Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Das einzige, was im Kreis läuft sind diese panikmachenden Artikel. Ich kann dir schon einmal ankündigen: Es wird die nächsten Monate etliche Paper auf irgendwelche Preprintservern geben, wo irgendein Doktorand oder Postdoc aus dem akademischen Prekariat einen Immundurchbruch bei Variante XYZ gefunden haben will. Allein wird gemein sein a) eine miese Datenlage und b) eine falsche Vorstellung des Immundurchbruchs. Schaut man mal weiter unter den reißerischen Titel stellt man fest, dass die Impfstoffe immer noch sehr wirksam sind, nur eben etwas weniger.

Slyce hat geschrieben: ↑Sa 17. Apr 2021, 16:00 Es wird sich also überhaupt nichts ändern und alles läuft im Kreis.

Sehe ich nicht so. Ein Virus hat nicht das Ansinnen, seinen Wirt zu sehr zu schaden, da es ja selber ewig reproduziert werden will, also gehe ich davon aus, dass es in Zukunft wie bei der Grippe abläuft: Es gibt Jahre, in denen die jährlichen Mutationen stärkere Symptome und Ansteckungsraten aufweisen und Jahre mit schwächeren und wir brauchen zudem jährlich neue Vakzine (bei denen genauso wie bei der Grippe die wahrscheinlichsten Mutationsstämme vorhergesagt werden müssen) für die Risikiogruppen. Die spanische Grippe wütete auch zwei volle Jahre und war dann wie von Geisterhand verschwunden, obwohl man damals noch keine Vakzine gegen Grippe herstellen konnte.

eine neue virusmutation ist ja schon angekündigt. Das wird alltag werden. Die frage ist nur wie und vor allem ob drauf reagiert werden kann

Weyoun hat geschrieben: ↑So 18. Apr 2021, 09:30 Ein Virus hat nicht das Ansinnen, seinen Wirt zu sehr zu schaden, da es ja selber ewig reproduziert werden will, also gehe ich davon aus, dass...

Ich verstehe, was du hoffst. Aber so ein Virus funktioniert anders, er denkt nicht. Unter diesem Ansatz neigt man dazu, falsche Schlüsse zu ziehen.

kein "Ansinnen", sondern Evolutionsbiologie:
ein Virus, dass seinen Wirt schnell umbringt, kann sich nicht "erfolgreich" verbreiten (weil tote Überträger nicht mehr übertragen können) ...

Natürlich "denkt" er nicht, aber die Evolution ist immer bemüht, dass der Virus langfristig überlebt. Wenn er also zu krass ist (Aussterben des Wirtsorganismus könnte bevorstehen), dann stirbt er selber mit aus. Und genau hier regelt die Natur normalerweise nach (die Interaktion der unzähligen Organismen miteinander kann man als gigantischen Regelkreislauf ansehen), damit es zu einem "gesunden Gleichgewicht" kommt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, aber ich bin eher aus biologischen Gründen positiv gestimmt als aus einer reinen Hoffnung heraus.

Ich verstehe euren Ansatz; das Problem ist nur, dass die aus menschlicher Sicht dramatisch hohen Todesfälle aus "Sicht" des Virus gar nicht ins Gewicht fallen.

das stimmt. wirte wird es immer genug geben

Hier zur Abwechslung in dieser coronageplagten Zeit mal ein Virus, das eher amüsant ist. Viel Spaß beim Ansehen.

g.vogt hat geschrieben: ↑So 18. Apr 2021, 16:21 Ich verstehe euren Ansatz; das Problem ist nur, dass die aus menschlicher Sicht dramatisch hohen Todesfälle aus "Sicht" des Virus gar nicht ins Gewicht fallen.

War damals bei der Spanischen Grippe nicht anders. Dennoch verschwand (bzw. mutierte zum harmlosen Virus) der Erreger nach zwei Jahren wie von Geisterhand, nachdem es mit 50 Mio. Toten zuvor Angst und Schrecken verbreitet hat.

Und aus einer rein objektiven Sicht heraus sind die Todesfälle ja nicht sonderlich hoch (unsere Spezies sieht das natürlich anders).