Ein paar Bemerkungen (beziehen sich auf Antworten in einem der beiden RC-Threads):
1. Die "Einmessung" sollte manual möglich sein. Damit kann man jeden Nörgler zufrieden stellen.
90% der Raumanpassung ist mit drei manuell einstellbaren Notchfiltern erledigt.
Ich habe hier EqualizerAPO auf den PCs und Notebooks laufen, den Behringer DEQ 2496 Ultra-Curve
an der analogen Anlage. Läuft bestens, bis auf zusätzliche Aufwände und nicht mehr nutzbare Eingänge.
2. Denon hat zu einem 700 € in den 2000er Jahren ein Meßmikro mitgeliefert.
https://www.fein-hifi.de/Surround-Recei ... :1569.html
3. Mikrofone können als Schallschnelle- oder als Schalldruckempfänger aufgebaut sein. Im Nahfeld bei tiefen Frequenzen verhalten sich diese unterschiedlich.
Das Schallfeld hat zwei Feldgrößen, so ähnlich wie Strom und Spannung in elektrischen Schaltungen.
4. Braucht man so was wie schalltote Räume (die nur bis zu einer gewissen Grenzfreqenz schalltot sind), geht auch ein schalloffener Raum. das wäre z.B. eine Wiese,
von der Gebäude >10 m entfernt sind. Auch dort kann man Mikrofone eichen, wenn man eine definierte Schallquelle hat.
Von der Höhe her kann man den Lautsprecher auf den Boden stellen (verändert den Klang, aber definiert) oder auf eine Leiter stellen.
Beispiel wäre hier:
https://www.freifeld-akustik.de/2019/01 ... ch-messen/
5. Der Frequenzgang eines idealen Lautsprechers wie die Modenverteilung ist von Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchtigigkeit abhängig.
Eine Messung bei 15°C und 25°C verschiebt Bäuche und Knoten der Modenverteilung.
6. Zur Linearisierung von Frequenzgängen sollte an mehreren potentiellen Plätzen gemessen (oder manuell gelauscht) werden.
Die Messung an einem Punkt funktioniert nie. Überhöhungen müssen zuverlässig abgetragen werden, Löcher müssen ganz vorsichtig retouchiert werden.
Dabei dürfen nicht an benachbarten Stellen neue Überhöhungen entstehen. Das ist ein komplexer Vorgang, den ich bisher nur bei Genelec
funktionieren habe sehen.
7. Die Einmessung bei Denon funktioniert hinreichend schlecht, so dass sie für mich unbrauchbar war. Behringer DEQ 2496 Ultra-Curve war die Lösung, obwohl der Denon alles notwendige enthielt. Aber ein 5-Kanal-EQ ist was unbrauchbares und ein Einmesssystem ohne manuelle Eingriffsmöglichkeiten und ohne Anzeige, was überhaupt gemacht wird, ist genauso unbrauchbar.
8. Zu Mikrofonen. Schalldruckempfänger haben einen Frequenzgang, der bis unter 1 Hz geht (es gibt es Ausgleichsloch, damit sich das Mikrofon Luftdruckschwankungen anpassen kann), allerdings verändert meist die folgende Elektronik (1...2x Hochpaß) und optionale Software dahinter den Frequenzgang erheblich. Das Problem hätte man auch bei Meßmikrofonen, die an PC-Soundkarten angeschlossen würden. Erst USB-Meßmikrofone + PC-Einmess-APP würden das Problem lösen.
9. Wenn man externe Equalizer/RC für einen Lautsprecher verwendet, braucht man genau einen Eingang, den Ausgang des externe Equalizer/RC. Insofern muss bei einem Lautsprecher mit mehreren Eingängen ein externe Equalizer/RC eingeschleift werden. Der externe Equalizer/RC kann dabei auch frei konfiguierbare Software sein.
10. Lautsprecher ohne RC klingen meist ziemlich topfig. Entweder man opfert den Raum der Lautsprecheraufstellung oder man braucht eine RC.
Oder man merkt es nicht, weil man sich an die Baßüberhöhung im Grundtonbereich gewöhnt hat.
11. Wenn ich auf den Kopfhörer wechsle, ist einiges an Geklicke notwendig. Dessen Anforderungen an eine Entzerrung sehen komplett anders aus.
Geschrieben an einem Rechner mit zwei NuBox 310 an einem 5 Watt-Verstärker. Klingt gut.
Wenn ich die RC abschalte, ist der Klang kaum noch zu ertragen. 16,5 dB zu viel bei 127 Hz.
Unterhalb von 60 Hz wird der Baßabfall der Box kompensiert. Das ist aber eher subtil zu hören.