Als nächstes hatte ich mich mit Herrn Hennig vom Marketing in der Nubertstraße 1 verabredet. Ich wusste es bis eben nicht, aber dabei handelt es sich um den gleichen Herren, der auch den mir durchaus vorher schon bekannten
nuControl Praxisratgeber mit einer tollen Anleitung zur Verwendung des Equalizers verfasst hat. Herr Hennig führte meine Frau (die hatte ich auch dabei) und mich durch die heilige Hallen des Logistik- und Entwicklungszentrums. Wir begannen mit der Logistik. Für ein 20 Mio € Unternehmen waren die Lagerflächen sehr groß, allerdings gibt's bei der Firma Nuber ja durchaus einige sehr voluminöse Produkte im Angebot, wie ich in der Goethestraße kurz vorher noch feststellen konnte. Dass man die komplette Logistik selbst macht und - obwohl präsent auf Amazon Marketplace - die mächtihe Logistik des Marktführers im Onlinehandel nicht nutzt ist wohl auch durch die hohen Volumengebühren desselben bedingt. Tut aber auch nicht weh, bei Nubert gibt's den Prime-Service ja mehr oder weniger standardmäßig kostenfrei dazu.
Die Zahl von Rückläufern wollte mir Herrn Hennig nicht verraten, sie läge aber sehr niedrig (wonach ich mich direkt schlecht fühlte, meine nuVero 60 wieder zurückgeschickt zu haben). Allerdings denke ich, sollte man auch relativieren, dass dieses "Probehören" von Direkthändlern wie Nubert oder auch XTZ als Geschäftskonzept angepriesen wird, somit die Kosten dann zwar einerseits hoch sind (für Rückversand, technischer Test etc.), andererseits dadurch aber auch ein kostenintensives Händlernetz gespart wird. Allerdings würde mich der Riesenaufwand beim Versand einer nuVero 170 definitiv nur dann auf dem Bestellknopf drücken lassen, wenn ich zu 99 % sicher bin, dass dieser Lautsprecher tatsächlich das ist, was ich suche.
Anschließend führte mich Herr Hennig zu den Damen und Herren vom Support (von denen am Freitag gar nicht mehr so viele da waren), man hat sich hier offenbar zahlreiche Gedanken über die optimalen und ergonimischen Arbeitsplätze gemacht mit viel Tageslicht und möglichst optimalen akustischen Bedingungen (wer schon mal mit 1 oder 2 weiteren Personen in einem Raum war und gegen diese "antelefonieren" musste weiß, wovon ich spreche). Dies hat mich natürlich besonders interessiert, da ich selbst für eine Supportabteilung verantwortlich bin. Auch habe ich erfahren, dass tatsächlich mehr 80 % der Verkäufe nach Deutschland gehen, der Rest dann wohl nach Österreich, die Schweiz und in die Niederlande. Schuster, bleib bei Deinen Leisten, sage ich da nur. Ein Wachstum von 20 % pro Jahr ist bewundernswert, man muss allerdings darauf achten, sich organisatorisch nicht zu verzetteln. Die 20 % Umsatzplus pro Jahr müssen auch organisatorisch "unterfüttert" werden - eine herausfordernde Aufgabe, vor allem im europäischen Umfeld mit einer Vielzahl von Sprachen und Mentalitäten...
Besonders interessant waren die Gespräche mit den Kollegen von der Entwicklung. Herr Bien und Herr Meiler waren beide anwesend und berichteten mir von ihrer Arbeit beim Design und der Auswahl von Komponenten für die Lautsprecherproduktion. Andere Materialien wie Metalle oder Keramiken sind derzeit für Nubert wohl kein Thema, sie machen die Produkte wohl teurer, ohne tatsächlich etwas positives zum Klang beizutragen. Die Herren führten mir auch ihren Messraum vor, wo zahlreiche Dämmplatten auf 7.5 m Höhe angebracht waren, um die Klangeigenschaften einer Box zum schalltoten Raum beurteilen zu können, bevor diese dann in realen Umgebungen getestet wird. Das Gespräch mit den beiden Lautsprecherentwicklern war für mich als Ingenieur besonders angenehm, da ich deren Denkweise und den Focus der Arbeitsweise sehr gut verstehen und nachvollziehen kann. Danke, die Herren!
Ebenso angenehm war das Gespräch mit Herrn Pedal von der Elektronikentwicklung. Er zeigte mir den ersten (und wohl seinen Worten nach einzigen) bisher ausgefallenen nuPower A Verstärker, den er auf seinem Tisch liegen hatte. Ich konnte es mir nicht verkneifen, ihm meinen Respekt für den nuPower A auszusprechen, vor allem die "Rampe" beim Einschalten hat es mir angetan, die verhindert, dass ich einen Elektriker zum Einbau einer Class C oder D Sicherung bestellen muss. Da war mein alter Rotel 1067 Mehrkanal Receiver erheblich weniger kooperativ...
Beim zweiten Vorbeilaufen am Büro hatte ich auch das Glück, Herrn Spiegler einmal die Hand drücken zu dürfen. Man hatte ihm wohl schon von meiner Suche nach dem optimalen Lautsprecher erzählt. Hierzu wünschte er mir alles Gute...
Am Ende der Tour durfte ich mir noch die neuen Pyramiden von Nubert anhören. Beeindruckend als Vollbereichslautsprecher und prima für Leute, die auf eine scharfe und präzise Stereoabbildung keinen Wert legen, dafür dann im ganzen Raum einen vergleichbaren Klangeindruck haben wollen. Unheimlich pegelfest die Dinger, ein wenig basslastig würde ich sagen, aber für meine Zwecke (klassische Musik, Jazz von definierter Hörposition aus) ungeeignet.
Für den Abend verabredeten wir uns mit Herrn Hennig zu einem Hörtermin bei ihm im Wohnzimmer (wohnt direkt neben der Firma Nubert).
To be continued...