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Re: Bundestagswahl 2013

Verfasst: Do 26. Sep 2013, 08:53
von joe.i.m
Lautenist hat geschrieben:...
Bis zu 10% meinen manche Umfragen. Eigentlich gruselig, dass die Zukunftsperspektiven eines erklecklichen Teiles der Wähler in den reichlich wirren "Visionen" eines 81jährigen Greises beheimatet sind.
Ganz schön heftig für so einen Selbstverwirklichungstrip. Na mal schauen was bei Euch rauskommt. Der Stronach ist ja nun auch nicht gerade dafür bekannt, viel Wert auf Ausgeglichenheit zu legen, sondern eher seine eigenen Meinung mit aller Gewalt durchzusetzen. Sprich das würde eher eine "One Man Show" werden.

Gruß joe

Re: Bundestagswahl 2013

Verfasst: Do 26. Sep 2013, 09:45
von caine2011
(ich möchte anmerken, dass es mir echt leid tut, wenn wer die texte aufgrund mangelnder groß/kleinschreibung nicht so gut lesen kann, das ist denke ein generationskonflikt, da wie thomas ja schon sagt er keine probleme mit hat, ich möchte mich hier aber nicht großartig verstellen)

also wenn dir das mit den friseuren nicht so recht einleuchtend erscheint:


wir nehmen mal klirr...große firma im friseurgeschäft ja? soweit wird mir da jeder zustimmen, die gibts in (nahezu) jeder dorfklitsche.

jetzt steht es jedem frei dort als friseur anzufangen, mitunter hat er dort den vorteil, dass es so etwas wie einen betriebsrat und weitere soziale vorteile gibt. allerdings sind gerade solche betriebe sehr davon bedroht von einem investmentfond gekauft zu werden, "rekapitalisiert" zu werden, ergo das maximum an gewinn rausholen. nun kommt es zu massiven einsparungen, die sich in verkleinerten ladengeschäften und lohndumping äußern, um das angebot weiter attraktiv zu machen, wird aber auch der preis gesenkt.

jetzt muss jede weitere kleine firma, mit den preisen konkurrieren. so weit klar?

und das du persönlich, andere erfahrungen gemacht hast kann durchaus sein, der mensch ist von natur aus gierig. sicher. aber so lang es legitim ist. ich stelle sogar offen die frage: wenn man ganz ehrlich ist zu sich selbst, würde man es selber nciht genauso machen? (das muss hier keiner ausführen, ob oder ob er das nciht machen würde, oder ob man sich einreden will, dass man von natur aus anders ist)

ich weiß auch nicht lieber wolfgang, woher du ohne irgendwelche argumente, außer "ich kenne da jemand", anzubringen, mich beschuldigst "stuss zu reden".
ich kenne zufälligerweise auch ein friseurmeisterin, die persönlich kaum mehr, als ich in einem studentenjob, lohn verdient und die auch 3 angestellte unter sich hat...die sie auch nciht sonderlich gut bezahlen kann...aber das ist für die diskussion unerheblich.
und 900€ reichen so nebenbei für allerhand luxus..irgendwoher müssen meine boxen ja kommen....

@Thomas: ja, jeder kann sich einen gut bezahlten job suchen, ich weiß auch nciht wo die anderen ihre infos hernehmen

@horch: ähm? naja weißt du, ich bin da vlt. ein wenig uneinsichtig, aber prinzipiell haben wir die ständegesellschaft doch zu großteilen hinter uns gelassen, so dass jeder sich nach eigenen gutdünken einen job suchen kann, der ihm gefällt (und zum gefallen gehört auch der zu erwartende lohn). wer diese vorraussicht nicht hat, ist meiner meinung nach selbst schuld. es steht auch jedem frei in seiner freizeit sich auf andere stellen seines berufs zu bewerben, wo man eine höhere bezahlung erwarten kann. und wenn dem unternehmer seine angestellten weglaufen, weil er zu wenig zahlt, dann muss er einlenken...

so funktioniert der markt. die meisten sind sich dafür nur zu bequem oder dann doch zufrieden und meckern nur aus gewohnheit, dass sie ncihts verdienen


@mk_stgt: tja die gute CDU braucht halt auch geld um die banken zu retten (ich gebe zu das war populistisch)
aber das wahlversprechen derart schnell gebrochen werden hat einen einfachen grund: die wahl ist vorbei und in 4 jahren erinnert sich keiner mehr daran :(
außer ein paar und die sind sowieso nur die doofen, die sich vorher mit den parteien auseinandersetzen...

