Verfasst: Di 6. Sep 2005, 18:23
WELCHES IST BESSER ?
Boxen, Tontechnik und Klangphilosophie
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BBS hat geschrieben:Wie hier nachzulesen, wurden die Aufnahmen zum zweiten Atheist-Album vom tragischen Unfalltod des Bassisten Roger Patterson überschattet. Ganz abgesehen von der Trauer um einen guten Freund und Kollegen, möchte ich mir die inneren Konflikte, in die eine solche Tragödie eine junge Band stürzen kann, gar nicht vorstellen. Ein erfolgreiches Album im Rücken, ein weiteres - womöglich noch besseres - ist gerade im Entstehen ... und nun wird alles durch diese Katastrophe in Frage gestellt! Darf man überhaupt weitermachen oder muss man gerade jetzt?
Atheist entschieden sich für das Weitermachen, gingen nach einigen Wochen mit Tony Choy (Cynic, Pestilence) als Ersatz am Bass ins Studio und nahmen nichts anderes als eines der wichtigsten Metal Alben aller Zeit auf: Unquestionable Presence.
An Aggressivität stand die neue Platte dem Debut in nichts nach, aber die auf Piece of time noch erkennbaren musikalischen Strukturen und Anleihen hatte die Band mittlerweile so grundsätzlich aufgegeben, dass ich meine Vorbehalte gegen die Bezeichnung "Jazz-Death" spätestens mit diesem Album gerne zurückziehe. Zu hören sind acht an Komplexität kaum zu überbietende Lieder, die Landschaften einer fremden Welt zu beschreiben scheinen. Dies übersetzt von irdischen Musikern, vor denen nach der Veröffentlichung von "Unquestionable Presence" eigentlich die Menschheit kollektiv in die Knie hätte gehen müssen. Perfekter anspruchsvoller Metal oder perfekte aggressivste Kopfmusik - wie man will.
Shaefers Gesang klingt kehliger und kauziger und erinnert somit etwas weniger an Death-Sänger Schuldiner und mehr an Anacrusis-Hexer Kenn Nardi. Überhaupt klingt "Unquestionable Presence" ziemlich genau wie das akustische Chaos, das entstehen würde, wenn man die Anacrusis CD Manic Impressions (erschien ebenfalls 1991) und den Death Wendepunkt Human (hmm, erschien ja auch 1991!) gleichzeitig hören würde. Einzelne Lieder hervorzuheben verbietet sich - wie üblich bei von der Zeit heilig gesprochenen Klassikern. Mein persönlicher Favorit ist jedoch "Enthralled in essence", dies aber auch nur, weil das deutsche RockHard Magazin 1992 diesen Track auf seinen "Monsters of Death" - Sampler nahm und mich auf diese Weise überhaupt erst so richtig mit dieser Band bekannt machte.
Zum Abschluss noch ein assoziativer Vergleich für etwas später Geborene, für die Prog-Death gleichzusetzen ist mit den schwedischen Opeth. Beide Bands haben Death Metal Elemente in ihrer Musik und machen dennoch anspruchsvolle Musik, dennoch gibt es kaum Gemeinsamkeiten zwischen Opeth und Atheist. Wenn Opeth, deren unjazzige, epische Musik auch viele repetitive Momente miteinschließt (und dennoch gleichzeitig immer "am fließen" zu sein scheint), die zu Salzsäulen erstarrten Torwächter der Hölle darstellen (man gehe auf ein Konzert der Band und pflichte mir bei), sind Atheist die kleinen Musterschüler des goldene-Zaubergeige-Satans, die "da unten" ein Band gegründet haben und auf Ewigkeiten wild zwischen Lava-Geysiren herumhüpfen und die Neuankömmlinge mit ihren Kompositionen um den Verstand bringen. (OK, eine Futurama-Folge zu viel gesehen, ich weiß ...)
Ach ja, ich möchte übrigens mein Exemplar dieser CD verkaufen, e-mailt mir einfach ...... nein, war natürlich nur ein Scherz! Niemand trennt sich freiwillig von "Unquestionable Presence", was dazu führt, dass die CD zu den meistgesuchten Metal-CDs zählt.
14/15
Geil!Philipp hat geschrieben:Klickst du hier...
...und hier
Was sagt man dazu? Seit gestern gibts dank Relapse Records wieder die ersten beiden Atheist-Alben, pardon, Meisterwerke, zu kaufen.![]()
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Für alle Freunde des proggigen/jazzigen/technischen Deathmetals: Absoluter Kaufzwang, ohne wenn und aber!
Hätte nicht gedacht dass ich doch nochmal an "Unquestionable Presence" rankomme ohne dafür 50 Steine hinblättern zu müssen...
Yeah, yeah, we all know Cradle of Filth isn’t black metal -- they're more a retarded version of Marilyn Manson aimed at really sexually frustrated teenage losers
Noch besser würde mir gefallen "a more retarded version" statt "more a retarded version".Blap hat geschrieben:Genial. Aber auch die Kommentare sind nicht übel. Z.B. zu Platz 10:
Yeah, yeah, we all know Cradle of Filth isn’t black metal -- they're more a retarded version of Marilyn Manson aimed at really sexually frustrated teenage losers
Du wirst es nicht glauben. Genau das habe ich beim Überfliegen der Texte gelesen.Noch besser würde mir gefallen "a more retarded version" statt "more a retarded version".
Could he have possibly found a more half-assed hodgepodge of garments to wear? It must’ve taken him hours to put all that shit on. I hate to say it Rob, but shoulder pads + fingerless gloves = GAY. Also, where's the fucking parrot? Half-assed black metal pirate dork....