Worauf soll man sich denn da bitteschön einigen???Kikl hat geschrieben:Es hat aber auch schon eine fundierten Streit zwischen G. Nubert und einem User gegeben, der auf 3-Wege-Boxen schwor, weil diese vermeintlich aus theoretischen Gründen den 2-Wege-Boxen überlegen seien. Na ja, sie haben sich nicht geeinigt...
Es ist ein technisch erwiesener und nachmessbarer Fakt, dass Mehr-Wege-Systeme nicht phasen- und impulstreu arbeiten können, je mehr Wege desto schlimmer!
Die Verfechter socher Systeme behaupten, dass die Phasen- und Impulstreue irrelevant sei.
Und es gibt sicherlich eine Reihe von Menschen, für die ist das wirklich irrelevant!
Wenn jemand nämlich ohnehin kein allzu ausgeprägtes räumliches Hören hat oder ohnehin nur Orgelwerke, große Orchester oder Chöre hört, dann ist der Unterschied tatsächlich völlig vernachlässigbar.
Aber für die originalgetreue Wiedergabe von Perkussions, einer Reihe von Solo-Instrumenten und Solo-Stimmen ist Phasen- und Impulstreue relevant.
Da gibt es für eine weitergehende Einigung keinerlei Grundlage!
Auf den restlichen, von Dir eingeworfenen Kauderwelch lohnt es meines Erachtens nicht einzugehen, da wirfst Du einfach zu viel durcheinander!raw hat geschrieben:1. Diese Phasenunterschiede sind hier aber von zwei Schallquellen, die einen kleinen Abstand haben. Meist sind die Schallquellen akustisch ununterscheidbar dicht beieinander.
2. Es heißt, ab etwa 1ms "Phasenunterschied" im stark hörempfindlichen Bereich sind hörbar - 1ms ist aber schon einiges!
Nur zu diesen beiden Einwürfen:
zu 1. Wenn 2 benachbarte Chassis in der Box phasenverdreht arbeiten (was sie bei 24 dB-Filtern müssen, um sauber übergeben zu können), dann kann die Box nicht mehr impulstreu arbeiten, weil ggf. die Oberwellen des Impulses phasenverdreht (d.h. mit der falschen POLATITÄT!!!) zur Grundwelle übertragen werden.
Das verfälscht (trotz linearem Frequenzgang) die Wellen- bzw. Impulsform erheblich!
Das menschliche Ohr erkennt (bei bekannten, oberwellenhaltigen Geräuschen wie z.B. Knack- oder Schlag-Geräusche) diese verfälschte Impulsform wieder und suggeriert den Eindruck von Indirekt-Schall, weil dieser ähnliche Impuls-Verfälschung bewirken würde.
Daraus resultiert der "räumliche" Eindruck.
Dieser Effekt ist völlig unabhängig vom räumlichen Abstrahlungsverhalten der Box!
zu 2. Die Behauptung ab etwa 1ms "Phasenunterschied" im stark hörempfindlichen Bereich sind hörbar ist überhaupt nichts wert, weil dazu die Randbedinungen völlig offen sind.
Bei Sinus-Wellen sind z.B. Phasenfehler überhaupt nicht hörbar!
Bei dis-harmonischen Oberwellen (wie sie z.B. durch die Register einer Orgel oder durch große Streicher-Sätze erzeugt werden), sind Phasenunterschiede auch völlig irrelevant!
Bei Geräuschen mit markanten harmonischen Oberwellen spielen Phasenunterschiede weit unter einer Millisekunde eine ausschlaggebende Rolle für das räumliche Hören. Eine oberwellenhaltige Punktschall-Quelle lässt sich auf ca. 15 Grad genau orten, da ist der Laufzeit-Unterschied (und damit die Phasenverschiebung) zwischen beiden Ohren ca. 0,1ms!
Nimm das bitte nicht persönlich.Raico hat geschrieben:Und dass Inder-Nett und ich so etwas wie Gegenpole sind, was Typ, Kenntnisse, Ansichten und Auftreten betrifft, macht die Sache für mich halt manchmal nicht leicht, aber dennoch spannend.
Du bist einfach nur Der, der das Reizthema gepusht hat, da musst Du jetzt auch durch
Das abgebildete Kästchen war nicht von einem Fadel-Kabel!volker.p hat geschrieben:Ich verfolge diesen Fred sehr intensiv, weil mich die Wirkungsweise dieses "Kästchens" interessiert. Dieses "Kästchen" ist doch der alleinige Grund, um überhaupt einen Kabelklangunterschied zu hören. So hab ich das jedenfalls rausgelesen.
Fotos sind auch zu sehen, keiner kann aber genau sagen, warum das Kabel besser/anders klingt und welchen Einfluß der Kasten nun wirklich hat.
Das Foto allein sagt wenig aus, solange man nicht die Dimensionierung und Verschaltung der Bauelemente kennt.
Die Wirkungsweise des Kästchens hatte ich ja schon in ungefähr erklärt, nur haben es die "Spezielisten für Nichts und Alles" nicht so recht glauben wollen.
Um ganz genau sagen zu können wie das Kästchen im Detail wirkt, müsste man es schon mal etwas weiter zerlegen und dabei den Schaltplan aufnehmen und die Bauteile einzeln vermessen.
Dann würde man allerdings auch wieder genau zum Ausgangspunkt der Diskussion zurückkehren und feststellen, dass die dadurch verursachten Unterschiede eigentlich nicht hörbar sein sollten (und ich bin mir relativ sicher, dass sie an Nubert-Boxen auch nicht hörbar sind)!
D.h. der eigentliche EFFEKT, welchen Raico berichtet hat, resultiert eher daraus, dass das Kästchen das Filterverhalten der Frequenzweichen der Vertigo beeinflusst.
Schließlich hat Herr Dr. Gauder (laut stereoplay 8/1993) damals wertvolle Rechenzeit auf einer Cray II verplempert, um alle Filterzweige (und deren Nachbarn) auf 24 dB/Oktave mit exaktester Butterworth-Qualität zu tunen (was 'n Unfug, reiner Gefälligkeits-Journalismus ) ... und Keiner weiss, an welches Kabel die Cray damals bei der Filter-Berechnung geglaubt hat
Es ist allerdings die Mühe nicht wert, denn die beste Verbindung zwischen einer Endstufe und einer Box ist noch immer ein möglichst verlustarmes Kabel!
Und besser als ein verlustarmes Kabel kann auch das Fadel nicht sein (sonst wäre es nämlich ein Perpetuum Mobile), genauso wie die die Frequenzweichen der Vertigo nicht ohne Phasenverschiebung/drehung filtern können (sonst wären es nämlich Zeitmaschinen)!