Das nimmt langsam doch etwas groteske Züge an...
Aber mal ganz ehrlich: Du suchst den perfekten Lautsprecher, stellst höchste Anforderungen an den Klang, ... und bist nicht bereit Änderungen an Deinem Wohnzimmer auszuführen, um das zu bekommen, was Du suchst?
Hat Markus nicht gerade sein komplettes WZ auf den Kopf gestellt um den Klang zu verbessern. Dass auf dem Foto noch der nackte Fliesenboden zu sehen ist, dürfte wohl der gerade erst vollzogenen Umstellung der Möbel geschuldet sein.
Schon allein was den Boden angeht.
Ein Lautsprecher, der unter diesen Bedingungen gut klingt muss in Wahrheit ein Verfärbungsmonster sein.
Das ist eine Aussage die einfach diametral zum aktuellen Kenntnisstand steht.
Hat ein Raum viel schallharte Flächen wird der ankommende Schall nahezu unverändert wieder reflektiert.
Nun gibt es verschiedene psycho-akustische Effekte die unser Hören beeinflussen, wie Summenlokalisation, Präzedenzeffekt, Haas-Effekt,... (siehe wikipedia).
Diese Effekte sind u.a. abhängig von der zeitlichen Verzögerung, dem Schallpegel und der "Qualität" ("Verfärbung") der reflektierten Signale.
Wer den aktuellen Stand der Wissenschaft zu diesem Bereich in kompakter Form zusammengefasst (in Deutsch) lesen möchte, dem sei
Der Mythos der “schädlichen” frühen Reflexionen empfohlen.
Schließen wir bei der Betrachtung mal Lautsprecher aus, die schon auf Achse eine Welligkeit von mehr als 6dB haben. Das ist im Direktschall klar wahrnehmbar und von Markus nicht angestrebt - die meisten ordentlichen LS zeigen eine Welligkeit von 3-5dB bei 0.1-10kHz (ist noch abhängig von der gewählten Glättung). Ein LS der auf Achse den Präsenzbereich etwas zurück nimmt, dürfte in einem schallharten Raum wahrscheinlich angenehmer klingen als ein absolut linear spielender LS, aber dies ist dann sicher kein "Verfärbungsmonster" - von vielen als positives Beispiel empfunden, kann da die nuProX-Reihe genannt werden.
Ist der LS ein "Verfärbungsmonster" heißt dies in den meisten Fällen, dass die Frequenzgänge unter Winkel deutlich vom Achsenfrequenzgang abweichen oder "Sprünge" aufweisen und diese auf Achse nicht oder nicht mehr ausreichend korrigiert werden können. Der Diffusschall (reflektierte Schall) hat daher einen anderen Klangcharakter als der Direktschall des LS (dies hat natürlich auch Auswirkungen auf andere psycho-akustische Effekte wie Räumlichkeit,...).
Ein großer Hörabstand oder/und höherer Schallpegel erhöht den Diffusschallanteil bzw. dessen Wahrnehmbarkeit und damit die "schädliche Wirkung" der Klangverfärbungen unter Winkel.
Ein LS der in einem relativ unbehandelten Raum gut klingt wird also eher ein LS sein, der über alle Winkel relativ ausgeglichen spielt.
Man kann natürlich die "Fehler" eines LS unter Winkel bei der Entwicklung berücksichtigen und durch Korrekturen im Achsenfrequenzgang ausgleichen (oder später über entsprechende Raumanpassungs-Software im Hörraum), aber eben nur in einem gewissen Maße, da damit immer der Direktschall verändert wird (und andere psycho-akustische Effekte beeinflusst werden).
Gruß Armin