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Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 07:36
von Weyoun
backes69 hat geschrieben:Ich habe übrigens IMMER Gehörschutz auf Konzerten dabei und nutze diesen sogar manchmal :wink:
Mir persönlich sind nur die Stones bekannt, die einen gesunden Menschen zum Gehörschutz greifen lassen (wie will man als 3/4-Tauber Musiker auch "hören", dass man zu laute Konzerte spielt?) :mrgreen:
Ansosnten finde ich Gehörschutz auf Konzerten genauso sinnvoll wie eine auf 250 Sachen gedrosselte 12 Zylinder S-Klasse mit Winterreifen des Geschwindikeitsindex H (190 km/h), mit der man dann in Dänemark auf der Landstraße mit erlaubten 80 dahintuckelt. Immerhin schafft man die 80 dann in 3 Sekunden... :wink:

Aber solange man sich zu Hause keine Anlage mit 1.000 Watt-Mono-Endsufen aufbaut, um dann wiederum mit Gehörschutz zu hören, ist ja alles noch im grünen Bereich... :mrgreen:

Gruß, Martin

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 07:38
von Brette
Genussmensch hat geschrieben: Es gibt hier einen Thread, der so ähnlich hieß wie "wie laut hört Ihr wirklich?". Da ich mit Smartphone im Forum bin, kann ich leider nicht verlinken. Dort haben viele User nachgemessen und die Ergebnisse gepostet. Bei vielen lag der Durchschnittspegel so bei ca. 80-85 dB am Hörplatz. Wenn man dann sehr dynamisches Musikmaterial hört, zB ein Symphonieorchester, kann in der Spitze schon einmal ein Wert von 100dB erreicht werden.
Ich hänge den Link zum Thread mal dran: :D

http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... lich+musik

EDIT: Link korrigiert

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 08:00
von Genussmensch
Brette hat geschrieben:
Genussmensch hat geschrieben: Es gibt hier einen Thread, der so ähnlich hieß wie "wie laut hört Ihr wirklich?". Da ich mit Smartphone im Forum bin, kann ich leider nicht verlinken. Dort haben viele User nachgemessen und die Ergebnisse gepostet. Bei vielen lag der Durchschnittspegel so bei ca. 80-85 dB am Hörplatz. Wenn man dann sehr dynamisches Musikmaterial hört, zB ein Symphonieorchester, kann in der Spitze schon einmal ein Wert von 100dB erreicht werden.
Ich hänge den Link zum Thread mal dran: :D

http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... lich+musik

EDIT: Link korrigiert
Danke! :D

Viele Grüße

Genussmensch

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 08:17
von horch!
Genussmensch hat geschrieben: P.S. @backes: Sehe ich genauso. Zum dauerhaften Hören mit moderaten Pegeln würde ich auch nicht auf eine große Standbox gehen.
Das wirft aber eine Frage auf, die ich in ähnlicher Form schon mal in den Raum gestellt habe - ich finde aber die Stelle im Moment nicht. Was macht jemand, der aus optischen Gründen eine Standbox bevorzugt, der bereit ist, für Klang und Qualität etwas Geld in die Hand zu nehmen, der aber auf Pegel keinen Wert legt. Gibt es passende Boxen? Für mich war damals bei der Kaufentscheidung die häufige Erwähnung von "Pegelfestigkeit" in "Technik satt" ein Negativkriterium - hatte irgendwie das Gefühl, ich gebe Geld aus für etwas, das ich nicht brauche. Aber z.B. eine Nuvero 4 auf Ständern hätte mir einfach nicht gefallen; allenfalls die 10er wäre eine Alternative gewesen - aber der Unterschied in Preis und Größe macht die Suppe auch nicht fett.

