Hallo an die Forums-Mitglieder,
hab's leider nicht geschafft, das ganze Thema mit seinen 15 Seiten durchzulesen.
In den letzten 10 Tagen habe ich aber einige eMails von unseren Mitarbeitern mit Fragen zur neuen Subwoofer-Generation bekommen.
Einige dieser Mails hatten auch Kunden geschrieben, die dann von den Mitarbeitern an mich weitergeleitet wurden.
Zunächst möchte ich beschreiben, auf welche Funktionen und Verbesserungen wir bei der Entwicklung der neuen Subwoofer Wert gelegt haben und welche Probleme dann bei einigen (der mehreren 100) ausgelieferten Woofer aufgetreten sind:
Diese Punkte am Beispiel des AW-1100, der den "legendären" AW-1000 ablöst. (Nicht unbedingt in der Reihenfolge der Wichtigkeit.)
- • Schmaleres, etwas höheres Gehäuse bringt den Tieftöner auf einen etwas größeren Abstand vom Boden – regt die „Vertikal-Mode“ weniger an. Die meisten Leute empfinden das schmalere Gehäuse auch als optisch dezenter und hübscher.
• Deutlich höherer Bedienungskomfort per Fernbedienung. Am wichtigsten sind wahrscheinlich die 4 Presets – viele Kunden hatten uns berichtet, dass sie „beim Vorführen von Bass-Effekten“ die Grund-Einstellungen des AW-1000 verändern – und dann mühsam wieder die alten Einstellungen suchen. Jetzt hat man auf Abruf die bevorzugten Einstellungen für Surround bzw. Unterstützung für HiFi.
• Der akustische Frequenzgang ist nun noch linearer und reicht bei höchster „Frq Sub Einstellung“ nun bis 200 Hz (-6 dB) – beim AW-1000 waren es 125 Hz. (Diese Erweiterung ist beim AW-1100 nicht so bedeutend, aber die kleineren Modelle AW-500 oder 443 werden manchmal mit sehr kleinen Satelliten-Boxen betrieben.)
• Die Low Cut Einstellungen 20 / 30 Hz sind jetzt „perfekt konsequent“. Früher wurde ein Hochpass-Filter umgeschaltet, das gleichzeitig die Frequenzgang-Korrektur bewirkt hat. Jetzt wird der Frequenzgang in einer EQ-Stufe perfekt linearisiert und in einer weiteren Filterstufe wird dann Low Cut umgeschaltet.
• Der Verstärker ist nun deutlich kräftiger. (Die Leistungsangabe 320 /380 W beim AW-1100 und 350 / 450 W beim AW-17 sind mit etwas "understatement" angegeben.)
• Das Tiefton-Chassis ist nun „thermisch“ noch höher belastbar. (Die „mechanische“ Belastbarkeit war auch bisher schon so hoch, dass „mechanisches Durchschlagen“ der Schwing-Einheit praktisch ausgeschlossen ist.
• Die Verstärker-Elektronik ist so ausgelegt, dass es auch bei maßloser Übersteuerung kaum noch möglich ist, die Woofer in den Bereich mit hörbaren Verzerrungen zu treiben.
Bei fast allen Subwoofern, die wir ausgeliefert haben, kamen diese Neuerungen sehr gut an.
Ärgerlicherweise trat
bei der der ersten Auslieferung aber ein Fehler mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit auf, als wir es bisher kannten (üblicherweise liegt die Fehlerquote unserer ausgelieferten Subwoofer im Promille-Bereich):
Mit einer Wahrscheinlichkeit von mehreren Prozent wurde durch den Hersteller der Subwoofer-Module
eine Lötstelle am Ausgangs-Relais überbrückt, was zur Folge hat, dass diese fehlerhaften Module den (fast unvermeidlichen) "Knacks" beim Ein- und Ausschalten des Woofers
nicht unterdrücken konnten.
Wir haben natürlich die Probleme mit dem zu heftigen Knacksen durch Austausch oder schnelle Reparatur so unbürokratisch wie möglich gemildert.
Hier stellt sich natürlich die Frage, welche "Knacks-Intensität" normal ist. Den "typischen" Effekt beim Ein- und Ausschalten würde ich
so beschreiben:
Beim Einschalten hört man (sehr leise) zunächst eine kleines Relais schalten. Nach etwa 4-5 Sekunden hört man das zweite Relais und gleichzeitig einen minmalen "Plopp". Beide zusammen haben etwa die Lautstärke einer 1 Cent-Münze, die aus etwa 1 bis 2 cm Höhe auf eine zusammengefaltete Zeitung fällt. (Meines Erachtens ein tolles Ergebnis).
Beim Ausschalten ist die Intensität auch nicht wesentlich höher. Das hört sich dann allerdings ein wenig "tieffrequenter" an.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das Knacksen, das vom "Line Out" kommt, wenn man den Woofer bei
eingeschalteter Endstufe ein- und ausschaltet.
Dazu könnte ich mir vielleicht eine "gewisse Betriebsblindheit" vorwerfen.
Seit vielen Jahren ist es mir in "Fleisch und Blut" übergegangen, dass ich
immer zuerst alle Tonquellen, Vorverstärker und Effektgeräte aktiviere,
bevor ich die Endstufe einschalte.
Während der gesamten Entwicklungsphase hatte ich die Subwoofer-Elektronik immer am
Master-Anschluss einer "Master / Save - Steckdosenleiste" angeschlossen, so dass die zugehörige Endstufe erst mit einigen Sekunden Verzögerung einschaltete und das Knacksen deshalb nicht zu hören war.
Wir haben aber einen Nachrüst-Möglichkeit, mit der wir diesen "Line-Out-Effekt" verhindern können. (In der nächsten Hardware-Version der SW-Module ist das
ebenfalls berücksichtigt.)
Grüße,
Günther Nubert