Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Wenn auch der Juwelier das so sieht und zudem darauf verzichtet, sich übermäßig darüber zu beschweren, dass alle Welt online kauft (mit Rückgaberecht) und er sein Geschäft bald zu machen kann, sehe ich das genauso locker.

Celsi_GER hat geschrieben: ↑Sa 7. Aug 2021, 15:44 Wenn auch der Juwelier das so sieht und zudem darauf verzichtet, sich übermäßig darüber zu beschweren, dass alle Welt online kauft (mit Rückgaberecht) und er sein Geschäft bald zu machen kann, sehe ich das genauso locker.

Das sollte er.
Das Rückgaberecht ist ja genau deswegen da, weil der Kunde im Laden den Gegenstand anschauen kann.
Wenn er ihn nicht anbieten möchte, ist das zunächst mal seine Entscheidung.

Ich glaube aber, dass die Kritik des Einzelhandels nicht primär auf das Rückgaberecht abzielt sondern darauf, dass bestimmte Händler inzwischen Positionen innehaben, die man als marktbeherrschend bezeichnen kann.

NoFate hat geschrieben: ↑Sa 7. Aug 2021, 09:39 War gestern bei einem Juwelier, um mir eine Uhr anzusehen die ich gerne mal an meinem Handgelenk sehen wollte, bevor ich sie kaufe. Da sie nicht vorrätig war, was ja kein Streß wäre, hat man mir gesagt... wenn man sie bestellen würde, müsste ich sie auch kaufen. Also ich habe wirklich ernsthaftes Interesse, aber was wenn mir die Uhr an mir am Ende dann gar nicht mehr so gefällt? Es dreht sich ja nicht um einen Cent-Artikel!
Wenn ich sie online bestelle, kann ich sie 14 Tage zurückgeben bei nicht gefallen.... ich würde gerne die ansässigen Geschäfte unterstützen, aber es wird einem manchmal leider eher schwer gemacht

in der tat ärgerlich. und ja, jetzt kommt die diskussion bzgl. gebundenem kapital etc. aber auch hier gilt: wo ein wille ist gibt es auch einen weg.

ich bin auch für die unterstützung der lokalen geschäfte. kaufe z.b. meine vinyls in kleinen plattenläden und bezahl gerne auch mal 2 - 3 euros mehr je album. aber ist mir wichtig und solang ich mir das leisten kann ...

Ich denke mal, eine "Brot-und-Butter-Uhr" (auch im hoch- und höchstpreisigen Segment bei Luxus-Uhren) wird der Juwelier sicher bestellen, da es genügend Gutbetuchte gibt, die solch eine Uhr innerhalb einer deinfierten Zeit kaufen. Wenn es aber eine ausgefallene Uhr ist, die vielleicht nur ein, zwei mal im Jahr verkauft wird, dann würde ich vermutlich ebenso handeln. Die Frage ist halt, was es konkret für eine Uhr ist und wie oft die von einem Juwelier im Jahr geordert oder verkauft wird.

Mit teuren Fahrrädern ist es nicht anders. Viele Händler wollen sich nicht ihren Ausstellungsraum mit vermeintlich unverkäuflichen Rädern zustellen.

Was allerdings möglich wäre: Man vereinbart eine Anzahlung, von der notfalls die Retourengebühr des Händlers beim Zurückschicken zum Hersteller abgezogen wird (wenn der Hersteller da überhaupt mitspielt).

NoFate hat geschrieben: ↑Sa 7. Aug 2021, 09:39 War gestern bei einem Juwelier, um mir eine Uhr anzusehen die ich gerne mal an meinem Handgelenk sehen wollte, bevor ich sie kaufe. Da sie nicht vorrätig war, was ja kein Streß wäre, hat man mir gesagt... wenn man sie bestellen würde, müsste ich sie auch kaufen. Also ich habe wirklich ernsthaftes Interesse, aber was wenn mir die Uhr an mir am Ende dann gar nicht mehr so gefällt? Es dreht sich ja nicht um einen Cent-Artikel!
Wenn ich sie online bestelle, kann ich sie 14 Tage zurückgeben bei nicht gefallen.... ich würde gerne die ansässigen Geschäfte unterstützen, aber es wird einem manchmal leider eher schwer gemacht

