Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

"...Es gibt genügend Menschen, die würden sich auch gerne impfen lassen, geht aber nicht, weil nicht so viel Impfstoff da ist. Diese Diskussion kann man machen, wenn der Impfstoff in ausreichenden Mengen da ist und man eine gewissen Anzahl der Bevölkerung geimpft ist. Ansonsten führt man hier ne Neiddebatte..."

Das kann man so sehen. Es gibt aber auch Bürger, die sind Veranstalter, Kino-, Konzerthaus- oder Theaterbetreiber, freie Musiker, Sänger, Tänzer, Orchester, Chöre, Gastwirte, Hoteliers, Fitnessstudiobetreiber, Ladenbesitzer, Reisebürobesitzer und und und oder Beschäftigte dieser. Ist es denen gegenüber gerecht, ihnen weiterhin ihren Betrieb zu sperren, ihnen die Berufsausübung zu verbieten? Obwohl sie doch wenigstens einen Teil der Bürger empfangen, beherbergen, beköstigen, belustigen, beschallen usw. könnten?

Natürlich müssen diese Läden wieder öffnen dürfen. Aber man muss Angebote machen, die für alle einen halbwegs annehmbaren Weg für die nächsten Wochen sein können. Auch für die, die aus Solidarität und anderen Gründen noch Wochen auf ihre Erstimpfung warten müssen. Schnelle, kostenlose und einfache Testmöglichkeit z.Bsp.. Ob man Erstgeimpfte nach 6 Wochen vlt. schon rausnimmt, darüber kann man diskutieren.

Und eines sollte klar sein: ein Kino wird sich nicht rechnen, wenn Jugendliche dort nicht reinkommen dürfen oder nur sehr umständlich.

Man kann auch viele Dinge ohne Schnelltests öffnen. Siehe letzten Sommer. Man darf sich nur nicht immer von allen Bedenkenträgern verrückt machen lassen. Außengastro aber auch innen mit geringer Belegung und Lüftung ist das möglich. Dazu kommt, dass Covid eben nicht mehr so gefährlich ist wie noch vor einem Jahr, da eben schon sehr viele Menschen eine Erstimpfung bekommen haben. Da ist die Rechtsgüterabwägung eine ganz andere.

Stanne hat geschrieben: ↑Di 18. Mai 2021, 09:27bis alle die Möglichkeit hatten sich impfen zu lassen.

Da war auch ich sehr erstaunt darüber, dass die Herstellung von Impfstoffen so komplex ist.

Hab das mal überschlagen:

Für eine Erstimpfung Biontech von allen 8 Mrd Erdenbürgern braucht es "nur" ein typisches 50m Becken im Freibad voll davon. Sowas sollte man doch mal langsam voll kriegen...

Nochmal zur Info: Corona wird nicht so gefährlich bleiben, da dieser Virus mutiert und sich, das ist sehr wahrscheinlich, in eine Variante entwickeln wird, die auch für ältere Menschen nicht tödlich ist. Das ist das Positive der Mutationen, was leider von vielen und den Medien momentan als Problem gewertet wird.

Von dieser Veränderung gehen zumindest die Wissenschaftler aus und somit ist die Sache ohnehin nur ein temporäres Problem für etwa 1-2 weitere Jahre. Daher sehe ich auch keine Notwendigkeit, sich danach noch impfen zu lassen und eine Impfflicht wird somit uninteressant.

Bis dahin ist es wichtig, eine allgemeine Quarantänepflicht für Reisende aus fernen Ländern aufrecht zu erhalten, was ja scheinbar nicht konsequent genug gemacht wird, da sich die indische Variante gerade bei uns breit macht.

Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln, was das wieder soll.
Wir leben mit Corona jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit und so etwas darf zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr passieren.

