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Verfasst: Do 27. Jan 2005, 17:49
von Henry
Doc hat geschrieben:"Dafür ist das Studium aber auch wirklich erstklassig" - in welchem Fach denn? Und was ist besonders erstklassig?
Pflegewissenschaft. Bei uns tummelt sich die Creme de la Creme de la Pflegeforschung. Pro Semester gibt es feste Grenzen für die maximale Anzahl an Studenten (unter 30!). Reine Vorlesungen ("Wenn alles schläft und einer spricht...") gibt es gar nicht. Jeder Mitarbeiter ist immer mal kurz ansprechbar (außer er telefoniert gerade...). Wir bekommen jede Menge Forschungspraxis, ohne Ende Kontakt zu kooperierenden Einrichtungen und potenziellen zukünftigen Arbeitgebern. Wegen Jobs kann man auch ruhig mal unsere Profs ansprechen, die versuchen dann wirklich was für einen zu finden. Wir sind am Puls der Zeit, wichtige aktuelle Entwicklungen erfährt man "eben mal" auf dem Flur...
Inhaltlich will ich hier jetzt gar nicht ausholen, weil das Fach den meisten nicht viel sagen wird. Aber das, was meine Freundin an einer "normalen" FH (im Studiengang Pflegepädagogik) so durchkauen musste, war absolut nicht vergleichbar. Und es war völlig unpersönlich, die Studenten nur "lästig", die Menge an überflüssigem Stoff unglaublich, teilweise bereits überholt, aber Prüfungsinhalt (einmal und dann nie wieder wissen...).
Doc hat geschrieben:Selbst in Unternehmen dämmert es langsam, dass Absolventen einer Uni, an der die Examensdurchschnittsnote irgendwo bei 1,2 liegt, nicht wirklich die geistig hellsten Lichter sein können - auch wenn sie viel für ihren Abschluss gezahlt haben. Denn zur Elite gehören auch hohe Anforderungen. Und wenn selbst der größte Depp eine 1,2 kriegt, sorry, dann können die Anforderungen nicht allzu hoch gewesen sein.
"Meine" Uni sucht sich seine Studenten selber aus. Ab und an ist ein Fehlgriff dabei, aber ein Mitarbeiter findet "das Niveau" bei uns "viel höher" (ORiginalzitat!) als da, wo er vorher war. Und gibt entsprechende Prüfungs-/Examensnoten. (Damit will ich nicht irgendwelche Ami-Unis verteidigen!)
Doc hat geschrieben:So, war das gut für meinen Einstieg in den "Dampf ablassen Thread" oder bin ich über das Ziel hinausgeschossen? :wink:
Grandios!

Verfasst: Do 27. Jan 2005, 18:01
von Blap
"Rasen" würde ich mit wie folgt definieren: "wenn man aufgrund der Verkehrs Situation, Strecke, Fahrzeug und eigenem Können deutlich überhöhte Geschwindidkeit hat"

Aber nur weil man über 200 fährt, muss das noch kein Rasen sein. Ich will das Schnellfahren ja auch nicht generell immer Gutheißen, aber mir missfällt halt die Tatsache, dass imho die langsamen Fahrer mehr Anteile an Verkehrsstörungen haben - allerdings werden hier keine Verschärfungen gemacht.
1. Ein ganz großes Problem der deutschen Autofahrer: Fast jeder hält sich für einen "Könner". Selbstüberschätzung der übelsten Sorte.

2. Nicht langsameren Fahrer verursachen die Staus. Es sind die Raser, die eine Art Kettenreaktion auslösen, die sich bis zum erliegen des Verkehrs auswirken kann. Fahr mal in Dänemark auf der Autobahn, dort sind die Einheimischen weitaus entspannter unterwegs, und der Anteil der Irren weitaus geringer.
Mag sein, dann müsste man jedoch auch konsequent sein, und die "Schleicher" aus dem Verkehr ziehen, bzw. ein Autobahnverbot aussprechen. Imhp gefährdet unsicheres, zaghaftes und langsames Fahren auf der BAB den Verkehr mehr, als durch Schnellfahrende.
Unsicheres Fahren ist natürlich eine Gefährdung. Aber nicht nur Schleicher sind ein potientieller Unsicherheitsfaktor. Auch der Tiefflieger der mit 250 über die Piste nagelt, ist eine erhebliche Gefährdung!
Bei 3 spurigen BAB sollte man der "Spezies" Mittelfahrer mal an den Karren fahren: das sind die Leute, die einfach stur in der Mitte fahren - schließlich ist links und rechts ja noch genug Platz für den eigenen Verkehr.....
Die notorischen Mittelfahrer sind mir ebenfalls ein Dorn im Auge. Aber eine Aufhebung des Rechtsüberholverbots, wird hier keine Besserung, sondern eine zusätzliche Gefährdung mit sich bringen.

Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 11:13
von ojansen2
Ich denke es besteht die Gefahr, daß viel Leute nicht mehr das Studieren was sie wollen, sondern das wo sie nachher die besten Jobaussichten haben.
Das wär doch mal eine positive Entwicklung.

Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 11:26
von Henry
Was soll denn daran positiv sein, dass man weder im Studium noch im Beruf inhaltlich motiviert ist? Ausserdem würden viele "Nischenthemen" mangels Nachwuchs gar nicht mehr besetzt werden. Und bei den Großen gibt es dann ein Auf und Ab: Erst studieren alle BWL, weil sowas gerade gesucht wird. Dann gibt's aber zu viele BWLer, darum studieren alle Jura (das hat ja vorher keiner studiert, darum mangelt's an Juristen). Dann fehlen wieder BWLer... Gibt's zwar heute auch schon, würde aber m.E. in o.g. Szenario noch schlimmer!

Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 11:55
von g.vogt
Hallo alle miteinander,
ojansen2 hat geschrieben:
Ich denke es besteht die Gefahr, daß viel Leute nicht mehr das Studieren was sie wollen, sondern das wo sie nachher die besten Jobaussichten haben.
Das wär doch mal eine positive Entwicklung.
dieser Aspekt dürfte immer schon bei der Entscheidung für die Studienrichtung eine Rolle spielen. Der Haken an der Geschichte ist, dass so ein Studium ja doch ein paar Jahre dauert. Wer vor ein paar Jahren bei Beginn des Internet-Hype ein Studium in diesem Themenbereich begann hat sich wohl anständig verspekuliert :roll:
Letztlich ist es wohl am sinnvollsten, das zu studieren was einen wirklich interessiert, "der Rest" muss sich später finden.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 13:46
von ojansen2
Mir gings darum darzustellen, dass meines Erachtens ein Studium nicht "nur so zum Spaß" gemacht werden sollte.
Wenn man dafür bezahlen muß (wie ich es bei einem nebenberuflichen Studium tue) werden es sich Lanzeitstudenten und "och ich studier mal paar Semester dies und jenes" - Leute besser überlegen, was sie machen und zielgerichteter vorgehen.

Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 14:42
von g.vogt
Hallo ojansen2,
ojansen2 hat geschrieben:Mir gings darum darzustellen, dass meines Erachtens ein Studium nicht "nur so zum Spaß" gemacht werden sollte.
Wenn man dafür bezahlen muß (wie ich es bei einem nebenberuflichen Studium tue) werden es sich Lanzeitstudenten und "och ich studier mal paar Semester dies und jenes" - Leute besser überlegen, was sie machen und zielgerichteter vorgehen.
die "Propaganda" funktioniert offensichtlich. Mit ein paar schwarzen Schafen ("Langzeitstudenten") wird eine Maßnahme gerechtfertigt, die alle abkassiert und so manchem das Studium erschweren oder unmöglich machen wird.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 14:55
von Caisa
Ja, selbst für meine Eltern wird es schwer, mir und meiner Schwester das Studium weiterhin zu ermöglichen, wobei sie sicher nicht zu den schlechtesten Verdienern gehören!
Ja, da heißt es dann selber schaffe für die Ausbildung, wobei sich dadurch mangels an Zeit auch wieder ein Problem auftut, denn u.U. wird so das Studium nicht mehr in der Regelzeit zu absolvieren sein!
Gebühren für Langzeitstudies sind OK, aber alles über einen Kamm scheren ist ne Frechheit!!! :evil:

Gruß Caisa

Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 15:38
von ojansen2
Ich finde Studiengebühren prinzipiell ok. Und mehr wollte ich auch nicht zum Ausdruck bringen.

Wie man in Detailfragen eine möglichst gerechte Lösung schafft ist eine andere Frage.

Verfasst: Fr 28. Jan 2005, 15:48
von g.vogt
Hallo alle miteinander,

noch mal zum Thema Studiengebühren - da ist mir ein interessanter Aspekt aufgefallen.
Wenn Studiengebühren eingeführt werden müsste m.E. bei Studenten, die Anspruch auf Bafög haben, der Bafög-Anspruch neu ermittelt werden, denn schließlich nimmt deren Bedarf durch die Studiengebühren zu.
Und wer finanziert eigentlich das Bafög?
Auszug aus dem Bundesausbildungsförderungsgesetz:
Die für die Ausführung dieses Gesetzes erforderlichen Mittel, einschließlich der Erstattungsbeträge an die Kreditanstalt für Wiederaufbau nach § 18d Abs. 2, tragen der Bund zu 65 vom Hundert, die Länder zu 35 vom Hundert. Die vom Bund anteilig zu tragenden Mittel für die Darlehen nach § 17 Abs. 2 können von der Kreditanstalt für Wiederaufbau bereitgestellt werden. In diesen Fällen trägt der Bund die der Deutschen Ausgleichsbank entstehenden Aufwendungen für die Bereitstellung der Mittel und das Ausfallrisiko.
Aha! Die Länder kassieren Studiengebühren, der Bund zahlt 65% des erhöhten Bafögbedarfs, ein bisschen Verwaltungsaufwand wird die Geschichte "natürlich" auch bedeuten - was für eine lustige Verschieberei. Es lebe der Förderalismus!

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt