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Auf der Standspur hätte ich eher Sorgen, dass dort tatsächlich mal ein Pannen-PKW steht. Gut, wenn man nicht mehr Bremsen kann und es sonst kracht, würde wohl jeder aus Reflex das Risiko eingehen. Aber faktisch wäre man wohl besser dran, dem 100 km/h schnellen LKW mit 200 aufzufahren, als mit den 200 in ein komplett still stehendes Auto einzuschlagen. Zumindest im ersten Szenario würde ich mir mit einem modernen Mittelklassewagen noch Überlebenschancen ausmalen, im zweiten Szenario wird Fabrikat, Alter und Größe des eigenen Autos wohl keine maßgebliche Rolle mehr spielen.

Zum Glück, kerzengerade, ich konnte also sehen das die Standspur frei war und bevor ich in das Heck eines 18m Zuges einschlage, wählte ich blitzartig die Standspur.

Ich mußte allerdings auch schon erleben, das Leute aus dem Stand vom Standstreifen auf die rechte Spur gefahren sind. Warnblinker aus, Blinker links und im gleichen Zug raus. Das war kurz nach der Wende mit einem Trabi, da kriegst du Panik. Mitte und links haben sich zwei verdammt schnelle Sterne geprügelt und ich dann mit 160 über die Standspur an dem Trabi vorbei. Dem ist wohl nichts mehr eingefallen. Ob er daraus gelernt hat? Keine Ahnung. Zum Glück war bis auf uns 3 und den Trabi die Bahn frei für die nächsten paar Hundert Meter.

Die Unart hat sich leider genauso gut gehalten wie die Vorurteile gegenüber den Ostdeutschen
Auf der Autobahn muss man wirklich mit jeder Dummheit rechnen. Sobald der Verkehr dichter wird, tut man gut daran den Abstandstempomaten bei 130 km/h festzusetzen und die Fuhre rollen zu lassen. Außerdem sind meine Bremsen mittlerweile, nicht zuletzt dank hartem Rennstreckenbetrieb, ziemlich angeschlagen. Schon nach einer einzigen stärkeren Bremsung aus 200 (+) km/h machen sich unschöne Geräusche und Vibrationen bemerkbar. Da geht so langsam mein Vertrauen in das sonst sehr performante Auto flöten. Falls ich nicht nochmal upgrade, bekommt er nächstes Jahr eine komplett neue Bremsanlage. Entweder die Anlage vom GTI Clubsport S, oder falls das nicht möglich/eintragungsfähig sein sollte, eine kräftigere Lösung aus dem Aftermarketbereich mit Zulassung. Diese ganzen Serienbremsen sind einfach nicht für wiederholte Bremsungen aus hohen Geschwindigkeiten ausgelegt. Zumindest im VW Konzern, bei Mercedes fahren ja selbst manche 200er Modelle mit gelochten Bremsscheiben herum. Die sehen zumindest standfester aus

Das tut mir natürlich sehr leid mit deinen armen Bremsen…🫣
Wenn ich so drüber nachdenke, meine Bremsen halten ewig, was vielleicht daran liegt, dass ich vorausschauend fahre und Geschwindigkeiten von 200km/h mit Gefahrenbremsen Fremdworte für mich sind

Mir fehlt irgendwie die Phantasie (und die Erfahrung mit Geschwindigkeiten um 200kmh), um mir vorstellen zu können, in welcher Situation es sicherer sein sollte, mit 200 Sachen von der linken Spur über alle anderen Spuren hinweg bis zur Standspur zu schießen und dort dann mit 200kmh weiterzufahren, anstatt bei einem überraschenden Hindernis voraus einfach voll in die Eisen zu steigen.

David 09 hat geschrieben: ↑Do 10. Nov 2022, 07:25 Wenn ich so drüber nachdenke, meine Bremsen halten ewig, was vielleicht daran liegt, dass ich vorausschauend fahre und Geschwindigkeiten von 200km/h mit Gefahrenbremsen Fremdworte für mich sind

Geht mir genau so. Beim letzten Service musste ich zum ersten Mal die Bremsen machen lassen: Nach 11 Jahren und 120 tkm. Da war bisher alles noch Erstausrüstung... Und das mit einem schweren Automatik-Kombi.

