Sencer hat geschrieben:Alle sind sich einig:
1) Jeder will seine sachlichen Meinungen schreiben
2) Keiner will den anderen angreifen oder angegriffen werden
Das Problem ist, dass Uneinigkeit darüber besteht wie man 1) macht ohne dass der jeweilige Gegenpart 2) versteht. So interpretier ich jedenfalls die aktuelle Problemlage. Es haben nun mehrere Leute 1) versucht, aber es wurde jedesmal 2) draus.
Da gibt es einen ganz simplen Grundsatz, den sich klarzumachen extrem hilfreich sein kann:
"Den Inhalt einer Botschaft bestimmt letztendlich immer der Empfänger!"
Wobei das natürlich pointiert ausgedrückt ist und man vielleicht dazu sagen sollte, dass da nicht "ausschließlich" steht! Aber er hat das letzte Wort!
Will sagen: ich kann niemanden zwingen, das zu verstehen, was ich meine. Alles was ich sage ist eine Art "Einladung" an den Empfänger, daraus etwas zu machen. Als Sender muss ich mich bemühen, dass das, was ich sagen will, "richtig" rüber kommt. Daraus resultiert eine Verantwortung des Senders für das Gelingen der Kommunikation. Eine ebenso große Verantwortung hat aber der Empfänger, denn er interpretiert am Ende das Gesagte. Und wenn er gewisse Dinge nicht oder unbedingt in einer Botschaft wahrnimmt, dann kann der Sender machen, was er will, er dringt nicht durch! Im Gegenteil - wenn er merkt, dass er nicht wie beabsichtigt verstanden wird, sich bemüht und es immer wieder auf eine andere Art versucht zu formulieren, dann wird das wahrscheinlich als penetrant empfunden. D.h. ein Empfänger kann jede Kommunikation zerstören, wenn er sich keinerlei Mühe gibt, die Absichten des Senders in dessen Sinne zu verstehen.
Ich habe es weiter oben schon gesagt: Zur Toleranz gehört für mich auch, wie man auf Argumente reagiert. Ich persönlich Empfinde eine Reaktion wie diese intolerant, denn sie geht einfach vollkommen an der Intention derjenigen vorbei, die "wissenschaftlich" oder "technisch" begründet argumentieren:
Hab es einfach satt persönliche Eindrücke die niedergeschrieben wurden (seltenst aus dem Knie geschossen, sondern durch längeres Hören/Testen - teils auch mit mehreren Personen) im Anschluß "wissenschaftlich-technisch-fundiert" begründen zu sollen, sonst wäre datt alles nix wert
Die Forumsteilnehmer, die Hörberichte kommentieren und dabei technische oder wissenschaftliche Argumente anführen, sind Menschen mit bestimmten persönlichen Interessen. Deren Argumente sind ebenfalls "seltenst aus dem Knie geschossen", sondern durch längere Beschäftigung mit der Materie entstanden. Wenn nun diese Argumente, ohne jegliches Bemühen sie zu verstehen, einfach vom Tisch gewischt werden, entwertetet werden, man sie "satt hat", man sich darüber lustig macht - wo ist hier die Toleranz? Wenn man sich nicht mit den Argumenten auseinandersetzen will, sich nicht dafür interessiert, wäre dann nicht schweigen toleranter? Warum dem anderen nur Intoleranz unterstellen statt davon auszugehen, dass sich hier jemand aus einer anderen Perspektive für die Sache interessiert? Warum nicht auch mal darüber nachdenken, wie der pauschal formulierte Satz oben auf jemanden mit "wissenschaftlichem" Interesse wirken könnte, der darin beim besten Willen nichts als ein absurdes Verdrehen seiner Interessen und Absichten erkennen kann.
Die klare Täter-Opfer-Rollenverteilung, die hier einige anscheinend sehen, finde ich eher seltsam...