NoFate hat geschrieben: ↑Di 26. Jul 2022, 15:32
Jedem sollte doch klar sein, das der Beitrag von @OL-DIE aus der Emotion heraus entstanden ist. Irgendwann wäre es schön, nicht weiter darauf herumzuhacken. Zumal ja ansonsten eh alles gesagt war/ist
Genau so sehe ich es auch. Selbst wenn ich teilweise dafür mitverantwortlich bin, dass dieser Thread so ausgeufert ist, auch von meiner Seite her nochmal die ausdrückliche Bitte: Lasst den armen OL-DIE endlich mal in Ruhe. Er ist eh momentan krank, hat auch längst eingesehen, dass sein Hörvergleich nicht repräsentativ/nicht optimal war, und hat sich entschuldigt dafür. Hinzustehen, und öffentlich zu sagen, dass man einen Fehler gemacht hat, finde ich hochanständig und verdient großen Respekt. Das zeugt von Mut und menschlicher Größe, was nicht Viele haben.
High-Ender hat geschrieben: ↑Do 28. Jul 2022, 14:03
Ich kann also ohne technisches Equipment (Umschalter, Pegelausgleich, zusätzlicher Verstärker, Meßmikro samt Analysesoftware) bei mir zu Hause keine 2 Paar Lautsprecher einfach so "vergleichen", welches mir besser gefällt
Doch, es ist möglich, 2 Paar Lautsprecher zu Hause "einfach so zu vergleichen". Und es ist auch nicht besonders schwer:
1) Man leihe sich von einem Kumpel/Bekannten/Verwandten einen Stereo-Verstärker. Fast Jeder, der sich etwas ernsthafter mit dem Thema Hifi/High-End befasst, kennt Jemanden, der irgendwo noch einen herumstehen hat, oder hat selbst noch einen im Keller. Es können auch unterschiedliche Verstärker sein. Klangunterschiede zwischen unterschiedlichen Verstärkermodellen sind meist um den Faktor 10-20 geringer als zwischen zwei unterschiedlichen Lautsprechern (meiner bescheidenen Erfahrung nach).
2) Man besorge sich ein Cinch-Umschaltpult. Es muss sich hierbei nicht um das aller-High-Endigste Gerät handeln, da die Umschaltung
vor der Signalverstärkung stattfindet und Beeinflussungen des ursprünglichen Signals als vernachlässigbar angesehen werden können (die "Ultra-High-Ender" müssen jetzt mal weghören
). Zur Not geht es auch ohne Umschaltpult, wenn man den Lautsprecherausgang am einen Verstärker gleichzeitig aus- und beim anderen zuschaltet.
3) Die zu vergleichenden Lautsprecherpaare sollten die gleiche Stereo-Basisbreite haben, daher möglichst nicht das eine Paar innen und das andere Paar außen aufstellen.
4) Die zu vergleichenden Lautsprecherpaare sollten nicht zu nahe aneinander stehen, da ansonsten immer die danebenstehende Box als Schallwandverbreiterung für die gerade spielende Box wirkt (Stichwort Baffle step) und sich der Klangcharakter dann deutlich in Richtung "wärmer" (mehr untere Mitten) verschiebt. Daher etwa eine Schallwandbreite Distanz einhalten beim Vergleich.
5) Auch links und rechts der zu vergleichenden Paare sollte - aus dem gleichen Grund wie oben - zu anderen angrenzenden Flächen mindestens ein Sicherheitsabstand von ca. 50cm herrschen.
6) Dann zum Thema Umschaltpause: Leider hält das akustische Gedächtnis bei solch komplexen Vorgängen (das Hörspektrum umfasst ca. 9-10 Oktaven!) nicht sehr lange. Vielleicht 5, maximal 10...15 Sekunden. Vor allem dann, wenn die Klangunterschiede gering sind. Daher ist es fürs Gehör weniger anstrengend, wenn beim Vergleichshören entweder eine geringe oder bestenfalls gar keine Pause entsteht. Dies ist umso wichtiger, je geringer die Klangunterschiede sind.
7) Ganz wichtig: Die Lautstärkepegel der zu vergleichenden Paare müssen exakt gleich sein. Bereits 0,5 dB Pegelunterschied können dazu führen, dass der Vergleich zugunsten der lauteren Box "kippt".
Zu guter Letzt noch etwas zur Musikauswahl: Am besten eignen sich breitbandige Musikstücke, bei welchen viel "los" ist. Mit anderen Worten: Je mehr Musiker und Instrumente gleichzeitig spielen, umso besser. Sei es nun irgend ein Heavy Metal-Stück, bei welchem 10 Gitarren und 3 Sänger gleichzeitig tönen, ein Sinfonieorchester, möglichst noch gleichzeitig mit einem Chor dabei, oder eine große Kirchenorgel. Auch ein gut aufgenommener Applaus (Händeklatschen) eignet sich hervorragend für Vergleiche im Mittelhochtonbereich.
Wenn Ihr nach diesen Regeln einen Hörvergleich durchführt, dann garantiere ich euch, dass am Ende Jeder eine klare Aussage treffen kann, die entweder lautet: Box A gefällt mir besser als Box B. Oder, wie es "High-Ender" sehr schön formuliert hat:
High-Ender hat geschrieben: ↑Do 28. Jul 2022, 15:25
daß der "Hörvergleich" als Ergebnis ein "Unentschieden" bringt, d.h. beide sind toll, unterschiedlich, aber faszinierend jede auf ihre Art
In diesem Sinne: Bitte macht weiter Hörtests! Jeder hier ist ausdrücklich willkommen, davon zu berichten. Egal, ob es sich dabei um eine Nubert-Box oder um die Box eines anderen Herstellers handelt. Bitte lasst euch nicht davon entmutigen, wenn ich mir aber weiterhin erlaube, hin und wieder sachlich korrigierend einzugreifen. Ich hoffe, dass es mir Niemand hier persönlich allzu übel nimmt. Es ist nicht böse gemeint.