@akw: es ist verantwortungslos akws einzusetzen, ja.
da stimme ich dir glaube zu 100% zu
aber warst du schon mal in einem akw? falls nein, ich schon. dort fühlt man sich sicherer als in einem bunker. und ich glaube einfach mal dem atomkraftverantwortlichen, der auch nach dem aus für akws dort die sicherheitsrichtlinien erklärt hat und meinte, dass seit dem 11.9.2001, hier in deutschland kein flugzeug eine kernschmelze verursachen könnte, da die sicherheitsregularien massiv angehoben wurden.
die deutschen normen für sicherheit in akws sind die höchsten in europa und wir exportieren diese richtlinien und die entsprechnde technik in den nahen osten nach frankreich und überall sonsthin, wo sicherheit in akws gefragt ist.

ein erdbeben könnte auch deutschen akws gefährlich werden, aber leichte tektonische verschiebungen sind kein problem...


lange rede kurzer sinn: das was in japan passiert ist, hat die ursache in einer naturkatastrophe wie sie hier wohl frühestens in 400000jahren auftreten könnte.

auch sind die sichheitsstandards hier höher.

was aber ein hauptproblem ist: kohlekraftwerke, ölkraftwerke (besonders in den USA beliebt) und gasheizkraftwerke (derzeit in den USA so beliebt, dass regenerative energien komplett zurückgebaut werden, da der gaspreis sehr niedrig ist) produzieren treibhausgase. und nahezu jede berechnung derzeit sagt, dass wenn wir unseren ausstoß nicht massiv reduzieren wir in 35 jahren von der klimaerwärmung nicht umkehren können. und wer "Waterworld" gesehen hat, weiß das das nicht ganz so witzig ist.

und das ist ein globales problem, während ein akw unfall lokal ist (wenn auch nicht weniger tragisch, das muss klar sein)

das die technik nicht ungefährlich ist, ist auch glaube seit der ersten atombombe bekannt...

Re: Bundestagswahl 2013

Verfasst: Do 26. Sep 2013, 09:57
von mk_stgt
caine2011 hat geschrieben:
@mk_stgt: tja die gute CDU braucht halt auch geld um die banken zu retten (ich gebe zu das war populistisch)
aber das wahlversprechen derart schnell gebrochen werden hat einen einfachen grund: die wahl ist vorbei und in 4 jahren erinnert sich keiner mehr daran :(
außer ein paar und die sind sowieso nur die doofen, die sich vorher mit den parteien auseinandersetzen...
da wäre ich mir nicht so sicher, denn all die die cdu wegen der nichterhöhung gewählt haben werden das die ganze legislaturperiode spüren und es sich merken. und die anderen parteien werden im nächsten wahlkampf mit sicherheit darauf hinweisen

Re: Bundestagswahl 2013

Verfasst: Do 26. Sep 2013, 09:58
von ThomasB
horch! hat geschrieben:
@Thomas: Die Texte sind schwierig lesbar! Die Meinung wirst du denjenigen, die das so empfinden, lassen müssen. Aussagen wie "Steht ja jedem frei sich nen vernünftig bezahlten Job zu suchen." und "Selber Schuld wer sich ausbeuten lässt." zeigen, höflich ausgedrückt, dass du gewisse Aspekte der Realität noch nicht mitbekommen hast. Weiter oben fiel der Begriff "staatliche Allmachtsfantasien" - hier passt wohl sehr gut "persönliche Allmachtsfantasien".
Okay gut, dann bin ich da entspannter. Ich hab keine Probleme die Texte zu lesen... anderes Thema:

Die Lösung ist aber NICHT der Mindestlohn. Das ändert absolut gar nichts daran. Warum sollte man denn noch für 900 Euro arbeiten gehen? Irgendwas hab ich verpasst. Selbst als Student, finde ich binnen Tagen einen besser bezahlten (Neben)job. Klingt total arrogant, verstehen tu ich es aber ganz ernsthaft, nicht. Ich würde nie wieder im Leben für 6 Euro die Stunde arbeiten, wie kann man nur so bescheuert sein? Es würde nicht gehen, wenn die Leute das nicht mit sich machen lassen. Und kommt mir nicht mit : die haben es nötig. Wer das Geld braucht, muss den scheiß Job ja nicht länger als nötig machen.