Tja, und genau diese Regierung war der Meinung durch Nocovid das Virus hier nahezu ausrotten zu können. Hybris.
Spoiler: auch die indische Variante wird sich hier irgendwann ausbreiten. Das kann man bestenfalls etwas verzögern, aber nicht verhindern. Ist das schlimm? Nö. Wir müssen einfach lernen Alltagsrisiken zu akzeptieren und nicht gleich bei jedem Pups (= Drölffachmutante aus [insert randon country here]) wieder in Panik geraten.

g.vogt hat geschrieben: ↑Di 18. Mai 2021, 15:39
Das kann man so sehen. Es gibt aber auch Bürger, die sind Veranstalter, Kino-, Konzerthaus- oder Theaterbetreiber, freie Musiker, Sänger, Tänzer, Orchester, Chöre, Gastwirte, Hoteliers, Fitnessstudiobetreiber, Ladenbesitzer, Reisebürobesitzer und und und oder Beschäftigte dieser. Ist es denen gegenüber gerecht, ihnen weiterhin ihren Betrieb zu sperren, ihnen die Berufsausübung zu verbieten? Obwohl sie doch wenigstens einen Teil der Bürger empfangen, beherbergen, beköstigen, belustigen, beschallen usw. könnten?

Das ist wieder ein anderer Teil, wo ich dir aber Recht gebe.
Thema Fitnessstudio ist ja keine Sportstätte, sondern ne Freizeitanlage, wodurch sie nicht aufgemacht wurde. In Bayern gibt es ab jetzt die Möglichkeit das nun aufzumachen. Natürlich mit einem freiwilligen Test!

robsen hat geschrieben: ↑Di 18. Mai 2021, 16:26Da war auch ich sehr erstaunt darüber, dass die Herstellung von Impfstoffen so komplex ist.

Im Grunde ist das bisher sensationell gelaufen. Ich hatte mal als Rechtsberater einen Fall zu beraten, in dem es um die Stilllegung einer Medikamentenherstellung ging. Die Kunden dieses Lohnfertigers sind nach der Abkündigung Amok gelaufen, weil man im Normalfall unter 18-24 Monaten keinen neuen Lieferanten zertifiziert und so hochgefahren bekommt, dass die entsprechenden Mengen verfügbar sind.

Da ging es um Brot- und Butter-Medikamente (Generika) mit geringer Komplexität, es waren also keinerlei Entwicklungsleistungen zu beachten. Entwicklungen dauern in der Regel mehrere Jahre.

Im Fall Corona haben wir in 12 Monaten den Impfstoff entwickelt, die Hersteller zertifiziert und die Produktion so hochgefahren, dass 4 Monate nach Beginn der Impfkampagne in Europa ein Drittel der Leute erstgeimpft sind. Das ist Weltklasse. Ehrlich, dass das am Anfang holpern würde, war eigentlich klar.

Gruß CT

Weltklasse war die Pharmaindustrie. Kreisklasse leider der Staat. Nix neues also.

Und wenn "die vom Völkerrecht kommende" regieren sollte wird das noch schlimmer werden. Stichwort Pantententeignung.

Selbst wenn die Blaupausen für eine Fertigung für eine Produktion stehen, dauert es selbst in Europa mindestens 6-8 Monate. Wir beliefern den weltgrößten Hersteller für Solarpanels. Dort dauert der Aufbau und Inbetriebnahme einer Anlage 2 Jahre und das im Land der aufgehenden Sonne. Das ist irre komplex.

Dennoch bin ich bei den Impfstoffen nicht zufrieden. Warum? Weil der eine Standort in Marburg zu wenig war. Hier hätte ich mir mehr Mut der EU gewünscht. Um Europa dauerhaft mit Biontech und einen Großteil der Welt mit diesen Impfstoffen zu versorgen, benötigt Europa 3 dieser Produktionsstätten. Warum hat man diese nicht errichtet? Die Kosten sind eine Kleinigkeit gegenüber was die Corona Pandemie kostet. Das bezahlt die EU aus der Portokasse.

Aber immerhin produziert Evonik hier um die Ecke endlich Bodenstoffe für Biontech und macht uns unabhängiger. Wir dürfen uns von China und Indien nicht mehr abhängig machen. Die nächste Corona Pandemie kommt, dass ist sicher. Eine Pandemie wie sie die letzten 1 1/2 Jahre uns beherrscht, darf sich so nie wieder wiederholen. Das wäre die Katastrophe.