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...sagst du das immer noch, wenn eins deiner Familienmitglieder an diesem Virus jämmerlich verreckt wäre, weil es keine Intensivmedizinbetten mehr gäbe?

David 09 hat geschrieben: ↑Do 29. Okt 2020, 13:33 ...sagst du das immer noch, wenn eins deiner Familienmitglieder an diesem Virus jämmerlich verreckt wäre, weil es keine Intensivmedizinbetten mehr gäbe?

Ich kann mit dieser Polemik wenig anfangen. Es geht auch nicht einfach nur darum was wer will. Das Virus ist da. Es geht auch durch Lockdowns nicht weg. Zur neuen Normalität gehört auch, dass die Welt da draußen nun eben für ca 2 Jahre ein Stück gefährlicher ist. Da kann man jetzt noch so oft polemisieren, es ändert aber nichts daran. Der Staat kann nicht jedwedes Unheil von seiner Bevölkerung fernhalten. Wir sehen oft genug wie diese Art zu denken am Ende nur zusätzliche Schäden anrichtet.
Wenn meine 89-Jährige Oma mir sagt, dass es ihr egal ist, wenn sie daran stirb und sie sich auf die letzte Zeit des Lebens nicht isolieren will und 3x die Wochen einkaufen geht: Dann ist das nicht schön, aber man muss es akzeptieren. Am Ende des Tages wird sich jeder mit dem Tod eines Angehörigen abfinden müssen. Ob mit oder ohne Corona. Das ist hart, aber nicht zu ändern.



edit:

Eine Sache noch. Installiert die App. Wenn ein Großteil der Bevölkerung, die Unterwegs ist das tut, ist es unglaublich viel einfacher die Infektionsketten nachzuvollziehen und potentiell Infizierte früh zu identifizieren. Das ist wichtig, weil zB die Therapie mit Cortison frühzeitig erfolgen muss. Das hätte gestern viel eindringlicher erwähnt werden müssen.

Gestern auf dem Heimweg von der Schule spricht ein fremder Mann meinen Sohn an. Er wollte ihm was zeigen und ob er mitkommen möchte.. Ich habe es durch Umwege erfahren.

Ich bin geplatzt. Gottlob hat mein Kind richtig gehandelt, laut nein! gerufen und ist davon gerannt. Das habe ich ihm auch gefühlt tausendmal eingetrichtert.

Jetzt ist die Schule und Polizei informiert. Mein Kind geht nicht mehr allein bis auf weiteres, auch wenn es nur einige hundert Meter sind.

Da lebt man in einem kleinen Kaff und dann sowas. Man ist echt nirgendwo sicher.

Ich kann mit dieser Polemik wenig anfangen

Diese meine Frage war auch ganz und gar nicht polemisch gemeint sondern eine ernst gemeinte...
Und wie ich lese, hast du sie mir versucht zu beantworten. Deine Sicht der Dinge ist eben nicht meine Sicht, irgendeinen „Tod“ müssen wir mit welchen Maßnahmen auch immer gegen das Virus treffen, und ich denke keiner der Entscheidungsträger hat es sich dabei einfach gemacht.
Ich möchte nicht in der Verantwortung stecken, für 82Mio Menschen entsprechend belastende Maßnahmen anzuordnen - im Prinzip können diejenigen nur alles falsch machen, von irgendeiner Seite kriegen sie immer auf‘s Maul.
Insofern finde ich diese strikte Ablehnung der Maßnahmen, ohne ein besseres oder akzeptablereres Konzept auf den Tisch zu legen.
Das Schlimmste ist, dass wir es derzeit nicht wirklich bewerten können, ob andere Maßnahmen die besseren sind. Es wird sich erst Ende November zeigen, ob es die richtigen Maßnahmen waren - und diese vier Wochen sollten wir die Arsc*backen zusammenkneifen, Augen zu und durch - und uns nicht mit gegenseitigen Vorwürfen oder gar wie z.B. in Italien mit der hässlichen Fratze von Straßengewalt das Leben zur Hölle zu machen.
Ich hänge an meinem kleinen bisschen Leben und möchte dieses auch als Person der Corona-Risikogruppe noch ein bisschen genießen können... ich finde es jedenfalls bemerkenswert, dass sich durch fast alle Parteien vertreten durch ihre Ministerpräsidenten ein gemeinsames Ergebnis widerspiegelt - und ich hoffe, dass nun nicht wieder durch widerstrebende politische Strömungen innerhalb der BuLönder das Ergebnis der Einigung zerfleddert wird.