… die submariner ist doch so gut wie gar nicht erhältlich … musste wohl drei Jahre warten … aber ich bin mir ziemlich sicher, sollte sie dir nicht gefallen, kannst du sie für einen mindestens 10% höheren Preis wieder verkaufen

Aber tröste dich, auch mit online-Bestellungen geht das nicht immer glatt:
Ich habe mir vor 6 Wochen online eine Uhr eines kleinen deutschen Herstellers gekauft… nach ca. 3 Tagen hatte ich massiven Wasser- und Schmutzeinbruch in der Uhr, obwohl diese bis zu 300m wasserdicht sein soll (nein, ich war nicht mit der Uhr tauchen, auch wenns ein Diver ist, ich war nur mit ihr duschen).
Ich bat ob des massiven Schadens um Tausch gegen eine neue Uhr und schickte sie wieder zurück. Nach 2 Wochen kein Bild kein Ton schrieb ich die Fa. m.d.B.u. Stellungnahme und verbleib meiner Uhr an… als Antwort erhielt ich, die Uhr würde sich in der Werkstatt befinden, wenn sie repariert sein würde, würde ich sie wieder zurückgeschickt bekommen.
Ich forderte den Hersteller noch einmal auf, die defekte Uhr mit einer neuen zu tauschen, da ich bei einer drei Tage getragenen Uhr einen so massiven Schaden nicht akzeptieren würde… alternativ eine Rückabwicklung des Vertrags.
Ich bekam nur eine kurze Mail, dass der Hersteller, um weitere „Auseinandersetzungen“ zu umgehen, mir meinen Kaufpreis zu erstatten (die Rücküberweisung erfolgte vier Tage später)…
Ich verstehe das irgendwie nicht, anstatt mir einfach eine neue Uhr zu übersenden, gehen die den Weg der Rückabwicklung
Bitteschön, dann ist das so, jetzt ist es eben eine kleine Schweizer Manufaktur, zwar ein bisschen teurer, aber das passt schon

David 09 hat geschrieben: ↑Sa 7. Aug 2021, 17:57 Ich forderte den Hersteller noch einmal auf, die defekte Uhr mit einer neuen zu tauschen, da ich bei einer drei Tage getragenen Uhr einen so massiven Schaden nicht akzeptieren würde… alternativ eine Rückabwicklung des Vertrags.
Ich bekam nur eine kurze Mail, dass der Hersteller, um weitere „Auseinandersetzungen“ zu umgehen, mir meinen Kaufpreis zu erstatten (die Rücküberweisung erfolgte vier Tage später)…
Ich verstehe das irgendwie nicht, anstatt mir einfach eine neue Uhr zu übersenden, gehen die den Weg der Rückabwicklung
Bitteschön, dann ist das so, jetzt ist es eben eine kleine Schweizer Manufaktur, zwar ein bisschen teurer, aber das passt schon

Rein rechtlich gesehen kannst Du weder den Tausch noch eine Rückabwicklung fordern. Der Hersteller hat das Recht einen Reparaturversuch zu unternehmen (sogar mehrere). Das musst Du zunächst mal akzeptieren. Du hast da kein Wahlrecht.
Insofern fährst Du mit der Rückabwicklung besser als es Dir rechtlich zusteht - da würde ich nicht meckern.

NoFate hat geschrieben: ↑Sa 7. Aug 2021, 09:39 War gestern bei einem Juwelier, um mir eine Uhr anzusehen die ich gerne mal an meinem Handgelenk sehen wollte, bevor ich sie kaufe. Da sie nicht vorrätig war, was ja kein Streß wäre, hat man mir gesagt... wenn man sie bestellen würde, müsste ich sie auch kaufen. Also ich habe wirklich ernsthaftes Interesse, aber was wenn mir die Uhr an mir am Ende dann gar nicht mehr so gefällt? Es dreht sich ja nicht um einen Cent-Artikel!
Wenn ich sie online bestelle, kann ich sie 14 Tage zurückgeben bei nicht gefallen.... ich würde gerne die ansässigen Geschäfte unterstützen, aber es wird einem manchmal leider eher schwer gemacht

Moin,

hier musst du wahrscheinlich das ausbaden, was viele Andere zuvor verursacht haben.
Viele gehen zum Juwelier nur um zu sehen ob die Uhr dann am Handgelenk auch gut aussieht.
Gekauft wird dann dort, wo es die Uhr noch 2€ fuffzig günstiger gibt.
Auch deshalb sind Händler hier vorsichtiger geworden, nicht nur im Bereich Juweliere übrigens.

