Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

7 Tote bei einem Verkehrsunfall in Thüringen. Spekulationen sind zwar unangebracht, jedoch scheint es in einer Kurve gekracht zu haben. Frontal-Crash, ich rechne da 1+1 zusammen. Da wollte wieder einer schneller sein. Habe eine ähnliche Situation vor einigen Wochen erlebt, Gottseidank bin ich an diesem Tag wie üblich, wenn ich nachhause fahre, sehr gemächlich gefahren. Wäre ich die dort mögliche Geschwindigkeit gefahren, tja, byebye. Blöd, wenn dir dann in einer Kurve ein Auto entgegen kommt.

Aber ich sehe diese völlig bekloppten und waghalsigen Manöver ja auch immer wieder.

Gestern auf der Autobahn war der bekloppte Irrsinn einiger Fahrer aber auch wieder zu bestaunen: es regnete stark, die Autobahn stand quasi unter Wasser. Wir waren mit maximal 100-120 km/h unterwegs. Ein Porsche fuhr vor uns. Ebenfalls sehr defensiv. Er hat es begriffen.

Dann kamen von hinten ausschließlich BMW und Mercedes Fahrer, 5er und SUVs mit 180 - 190 km/h angebrettert. Gott lass Hirn vom Himmel regnen. Gerade SUVs sind viel schwerer zu Händeln, als normale Pkws. Ich habe es damals auf dem ADAC Testgelände selbst erlebt, alle unsere PKWs waren ausnahmslos besser zu bremsen und auf nasser Fahrbahn zu bewegen, wie der dicke SUV meines Chefs. Das war krass, der dicke BMW schleuderte nur so rum, von dem viel schlechterem Bremsweg ganz zu schweigen. Diese rasenden Wohnzimmerwände sind so gefährlich. Aber die SUV Fahrer halten sich ja anscheinend für überlegen.

Diese Meldung habe ich auch schon gelesen, unfassbar wie da einer unterwegs war und hat 2 entgegen kommende Fahrzeuge abgeschossen.
Die andere Extreme sind superleichte schnelle Knallbüxen wie Polo und Co. Die Dinger laufen locker 200 und stechen bei Nässe mit 160 auf der Bahn in die nächste Kurve. Da fehlen 5 km/h und der Abflug ist programmiert.
Aber wie will man das in den Griff kriegen? Stufenführerschein mit erlaubtem Max Tempo? Gedrosselte Fahrzeuge die nach jedem Jahr unfallfreier Fahrpraxis freigeschaltet werden? Oder die ersten 5 Jahre, jedes Jahr ein Fahrtraining?

Wir haben bei uns im Spessart noch relativ viel Wild. Wenn ich in der Dämmerung bzw. Dunkelheit raus muss, fahre ich die 3 km bis zum nächsten Ort max. 70 km/h. Du kannst darauf wetten, taucht hinter dir einer auf, der überholt an den 3 Stellen wo es möglich ist. Selbst ein Arbeitskollege der die Strecke genau so wie ich seit 40 Jahren kennt bolzt da durch wie doof. Ergebnis, neuer Mercedes GLC nach 14 Tagen mit einem Reh mit 120 gecrasht. Da hilft dir auch kein Bremsassistent!

Die Unvernunft kennt halt keine Grenzen und die Fahrzeuge werden immer sportlicher, vertragen höhere Kurvengeschwindigkeiten und die Sicherheitssysteme werden das schon regeln.

@Modell T

Die Leistung heutiger Autos ist sicherlich ein Thema. Mein 170 Ps Diesel ist heute maximal noch Durchschnitt. In den 90er, wäre dieses Fahrzeug ganz vorn dabei gewesen. Kann mich noch gut an einen A4 mit 150 PS erinnern, war ein Sportauto. Hatte diese Tage ein Gespräch, mit einem fachkundigen, weil ich Probleme mit meinen Reifen habe. Die bringen die Leistung nicht korrekt auf die Straße, als ich ihm meine Leistung nannte, gähnte er nur, ist doch nix mehr. Öhm, hallo? Aber ja, heutige Autos sind wesentlich stärker. Hatte die Woche einen Elektro Tesla vor mir, der beschleunigte in einer Form vor mir, dass kam quasi einem Mottorad gleich. Der war in Sekunden auf einer Landstraße auf 130-150 km/h? Ich kam mir vor, als würde ich stehen bleiben.

