In den meisten Fällen sind es die Fahrer, die eine Karre zur Prollkarre machen. Ich fahre ein Auto, das "Prollpotenzial" hat.
Obwohl es rein optisch serienbelassen ist, ist das Design schon in Serie "sportlich" (manche würden sagen: aggressiv) und die gelbe Farbe wirkt da auch nicht deeskalierend. Mit offen Klappe n kann ich zudem laut. Die Betonung liegt auf "kann". Ja, auf einer leeren Landstraße hier mitten im Nirgendwo lasse ich gelegentlich die Sau raus. Dafür hab ich die Karre gekauft und keinen A3.
Aber wenn ich mich einer Ortschaft nähere, ist damit sofort Schluß. Ich mache mir im Gegenteil seit Jahren einen Spaß draus, die Vorurteile (das geht nicht gegen den Kollegen mit dem "AMG Problem" ) der Leute zu enttäuschen, fahre leise, niedertourig, defensiv und bremse auch schon mal, um Fußgängern den Vortritt zu lassen. Die Farbe sagt (u. a.), ich will auffallen (aber sie gefällt mir auch ganz einfach).
Aber ich will POSITIV auffallen, weil es ein schönes Auto ist und nicht, weil ich die Leute und auch meine Nachbarn mit Krach und bescheuerter fahrweise nerve.
Diese Einstellung kam, ehrlich gesagt, mit fortschreitendem Alter, so ab 40, würde ich schätzen. Früher war ich schon anders, "prolliger" drauf, alleine schon aus Gruppenzwang. Warst Du da nicht laut, war Dein Wagen eine Luftpumpe und bliebst Du mit der Ölwanne nicht an jedem 2. Kieselstein hängen, warst Du "hoch wie'n Bus".
Die Zeiten sindgottseidank vorbei, heute sieht mein Wagen so aus, wie ich ihn schön finde (und das ist nur 10mm tiefer und sonst Serienlook) und nicht wie andere denken, was schön ist.
Irgendwie bin ich vom Thema abgekommen

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