mk_stgt hat geschrieben:wegen krankheit so zu diskriminieren. und dazu bei den geringen monatlichen raten. da gilt für mich persönlich nicht mal das wirtschaftliche argument
In meinen Augen hat das nichts mit Diskriminierung zu tun. Das ist eine einfache Kosten-Nutzen-Abschätzung seitens des Anbieters und gesetzlich kann er sich seine Kundschaft nun einmal selber aussuchen. Das klingt jetzt natürlich megahart für den Betroffenen, aber ein Unternehmen ist nun mal keine Wohlfahrtsorganisation. Was würdest du denn machen, wenn mit dem Vertrag ein teures Smartphone subventioniert wird und du dem Kunden quasi das 1.000 iPhone durch in Vorleistung gehen erst einmal "schenkst" und das Geld erst nach zwei Jahren zurückhast, die Wahrscheinlichkeit dafür aber nicht überragend groß ist? Wenn das eintritt, was niemand hofft, musst du das Smartphone wieder aufwendig zurückfordern, um keinen Verlust zu machen und selbst dann kannst du das Smartphone dann nicht mehr als neu weiterverwenden.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Prepaid- und Postpaid-Verträge mit monatlicher Kündigungsfrist (ohne subventioniertes Smartphone) keine Probleme bereiten.
MGM hat geschrieben:Eine dauerhafte Erkrankung wie Krebs gilt als Behinderung und damit ist das ein klarer Verstoß gegen das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.
Hätten die sich nicht darauf berufen, sondern einfach keinen Grund für die Ablehnung angegeben, wäre die Ablehnung sogar legitim.
Sicher, dass der Anbieter sich auf den Krebs als Ablehnungsgrund gestützt hat? Das wäre in etwa so, als wenn dich der Arbeitgeber nicht nimmt, weil du eine Frau bist.
Bzgl. Gleichstellungsgesetz: Deiner Logik nach müsste mich ein Unternehmen einstellen, auch wenn bekannt ist, dass die Wahrscheinlichkeit meines Ablebens innerhalb der nächsten 24 Monate bei >= 50 % liegt? Eine Behinderung mit "konstanter" körperlicher Beeinträchtigung ist das eine, aber eine Krebserkrankung ist keine konstante Behinderung, sondern beinhaltet ungleich höhere Risiken für den Arbeitgeber.
Viktor Novyy hat geschrieben:Egal, wie man es dreht oder wendet, hier wurde im Gröbsten gegen Ethik und Moral verstoßen. Hier wird eine tödliche Krebserkrankung gegen monetäre Peanuts aufgewogen.
Das hast du natürlich völlig recht.
Viktor Novyy hat geschrieben:Wirtschaftliche Unternehmen haben auch eine soziale Verantwortung,...
Schön wär's. Dem ist leider nicht so. Aus genau dieser Erfahrung heraus bin ich auch seit letztem Jahr in die Gewerkschaft eingetreten.
Viktor Novyy hat geschrieben:weswegen ich mir nicht vorstellen kann, dass es einer der 3 großen Netzanbieter ist. Selbst wenn es rechtlich sauber wäre, könnten und würden sie sich diese Publicity nicht leisten. Das ist garantiert so eine Hinterhof-Provider-Klitsche.
Wer kennt eigentlich die konkreten Details? So, wie es Tim Lobinger geschildert hat, ist ihm die Geschichte zum Handyvertrag eher so "nebenbei" rausgerutscht. Wer kennt die wirklichen Fakten, die dahinter stecken?