So, hier wären dann noch ein paar weitere Worte zur
nuBox 313.
Wie bereits erwähnt, sollte die nB 313 meine nB 101 im Schlafzimmer ablösen. Hauptgrund dafür war vor allem der Wunsch nach mehr Tiefgang; meinen ursprünglichen Plan, irgendwann den nB 101 einen AW 331, natürlich auch in B&B, zur Seite zu stellen, hat sich zwischenzeitlich ja erübrigt. Der Ökologe in mir meinte dann auch, dass ein 2.0-System mit ausreichend Tiefgang doch vielleicht effizienter sein dürfte als ein 2.1-System
mit Subwoofer und das
im Schlafzimmer! Kurzum: die nB 313 erschien mit angemessen, zumal ich bereits von der 311 sehr angetan war und sich üblicherweise die Lautsprecher im Zuge der Weiterentwicklung nicht verschlechtern.
Mir wurde in Gmünd gesagt, dass sich die 313 von der 311 durch die Verwendung des nuPro-HT und eines Longstroke-TMTs, sowie durch ein etwas größeres Gehäuse unterscheide. Das sollte dann ja zu mehr Tiefgang, Pegelreserve und ordentliche Hochtonauflösung führen. Wohlan: ausgepackt und aufgestellt. Doch da leider kein Boxenstativ frei war, mussten eben meine nuLine 102 als "BS-106" fungieren. Und "ihren" Verstärker, den NAD C 326BEE mussten sie auch ausleihen - mit abgeschaltetem ATM, versteht sich! Das Ganze sah dann etwas komisch aus:
Zum Höreindruck: gehört wurde, wie immer bei mir, vor allem Jazz, aber auch etwas bassigere Synthetik. Zunächst ist klar, dass die 313 nicht gegen den Tiefbass der großen nuLine anstinken können - doch es war überraschend, dass der Unterschied deutlich kleiner ausfiel als erwartet. Bei fein ziseliertem "audiophilen Plinplong" à la ECM, als Beispiel seien hier zwei wunderschöne Alben von Tord Gustavsen genannt, nämlich "Restored, Returned" und "Being There", spielt die 313 ihren Hochtöner-Trumpf voll aus: das Spiel der Percussion und besonders der Becken gerät unglaublich differenziert und, das fiel mir besonders auf, mit erstaunlich präziser Ortbarkeit.
Für die Wiedergabe von Stimmen dient mir von besagtem Album "Restored, Returned" das Stück "Lay Your Sleeping Head, My Love" mit der sehr charaktervollen Stimme von Kristin Asbjörnsen, als Referenz; dieses Stück habe ich schon auf vielen Boxen (bis zur 30000-€-Liga) gehört. Was wir hier von der nB313 vorgetragen bekommen, ist weder dünn-näselnd, noch eine warme, dickliche Jazz-Röhre, sondern einfach so, wie eine Frau eben singt - unspektakulär, aber blitzsauber. Sehr angenehm.
Perkussive Sounds - ich habe immer das Gefühl, dass Nubert-Boxen genau für solche Musik gemacht werden. Meine Referenz: "Karmosin" auf "Being There". Das Percussion-Intro, für das Toningenieur und Produzent schon alleine einen Sonderpreis verdient hätten, klingt eigentlich immer gut, und auch bei der 313 empfand ich es als überzeugend. Da ist Druck dahinter, aber nicht ungestüm, sondern absolut kontrolliert. Die anspringenden Mitten tun ihr Übriges. Sehr schön.
Was ist eigentlich nicht schön an der 313? Ich würde vielleicht sagen, dass, je nachdem wie hellhörig der Hörraum ausfällt, der präsente Hochton vielleicht, je nach Geschmack, ein Bisschen viel des Guten sein könnte. Ich habe spaßeshalber mal das ATM der nL102 eingeschleift und den Bass auf "Min" gelassen und gelinde den Hochton reduziert. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Liebhaber eines eher "britischen Sounds" so glücklicher wären.
Mir taugt's auch so.
Ach ja, da war ja noch das Thema Pegelfestigkeit. Also mal was Partymäßiges eingelegt (Hôtel Costes Quatre von DJ Stéphane Pompougnac; Titel 11: "Café de Flore" von Mathew Herbert, hier der "Charles Websters Latin Lovers Mix" - was für eine klasse Nummer!) und aufgedreht, bis die 313 ans Limit kommen. Aber: Fehlanzeige. Die Bässe arbeiten zwar deutlich sichtbar, aber es scheint ihnen nichts auszumachen. Keine Verzerrungen, keine Schwammigkeit, keine Strömungsgeräusche, nichts. Es wird nur immer lauter. Na gut, lassen wir's. So leicht bringt die 313 wohl nichts aus der Fassung, und die Longstroke-Bässe waren auf jeden Fall eine gute Wahl!
Wohlan: die 313 sind als gut befunden, und bleiben dürfen sie auf jeden Fall. (Aufmerksame Forianer haben vielleicht schon meine nB101-Anzeige im nuMarkt entdeckt.) Sie bekamen ihr Plätzchen im Schlafzimmer, wo sie fürderhin ihre Arbeit am Sonos CONNECT:AMP verrichten dürfen. Bevor das alles aufgebaut wurde, testete ich die Konfiguration nochmal unter "Laborbedingen", und ich war erstaunt, welchen Druck der Sonos-Amp aus den 313 zu holen in der Lage ist. Der Wermutstropfen: die 313 müssen bis auf weiteres quer auf dem Kleiderschrank liegen, knapp unter der Decke und knapp neben der Wand. Schlimmer geht's nimmer, doch es ist dennoch erfreulich, wie gut das Ergebnis ist, das die 313 aus dieser Situation herausholt. Außerdem ist das ja auch eine Motivation, irgendwann mal das Schlafzimmer umzugestalten!
Fazit: Projekt erfolgreich. nuBox 313 überzeugt. Text zu lang. Sorry!
Schöne Grüße
Holger