Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

g.vogt hat geschrieben: ↑Mo 22. Feb 2021, 10:53 Manchmal wünschte ich mir, Manager und Politiker würden nach fatalen Fehlern zum Schwert greifen...

Die japanische Manager-Mentalität führt dazu, dass in den meisten Fällen das Schwert gar nicht notwendig ist. Die sind mit ihrem Unternehmen "verheiratet" und es würde Schande mit sich bringen, die Firma zu wechseln. Aus diesem Grund treffen die Manager dort ganz andere Entscheidungen. Wie es bei den japanischen Politikern läuft weiß ich nicht.

Es gibt natürlich auch dort regelmäßige "Chef-Ablösungen", aber die Fluktuation ist in der Regel deutlich geringer als bei uns.

Na toll, dann zählt Karrieregeilheit vor Erfolg für das Unternehmen? Auch das habe ich oft genug erlebt. Neuer Chef kurz nach dem Studium geil auf Karriere. Nach max. 2 Jahren nächste Stufe erklommen, geht immer noch gut, bis dahin beherrscht er es. Aber anstatt zufrieden mit dem erreichten zu sein und den Betrieb vorwärts zu bringen, ist die nächste Stufe Programm und so geht es weiter bis die Kollegen eine Stufe erreicht haben die sie nicht mehr beherrschen und es werden sehr oft gravierende Fehlentscheidungen getroffen. Oder sie sind dermaßen abgehoben dass sie nicht mehr wissen wie die Fabrik tatsächlich funktioniert. Egal, das Ergebnis ist dasselbe.

Was mich am meisten ärgert sind die Lösungsansätze. Anstatt rechtzeitig zu verstehen was schief läuft und darauf entsprechend zu reagieren fällt den Damen und Herren nur der Sparkurs ein mit Entlassungen, Filialen oder Standorte schließen und ganz schlimm, anstatt gute Fachkräfte einzustellen bedient man sich befristeten Mitarbeitern oder Leiharbeitern. Nichts gegen diese Menschen, da sind ganz tolle Kollegen dabei die man nach Zeitpunkt X wieder gehen lassen muss.

Wie hat man früher einen Betrieb profitabel geführt? D ist derzeit auf einem steil bergab führenden Ast und mir tut die junge Generation leid, die absolut NULL Perspektive hat.

Gruß Frank

Was ich in den letzten 15 Jahren in Großkonzernen bzgl. Führungskräften gelernt habe: Behalte deine aktuelle Position nicht länger als 3 Jahre, da dir sonst deine Fehler auf die Füße fallen (vorher kannst du alles auf deinen Vorgänger schieben).

Weyoun hat geschrieben: ↑Mo 22. Feb 2021, 09:52 Loyalität zählt nur noch in Japan.

Nö, mein Schwager wurde dort Opfer einer Verleumdung.

Verleumdung ist aber ungleich Loaylität.

Weyoun hat geschrieben: ↑Do 25. Feb 2021, 08:31 Was ich in den letzten 15 Jahren in Großkonzernen bzgl. Führungskräften gelernt habe: Behalte deine aktuelle Position nicht länger als 3 Jahre, da dir sonst deine Fehler auf die Füße fallen (vorher kannst du alles auf deinen Vorgänger schieben).

Bzw. wennst länger an einer Stelle bist, brauchst von jedem deiner Kollegen und Chefs gewisse Druckmittel ala Franz-Josef Strauss.

mcBrandy hat geschrieben: ↑Fr 26. Feb 2021, 12:06 Bzw. wennst länger an einer Stelle bist, brauchst von jedem deiner Kollegen und Chefs gewisse Druckmittel ala Franz-Josef Strauss.

Ich befinde mich offensichtlich auf der Insel der Glückseeligen.
Ich bin jetzt im 25. Berufsjahr und beim 3. Arbeitgeber (davon inzwischen 12 beim aktuellen) und ich hatte noch nie das Gefühl, dass es besser wäre, Druckmittel gegen irgendwen zu haben.

ich 32 jahre bei einem arbeitgeber

Gut gut vier Jahre im Ausbildungsbetrieb als Trafowickler, Trafowerk in Falkensee, gibt es heute dort nicht mehr.
17 Jahre Imprägnierer von Papier Masse Kabel, später als Anlagenfahrer, Kabelwerk Oberspree in Oberschöneweide, gibt es auch nicht mehr.
Jetzt gehe ich auf die 20 Jahre zu in einer IT Firma im Stuttgarter Raum (damals konnte man noch gut als Quereinsteiger in der IT unterkommen), die wird hoffentlich noch mindestens 3 bis 4 Jahre bestehen. dann sollte die Pflicht geschafft sein.
Zwischen den ersten beiden Firmen bin ich gewechseln als es überhaupt nicht in die Richtung ging, die man mir ursprünglich angedeutet hatte. Zur dritten bin ich gegangen, nachdem ich als einer der letzten die Anlage abgeschaltet habe und die Hütte dann dicht war bis auf das Abwicklungsteam.
Also auch eher nicht der 3 Jahreshüpfer. Gut aber warscheinlich sind die Zeiten auch anders heute.

Gruß joe

Ich meinte mit den drei Jahren nicht zwingend den Arbeitgeber zu wechseln, sondern die Abteilung.