Überspitzt gefragt: könnte man sinnvollerweise eine "Nuvero 11 light" konstruieren, die alle Qualitäten der 11er hat, aber weniger Pegel kann und preisgünstiger ist. Ich bezweifele das eher...
Genussmensch hat geschrieben: Und dass bei den aktiven LS eigentlich durchgängig sehr üppige Verstärkermodule eingebaut sind, erwähnte ich in diesem Thread, glaube ich, schon einmal. Aber das hat sicher nichts zu bedeuten ...
Irgendwo wurde es auch erwähnt: Bei Aktiven hat und nutzt man die Chance, aus relativ geringem Gehäusevolumen viel Tiefbass hervorzuzaubern - das kostet überdimensional Leistung. Ist daher wohl mit dem Leistungsbedarf "großer" Boxen nur begrenzt vergleichbar.

@Backes: Der genaue Zusammenhang zwischen Pegel und 3 Wegen harrt noch einer Erklärung. Mehr Membranfläche, mehr Pegel?

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 12:55
von Lautenist
horch! hat geschrieben:@Backes: Der genaue Zusammenhang zwischen Pegel und 3 Wegen harrt noch einer Erklärung. Mehr Membranfläche, mehr Pegel?
Wir wissen aus dem PA Bereich, dass zwar im unteren Frequenzbereich die höchsten Leistungsspitzen auftreten, aber über die Zeitfläche betrachtet die Mitteltöner die bei Weitem größte Leistung abbekommen. In dem Bereich spielt sich eben das Meiste ab. Nicht Umsonst kommen dort gerne MT mit 10" oder 12" zum Einsatz. Ein TMT einer 2Wege hat eben beide Bereiche zu bedienen. Das setzt Grenzen die mit der Aufteilung in TT-MT-HT weiter ausgereizt werden können.
Insofern hat man mit SUB-SAT Systemen ohnehin schon diesen Weg beschritten, die ja nichts anderes als eine 3Wege darstellen.

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 16:49
von Genussmensch
horch! hat geschrieben:
Genussmensch hat geschrieben: P.S. @backes: Sehe ich genauso. Zum dauerhaften Hören mit moderaten Pegeln würde ich auch nicht auf eine große Standbox gehen.
Das wirft aber eine Frage auf, die ich in ähnlicher Form schon mal in den Raum gestellt habe - ich finde aber die Stelle im Moment nicht. Was macht jemand, der aus optischen Gründen eine Standbox bevorzugt, der bereit ist, für Klang und Qualität etwas Geld in die Hand zu nehmen, der aber auf Pegel keinen Wert legt. Gibt es passende Boxen? Für mich war damals bei der Kaufentscheidung die häufige Erwähnung von "Pegelfestigkeit" in "Technik satt" ein Negativkriterium - hatte irgendwie das Gefühl, ich gebe Geld aus für etwas, das ich nicht brauche. Aber z.B. eine Nuvero 4 auf Ständern hätte mir einfach nicht gefallen; allenfalls die 10er wäre eine Alternative gewesen - aber der Unterschied in Preis und Größe macht die Suppe auch nicht fett.

Überspitzt gefragt: könnte man sinnvollerweise eine "Nuvero 11 light" konstruieren, die alle Qualitäten der 11er hat, aber weniger Pegel kann und preisgünstiger ist. Ich bezweifele das eher......
Mit Sicherheit gibt es Standboxen, die eher auf geringe Pegel ausgelegt sind und bei hohen Pegeln anfangen, gepresst zu klingen (man liest von solchen Kombinationen des Öfteren, ich meine fast, dass die Mehrzahl der Hersteller sich eher an moderaten Pegeln orientiert). Es ist wohl tatsächlich so, dass die Nubert-LS als ein spezifisches Merkmal die Pegelfestigkeit haben, was natürlich nicht heißt, dass sie bei geringen Pegeln schlecht klingen. Denkbar wäre es bestimmt, die Chassis zB der 3er (mit Ausnahme des zweiten HT) in das Gehäuse einer (kleineren) Standbox zu montieren und so eine 11er bzw 10er-light zu konstruieren - ähnlich der nuLine 84, nur ohne zusätzlichen Subbass. Für moderate bis gehobene Pegel wäre das eine tolle Lösung und würde allen weiterhelfen, die wie Du die Optik einer Kompakten auf Ständern nicht mögen.
horch! hat geschrieben:
Genussmensch hat geschrieben: Und dass bei den aktiven LS eigentlich durchgängig sehr üppige Verstärkermodule eingebaut sind, erwähnte ich in diesem Thread, glaube ich, schon einmal. Aber das hat sicher nichts zu bedeuten ...
Irgendwo wurde es auch erwähnt: Bei Aktiven hat und nutzt man die Chance, aus relativ geringem Gehäusevolumen viel Tiefbass hervorzuzaubern - das kostet überdimensional Leistung. Ist daher wohl mit dem Leistungsbedarf "großer" Boxen nur begrenzt vergleichbar.
Da mag etwas dran sein. Inwieweit sich aber dadurch die teils wirklich horrenden Leistungen vollständig erklären lassen? Vielleicht können die Aktiv-Experten hierzu etwas erklären.