Aber klar, schön ist so etwas nicht...

Guten Tag.

"Rückabwicklungen" werden aus rein buchhalterischen Gründen bei manchen Händlern bevorzugt.
Das is so und wird auch immer so bleiben.
Schuld ist nicht der Händler, sondern das Finanzamt bzw. der Steuerprüfer.
So sehe ich das.

Nix für ungut.
Othmar.

Othmar hat geschrieben: ↑Sa 7. Aug 2021, 21:49 Guten Tag.
"Rückabwicklungen" werden aus rein buchhalterischen Gründen bei manchen Händlern bevorzugt.
Das is so und wird auch immer so bleiben.
Schuld ist nicht der Händler, sondern das Finanzamt bzw. der Steuerprüfer.
So sehe ich das.
Nix für ungut.
Othmar.

Ich hatte verstanden es sei der Hersteller gewesen und kein Händler und außerdem wollte der zunächst reparieren.

Bravado hat geschrieben: ↑Sa 7. Aug 2021, 18:31

David 09 hat geschrieben: ↑Sa 7. Aug 2021, 17:57 Ich forderte den Hersteller noch einmal auf, die defekte Uhr mit einer neuen zu tauschen, da ich bei einer drei Tage getragenen Uhr einen so massiven Schaden nicht akzeptieren würde… alternativ eine Rückabwicklung des Vertrags.
Ich bekam nur eine kurze Mail, dass der Hersteller, um weitere „Auseinandersetzungen“ zu umgehen, mir meinen Kaufpreis zu erstatten (die Rücküberweisung erfolgte vier Tage später)…
Ich verstehe das irgendwie nicht, anstatt mir einfach eine neue Uhr zu übersenden, gehen die den Weg der Rückabwicklung
Bitteschön, dann ist das so, jetzt ist es eben eine kleine Schweizer Manufaktur, zwar ein bisschen teurer, aber das passt schon

Rein rechtlich gesehen kannst Du weder den Tausch noch eine Rückabwicklung fordern. Der Hersteller hat das Recht einen Reparaturversuch zu unternehmen (sogar mehrere). Das musst Du zunächst mal akzeptieren. Du hast da kein Wahlrecht.
Insofern fährst Du mit der Rückabwicklung besser als es Dir rechtlich zusteht - da würde ich nicht meckern.

Na ja, so ganz ist es nicht. Ja, grundsätzlich kann der Hersteller bei einem Defekt im Rahmen der Nacherfüllung mit entscheiden, welche Variante er wählt - Reparatur, Ersatz.
Aber, nach momentaner REchtsprechung geht der Verbraucherschutz davon aus, dass diese Entscheidung durchaus einzelfallabhängig sein kann. Hätte ein Hersteller bei einer Reparatur eines defekten Gegnstands keinen unverhältnismäßig hohen Kostenaufwand, d.h., der ordnungsgemäße Zustand des Gegenstands wäre durch einen geringen Aufwand nachzuerfüllen, ist idR die Reparatur erste Wahl und muss vom Käufer geduldet werden.
In meinem Fall ist es aber etwas anders gelagert: Ein so massiver Schaden bei einer drei Tage getragenen Automatikuhr birgt für die gesamte Feintechnik idR massive Folgeschäden, d.h., es ist von einem Totalschaden auszugehen. In diesem Fall müsste nämlich das gesamte Uhrwerk getauscht werden, ggf. das Saphirglas usw. auch noch. Hierbei wäre eine Reparatur unverhältnismäßig und die Uhr wäre gegen eine neue auszutauschen.
Wie auch immer, imho wäre für den Hersteller in diesem Fall der Aufwand einer Reparatur unverhältnismäßig, mit zu erwartenden Spätfolgeschäden an der Uhr für den Kunden annähernd sicher… insofern hätte ich da gar keine Diskussion erwartet, ein Austausch der Uhr folgerichtig. Ich hätte ja sehr gerne diese Uhr gekauft, aber wenn der Händler selbst die Rückabwicklung als Konfliktlösung einem Austausch der Uhr vorzieht, wundert (und ärgert) mich das schon…
Aber gut, es ist, wie‘s ist, ich meide ab sofort diesen Hersteller jedenfalls und jut is…

Gruß