Modell T hat geschrieben: ↑Mi 9. Nov 2022, 17:14 Leider gibt es solche Chaoten nur allzu oft. Ich habe schon 3 LKW mit über 200 auf der Standspur überholt, weil so ein Hirni meint mit 98 seinen Kollegen auf der dritten Spur zu überholen. Bremsen unmöglich,

Deswegen fahre ich bei einer derart vollen Autobahn (bzw. auf so vollen Abschnitten) vorsichtig und so langsam, dass ich im Zweifelsfall bremsen kann und keine derartigen Manöver veranstalten muss.
Vor vielen Jahren, ich hatte den Führerschein noch nicht so lange, habe ich in einer ähnlichen Situation mal mehr Glück als Verstand gehabt und ein Unfall ist mir erspart geblieben. Ich spüre den Schreckmoment heute noch fast körperlich, wenn ich daran denke. Wie gesagt, mehr Glück als Verstand und eine heilsame Erfahrung.

Ich fahre sehr gerne schnell aber nur, wenn die Straße frei ist (de facto also nur noch, wenn ich sehr spät fahre).
Das verbleibende Risiko durch unachtsame oder rücksichtslose Verkehrsteilehmer ist immer noch groß genug, das muss ich nicht durch eigenes Zutun noch vergrößern.

Wie gesagt, in dieser Situation bestand zu keinem Moment das Risiko eines Unfalls, weil ich genug Abstand hatte und nicht zu schnell unterwegs war.
Es kann aber auch bei angepasster Geschwindigkeit eng werden - vielleicht erinnert sich noch jemand an den Fall mit den Wohnwagengespann, das in einer langgezogenen Rechtskurve (also für ihn ohne jegliche Sicht auf den nachfolgenden Verkehr!) von der mittleren auf die linke Spur rüberzog.
Das Risiko, solchen Idioten zu begegnen reicht mir vollkommen.

Shuri hat geschrieben: ↑Do 10. Nov 2022, 00:30 Außerdem sind meine Bremsen mittlerweile, nicht zuletzt dank hartem Rennstreckenbetrieb, ziemlich angeschlagen. Schon nach einer einzigen stärkeren Bremsung aus 200 (+) km/h machen sich unschöne Geräusche und Vibrationen bemerkbar. Da geht so langsam mein Vertrauen in das sonst sehr performante Auto flöten.

Mir geht da, ehrlich gesagt, eher das Vertrauen in Dich als verantwortungsvollen Fahrer flöten.
Wir fahren beide sehr leistungsstarke Fahrzeuge, das geht mit einer sehr hohen Verantwortung einher, dass das Gerät in einwandfreiem Zustand ist. Bei den von Dir beschriebenen Symptomen würde ich das Fahrzeug nur noch direkt bis in die Werkstatt bewegen.

Bravado hat geschrieben: ↑Do 10. Nov 2022, 08:38 Es kann aber auch bei angepasster Geschwindigkeit eng werden - vielleicht erinnert sich noch jemand an den Fall mit den Wohnwagengespann, das in einer langgezogenen Rechtskurve (also für ihn ohne jegliche Sicht auf den nachfolgenden Verkehr!) von der mittleren auf die linke Spur rüberzog.

nein, mit "angepasster Geschwindigkeit" kann man ja auch vor einer Unfallstelle oder einem Stauende anhalten, und knallt nicht hinein, also ist ein "rollendes Hindernis" erst recht NULL Problem ...

und wenn jemand mit 250 auf einen Pulk LKW zubrettert und so tut, als ob er noch nie was von "Elefantenrennen" gehört hätte, sorry @Modell T, das hätte ich von dir nicht erwartet ...

Erstens ist das fast 40 Jahre her und wenn die Bahn frei ist so weit das Auge reicht, rechnet man nicht unbedingt damit das der LKW raus zieht. Zweitens bin ich auch schon lange reifer und schlauer. Drittens war von 250 nie die Rede. Viertens bin ich nicht von der linken Spur nach ganz rechts, sondern von der Mittleren. Ich war kurz davor auf die Linke zu wechseln als ich den Blinker sehe und der auch schon raus zieht.

Macht mal langsam, ich fahre nun seit 45 Jahren und 1,5 Mio km mit 16 verschiedenen PKW's bis auf 2 kleine Wildunfälle unfallfrei. In jungen Jahren ist man risikobereiter und wie ich schon schrieb, ich habe keine Ahnung wie schnell meine C Klasse ist, weil es einfach wurscht ist und man sowieso nicht länger als 1 - 2 Minuten auf dem Gas bleiben kann. Meine Reisegeschwindigkeit liegt heute zwischen 130 u. 160, bei dichtem Verkehr auch darunter. Zumal man bei heutigem Verkehrsaufkommen und den Baustellen mit Vollgas von Frankfurt nach Hamburg keine 20 Minuten raus fährt.

Egal, anderes Thema.

Gruß Frank