Aber ja, auch Kleinwagen wie du sagst, haben heute Power ohne Ende. Corsa mit 130 PS und mehr. Die Kisten fliegen mehr, als das sie fahren. Bin ja mal den Polo GTI mit 200 PS gefahren, solche Kisten benötigen unbedingt Erfahrung und Disziplin.

aaof hat geschrieben: ↑So 2. Apr 2023, 09:15 Gestern auf der Autobahn war der bekloppte Irrsinn einiger Fahrer aber auch wieder zu bestaunen: es regnete stark, die Autobahn stand quasi unter Wasser.

Und dabei reicht ja schon viel weniger, ich habe mal gesehen, wie vor mir ein schwerer Wagen - ich glaube es war ein Jaguar - auf einer 2spurigen Schnellstraße - Tempolimit war 80 - mit geschätzten 100 km/h in einer Kurve mit etwas engerem Radius (deswegen ja 80 ... ) auf ansonsten freier Strecke eine Pirouette hingelegt hat.

Die Straße war nach der Definition noch nicht mal nass (also die vorausfahrenden Fahrzeuge hinterließen keine Spuren im Wasserfilm). Und trotzdem.

Da hilft ein Fahrsicherheitstraining um mal unter risikofreien Bedingungen zu erleben, wie schnell ein Fahrzeug ins Rutschen geraten kann. Oder Stichwort Vollbremsung: ich habe erst im Fahrsicherheitstraining gelernt, wie eine richtige Vollbremsung geht.
Ich wundere mich, dass der Besuch auf so einem Trainingsgelände nicht vorgeschriebener Teil beim Führerschein ist.
Theoretisch lässt sich das nicht vermitteln.

Modell T hat geschrieben: ↑So 2. Apr 2023, 10:27 Wir haben bei uns im Spessart noch relativ viel Wild. Wenn ich in der Dämmerung bzw. Dunkelheit raus muss, fahre ich die 3 km bis zum nächsten Ort max. 70 km/h.

Ich stimme Dir zu - wenn eine Warnung vor Wildwechsel steht, dann sollte man die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht ausreizen, aber auch 70km/h können zu schnell sein:
Ich habe mal eines mit noch geringerer Geschwindigkeit "erlegt". Ich hatte vor einer Kurve gebremst und es kam full-speed von rechts aus dem Unterholz. Das ging so schnell, ich hatte keine Chance. Und das arme Tier ist schwer verletzt noch ein paar Meter ins Unterholz geflohen und lt. Revierjäger dann da verendet.

Mich würde interessieren wer von den Kollegen die permanent zu dicht auffahren überhaupt weiß was eine Vollbremsung ist? Dazu noch die Schrecksekunde und das war es dann. Ich habe meiner Schwiegermutter (damals 80) einmal gezeigt was es bedeutet wenn man im Schnee aus Tempo 70 voll bremsen muss. Natürlich kam das ABS und hörte nicht mehr auf. Sie saß auf dem Beifahrersitz und wechselte augenblicklich die Farbe. Seitdem fährt sie nicht mehr bei geahnter Glätte, was auch gut ist mit ihren mittlerweile 83 Jahren.

Vollbremsung kennen wahrscheinlich die wenigsten von uns. Ich kenne es durch das Fahrsicherheitstraining. Wir waren mit den ADAC Leuten via Mikrofon verbunden. Ich denke ja, dass ich ganz gut Auto fahren kann. Nach der ersten geübten Vollbremsung kam dann die Anweisung: beim nächsten mal bitte eine richtige Vollbremsung machen. Wie? Sowas würde man seinem eigenem PKW wohl kaum antun. Du musst so kräftig in die Bremse treten, kann man sich kaum vorstellen. Interessant war nur, wie sich der dicke SUV von unserem Chef verhalten hat, er schaukelte extrem auf und der Bremsweg war locker 10mtr länger. Das dürfte über Leben und Tod entscheiden.

aaof hat geschrieben: ↑So 2. Apr 2023, 11:19 Ich denke ja, dass ich ganz gut Auto fahren kann.

Das dachte ich über mich nur bis zum Fahrsicherheitstraining ...

Modell T hat geschrieben: ↑So 2. Apr 2023, 11:10 Mich würde interessieren wer von den Kollegen die permanent zu dicht auffahren überhaupt weiß was eine Vollbremsung ist?

Ja, so mancher hat sein Gehirn im Gasfuß ...

Aber danach wart ihr schlauer! So ging es mir auch nach dem Training. Deshalb bin ich für ein solches Training. Warum gehört das nicht zur Ausbildung? Letzte Stunde vor der Prüfung = Fahrsicherheitstraining. Natürlich waren wir in jungen Jahren auch von jugendlichem Leichtsinn geprägt. Allerdings hatten unsere Autos max. 75 PS und flogen früher ab. Erinnere mich noch, nachts um 3 durch den Kaiserleikreisel in OF/F. Ich mit Manta und 68 PS quer gefahren und mein Kumpel mit seinem 75 PS Golf vor mir auf 3 Beinen. Tempo? So um die 100. Ja, war jugendlicher Leichtsinn und ist gut gegangen. Man bedenke aber heutzutage die höhere Geschwindigkeit der Autos, das weitaus höhere Gewicht und die höhere Verkehrsdichte. Das hebt die Wahrscheinlichkeit in einen Unfall verwickelt zu sein um ein Vielfaches.

@Bravado

Das Training zeigt dir halt brutal auf, was Physik bedeutet. Und da nützen die 150tsd. Euro Autos auch nix, selbst der dicke E-Klasse Kombi unseres Seniors war auch nur ganz ok. Wobei der X5 unseres Juniors tatsächlich mit Abstand am schlechtesten war. Der ADAC Mann war nicht überrascht. Das Gewicht und der Schwerpunkt bei solchen SUVs ist eben nicht optimal. Die Teile sind einfach wahnsinnig gefährlich, nur besetzen gerade diese Autos die linke Spur regelmäßig.

Die kleineren PKWs, welche wir fuhren, waren tatsächlich sicherer und bremsten früher.

aaof hat geschrieben: ↑So 2. Apr 2023, 10:40 Aber ja, auch Kleinwagen wie du sagst, haben heute Power ohne Ende. Corsa mit 130 PS und mehr. Die Kisten fliegen mehr, als das sie fahren. Bin ja mal den Polo GTI mit 200 PS gefahren, solche Kisten benötigen unbedingt Erfahrung und Disziplin.

Naja 130 PS im Kleinwagen sind bei den Fahrzeuggewichten tatsächlich nicht zuviel - eher angemessen.
Habe ja 125 PS im Fiesta (wiegt rund 1,1 t)... ist flott aber nicht schnell. Gerade soviel um im Alltag nur selten einen Mangel zu spüren, aber zu wenig um zum rasen verleitet zu werden.

Anderes Ding... habe die letzten Tage wieder Sehnsucht nach meinem MX-5 verspürt. Hatte jetzt die glorreiche Idee für den Alltag den Fiesta zu behalten und zusätzlich noch einen älteren gebrauchten MX-5 um 3-4 Tausender zu kaufen. Diesen dann die Saison zu fahren und dann wieder zu verkaufen (die Dinger werden ja kaum noch weniger Wert und kosten im Unterhalt fast nichts). Ich brauch das einfach nach nem stressigen Tag in den Roadster hüpfen und mir den Alltag aus den Kopf blasen zu lassen bei einer kleinen Runde...
Tja... das was man vor 3-4 Jahren noch locker für 2500 bekommen hat (technisch solide MX-5 mit Gebrauchsspuren) kostet jetzt schon 5000 aufwärts... Oh man... das wird so wohl nichts... außer ich habe mal Glück und finde außerhalb der Bärsen nen dummen der mir das Ding unter Marktwert verkauft.