Gruß

g.vogt hat geschrieben: ↑Do 29. Okt 2020, 12:51 Der Spruch der Oma ist ein Trugschluss. Man kann nicht die Dinge im Kleinen einfach aufs Große projizieren. Das ist genauso falsch, wie Haushaltspolitik nach dem angeblichen Vorbild der schwäbischen Hausfrau.
Die Strategie hinter dem Lockdown ist nicht logisch, sondern psychologisch, ein gefährlicher Versuch, die Menschen zu erziehen:
Wir nehmen euch jetzt mal vier Wochen alles weg was euch Spaß macht. Und wenn ihr jetzt nicht brav seid, dann kommt der Weihnachtsmann dieses Jahr auch nicht.

Ich hatte Dich um Alternativen gebeten als ich fragte was man hätte tun sollen. Weshalb kommt da nichts? Immer nur dagegen sein bringt niemanden weiter.
Und mein lieber Gerald, verrennst Du dich nicht irgendwo? Um noch mal auf Deine Antwort von vorhin einzugehen: Ich hatte nicht gesagt das Kultur ein Ponnyhof wäre, sondern das so zu tun als wenn es nicht abzusehen war, das die Zahlen in der kälteren Jahreszeit wieder steigen würden und dementsprechend Maßnahmen nach sich ziehen würden, Wunschdenken wäre. Wunschdenken hat aber in der Realität eher selten Bestand. Du kannst mir nicht erzählen das es anders wäre.

Gruß joe

Überall wird über die Maßnahmen diskutiert. Mittlerweile habe ich aber das Gefühl, dass die Mehrheit dagegen ist.

Ich gehöre zu der Gruppe, die die Maßnahmen so schwer sie auch sein mögen, versteht.

Eines wird in meinen Augen oft vergessen: unser Gesundheitssystem, die Ärzte und das Pflegepersonal. Ich werde die Reaktionen der italienischen Ärzte vom Frühjahr nicht vergessen, als diese entscheiden mussten, wer beatmet werden soll und wer nicht. Da standen gestandene Männer den Tränen nah, sie sind Ärzte und wollen nicht den Tod bestimmen. Also wer leben und sterben muss. In diese Lage dürfen wir auf keinen Fall kommen. Das können und dürfen wir nicht zulassen.

Und Frau Merkel hat ja doch recht: es geht nicht um das Lokal als solches, was die Hygieneregeln vorbildlich einhält. Der Weg dahin ist doch das Problem. Die Öffis.

steakhouse hat geschrieben: ↑Do 29. Okt 2020, 12:41 Die Masken im Freien bringen nichts. Sinnlos sich jetzt an deren Einhaltung aufzuhalten.

Ich sehe die Gefahr wenn man nur noch gegen die Auflagen verstößt, weil einem diese oder jene nicht paßt, sich bald niemand mehr an irgendwas hält.
Natürlich hätte man es anders machen können. Nur da stecken wir wohl nicht drin und kennen die Gedanken und Empfehlungen nicht, welche zu diesen Entscheidungen führten nicht. Und aus meiner Sicht sind diese Entscheidungen zumindest besser als wenn garnichts gekommen wäre.

Gruß joe

bei "do nothing" hätten wir in 4 wochen einen völligen look down incl. wirtschaft und das wird irgendwann auch nicht mehr finanzierbar. schon jetzt stellt sich die frage woher das ganze geld kommen soll

steakhouse hat geschrieben: ↑Do 29. Okt 2020, 13:26Der Lockdown für sich bringt fast nichts.

Der im Frühling hat erstaunlich gut funktioniert, und erstaunlich lange gehalten dafür, dass danach einfach alles wieder freigegeben wurde.

mk_stgt hat geschrieben: ↑Do 29. Okt 2020, 18:45 bei "do nothing" hätten wir in 4 wochen einen völligen look down incl. wirtschaft und das wird irgendwann auch nicht mehr finanzierbar. schon jetzt stellt sich die frage woher das ganze geld kommen soll

Wir haben doch quasi den Lockdown schon. Da hat Söder doch gar nicht so unrecht. Viele Menschen trauen sich nicht mehr in die Stadt. Ganz ehrlich? Wir waren dieses Jahr 2x Essen. 1x in der Sauna. Ansonsten nur was nötig ist.

Die einzige Angst die ich habe, wir fahren jetzt 4 Wochen wieder alles runter. Dann flacht alles ab. Wir gehen wieder Richtung Öffnung, dann aber ab Januar / Februar geht das wieder los. Was machen wir dann? Das oder die Impfmittel? Das wird nix. Das ist ein Märchen. Weder die Wirksamkeit ist gesichert noch lässt sich eine so große Masse schnell impfen. Selbst 150tsd. Impfungen am Tag sind ein irrer Aufwand, nur bei 83 Millionen Einwohner, selbst wenn sich die Hälfte impfen lässt, wie lange wird das dauern? Teilweise muss 2x geimpft werden.

Nein Freunde, Corona wird uns noch lange beschäftigen. Sehr lang.