei 36cm einen u Wert von ca. 0,8 bis 0,9.

Anfang der 80er ist für mich nicht alt, alte Häuser haben meist ein Mauerwerk aus Kalksandsteinen, mein Nachbarhaus besteht aus Kss (10cm Kss, Luftschicht 40mm und nochmal 10cm Kss) schau dir mal den U-Wert an.
Dann gibt es in fast allen älteren Häusern Kältebrücken (Stürze, Betondecken usw) wo der U-Wert nochmal schlechter wird.

dimitri hat geschrieben: Auch in den 70ern waren die Fenster schon so dicht, dass sich bei Wind nicht mehr die Vorhänge bewegten.

Stimmt, in den 70ern waren sie dicht
mfg Michael