Viele Grüße

Genussmensch

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 18:06
von g.vogt
Genussmensch hat geschrieben:Mit Sicherheit gibt es Standboxen, die eher auf geringe Pegel ausgelegt sind und bei hohen Pegeln anfangen, gepresst zu klingen (man liest von solchen Kombinationen des Öfteren, ich meine fast, dass die Mehrzahl der Hersteller sich eher an moderaten Pegeln orientiert). Es ist wohl tatsächlich so, dass die Nubert-LS als ein spezifisches Merkmal die Pegelfestigkeit haben, was natürlich nicht heißt, dass sie bei geringen Pegeln schlecht klingen...
Eines der erklärten Entwicklungsziele der NSF sind neutrale Schallwandler. Dies meint nicht nur den Frequenzgang, sondern auch, dass die Chassis dem Signal möglichst wenig Klirr hinzufügen. Diese Entwicklungsziel bringt als Nebeneffekt auch eine hohe Belastbarkeit mit sich, denn für geringen Klirr und geraden Frequenzverlauf braucht man linearen Hub und thermische Stabilität.
Denkbar wäre es bestimmt, die Chassis zB der 3er (mit Ausnahme des zweiten HT) in das Gehäuse einer (kleineren) Standbox zu montieren und so eine 11er bzw 10er-light zu konstruieren - ähnlich der nuLine 84, nur ohne zusätzlichen Subbass. Für moderate bis gehobene Pegel wäre das eine tolle Lösung und würde allen weiterhelfen, die wie Du die Optik einer Kompakten auf Ständern nicht mögen.
Ist nicht die nuLine 264 ein Schritt in Richtung sehr kleiner Standbox? Man will sich nur offenbar ungern der Möglichkeit berauben, den in einer Standbox vorhandenen Platz zur Ausdehnung der Tiefbassquelle zu nutzen.

Und man muss ja auch nicht jede Lücke im Spektrum mit einem eigenen Produkt besetzen (das ist eine Strategie, wie sie etwa Global Player wie Samsung bei ihren Smartphones verfolgen).

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 19:03
von Lautenist
Genussmensch hat geschrieben:Inwieweit sich aber dadurch die teils wirklich horrenden Leistungen vollständig erklären lassen? Vielleicht können die Aktiv-Experten hierzu etwas erklären.
Ganz kurz und schnell erklärt: Wenn man ein BR Box in QB3 Abstimmung um eine halbe Oktave tiefer spielen lassen will mittels elektronischer Unterstützung, braucht man PI x Schnauze die vierfache Leistung und erhält ein System 6ter Ordnung. Wenn es der Lautsprecher aushält und dafür ausgelegt ist, sonst geht das eh' nicht.

