Torso
Kunststudentinnen werden brutal ermordet und zu Mettgut verarbeitet. Ein Motiv ist nicht erkennbar, die Polizei steht -wie üblich- völlig auf dem Schlauch. Die ängstliche Dani (Tina Aumont), ihre Freundin Jane (Suzy Kendall) und zwei weitere Schnitten fahren raus aufs Land, um dort ein wenig Ruhe und Entspannung zu finden. Doch der unheimliche Killer hat noch längst nicht seine Befriedigung gefunden...
Ein weiterer Giallo von Sergio Martino. Im Gegensatz zu Martinos Meisterwerk "Der Killer von Wien", bietet "Torso" aka "Torso - Die Säge des Teufels" eine recht "schmutzige" Atmosphäre. Es gibt eine ordentliche Portion Möpse zu sehen, die Morde kommen mit kultig-schlechten Effekten daher. Ok, Möpse bietet "Der Killer von Wien" ebenfalls, aber in stilvolleren Kulissen.
Was "Torso" ein wenig fehlt, sind klare Identifikationsfiguren. Polizei findet so gut wie nicht statt, die beiden grössten Rollen fallen Suzy Kendall und Tina Aumont zu. Die Damen machen ihren Job zwar ordentlich, können den Film aber nicht vollständig tragen. Tina Aumont ist ein hübscher Feger, doch ihre Darstellung der Dani zehrt manchmal ein wenig an den Nerven. Natürlich muss sich der Film den Vergleich mit anderen Gialli von Sergio Martino gefallen lassen. Weder dem grandiosen "Der Killer von Wien", noch dem sehr guten "Der Schwanz des Skorpions" (beide 1971), kann "Torso" (1973) ernsthaft Paroli bieten.
Allerdings liefert Torso anstatt gepflegter "Krimi-Atmosphäre", eher eine frühe, angenehm schäbige "Slasher-Stimmung", wodurch der Film sich nicht dem Kritikpunkt aussetzt eine abgenudelte Kopie seiner Vorgänger zu sein. Als Vergleichs- und Referenzpunkt scheint mir "Im Blutrausch des Satans" aka "Bay of Blood" (1971) von Meister Mario Bava geeignet. Auch bei diesem "Duell" hat "Torso" klar das Nachsehen. Unbestritten dürfte jedoch der Einfluss sein, den Werke wie "Torso" und natürlich "Bay of Blood", auf spätere Slasher wie "Halloween" und "Freitag der 13." ausgeübt haben.
Fazit: Ein solider Giallo, der sich allerdings seiner übermächtigen Verwandtschaft beugen muss, und dem es ein wenig an einer echten Leading Role fehlt.
Gut 7/10