Das ist aber auch das krasse Beispiel in einem scheinbar riesigem Friseursaloon mit 17 Mitarbeitern. In jedem kleinem bis mittelständischem Unternehmen läuft es genau auf das hinaus: es werden MItarbeiter entlassen um die anderen finanzieren zu KÖNNEN. Wo sollen denn die (fiktive Zahl) 20-30% Lohn auf einmal her kommen? 20 - 30% Preiserhöhung auf alle Dienstleistungen und Produkte? Das ist der sichere Weg zum Arbeitsamt für alle. Wer glaubt dass man mit Mindestlohn regulieren zu können, dass es "fairer" zu geht, der sollte mal ganz dringend aufwachen.

Wenn du mal die Sparte wechseln willst: Kleine Gastronomie mit 2-3 Mitarbeitern. Da verdient der Koch mehr als die Inhaber(in) , auch ohne grenzdebilen Mindestlohn. ;)

Sorry aber Forderungen wie: Mindestlohn, Eurobonds :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: , Reichensteuer, sind für mich Bild-Scheißhausparolen die niemandem im Volk was gutes bringen, außer Stimmen von Leuten mit beschränktem Hintergrundwissen wie es wirklich zu geht in der Wirtschaft.

Re: Bundestagswahl 2013

Verfasst: Do 26. Sep 2013, 10:58
von Frog2
Hallo caine 2011,
bitte entschuldige meine unangemessene Wortwahl. Ich habe mich deutlich im Ton vergriffen, sorry. :oops:
Gruß Wolfgang

Re: Bundestagswahl 2013

Verfasst: Do 26. Sep 2013, 11:03
von Weyoun
ThomasB hat geschrieben:Selber Schuld wer sich ausbeuten lässt.
Ich glaub, mein Schwein pfeift :!: :evil:

Diese Ansicht ist gelinde gesagt respektlos gegenüber den Ausgebeuteten.
Man hat heute kaum noch eine Alternative dazu. Bestes Beispiel meine Firma (goßer Weltkonzern): Wer als Studienabsolvent dort anfangen will, bekommt meist eine Absage. Die Zusage bekommt die selbe Person aber sofort, wenn Der- oder Diejenige sich als "Ware" eines Leiharbeitsunternehmens anbietet! Nach zwei Jahren wird man dann in der Regel übernommen, doch die ersten zwei Jahre muss man sich gezwungenermaßen ausbeuten lassen.

Und bei Menschen ohne Diplom oder Bachelor- / Master-Abschluss sieht es noch düsterer aus: 2 Jahre als Leiharbeiter bei entleihendem Betrieb A arbeiten, dann zwei Jahre bei Betrieb B und so weiter und so fort. Früher war es üblich, 10 Jahre und länger als Leiharbeiter beim gleichen Entleiher zu arbeitem, doch seit die IGM durchgesetzt hat, dass entliehende Mitarbeiter nach 2 Jahren ein Übernahmeangebot bekommen müssen (oder ganz rausfliegen), wird häufig Alternative 2 gewählt.

Also komm' mal von deinem hohen Ross herunter!