Literatur:
R.Bywater & H.Wiebell: "Aligment of Filter Assited Vent-Box Loudspeaker Systems", JAES, May 1982

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 19:05
von Lautenist
Genussmensch hat geschrieben:Inwieweit sich aber dadurch die teils wirklich horrenden Leistungen vollständig erklären lassen? Vielleicht können die Aktiv-Experten hierzu etwas erklären.
Ganz kurz und schnell erklärt: Wenn man eine BR Box z.B. in QB3 Abstimmung um eine halbe Oktave tiefer spielen lassen will mittels elektronischer Unterstützung, braucht man PI x Schnauze die vierfache Leistung und erhält eine Abstimmung 6ter Ordnung. Wenn es der Lautsprecher aushält und dafür ausgelegt ist, sonst geht das eh' nicht.

Literatur:
R.Bywater & H.Wiebell: "Alignment of Filter Assited Vent-Box Loudspeaker Systems", JAES, May 1982

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Di 26. Nov 2013, 19:22
von backes69
horch! hat geschrieben:Überspitzt gefragt: könnte man sinnvollerweise eine "Nuvero 11 light" konstruieren, die alle Qualitäten der 11er hat, aber weniger Pegel kann und preisgünstiger ist. Ich bezweifele das eher...
Hallo,
da müsste man doch zuerst mal klären auf welche speziellen Qualitäten du da Wert legst .

Wenn ich nur moderate Pegel hören würde käme ich nicht auf den Gedanken das Musiksignal zu zerreisen um es dann durch ne Passivweiche zu jagen zum Zweck es dann auf 3 oder noch mehr Chassis zu verteilen und die ganzen Probleme dadurch mitzunehmen (Übergangsfrequenzen, Phasendreher, GLZ, keine Punktschallquelle, Wirkungsgradverlust uvm.)
Ist aber nur meine Meinung und da braucht sich niemand anschließen und auch bitte nicht auf den Schlips getreten fühlen, ist nicht meine Absicht.
Viele werden sich bestimmt an Zeiten erinnern in denen sich Hr. Nubert "sträubte" 3 Weger zu bauen.
Genussmensch hat geschrieben: Inwieweit sich aber dadurch die teils wirklich horrenden Leistungen vollständig erklären lassen? Vielleicht können die Aktiv-Experten hierzu etwas erklären.
Dazu kann man einiges sagen,
erstens, Leistung kostet heute nicht mehr viel,ob ich ne 20 oder 120 Watt Endstufe verbaue...kein grosser Unterschied.
Zweitens, viele Aktive haben ja die Möglichkeit in verschiedenen Frequenzbereichen Leistung zuzuschieben,
ähnlich einem ATM und sehr oft auch darüber hinaus,
und was man da plötzlich an Mehrleistung benötigt haben wir ja in dem Link mit dem ATM Modul gesehen.
Drittens, Aktive kommen ja quasi aus dem Profibereich, hier wird "dauerhaft" gedacht, also an stunden oder sogar tagelangen Dauerbetrieb, da nimmt man Reserven gerne mit.
Viertens, einige Aktivhersteller bauen geschlossene LS, um z.B. eine Membranregelung verwenden zu können,
um hier Pegel, speziell im Bassbereich zu erzeugen braucht es viel mehr Leistung wie bei ner BR Konstruktion,
auch der Tiefgang wird da mehr oder minder "erzwungen",
wurde ja schon erkannt.
Weyoun hat geschrieben:Ansosnten finde ich Gehörschutz auf Konzerten genauso sinnvoll wie ..........
Findest du es sinnvoller nen Hörsturz,Tinnitus oder Anderes in Kauf zu nehmen??
Wenn es mir regelrecht wehtut in den Ohren dann kommt der rein,ohne wenn und aber.
Wen es interessiert, es gibt übrigens Gehörschutz welcher so ausgelegt ist das die Frequenzen absolut gleichmäßig bedämpft werden,
haben übrigens auch viele Musiker aus großen Orchestern intus,
denn auch hier gilt die Lärmschutzverordnung.
Wenn man bedenkt das ne kleine Flöte bis 118db laut spielen kann auch nicht verwunderlich bzw. eigentlich auch nötig.

Hier noch ein Urteil jenseits der Stones....
http://www.tinnitus.de/showthread.php?1 ... U-1324-00)

VG