Gruß, Martin

Re: Bundestagswahl 2013

Verfasst: Do 26. Sep 2013, 11:08
von ThomasB
Weyoun hat geschrieben:Die Zusage bekommt die selbe Person aber sofort, wenn Der- oder Diejenige sich als "Ware" eines Leiharbeitsunternehmens anbietet! Nach zwei Jahren wird man dann in der Regel übernommen, doch die ersten zwei Jahre muss man sich gezwungenermaßen ausbeuten lassen.
Äpfel und Birnen Martin. In den Popo kriechen für eine bessere Position ist für mich kein Ausbeuten. Ne Friseuse für 900 Euro, schon. Die wird wohl kaum aus heiterem Himmel mal Geschäftsführerin.
Und bei Menschen ohne Diplom oder Bachelor- / Master-Abschluss sieht es noch düsterer aus: 2 Jahre als Leiharbeiter bei entleihendem Betrieb A arbeiten, dann zwei Jahre bei Betrieb B und so weiter und so fort. Früher war es üblich, 10 Jahre und länger als Leiharbeiter beim gleichen Entleiher zu arbeitem, doch seit die IGM durchgesetzt hat, dass entliehende Mitarbeiter nach 2 Jahren ein Übernahmeangebot bekommen müssen (oder ganz rausfliegen), wird häufig Alternative 2 gewählt.
Auch ohne Diplom kann man heute einen vernünftigen Job bekommen, dafür benötigt es nichtmal eine abgeschlossene Berufsausbildung. Wer fleißig ist, was arbeiten will, kann das tun, auch in Deutschland. Wer das für 6 Euro macht, kann ja gerne die linke/SPD wählen um dann zu glauben dass er auf einmal 8 euro bekommt. vllt vom Arbeitsamt. Zum Glück waren doch nur wenige Wähler so blöd ;)

Studieren kann übrigens jeder, Bafög und KFW kriegt auch jeder der's nötig hat. Man muss es nur WOLLEN.
Also komm' mal von deinem hohen Ross herunter!
Was mach ich dann richtig was andere falsch machen? Sicher reiner Zufall ;)

Re: Bundestagswahl 2013

Verfasst: Do 26. Sep 2013, 11:27
von caine2011
ich behaupte mal ganz frech, dass der leiharbeiter, der studienabsolvent ist, mehr als 900€ bekommt...und daher die vergleichbarkeit kaum gegeben ist

und man muss diesen weg ja nciht gehen, wenn mal als absolvent bei einem mittelständischem unternehmen anfängt, erhält man auch keine riesigen gehälter, kann mit entsprechender berufserfahrung dann aber auch woanders einsteigen

Re: Bundestagswahl 2013

Verfasst: Do 26. Sep 2013, 11:45
von Weyoun
ThomasB hat geschrieben:
Weyoun hat geschrieben:Die Zusage bekommt die selbe Person aber sofort, wenn Der- oder Diejenige sich als "Ware" eines Leiharbeitsunternehmens anbietet! Nach zwei Jahren wird man dann in der Regel übernommen, doch die ersten zwei Jahre muss man sich gezwungenermaßen ausbeuten lassen.
Äpfel und Birnen Martin. In den Popo kriechen für eine bessere Position ist für mich kein Ausbeuten. Ne Friseuse für 900 Euro, schon. Die wird wohl kaum aus heiterem Himmel mal Geschäftsführerin.
Hi Thomas,

aus eigener Erfahrung (Ende 2005 abgeschlossens E-Technik-Studium): Ich habe mich nicht dem Entleiher feilgeboten, sondern die Leiharbeitsfirma hat mich als Ware angeboten. Direktbewerbungen haben zum damaligen Zeitpunkt nirgendwo gefruchtet (überall Absagen, egal ob im Weltkonzern mit > 100.000 Mitarbeitern oder beim 50 Mann-Mittelständler). Komisch nur, dass der gleiche Weltkonzern mich dann SOFORT genommen hat, als ich in den sauren Apfel biss und bereit war, die ersten Jahre als "Leih-Ingenieur" zu arbeiten. Das Resultat war, dass ich dann etwa 2/3 des fest angestellten Ingenieures verdient habe. Teilweise hatte die Labortechniker mehr in der Tasche als ich! Nach einem Jahr hatte ich das dann satt, aber als Absolvent ohne Berufserfahrung ist man so was von erpressbar...

Jetzt bin ich in der komfortablen Situation, Festangestellter zu sein, doch werde ich niemals vergessen, was in der Vergangenheit war und auch heute noch Usus ist bei meinen leihangestellten Kollegen.

Gruß, Martin

Re: Bundestagswahl 2013

Verfasst: Do 26. Sep 2013, 11:46
von mcBrandy
Zum Thema flächendeckenden Mindestlohn ist anzumerken, das wenn einer 8,50 Euro bekommt in München nicht um die Runden, aber im bayrischen Wald an der tschechischen Grenze evtl vielleicht schon. Da liegt doch auch das Problem, das man ein extremes Stadt/Land-Gefälle (Wohnungspreise) hat. Und das wird bestimmt noch viel extremer werden.